DE3840695A1 - Reifengleitschutzkette - Google Patents
ReifengleitschutzketteInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Reifengleitschutzkette nach dem
Oberbegriff des Anspruches 1.
Bei einer bekannten Reifenkette dieser Art besteht die
Halte- und Spannvorrichtung aus mehreren kreuzförmig zuein
ander angeordneten abgekröpften Bügeln, die über ein
Kupplungsteil an Gummiriemen befestigt sind, die in die
Radfelge eingehängt werden. Diese Halte- und Spannvorrichtung
steht relativ weit über die Reifenaußenseite vor. Hierbei
ist zu beachten, daß normalerweise Teile, die sich über die
Gesamtbreite des Kraftfahrzeuges erstrecken, verboten sind.
Hinzu kommt, daß die Verpackung dieser Kette durch die
abgekröpften Bügel sehr groß und aufwendig ist. Es ist
auch nachteilig, daß für die Montage der Kette die Radkappen
des Kraftfahrzeuges abgenommen werden müssen, um die Gummi
riemen einhängen zu können. Bei Kraftfahrzeugen, die keine
Felgen mit Öffnungen, wie beispielsweise Aluminiumfelgen
aufweisen, kann die Halte- und Spannvorrichtung überhaupt
nicht montiert werden. Schließlich sind auch die Herstellungs
kosten dieser Kette äußerst hoch, da die Halte- und Spann
vorrichtung kompliziert und aus vielen Einzelteilen ausge
bildet ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Kette dieser
Art so auszubilden, daß ihre Halte- und Spannvorrichtung
einfach und kostengünstig hergestellt und montiert werden
kann und nicht nennenswert über die Reifenflanke vorsteht.
Diese Aufgabe wird bei einer Kette der gattungsbildenden
Art erfindungsgemäß mit den kennzeichnenden Merkmalen des
Anspruches 1 gelöst.
Infolge der erfindungsgemäßen Ausbildung liegt die Halte-
und Spannvorrichtung an der Reifeninnenseite, wo sie ge
schützt und raumsparend angeordnet werden kann. Vorzugs
weise kann das Spannteil ein elastischer Verbindungsstrang
sein, der mit dem Laufteil verbunden ist. Dadurch liegt
das Halte- und Spannteil dicht an der Reifenflanke an, so
daß keine vorstehenden gefährlichen Teile vorhanden sind.
Das Spannteil übt eine Vorspannkraft auf das Laufteil aus,
so daß dieses einen sicheren Sitz hat und damit eine hohe
Laufruhe der Kette gewährleistet. Das Spannteil erleichtert
zudem infolge seiner Vorspannkraft die Montage der Kette,
da das Laufteil wegen der Vorspannkraft in die richtige
genaue Lage an den Reifen gezogen wird.
Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den weiteren
Ansprüchen, der Beschreibung und der Zeichnung.
Die Erfindung wird nachstehend anhand eines in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispieles näher beschrieben.
Es zeigt:
Fig. 1 eine Ansicht auf die Reifenlauffläche eines
Kraftfahrzeugrades, das mit einer erfindungs
gemäßen Reifenkette versehen ist,
Fig. 2 und 3 eine Ansicht in Richtung des Pfeiles I bzw. III
in Fig. 1.
Die in den Fig. 1 bis 3 dargestellte Reifenkette ist
eine Schneekette und hat vorzugsweise ein end- und stoß
loses Laufteil 1, das zwischen einem Innen- und Außenteil
2 und 3 liegt.
Das Laufteil 1 besteht aus vorzugsweise parallel zueinander
verlaufenden Kettensträngen 4, 4′, 4′′, 4′′′, 4 a, 4 a′, 4 a′′,
4 a′′′ und 5, 5′, 5′′, 5′′′, 5 a, 5 a′, 5 a′′, 5 a′′′ sowie
Greifstücken 6, 6′, 6 a, 6 a′ und 7, 7′, 7′′, 7 a (Fig. 1, 2, 3).
Die Greifstücke 6, 6′, 6 a, 6 a′ sind kurze Bügel, die die
Kettenlauffläche 8 und die äußere Reifenflanke 10 teil
weise umgreifen. Die einen Schenkel 11, 11′, 11′′, 11′′′
der Bügel ragen bis etwa in halbe Breite der zugehörigen
Reifenaußenseite 10. Die freien Schenkelenden 11 a, 11 a′,
11 a′′, 11 a′′′ sind mit einem geschlossenen Ring 12 des
Außenteiles 3 verbunden. Der Ring 12 kann aus einem Draht
seil, aus Federstahl oder aus Kunststoff hergestellt sein.
Die Bügel 6, 6′, 6 a, 6 a′ haben ferner im Laufteil 1 der
Reifenkette befindliche Schenkel 101, die rechtwinklig zu
den Schenkeln 11, 11′, 11′′, 11′′′ liegen und vorzugsweise
einstückig mit ihnen ausgebildet sind. Vorteilhaft sind
die Bügel einstückig mit in Umfangsrichtung des Laufteiles
1 weisenden Greifelementen 13, 13′, 14, 14′ ausgebildet,
die wie die Bügel Spikes 15 aufweisen. Die Greifelemente
13, 13′, 14, 14′ sind an den Schenkeln 101 vorgesehen, die
sie in Umfangsrichtung des Laufteiles 1 auf beiden Seiten
vorzugsweise gleich weit überragen. Im Ausführungsbeispiel
liegen jeweils ein Greifelement 13 und 14 bzw. 13′ und 14′
mit axialem Abstand nebeneinander.
