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Schreibmaschine. Zusatz zum Patent 339406.
Gegenstand der Erfindung
ist eine neue weitere Ausbildung und Verbesserung der Schreibmaschine nach Patent
3394o6- Bei dieser wird die Bewegung des Farbbandes in die verschiedenen Höhenlagen
bzw. die Ausschaltung des Farbbandes während des Schreibens mit Hilfe eines auf
einer auf der Rückseite des Typenhebellagersegmentes angeordneten, unter Einfluß
der Universalschiene stehenden, schwenkbaren Achse verschiebbaren Winkelhebels und
einer diesen verschiebenden Büchse bewirkt, die von einem Rastensegment verstellt
wird, dessen Stellung auf der Vorderseite der Maschine an einem Fenster abgelesen
werden kann.
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Die Erfindung geht von der Erkenntnis aus, daß diese Einrichtung geeignet
ist, noch weitere Bedienungsvorgänge in der Schreibmaschine zu beeinflussen, und
zwar die Auslösung der Universalschiene zum Zwecke der Auswechslung der Typen, die
Herbeiführung einer Totschältung, um beim Schreiben einzelner Buchstaben die Fortbewegung
der Papierwalze zu verhindern, und schließlich die Betätigung einer Geheimsperre,
welche jeden unbefugten Gebrauch der Maschine nach ihrer Einschaltung verhindert.
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Die Erfindung ist in der Zeichnung in einem Ausführungsbeispiel dargestellt.
Es zeigt: Abb. i .die auf der Rückseite des Segmentes angeordnete Vorrichtung, Abb.
2 eine Teilansicht aus Abb. i, Abb. 3 eine Aufsicht, Abb. 4 eine Seitenansicht,
Ab-b. 5 die zur Kontrolle der .Hebelstellungen dienende Fenstervorrichtung.
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Wie im Hauptpatent beschrieben, ist vor der Rückseite der Segmentplatte
i eine feste Achse :2 angeordnet. Auf dieser sind drehbar und durch Drehfedern 3
nach vorn drückend gelagert zwei Tragarme 4 für eine schwenkbare Achse 5, an welcher
die Universalschiene 6 angreift. Genau so wie im Hauptpatent ist auf der Schwenkachse
5 ein, Winkelhebel ? angeordnet, dessen einer Schenkel 8 nach unten zeigt, während
der andere Schenkel 9 (Abb.3) wagerecht auf die Segmentplatte hin gerichtet ist
und in die auf- und
abwärts zuschwenkende Farbbandgabel eingreift,
die der Einfachheit wegen in der Zeichnung nicht dargestellt ist. Gegenüber dem
Hebelarm 8 befindet sich die bekannte Anschlagleiste io, welche einen niedrigeren
Teil i i, @eiiie Kerbe 12 und einen höheren Teil 13 besitzt. Dieser letztere Teil
13 ist etwas nach außen hin verlängert. Der Winkelhebel? ist drehbar mit der Büchse
14 verbunden, die durch eine Schraube 15 mit einer Stange 16 gelenkig verbunden
ist, «-elche ihrerseits an der drehbaren Platte 17 angreift, die in der aus dem
Hauptpatent bekannten Weise Rasten 18, 19,20 und darüber hinaus noch besondre Rasten
21, 22 besitzt, in welche die bekannte Rastsperrfeder 23 eingreifen kann. Die Platte
17 ist befestigt auf einer senkrecht zur Seginentplatte angeordneten Welle 24, die
in der aus dein Hauptpatent bekannten Weise mit einem vor einem Fenster 48 vorbeigehenden
Anzeigesegment 46 und einem Handhabungsknopf 47 verbunden ist (Abb. 4). Wird dieser
Handhebel und damit die Platte 17 gedreht, so verschiebt sich die Büchse 14 und
damit der '\Ä'inkelhebe17 nach rechts oder links. Steht die Platte 17 in der in
Abb. i gezeigten Stellung, wo die Feder 23 in der Rast 18 ruht, dann liegt der Winkelhebel?
