DE387011C - Verfahren zur Darstellung stark bakterizid wirkender Kohlepraeparate - Google Patents

Description

• Verfahren zur Darstellung stark bakterizid wirkender Kohlepräparate. Bekanntlich können Kohlesorten mit großer Adsorpbionskraft vorteilhaft zu medizinischen Zwecken verwendet werden, sowohl in der Wundbehandlung, als auch intern, zur Einwirkung im Magendarmkanal.
• Es wurde nun gefunden, daß man die bakteriziden Kräfte solcher Kohlepräparate sehr wesentlich verstärken kann, wenn man sie mit wasserlöslichen salzartigen Verbindungen der durch ihre hohe Desinfektionskraft und relativ geringe Giftigkeit ausgezeichneten organischen Quecksilberverbindungen vorbehandelt, wie z. B. mit den Alkalisalzen quecksilbersubstituierter Säuren oder Phenole.
• Gelangen wäßrige Lösungen dieser Verbindung zur Adsorption, so werden nicht nur Moleküle dieser Verbindungen adsorbiert, sondern unter Abspaltung von Alkali, welches der Lösung verbleibt, zu beträchtlichen Prozentsätzen die betreffenden Anhydride auf der Kohle durch Adsorption gebunden. Infolge der Schwerlöslichkeit dieser Anhydride ist ihre Adsorption in neutralen Medien irreversibel, während die molekular adsorbierten Teile reversibel adsorbiert sind. Wäscht man nun die Kohlepräparate gründlich aus, so gelingt es leicht, die molekular adsorbierten Anteile auszuwaschen und eine Kohle zu erhalten, auf der die gewünschte Menge der betreffenden Anhydride irreversibel adsorbiert ist. Erst im alkalischen Teil des Darms oder im Blutserum werden dann (lie betreffenden Anhydride in kleinsten Mengen von der Kohle abgegeben und vermögen so ihre bekannte stark keimtötende Kraft zu entfalten. Die betreffenden Präparate können also mit großem Vorteil in der Wundbehandlung sowie als Darmantiseptika Verwendung finden:

  11eishie1 t.

  io g Carbo inedicinalis Merek werden mit

  3oo ccm einprozentiger Lö sting von oxy-

  merctiri-o-toluylsaureui N atritini eine halbe

  Stunde durchgeschüttelt, alsdann filtriert und

  gründlich durch wiederholtes Schütteln inil

  destilliertem Wasser von dem molekular ad-

  sorbierten Anteil (les Salzes befreit. Es ver-

  bleibt nach dein Trocknen ein- Präparat, das

  15 Prozent OZ,##@qttecksill)erorthotoluylsättre-

  anhydrid adsorptiv gebunden enthält.

  Beispiel e.

  io g Carbo niedicinalis llerck werden finit

  300 ccm einprozentiger Lösung von Oiy-

  cluecksilberorthoelilorphenoltiiitriuni eine hallte

  Stunde gut clurehgeschüttelt und nach Bei-

  spiel i behandelt. Es resultiert nach dein

  Trocknen eine Kohle, «-elche etwa 30 Prozent

  ()tyquecksilberorthochlorphenolanhvdricl a(l-

  sorptiv gebunden enthält.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Darstellung stark bakterizid wirkender Kohlepräparate, dadurch gekennzeichnet, daß man Kohlesorten hoher Adsorptionskraft mit den Salzen wasserlöslicher organischer Quecksilberverbindtmgeii aus der Klas-se der Säuren oder I'henole in wäßrige Lösungen niit Kohle schüttelt und das so erhaltene Aclsorbat durch gründliche 1 aclibehandlung mit Wasser von dem molekular adsorbierten Anteil befreit und nunmehr die finit den wasserunlöslichen Anhydri<len obiger Verbindungen beladene Kohle ü1 der üblichen Weise isoliert und trocknet.