Die Greifelemente sind vorzugsweise rechteckig ausgebildet,
wobei die Greifelemente 13, 13′ quer zur Umfangsrichtung
des Laufteiles 1 breiter sind als die Greifelemente 14, 14′.
Außerdem erstrecken sich die Greifelemente 13, 13′ etwa bis
in Höhe der Reifenflanke 9 und haben abgeschrägte Ecken 16,
16′. Durch die Greifelemente 13, 13′, 14, 14′ haben die
Bügel 6, 6′, 6 a, 6 a′ ein solches Profil, daß sie zusammen
mit den Spikes 15 eine hohe Griffigkeit und Spurhaltung
gewährleisten.
Die Greifstücke 7, 7′, 7′′, 7 a liegen zwischen den Bügeln
6, 6′, 6 a, 6 a′, in Umfangsrichtung des Laufteiles gesehen.
Die Greifstücke 7, 7′, 7′′, 7 a erstrecken sich quer zur
Umfangsrichtung des Laufteiles 1 und sind leistenförmig
ausgebildet. Sie verbinden die Kettenstränge 4, 4′ und
5, 5′ sowie die Kettenstränge 4′′, 4 a′′ und 4 a′, 4 a und 5 a,
5 a′ und 5′′, 5 a′′ sowie 5′′′, 5 a′′′ miteinander.
Die Bügel 6, 6′, 6 a, 6 a′ können aus Metall, Kunststoff
oder Gummi bestehen. Sie sind mit dem Innenteil 2 der
Reifenkette verbunden. Es wird bei montierter Kette durch
vorzugsweise zwei paarweise seitlich neben der Radfelge 17
sehnenartig angeordnete Verbindungsstränge 18 bis 21
(Fig. 3) gebildet. Diese Verbindungsstränge bestehen aus
elastischem Material, wie beispielsweise Gummi oder dgl.
Die Verbindungsstränge 18, 19 sind mit ihren Enden 22 bis 25
an den Greifstücken 6 a, 6 a′ und die Verbindungsstränge 20,
21 mit ihren Enden 26 bis 29 an den Greifstücken 6, 6′ be
festigt.
Die Verbindungsstränge 18, 19 bzw. 20, 21 verlaufen parallel
und mit Abstand nebeneinander. Die längeren, innen liegenden
Verbindungsstränge 19, 21 liegen nahe benachbart zum
äußeren Felgenrand 30, während die Stränge 18, 20 von den
benachbarten Greifstücken 7 bzw. 21 einen Abstand haben,
der größer ist als der Abstand der Stränge 18 und 19 bzw.
20 und 21 voneinander.
Die Verbindungsstränge üben auf das Laufteil 1 eine nach
innen auf die die Stränge schneidende Axialebene gerichtete
Zugkraft aus. Dadurch hat die Reifenkette auf dem Reifen
einen sehr sicheren Sitz. Die Verbindungsstränge erleichtern
auch die Montage, da sie das Laufteil in der Endphase der
Montage automatisch in die richtige Lage zum Reifen ziehen.
Um die Montage zu erleichtern, ist auf den Verbindungs
strängen 18, 19 bzw. 20, 21 jeweils eine handschuhartige
Tasche 31 und 32 befestigt (Fig. 1, 3). Diese Taschen
bestehen vorzugsweise aus wetterfestem Textilgewebe und
verbinden die Stränge 18 und 19 sowie 20 und 21 miteinander.
Die Taschenöffnungen 33, 34 weisen bei der Lage gem. Fig. 3
nach unten und außen, so daß die Hände leicht und schnell
in die Taschen geschoben werden können.
Zur Montage der beschriebenen Reifenkette wird zunächst das
Laufteil 1 lose über die Reifenlauffläche gelegt. Dann muß
die Bedienungsperson beide Hände in die Taschen 31, 32
stecken. Dann wird das Laufteil 1 zuerst an einer Seite mit
der in der Tasche befindlichen Hand nach hinten über die
Lauffläche des Reifens geschoben. Anschließend wird mit
der anderen Hand das Laufteil an der gegenüberliegenden
Seite von vorn nach hinten geschoben. Das restliche untere
Laufteilstück liegt nun noch vor dem Reifen und wird fest
gegen ihn gedrückt.
Wenn dann das Kraftfahrzeug langsam angefahren wird, wird
das restliche Laufteilstück unter der Vorspannkraft der an
der Reifeninnenseite liegenden Verbindungsstränge 18 bis 21
selbsttätig auf die Reifenlauffläche gezogen. Die Reifenkette
liegt dann einwandfrei am Reifen an, wobei sich die Ver
bindungsstränge automatisch etwas entspannen.
