DE3840647C2 - Vorrichtung zum Weiterfördern von Druckprodukten - Google Patents
Vorrichtung zum Weiterfördern von DruckproduktenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung nach dem Oberbegriff des
Patentanspruches 1.
Die gattungsbildende EP 0 005 766 A1 zeigt eine solche Vor
richtung, die zwei parallel nebeneinander angeordnete, gleichförmig
angetriebene Förderbänder aufweist, mit denen der Abstand zwischen
seitlich versetzten Längsfördereinrichtungen überbrückt wird. Mit
dieser Bandfördervorrichtung kann lediglich ein Produktesystem
gefördert werden. Auch ist diese Vorrichtung nicht geeignet,
wahlweise Produkte mit unterschiedlichen Formaten und insbesondere
der gebräuchlichen Breiten von 150 mm bis 500 mm zu fördern. Diese
Vorrichtung ist vielmehr auf wenige Formate beschränkt, es besteht
zudem die Gefahr, daß bei gewissen Formaten die Produkte bei den
Übergabestellen eingeklemmt werden und die Anlage blockiert sowie
beschädigt wird.
Aus der DE-OS 14 86 958 ist eine Maschine zur Verarbeitung von
bogenförmigem Material bekannt, die eine Schrägförderanlage
besitzt, mit welcher Kartonzuschnitte voneinander getrennt werden.
Diese Schrägförderanlage weist Förderbänder aus jeweils paarweise
gekoppelten Teilbändern auf, die zum Trennen der Kartonzuschnitte
fächerförmig angeordnet sind. Der Abstand zweier benachbarter
Förderbänder nimmt somit in Förderrichtung zu. Eine parallele
Anordnung benachbarter Förderbänder würde die Kartonzuschnitte nicht
trennen und wäre hier somit nicht sinnvoll. Bei einer Förderrichtung
für Druckprodukte würde ein von zwei oder mehr Förderbändern
erfaßtes Druckprodukt bei einer solchen fächerartigen Anordnung
entzweigerissen werden.
Die Förderbänder können bei dieser Schrägförderanlage auch nicht
gleichzeitig verschwenkt werden, sondern müssen einzeln durch
Verstellen von jeweils zwei Blöcken verschwenkt werden,
wie dies auf Seite 25 (31), zweiter Abschnitt der DE-OS 14 86 958 erläutert ist. Der
Antrieb und die Verstellvorrichtung sowie die Lagerung der Förder
bänder sind zudem kompliziert und aufwendig.
Bei der Bandfördervorrichtung nach der DE 27 21 138 A1 erfolgt der
Antrieb über Antriebsrollen, die mit Bandrollen
verbunden sind. Diese Rollen sind über Zwischenwellen
sowie Antriebsbänder von den anschließenden Bandförder
elementen angetrieben. Auch hier (wie bei der gattungs
bildenden EP 0 005 766 A1) können die beiden jeweils miteinander
verbundenen Förderbänder nur parallel zueinander verschwenkt werden.
Die beiden Bandpaare sind hier zwar unabhängig voneinander
verschwenkbar, diese können jedoch zum Fördern von sehr breiten
Druckprodukten nicht ohne weiteren Umbau zusammengelegt werden. Die
Bänder sind zudem nicht an dem die Produkte aufnehmenden Ende,
sondern am anderen Ende gelagert.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Einsatzmöglichkeit
einer gattungsgemäßen Vorrichtung bei einem zuverlässigen Transport
der Druckprodukte auf einfache Weise variabel zu gestalten.
Die Aufgabe wird durch die Erfindung gemäß dem
Patentanspruch 1 gelöst. Bei Produkten mit sehr großem Format
kann eine Bandgruppe mit beispielsweise vier Förderbändern zusammen
gestellt werden. Da bezüglich der Formatbreite mehr Förderbänder als
bisher vorhanden sind, ist die Gefahr wesentlich geringer, daß bei
einer Übergabestelle ein Produkt eingeklemmt wird und die Ablage
blockiert wird. Bei Produkten mit kleineren Formatbreiten werden
entsprechend weniger Bänder eingesetzt. Sind zwei beispielsweise von
einem Falzapparat abgelegte Schuppenströme zu fördern, so werden die
beiden Bandgruppen V-förmig angeordnet, wobei jede Bandgruppe die
Anzahl Bänder aufweist, die für die Breite des jeweiligen Schuppen
stroms geeignet ist. Wesentlich ist, daß bei beiden Schuppenströmen
die Richtungen der Vorderkanten der Produkte sich nicht ändern und somit
die seitlichen Versetzungen der nachgeordneten Schuppenströme durch
ein Verschwenken der Förderbänder genau eingestellt und verstellt
werden können.
