DE386615C - Verfahren zur Darstellung von schwefel- oder selenhaltigen Derivaten primaerer aromatischer Amine - Google Patents

Verfahren zur Darstellung von schwefel- oder selenhaltigen Derivaten primaerer aromatischer Amine

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DE386615C
DE386615C DEF47690D DEF0047690D DE386615C DE 386615 C DE386615 C DE 386615C DE F47690 D DEF47690 D DE F47690D DE F0047690 D DEF0047690 D DE F0047690D DE 386615 C DE386615 C DE 386615C
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sulfur
selenium
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primary aromatic
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C313/00Sulfinic acids; Sulfenic acids; Halides, esters or anhydrides thereof; Amides of sulfinic or sulfenic acids, i.e. compounds having singly-bound oxygen atoms of sulfinic or sulfenic groups replaced by nitrogen atoms, not being part of nitro or nitroso groups
    • C07C313/08Sulfenic acids; Derivatives thereof
    • C07C313/18Sulfenamides

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)
  • Acyclic And Carbocyclic Compounds In Medicinal Compositions (AREA)

Description

  • verfahren zur Darstellung von schwefel- oder selenhaltigen Derivaten primärer aromatischer Amine. Bekanntlich läßt sich Formaldehydsulfoxylat mit Aminen leicht zu .Substitutionsprodukten der Formel- R N H # C H2 # O S # O Na vereinen, wie solche von Reinking, Dehnel und Labhardt (Berichte der Deutschen Chemischen Gesellschaft Bd. 38 [igo5], Seite io6g, vergleiche auch Binz und Marx ebendort Bd. 43 [igro], Seite 2344) beschrieben sind. Wenn man derartige Produkte mit organischen MonosubstitutionsproduktendesSchwefelwasserstoffs, zweckmäßig in schwach saurer Lösung, behandelt, so geht folgende Reaktion vonstatten RNH-CH2-OSOH+R,SH -RNH-SRl+CH20+S+H20-Man bekommt also Derivate des hypothetischen Hydrosulfamins N H2 - S H. Mitunter entstehen auch Derivate des Dihydrosulfamins von der allgemeinen Formel R N (S R1)2. Die neuen Produkte scheiden sich unter Selbsterwärmung der Reaktionsgemische als gelbe Niederschläge aus, während gleichzeitig das Sulfoxylat verschwindet, wie durch die Prüfung mit Indigkarmin erkannt werden kann. In ähnlicher Weise verläuft die Reaktion auch mit Schwefelwasserstoff ; es entstehen hierbei wahrscheinlich die freien Hydrosulfamine, indessen lassen sich die betreffenden Produkte nicht analysenrein erhalten, so daß sich über die Zusammensetzung nichts Bestimmtes sagen läßt. Ebenso erhält man durch Einwirkung von Selenwasserstoff Verbindungen, welche Selen in neuartiger, vermutlich ähnlicher Bindung enthalten, doch lassen sich vollkommen schwefelfreie Produkte bei der letzteren Reaktion nicht gewinnen. Beispiele: i. 17 g reines Formaldehydsulfoxylat in io ccm Wasser gelöst werden mit i6 g o-Toluidinchlorhydrat in 50 ccm Wasser kondensiert. Das ausgeschiedene Kondensationsprodukt (vgl. Ber. 38 [igo5], Seite io7g) wird abgesaugt, in 6o ccm Alkohol gelöst und mit Schwefelwasserstoff behandelt. Alsbald scheidet sich ein gelber Niederschlag aus, der abfiltriert und mit Alkohol gewaschen wird. Das Produkt ist in Aceton löslich, in den meisten anderen Lösungsmitteln unlöslich und schmilzt bei etwa 97'.
  • 2. 30 g p-Aminobenzoesäure werden mit 40 g reinem Formaldehydnatriumsulfoxylat in 40 ccm Wasser kurze Zeit bei 75' erwärmt, wobei vollkommene Lösung eintritt. Das kristallinisch ausgeschiedene Sulfoxylat hat die Formel CO-0 H-C,H4-NH#CH2-OSO-Na2H20. 27 g der Verbindung werden in 50 ccm Wasser gelöst und mit io ccm Thioessigsäure versetzt. Unter starker Selbsterwärmung scheidet sich die i-S - Acetyl-N-hydrosulfaminobenzol-4-carbonsäure aus. Aus Essigsäure umkristallisiert schmilzt die Säure bei i53°. Die Analyse ergab:
    Berechnet: Gefunden:
    C 51,16 Prozent C 51,50 Prozent
    H 4,20 - H 4,80 -
    N 6,64 - N 6,7i -
    S i5,19 - S 15,55 -