Zur Demontage der Reifenkette muß das Kraftfahrzeug so
abgestellt werden, daß die Reifenaufstandsfläche zwischen
zwei der Bügel 6, 6′, 6 a, 6 a′ liegt. Dann wird das Laufteil
1 so vom Reifen gezogen, daß die Kette auf dem Untergrund
liegt. Das Kraftfahrzeug muß dann nur noch von der Kette
heruntergefahren werden. Dann kann die Kette sehr klein
zusammengelegt und kompakt verpackt oder verstaut werden.
Claims (20)
1. Reifengleitschutzkette mit einem Laufteil, das zwischen
einem Innen- und Außenteil liegt und mit einer Halte
und Spannvorrichtung am Reifen gesichert ist,
dadurch gekennzeichnet, daß die Halte- und Spannvor
richtung (18 bis 21) durch mindestens ein an der
Reifeninnenseite (9) liegendes Spannteil gebildet ist,
das eine in Richtung auf die Reifeninnenseite gerichtete
Zugkraft auf das Laufteil (1) ausübt.
2. Kette nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß das Spannteil (18 bis 21)
durch einen elastischen Verbindungsstrang (18; 19; 20;
21) gebildet ist.
3. Kette nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß auf jeder Seite benachbart
zur Reifenfelge (17) jeweils zwei paarweise nebenein
ander angeordnete Spannteile (18; 19; 20; 21) vorge
sehen sind.
4. Kette nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Spannteile (18; 19;
20; 21) sehnenartig in bezug auf die Reifeninnenseite
(9) angeordnet sind.
5. Kette nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Spannteile (18; 19; 20;
21) mit ihren Enden (22 bis 29) an vorzugsweise
bügelartig ausgebildeten Greifgliedern (6, 6 a, 6′, 6 a′)
angeordnet sind.
6. Kette nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die jeweils weiter innen
liegenden Spannteile (19; 21) nahe benachbart zum
Felgenaußenrand (30) liegen.
7. Kette nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die weiter außen liegenden
Spannteile (18; 20) mit einem Abstand vom Laufteil (1)
liegen, der in der Diametralebene des Reifens größer
ist als der Abstand vom innen liegenden Spannteil (19;
21).
8. Kette nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die Greifglieder (6, 6′,
6 a, 6 a′) Bügel sind, die die Reifenlauffläche (8)
zumindest teilweise übergreifen.
9. Kette nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die Greifglieder (6, 6′,
6 a, 6 a′) Greifelemente (13, 14, 13′, 14′) aufweisen,
die sich in Reifenumfangsrichtung erstrecken.
10. Kette nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß die Greifglieder (6, 6′,
6 a, 6 a′) Spikes (15) aufweisen.
11. Kette nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß außer den Greifgliedern
(6, 6′, 6 a, 6 a′) weitere Greifglieder (7, 7′, 7′′, 7 a)
im Laufteil (1) vorgesehen sind.
12. Kette nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß die Greifglieder (6, 6′,
6 a, 6 a′, 7, 7′, 7′′, 7 a) über Kettenstränge (4, 4′, 4′′,
4′′′, 4 a, 4 a′, 4 a′′, 4 a′′′, 5, 5′, 5′′, 5′′′, 5 a, 5 a′,
5 a′′, 5 a′′′) des Laufteiles (1) miteinander verbunden
sind.
13. Kette nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, daß die weiteren Greifglieder
(7, 7′, 7′′, 7 a) rechteckige Stege sind.
14. Kette nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, daß die Greifglieder (6, 6′,
6 a, 6 a′, 7, 7′, 7′′, 7 a) aus Metall oder Kunststoff
oder Gummi bestehen.
15. Kette nach einem der Ansprüche 1 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, daß die bügelartigen Greif
glieder (6, 6′, 6 a, 6 a′) einen an der Reifenaußen
seite liegenden Schenkel haben, und daß die Schenkelenden
(11 a, 11 a′, 11 a′′, 11 a′′′) mit einem geschlossenen
Ring (12) des Außenteiles (3) verbunden sind.
16. Kette nach einem der Ansprüche 1 bis 15,
dadurch gekennzeichnet, daß der Ring (12) aus Drahtseil,
Federstahl oder Kunststoff besteht.
17. Kette nach einem der Ansprüche 1 bis 16,
dadurch gekennzeichnet, daß an den Spannteilen (18; 19;
20; 21) Handhaben, vorzugsweise handschuhartig ausge
bildete Taschen (31, 32) vorgesehen sind.
18. Kette nach Anspruch 17,
dadurch gekennzeichnet, daß die Taschenöffnungen (33,
34) nach außen weisen.
19. Kette nach Anspruch 17 oder 18,
dadurch gekennzeichnet, daß die Taschen (31, 32) aus
wetterfestem Material bestehen.
20. Kette nach einem der Ansprüche 1 bis 19,
dadurch gekennzeichnet, daß sich die Schenkel (11, 11′,
11′′, 11′′′) der Bügel (6, 6′, 6 a, 6 a′) bis über etwa
die halbe Breite der Reifenseitenwand (10) erstrecken.
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