DE385595C - Umsteuergetriebe fuer Maschinentriebwerke - Google Patents

Description

• Umsteuergetriebe für 1Vlaschinentriebwerke. Triebwerksumsteuerungen besitzen den Nachteil, daß bei der Vernichtung der Energie während des Umsteuervorganges der umzusteuernde Maschinentisch entweder einen größeren Weg zurücklegt, der sich, je nachdem verschieden schwere Werkstücke auf einen solchen Maschinentisch aufgebracht werden, verändert, oder daß bei Verwendung von Zahnkupplungen starke mit Bruchgefahr verbundene Stöße im Getriebe auftreten.
• Gegenstand der Erfindung ist ein Umsteuer-Betriebe, das während des Umsteuerns einen Teil der Energie selbsttätig abbremst und hierdurch die erwähnten durch den Einfluß der lebendigen Kraft bedingten Nachteile vermeidet und das zwangläufig und doch gänzlich stoßfrei infolge Fehlens starr kuppelnder Teile arbeitet. Dabei macht dieses Getriebe eine besondere Bremseinrichtung zur Vernichtung der Energie während des Umsteuerns nicht erforderlich, da die Bauart so getroffen ist, daß diese während der Umsteuerung zu vernichtende Energie zur Beschleunigung von Getriebeteilen verwendet wird.
• Im Umsteüergetriebe ist eine Hilfswelle eingebaut, die mit Hilfe einer vom Umsteuerhebel aus gesteuerten Schaltkupplung bei jeder Umsteuerbewegung eine genau abgegrenzte Drehung macht und hierbei zwei durch Planetenrädergetriebe mit der umzusteuernden Welle in Verbindung stehende Reibungsteller abwechselnd für das Laufen der umzusteuernden Welle in einem Drehsinn so festhält bzw. beim Umsteuern losläßt, daß durch Beschleunigung des jeweilig losgelassenen Reibungstellers die während des Umsteuerns frei werdende Energie abgebremst wird. Von der Hilfswelle aus kann eine Bewegung für die Schalt- und Zuspanneinrichtun; der Werkzeugmaschine gleichzeitig eingeleitet werden.
• Der Gegenstand der Erfindung ist in den Abb. z bis q. veranschaulicht, und es stellt dar: Abb. i einen Grundriß des Getriebes, teilweise im Schnitt, Abb. 2 einen Querschnitt hierzu mit Darstellung der Schaltkupplung, Abb. 3 eine Sonderdarstellung der Bremseinrichtung für die Umsteuerkupplung, AL b. 4 eine Sonderdarstellung der Hilfswelle mit ihrer Schaltkupplung.
• Das Gesamtgetriebe wird von der Riemenscheibe i aus angetrieben, mit deren Welle durch das Kegelräderpaar 2, 3 die Welle 4 und das Stirnräderpaar 5, 6 das im Rad 6 eingebaute Planetenrädergetriebe für den Rücklauf angetrieben wird. Ebenso wird das Planetenrädergetriebe für den Vorwärtslauf mit Hilfe der Kegelräder 2 und 7 und der Stirnräder 8 und 9 von der Scheibe i aus angetrieben. Jedes dieser Planetenrädergetriebe enthält zwei diametral gegenüberliegende Planetenräderachsen, das Rückwärtsgetriebe die Achsen io und ii, das Vorwärtsgetriebe die Achsen i2 und 13, deren Räder 14 und 15 bzw. 16 und 17 in die auf der Hauptumsteuerwelle 18 der Maschine festsitzenden Räder i9 bzw. 2o eingreifen, und deren Räder 21 und 22 bzw. 23 und 24 durch die Räder 25 und 26 mit den lose auf der Welle 18 laufenden Kupplungsschalen 27 bzw. 28 in Verbindung stehen. Je nachdem die in den beiderseitigen Aussparungen des Gußkörpers29 eingelagerten Bremsbänder3o und 31 durch Aufwärtsbewegung der Hebel 32 bzw. 33 (s. Abb. 3) und der auf den Wellen der letzteren 34 und 35 sitzenden Vierkante 36 und 37 auseinandergespreizt werden, wird abwechselnd die Kupplungsschale 27 oder 28 stillgesetzt, wobei durch Übertragung über die Getrieberäder 21, 22, 14, 15 und i9 oder 26. 23, 24, 16, 17 und 2o die Welle 18 im jeweilig entgegengesetzten Drehsinn von den Stirnrädern 5 und 6 bzw. 8 und 9 aus angetrieben wird. Werden aber die Kupplungsschalen 27 und 28 von den Bremsbändern 30 bzw. 31 abwechselnd losgelassen, dann erfolgt ihre Beschleunigung von der Welle 18 aus durch die betreffenden Planetenräder, und je nachdem man die Kränze der Kupplungsschalen in der Stärke ausführt, tritt infolge ihrer Beschleunigung eine mehr oder weniger starke Bremswirkung beim Umsteuern auf, ohne daß eine besondere Bandbremse notwendig wird. Das Freigeben bzw. Festhalten der Bremsbänder 30 oder 31 geschieht durch die vorerwähnten Hebel 32 bzw. 33 (s. Abb. 3), von der Hilfswelle 38 aus, die zwei diametral versetzte Nocken 39 und 40 trägt, von welchen die Hebel 32 und 33 angehoben werden. Diese Hilfswelle macht für die Umsteuerung eine halbe Umdrehung und erhält ihren Antrieb von dem Stirnrädergetriebe 41, 42 aus, mit welchem sie unter Zuhilfenahme der Schaltkupplung 43, 53 verbunden wird. Diese Schaltkupplung besteht aus dem mit dem Rad 42 fest verbundenen und innen verzahnten Rad 43 und der auf der Hilfswelle 38 befestigten Kupplungsscheibe 53 (s. Abb. 4), worin ein Kupplungshebel 50 mit Sperrklinke 51 gelagert ist. Wird die Nase 5o dieses Hebels von dem Ansatz 52 des durch ein Gestänge 47, 48 von den verstellbaren Umsteueranschlägen 44 und 46 gesteuerten Schiebers 49 (s. Abb.2) festgehalten, dann tritt Entkupplung der Scheibe 53 ein. Wenn umgekehrt der Arm 5o von dem Ansatz 52 freigegeben wird, dann tritt durch die Druckfeder 54 Kupplung ein, bis die Nase 5o an den Anschlag 55 stößt und die Scheibe 53 vom Rad 43 wieder durch Ausheben der Sperrklinke 51 löst. Dieses Spiel wiederholt sich bei jeder Umsteuerung, und die Hilfswelle 38 macht jedesmal eine halbe Umdrehung. Die Hilfswelle 38 kann auch zur Einleitung einer Schalt- oder Zuspanribewegung in die durch das 1"msteuergetriebe bewegte Werkzeugmaschine verwendet werden. Es ist einerlei, welcher Art die Schaltkupplung 43, 53 ist und- um welchen Betrag die Umdrehung der Hilfswelle 38 bei der Umsteuerung abgegrenzt ist, ebenso welche Kupplungsart zum Festhalten der Kupplungsschalen 27 und 28 dient.