gegenüber dein niedrigsten Teil i i der Anschlagsleiste io. Bei Schwenkung der Achse
5 wird also der kleinste Farbbandhub erzeugt. Wird die Platte 17 nach links gedreht,
so daß die Feder in die Rast i9 springt, so tritt der Hebelschenkel 8 vor die Kerbe
12. Das Farbband wird nicht bewegt. Wird die Platte 17 noch weiter gedreht, bis
die Feder in die Rast 20 springt, so tritt der Hebelschenkel 8 vor den höchsten
Teil 13 der Anschlagsleiste io. Die Schwenkung der Welle 5 erzeugt hier den größten
Farbbandhub. Geht die Drehung noch weiter, bis die Feder 23 in die Rast 22 springt,
so erfolgt eine Sperrung der ganzen 'Maschine, und zwar in folgender Weise: Auf
der Achse 5 ist mit Hilfe einer Schraube 25 eine Büchse 26 undrehbar und unverschiebbar
befestigt. Diese besitzt einen wagerechten Stift 27, welcher derart angeordnet ist,
daß er bei weitester Verschiebung der Büchse 14 nach links vor den Hebelschenkel
8 tritt, während der höchste Anschlag 13 hinter demselben liegt. Der vor dem Hebelschenkel
8 gelagerte Stift 27 verhindert dadurch eine Drehung des Winkelhebels 7. Wird also
irgendeine Taste, beispielsweise eine Buchstabentaste oder die Leertaste, angeschlagen,
so kann der Winkelhebel 7 sich nicht drehen, und da er mit seinem unteren Ende gegen
die Leiste 13 anliegt, so kann sich infolgedessen auch nicht die Achse 5 bewegen
und damit auch nicht die Universalschiene 6, d. h. die ganze Maschine ist gesperrt.
Erfolgt eine Rückdrehung der Platte 17 so weit, bis die Feder z3 in die Rast 21
einspringt, dann wandert die Büchse 14 auf der Achse 5 nach rechts. Die Büchse 14
ist, wie oben erwähnt, durch die Schraube 15 mit der Stange 16 verbunden. Die Schraube
15 geht in die Bohrung der Büchse 14 hinein und greift in eine oben auf der Achse
5 eingefräste Nut ' 28. Die Büchse ist daher zwar längsverschiebbar, aber nicht
drehbar, im Gegensatz zu dem Winkelhebel?, welcher frei drehbar ist. An der Büchse
selbst sind auf der rechten Seite zwei Anschlagstifte, im vorliegenden Ausführungsbeispiel
in Gestalt von zwei Schrauben 29 und 30, befestigt. Der Anschlag 30 liegt, wie Abb.
3 zeigt, vor der Achse 5, der Anschlag 29, wie aus Abb. i hervorgeht, Unterhall>
dieser Achse. Zur Betätigung der mit dem Hemmrad 31 und dem Sperrmesser 32 (A131).
: f) zusammenarbeitenden Schaltstange 33 dient, im Gegensatz zu der Ausführung nach
dem Hauptpatent, ein besonderer Schaltarm 34, der auf der festen Achse 2 drehbar
befestigt ist, aber gegen achsiale Verschiebung durch zwei Stellringe 35 und 36
gesichert ist. Auf der Rückseite dieses Schaltarmes 34 ist uni einen Schraubenbolzen
37 parallel zur Segmentplatte drehbar angeordnet ein Winkelhebel 38, der finit dem
einen Stellring 35 durch eine kleine Zugfeder 39 verbunden ist und dessen Stellung
durch einen am Schaltarm 34 befestigten Stift 40 in der Weise begrenzt ist, daß
dieser Stift 4o in einen Schlitz 41 des Winkelhebels 38 eingreift. Der Winkelhebel
38 besitzt am oberen Ende einen nach hinten gerichteten festen Anschlag 42 (vgl.
auch Abb.3 und 4), welcher die Bewegung des Schaltarmes 34 auf die Schaltstange
33 überträgt. Am oberen Ende ist ferner eine nach vorn gerichtete senkrechte Abbiegung
43 vorgesehen (Abb. 3), in welcher ein in Form einer Schraube mit Gegenmutter 44
ausgebildeter verstellbarer Anschlag 45 angeordnet ist. Dieser Anschlag 45 liegt,
wie Abb. i und 3 erkennen lassen, genau gegenüber dem Anschlag 29 der Verschiebebüchse
14. Der Schaltarm 34 ist, wie Abb.4 erkennen läßt, am oberen Ende halbkreisförmig
umgebogen, so daß in der entstehenden Kopfgabel 49 die schwenkbare Achse 5 und davor
noch der Anschlag 30 Platz hat.
