DE386013C - Verfahren zur Herstellung von Kunstharzen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Kunstharzen

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DE386013C
DE386013C DET24493D DET0024493D DE386013C DE 386013 C DE386013 C DE 386013C DE T24493 D DET24493 D DE T24493D DE T0024493 D DET0024493 D DE T0024493D DE 386013 C DE386013 C DE 386013C
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furfural
acetone
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synthetic resins
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PLAUSONS FORSCHUNGSINSTITUT
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08GMACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED OTHERWISE THAN BY REACTIONS ONLY INVOLVING UNSATURATED CARBON-TO-CARBON BONDS
    • C08G6/00Condensation polymers of aldehydes or ketones only
    • C08G6/02Condensation polymers of aldehydes or ketones only of aldehydes with ketones

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Description

  • Verfahren zur Herstellung von Kunstharzen. Es ist bekannt, Phenole mit Formaldehyd in Gegenwart von Kondensationsmitteln zu harzähnlichen Produkten zu kondensieren. Nach den Untersuchungen von B e c k m a n n bilden Phenole auch mit Furfurol unter verschiedenen Bedingungen Kondensationsprodukte. Schließlich ist es auch bekannt, daß Aceton und Formaldehyd in Gegenwart von Alkali unter Bildung eines orangeroten harzartigen Körpers reagieren (W e r n er, Chem. Zentralblatt 1905, I, 22z).
  • Es wurde nun gefunden, daß sich Ketone auch mit Furfurol unter gewissen Bedingungen zu neuartigen harz- oder gummiähnlichen Stoffen vereinigen. Aus den oben angegebenen bekannten Tatsachen war jedoch nicht ohne weiteres zu schließen, daß dies der Fall sein würde, denn es handelt sich hier nicht um eine typische Aldehydreaktion. Die Reaktion zwischen Ketonen und Furfurol verläuft anders als die zwischen Ketonen und anderen Aldehyden. Während z. B. eine Mischung von Aceton mit 40prozentigem wäßrigen Formaldehyd durch die Zugabe einer geringen Menge Kalilauge nach wenigen Augenblicken zum lebhaften Sieden kommt und sich sofort nach dem Abklingen der heftigen Reaktion ein orangerotes Harz ausscheidet, reagieren Aceton und Furfurol. unverdünnt gemischt, beim Zusatz geringer Mengen Kalilauge kaum zusammen. Es tritt zwar Erwärmung ein, aber keine Ausscheidung eines Harzes. Erst wenn man am Rückflußkühler erhitzt, bildet sich ein flüssiges, gelbbraunes harzartiges Produkt. Bei Anwendung größerer Mengen Alkali verläuft die Reaktion zwar unter Bildung eines nach längerer Zeit fester werdenden hellen Harzes, aber die hierbei entstehenden Stoffe weisen ganz andere Eigenschaften auf wie das Aceton-Formaldehyd-Kondensat. Während letzteres ein fast ganz unlöslicher Körper ist, löst sich das Aceton-Furfurol=Kondensat in Benzol, ferner in Aceton und in Alkoholen; in Chlorkohlenwasserstoffen ist es schwer löslich, in Benzin unlöslich, und von Alkalien wird es fast gar nicht angegriffen. Gegen Säuren besitzt es hohe Widerstandskraft.
  • Ganz ähnlich verhält sich ein Kondensat aus Aceton und Furfurol, das in Gegenwart von Säuren als Kondensationsmittel hergestellt wurde. Charakteristisch für diese Stoffe ist eine dunkle, meist schwarze Farbe und eine gewisse Elastizität.
  • Im völligen Gegensatz hierzu steht das Verhalten eines Aceton-Formaldehyd-Gemisches gegen Säuren. Eine Kondensation tritt dabei überhaupt nicht ein, weder bei gewöhnlicher Temperatur noch beim Erhitzen. Selbst nach tagelangem Stehen enthält die Mischung freien Formaldehyd neben Aceton.
  • Die Furfurol-Keton-Kondensate sind in der Regel zunächst flüssig, werden aber beim Stehen zähflüssiger und erhärten schließlich =ganz zu einer festen Masse. Mit dieser Erhärtung erhöht sich ihre Widerstandsfähigkeit gegen chemische Einflüsse, und schließlich besitzt man Stoffe, die von Säuren und Alkalien gar nicht mehr angegriffen «erden. Beim Erhitzen auf. höhere Temperaturen sind die Körper meist schmelzbar, und zwar zunächst unterhalb xoo °, der Schmelzpunkt liegt aber nicht fest, sondern wird in der Wärme allmählich immer höher, bis schließlich eine ganz unschmelzbare Masse resultiert. Entsprechend steigert sich damit auch die Unlöslichkeit in organischen Lösungsmitteln.