    Das Produkt ist in den meisten organischen Lösungsmitteln und in verdünnter Natronlauge löslich. Durch Kochen mit Natronlauge wird es gespalten.
  • 3. Anthranilsäure wird entsprechend der Vorschrift in Beispiel 2 mit Formaldehydsulfoxylat zu Anthranilidomethylensulfoxylat kondensiert. 25 g dieser Verbindung werden in 5o ccm Wasser gelöst und mit 6 g Äthylmercaptan digeriert, wobei sich unter Selbsterwärmung die gelbliche 1-S-Äthyl-N-hydrosulfaminobenzol-l-carbonsäure ausscheidet. Aus Äther umkristallisiert zeigt die Verbindung den Schmelzpunkt 97 bis 99°. Die Analyse ergab
    Berechnet: Gefunden:
    C 54,84 Prozent C 54,81 Prozent
    H 5,63 - H 6,17 _
    N 7,11 -. N 7,74 -
    S 16,27 - S i6,31 -
    Die neuen Produkte sind als Ausgangsstoffe für die Gewinnung therapeutisch verwertbarer Verbindungen von Bedeutung.
  • 4- 46 g Anilin werden mit 115 g Formaldehydsulfoxylat in 150 ccm Wasser durch Erwärmen auf 70' kondensiert. Man verdünnt dann mit 4c0 ccm Wasser und trägt unter Rühren 76 g Thioessigsäure ein. Es scheidet sich unter Selbsterwärmung des Gemisches ein 01 aus, das mit Wasser gewaschen, im Vakuum getrocknet und durch Lösen in Essigester von anhaftendem Schwefel befreit wird. Bei längerem Stehen im Vakuum erstarrt das 01 zu fast weißen, schwach gelblichen Kristallen von Disulfacetanilin C8 H6 N (S C O C H$)2. Schmelzpunkt nach dem Umkristallisieren aus Alkohol 72°. Die Analyse ergab: Clo H11 0E N S2-
    Berechnet: Gefunden
    C 49,79 Prozent C 5o,27 Prozent
    H 4,6o - H 4,71 -
    N 5,81 - N 5,43 -
    S 26,56 - S 24,88 -
    Der etwas zu niedrige Schwefelgehalt rührt daher, daB sich beim Umkristallisieren leicht eine Sulfacetylgruppe etwas lockert.
  • 5. 25 g des Kondensationsproduktes von Natriumformaldehydsulfoxylat mit Anthranilsäure werden in roo ccm Wasser gelöst und zwei Stunden lang bei 40 bis 50° in einer Wasserstoffatmosphäre mit Selenwasserstoff behandelt. Es scheidet sich ein orangerotes Produkt aus, das auf Ton abgepreBt.und mit etwa 300 ccm reinem Äther digeriert wird. Hierbei bleibt ein geringer roter Rückstand. Das meiste geht in Lösung und wird aus der Lösung in Form glänzender gelber, undeutlich kristallinischer Schuppen erhalten. Das Produkt erweicht unter Rotfärbung bei 40', schmilzt unter Zersetzung bei 8o' und ist löslich in verdünnter Natronlauge. Die empirische Zusammensetzung ist nach der Analyse Clj H14 NS S Se O`.
    Gefunden:
    C 4475 Prozent
    H 3,83 -
    N 6,38 -
    Se 17,67 _
    6. 2o g p-Phenylendiamin werden in 2o ccm Wasser und 14ecm Salzsäure (spez. Gewicht r,rg) gelöst. Dazu fügt man 28,5 g reines Formaldehydsulfoxylat in 2o ccm Wasser. Es tritt unter Selbsterwärmung und Bildung eines Niederschlages Kondensation ein. Der Niederschlag ist oxydabel, wird darum nicht zur Trockne abgesaugt, sondern noch feucht in Zoo ccm Wasser und 14 ccm Salzsäure vom spez. Gewicht 1,19 gelöst. In diese Lösung leitet man eine Stunde lang Selenwasserstoff, der wie vorher durch gleichzeitige Wasserstoffentwicklung vor Oxydation geschützt wird. Es scheidet sich ein roter Niederschlag aus, der nach dem Trocknen unlöslich in Natronlauge, aber leicht löslich in Äthylendiamin ist. Der Schmelzpunkt liegt bei 183 bis 184°. Die Analyse ergab
    C 3 1,69 Prozent
    H 3,94 -
    N 1o,13 -
    Se 14,99 -
    S 18,=o -
    für C14 Hls N4 Se S, 07 berechnet:
    C 31,71 Prozent
    -
    H 3,61
    N 10,57 -
    Se 14,94 -
    S i8,15 -

Claims (1)

  1. PATENT-ANSpRUcH Verfahren zur Darstellung von Schwefel-oder selenhaltigen Derivaten primärer aromatischer Amine, dadurch gekennzeichnet, daB man Kondensationsprodukte aus aromatischen Aminen oder deren Salzen -und Aldehydsulfoxylaten mit Schwefelwasserstoff oder dessen organischen Monosubstitutionsprodukten bzw. mit Selenwasserstoff behandelt.
DEF47690D 1920-09-19 1920-09-19 Verfahren zur Darstellung von schwefel- oder selenhaltigen Derivaten primaerer aromatischer Amine Expired DE386615C (de)

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