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Der wagerecht stehende Hebelarm 5o des ' Winkelhebels 38 besitzt eine
schräg nach vorn unten gerichtete Keilfläche 51. Gegen diese legt sich der Anschlag
52 einer Büchse 53, die mit einer auf der Achse 2 drehbaren Hülse 54 fest verbunden
ist. Am anderen Ende dieser Hülse greift ein-Hebelarnx55 an, der vermittels des
Bolzens 56 an einer beliebig ausgebildeten Tottaste angelenkt ist. Zweckmäßig greift
an liesein Hebelarm 55 auch die Drehfeder 57 an,
welche dazu dient,
den die schwingende Achse 5 tragenden Hebel 4 nach vorn zu drücken. Der Hebelarm
55 und damit die Büchse 54 und der Anschlag 52 werden also durch diesen Federdruck
stets nach rückwärts gedrängt: Wird die an den Bolzen 56 angreifende Tottaste niedergedrückt,
so dreht sich der Anschlag 52 auf die Segmentplatte zu, trifft auf die schräg zur
Segmentplatte gerichtete Keilfläche 51 und dreht. dadurch den Winkelhebel
38 in die in Abb. 2 gezeigte Stellung, d. h. das mit dem Winkelhebel 38 verbundene
Zwischenglied 42 wird seitlich herausgeschwenkt und außer Eingriff mit der Schaltstange
33 für die Wagenschaltung gebracht. Diese Betätigung der Tottaste hat folgenden
Wert: Soll beispielsweise ein e geschrieben werden, dann muß bei Maschinen, welche
keine Tottaste besitzen, nachdem der Buchstabe e geschrieben ist, zunächst die Rückschalttaste
bewegt werden, um den Akzent aigu über das vorher geschriebene e setzen zu können.
Bei der Maschine gemäß der Erfindung wird anders verfahren. Soll hier ein e geschrieben
werden, so wird die Tottaste niedergedrückt. Durch diese Bewegung kommt das Zwischenglied
42 außer Eingriff mit der Schaltstange 33. Jetzt wird der Buchstabe e angeschlagen.
Durch aie Typenbewegung wird zwar die Universalschiene 6 und die mit ihr verbundene
Achse 5 zurückgeschwenkt, und diese Schwenkung bewirkt auch eine Rückwärtsschwenkting
des Schaltarmes 34. Da aber das Zwischenglied 42 zwischen Schaltarm 34 und Schaltstange
33 entfernt worden ist, bewirkt diese Schwenkung des Schaltarmes keine Schaltung
des Wagens. Jetzt kann also die Tottaste losgelassen und der Akzent aigu angeschlagen
werden, der über dem stehengebliebenen Buchstaben e genau gesetzt wird. Dabei wird
aber jetzt eine Weiterschaltung des Wagens bewirkt, denn durch Loslassen der Tottaste
ist ja das Zwischenglied 42 durch Zurückdrehung des Winkelhebels 38 in die in Abb.
i gezeigte Stellung wieder zwischen Schaltarm 34 und Auslösestange 33 getreten,
so daß jetzt eine normale Schaltung des Wagens erfolgt.
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Die beschriebene Vorrichtung ist aber noch weiter geeignet, die Auswechslung
der Typenhebel zu erleichtern. Wie bekannt, wird bei Schreibmaschinen mit sichtbarer
Schrift und bekannter Bauart zum Zwecke der Auslösung der Typenhebel die Universalschiene
nach rückwärts gedrückt, so daß sie die entsprechend geformten Nasen der Typenhebel
freigibt. Um diese Rückwärtsbewegung der Brücke zu ermöglichen, ist bereits vorgeschlagen
worden, einen besonderen, an der Universalschiene angreifenden Tastenhebel vorzusehen.