Claims (1)

1. PATENT-ANSPRUCH: Umsteuergetriebe für Maschirentriebwerke, bei dem auf der umzusteuernden Welle zwei Reibungskupplungen angeordnet sind, die mit Hilfe einer von veränderlichen Anschlägen aus bewegten Schaltkupplung abwechselnd in Tätigkeit gesetzt werden, dadurch gekennzeichnet, daß auf der umzusteuernden Welle (18) zwei von der Hauptantriebswelle (i) in entgegengesetzter Richtung angetriebene, als Planetenräderträger ausgebildete Zahnräder (6 bzw. 9) und zwei mit den losen Kupplungsteilen (27 bzw. 28) verbundene Sonnenräder (25 bzw. 26) lose angeordnet sind, die mittels Planetenräder (2i, 14, 22, 15 bzw. 23, 16, 24, 17) mit auf der Welle (18) festsitzenden Sonnenrädern (ig bzw. 2o) in Verbindung stehen, derart, daß die Kupplungs- oder Bremsteile (27, 28) beim Einwirken einer beliebigen Bremseinrichtung auf diese zum wechselsinnigen Antrieb der Welle (18) abwechselnd stillgelegt oder freigegeben werden, so daß sie bei jeweilig erfolgender Umsteuerung von den lose auf der Welle (18) laufenden Planetenrädern beschleunigt werden müssen.