  • Vor allem zeigen diese Kunstharze aber auch höchste elektrische Isolierfähigkeit. Sie können somit als ideales Mittel zur Herstellung von elektrischem Isoliermaterial betrachtet werden. Man kann mit einer Lösung dieser Harze Füllstoffe imprägnieren, nach Entfernen des Lösungsmittels plastische Massen gewinnen, aus denen Isolierrohre, Schalttafeln, Kondensatorplatten und anderes elektrisches Isoliermaterial in erhitzten Formen gepreßt werden können. Solche Kondensatorplatten werden auch von sehr hochgespannten Strömen nicht durchschlagen. Aber auch zu anderen Massenartikeln, wie Knöpfen usw., läßt sich das Kunstharz wegen seiner vorzüglichen Eigenschaften in ähnlicher Weise verwenden. Die Kunstmassen kann man durch Zusatz geeigneter Substanzen, z. B. von Farben, Füllmitteln usw., im Aussehen verändern, verbilligen, härter und weicher oder elastischer machen bzw. ihnen andere beliebige Eigenschaften verleihen. Selbstverständlich kann man die Bildung des Kunstharzes aus den Ausgangsstoffen auch in Gegenwart von Füllstoffen beliebiger Art vornehmen.
  • Die Lösungen der Kunstharze in flüchtigen Lösungsmitteln lassen sich auch als Isolierlacke bzw. Glanzlacke verwenden, da nach Verdunsten der Lösungsmittel eine zäh festhaftende, glänzende, gegen die verschiedensten Einflüsse widerstandsfähige Schicht hinterbleibt.
  • Als Ausgangsstoffe können statt Furfurol auch andere Furfurol abspaltende Stoffe, z. B. Furancarbonsäure, Furoin usw., und statt Aceton andere Ketone angewendet werden.
  • Durch folgende Beispiele wird das Verfahren erläutert Beispiel =.
  • In 58 Teilen Aceton werden 96 Teile Furfurol aufgelöst und die Mischung unter heftigem Rühren allmählich mit 48 Teilen 33prozentiger Natronlauge versetzt. Unter gelinder Erwärmung geht dann die Reaktion vor sich und ist nach einigen Stunden beendet. Es haben sich zwei Schichten gebildet, von denen die obere eine gelbbraune, halbflüssige harzartige Masse dar-i stellt; dieselbe wird nun mit Wasser oder verdünnter Säure von dem anhaftenden Alkali befreit. Sie wird dabei allmählich fester, und schließlich stellt sie einen weichen Harzklumpen dar, der noch leicht löslich ist in Aceton und sich in der oben genannten Weise verwenden läßt.
  • Die oben angegebenen Mengenverhältnisse lassen sich in weiten Grenzen verändern. Es ist nicht erforderlich, die Grundstoffe im Molverhältnis (wie oben) zu mischen, man erhält auch gute Harze mit teilweise anderen Eigenschaften, wenn von der einen oder anderen Komponente ein großer Überschuß verwandt wird. So werden bei Vergrößerung der Furfurolmenge härtere und schwerer lösliche Harze, bei Vergrößerung der Acetonmenge weichere Kondensate erzielt. Statt des Acetons kann man auch andere Substanzen mit Ketoncharakter anwenden und statt des Furfurols Körper, welche im Laufe der Reaktion Furfurol abspalten.
  • Die Reaktion kann erforderlichenfalls durch Erwärmen beschleunigt und durch Kühlen verlangsamt werden; auch kann man sie unter erhöhtem Druck vornehmen.
  • Beispiel e.
  • Einer Mischung von z Mol. Furfurol mit z Mol. Methyläthylketon versetzt man mit einigen Kubikzentimetern konzentrierter Salzsäure und schüttelt gut um. Die Flüssigkeit färbt sich tiefdunkel, und nach einigen Tagen findet man die gesamte Masse erstarrt zu einer schwarzen elastischen Substanz. Wenn man das Kondensat nun gelinde (nicht über 5o°) erwärmt, so wird es fester. Hat man ein zylindrisches Gefäß angewandt, so läßt sich auf diese Weise ein die Form des Gefäßes genau nachbildender, hochglänzender Körper gewinnen.
  • An Stelle von Methyläthylketon lassen sich auch andere Ketone mit Furfurol in analoger Weise kondensieren, z.'B. Diäthylketon, Vinylalkylketon, Pinakoline, Mesityloxyd, Phoron sowie aromatische Ketone, z. B. Acetophenon usw., ferner Gemische verschiedener Ketone, wie sie u. a. das Acetonöl enthält.

Claims (1)

  1. PATENT-ANSPRUcH: Verfahren zur Herstellung von Kunstharzen, die sich für plastische Massen oder als Bindemittel für Füllstoffe zur Erzeugung von elektrischem Isoliermaterial und anderen Gegenständen bzw. als Lackgrundsubstanzen eignen, dadurch gekennzeichnet, daß Ketone und Furfurol oder Furfurol abspaltende Stoffe in Anwesenheit von Kondensationsmitteln zur Reaktion gebracht werden.
DET24493D 1920-10-10 1920-10-10 Verfahren zur Herstellung von Kunstharzen Expired DE386013C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US2565685A (en) * 1951-08-28 Drying od

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US2565685A (en) * 1951-08-28 Drying od

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