Die Vermehrung der Tasten durch einen solchen Hebel ist an und für sich unerwünscht,
und sie kann durch die beschriebene-Einrichtung in folgender Weise vermieden werden:
Wird durch Drehung der Platte 17 die Büchse 14, wie oben erwähnt, in die äußerste
Stellung rechts hinübergeschoben, so drückt der dem Anschlag 45 des Winkelhebels
38 gegenüberliegende Anschlag ä9 der Büchse i4 (Albb. 3)_.den Winkelhebel 38 nach
rechts, wirkt also genau so, wie die Drehung unter dem Einfluß der Tottaste, d:
h. der Winkelhebel 38 i nimmt die in A.bb. 2 dargestellte Stellung ein, bringt also
das Zwischenglied 42 außer Eingriff mit der Schaltstange 33. Gleichzeitig tritt
aber der Anschlag 30, wie in @bb. 4 gezeigt, in die Kopfgabel 49 ein.
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Die Universalschiene erhält durch Betätigung der Typenhebel
58 eine gewisse Be«-egung nach rückR-ärts, ,velche aber nicht groß genug
ist, um die Typenhebel völlig frei zu geben. Dies ist erwünscht, um ein unbeabsichtigtes
Herausspringen der Typenhebel während des Schreibens zu verhindern. Der von der
Leertaste bewegbare Hebel59, der ebenfalls wie bekannt auf der festen Achse 2, und
zwar zwischen den Stellringen 35 und 36, drehbär gelagert ist, übt dagegen auf den
Schalthebel 34 eine größere Schaltbewegung aus. Die Universalschiene, welche, sofern
sie nur von den Typenhebeln bewegt wird, von der Bewegung des Leertastenhebels 59
unabhängig ist, wird also diesem einen geringeren Hub erteilen, als der von der
Leertaste bewegte Hebel 59. Wird jedoch, wie oben beschrieben, der Anschlag 3o der
Verschiebe-Büchse 14 in die Kopfgabel 49 eingeschoben, so daß er sich neben die
mit der Universalschiene verbundene schwenkbare Achse 5 legt, so wird diese infolge
der eigenartigen Ausbildung der Kopfgabel 49 mit dem Schaltarm 34 gekuppelt. Wird
also in dieser Stellung der Verschiebebüchse entsprechend der Verriegelung der Rast
2i der Leertastenhebel angeschlagen, so vollführt die Universalschiene den wesentlich
größeren Hub des Schaltarmes 34 und gibt die oberen Nasen sämtlicher Typenhebel
58 frei, so daß diese, da sie von der Universalschiene nicht mehr gedeckt werden,
nach oben frei heraushebbar sind.
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Soll beispielsweise die e-Type ausgewechselt werden, so wird zunächst
die e-Type mit einer Hand angeschlagen und mit der anderen Hand der emporgeschwenkte
e-Typenhebel erfaßt. Die e-Taste wird losgelassen und dafür, nachdem die Rast äi
unter die Sperrnase der Feder 23 gedreht ist, die Leertaste angeschlagen. Damit
wird der e-Typenhebel im oberen Teil von der Universalschiene freigegeben und kann
von seiner Achse abgehängt werden.
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Die Einrichtung hat also den Vorzug, daß
eine besondere
Taste für die Rückbewegung der Brücke erspart wird. Außerdem werden die üblicherweise
für Zurückdrückung der Universalschiene in der Segmentplatte innerhall) des Typenkorbes
angeordneten Knöpfe, deren Betätigung die Herausnahme der Typenhebel sehr stört,
vermieden.
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Die Erfindung ist im vorliegenden Ausführungsbeispiel in der Anwendung
auf eine Schreibmaschine gezeigt, welche gemäß dem Hauptpatent außer den bereits
beschriebenen Eigenarten dadurch gekennzeichnet ist, daß die :Maschine selbst nach
einer querliegenden, senkrechten Mittelebene in zwei selbständige :Maschinenhälften
geteilt ist. Es ist einleuchtend, daß die Erfindung an das Prinzip der Teilbarkeit
nicht gebunden ist, sondern bei allen Schreibmaschinen Anwendung finden kann, sofern
diese, wie die Maschine nach dem Hauptpatent, zur Bewegung des Farbbandes eine in
wagerechter Richtung verschiebbare Stellbüchse bzw. eine gegen Anschläge treffenden
drehbaren Winkelhebel besitzen.