Weiterhin ist es möglich, die einzelnen Förderbänder nahe neben
einander anzuordnen und auch bei einer größeren Anzahl Förderbänder
diese gemeinsam anzutreiben. Der nun mögliche kurze Abstand zwischen
den Förderbändern hat den wesentlichen Vorteil, daß auch dann zwei
Schuppenströme störungsfrei gefördert werden können, wenn der
Abstand zwischen diesen sehr klein ist. Ein gemeinsamer Antrieb
arbeitet mit Gelenkwellen, mit denen die Förderbänder gekuppelt
sind. Damit die Gelenkwellen die notwendige Länge aufweisen, sind
diese zwischen zwei im Bereich der voneinander abgewandten Flanken
der Förderorgane jeweils vorgesehenen Vorlegern angebracht. Eine
derartige Anordnung von Vorlegern wäre aber bereits bei drei
Förderbändern prinzipiell nicht möglich. Durch die erfindungsgemäße
Lösung kann hingegen in konstruktiv einfacher Weise eine
Bandfördervorrichtung mit acht oder mehr vergleichsweise schmalen
und nahe beieinander liegenden Förderbändern realisiert werden, die
bis zu 25 Grad oder mehr verschwenkbar sind.
Ebenso ist es möglich, jede Bandgruppe unabhängig von der anderen zu
verschwenken und damit in Anpassung an den Falzapparat und die
nachgeordneten Organe eine optimale Weiterförderung der Produkte
ströme zu gewährleisten.
Außerdem wird im Produktestrom am Eingang und am Ausgang jeder
Bandgruppe eine Art "Wasserfall" gebildet, der die Produkte von
einander trennt und ihre seitliche Verschiebbarkeit verbessert. Es
hat sich gezeigt, daß insbesondere durch diese Maßnahme auch die
Gefahr einer Blockierung nach einem Rückstau weiter vermindert wird.
Nach den Weiterbildungen gemäß den Ansprüchen 2 bis 4 wird ein
aufgrund seiner einfachen und robusten Ausführung in der Herstellung
kostengünstiger Antrieb geschaffen, der zudem betrieblich sehr
zuverlässig ist.
Durch die Weiterbildung nach Anspruch 5 ist es in konstruktiv
einfacher Weise möglich, jede Schwenklage wenigstens von -25 Grad
bis +25 Grad präzise und stufenlos einzustellen. Zudem kann mit
wenigen Handgriffen ein Förderband der einen Bandgruppe der anderen
Bandgruppe zugeordnet werden.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend an Hand der
Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Draufsicht auf eine erfindungsgemäße
Vorrichtung und schematisch eine erste und zwei
Längsfördervorrichtungen,
Fig. 2 eine Seitenansicht der Vorrichtung in Rich
tung des Pfeiles II in Fig. 3 gesehen, jedoch ohne
Seitenabdeckung,
Fig. 3 eine Draufsicht auf einen Teil der erfindungsgemäßen
Vorrichtung,
Fig. 4 einen Schnitt entlang der Linie IV-IV in Fig. 3 und
Fig. 5 ein Schnitt entlang der Linie V-V in Fig. 3.
Die in Fig. 1 gezeigte Vorrichtung weist in V-för
miger Anordnung eine erste Gruppe 3 von vier Förderbändern 5
und eine zweite Gruppe 4 von ebenfalls vier Förderbändern 5
auf, die zwei Schuppenströme von einer ersten Längsförderein
richtung 2 zu zwei zweiten Längsfördervorrichtungen 8 und 9
fördern. Die Schuppenströme werden durch flächige Produkte 1,
insbesondere Druckprodukte, beispielsweise Zeitungen, gebil
det, die von einem hier nicht gezeigten Falzapparat abgege
ben werden. Die Vorderkanten der Produkte 1 bleiben wie dar
gestellt parallel und die Produkte 1 erfahren auf den Förder
organen 3 und 4 lediglich seitliche Versetzungen um einen
Betrag A, die bei der Übergabe an die zweiten Fördereinrich
tungen 8 und 9 wieder aufgehoben werden. Werden großformati
ge und sehr breite Produkte 1 gefördert, so liegen diese wie
gezeigt auf allen vier oder gegebenenfalls auch mehr als
vier Förderbändern auf, während bei kleineren Produkten diese
auf weniger, aber mindestens auf drei Förderbändern 5 auf
liegen. Der Abstand B (Fig. 1) zwischen den Produkten 1 kann
auch sehr klein sein.
Die erste Gruppe und die zweite Gruppe der Förderorgane kön
nen mittels Stellvorrichtungen unabhängig voneinander in der
Förderebene verschränkt werden. Hierbei wird jedes Förder
band 5 um eine eigene Welle verschränkt, die in Förder
richtung gesehen am hinteren Ende angeordnet ist. Die Stell
vorrichtungen können an Handrädern 12 bzw. 12′ oder auch moto
risch betätigt werden. Die Winkel der Förderorgane 3 und 4
zur Förderrichtung der Fördereinrichtung 2 sind in einem Be
reich von wenigstens -25 bis +25 Grad stufenlos verstellbar.
Wie die Fig. 2 zeigt, liegt die Förderebene der Förderorgane
3 und 4 etwas tiefer als diejenige der Längsfördereinrichtung
2 und diejenige der Längsfördereinrichtung 9 ist nochmals et
was tiefer angeordnet. An den Übergabestellen nahe der Um
lenkrollen 15 und 17 wird dadurch ein "Wasserfall" gebildet,
der die oft aneinander haftenden Produkte 1 voneinander trennt
und dadurch eine störungsfreie seitliche Verschiebung der Pro
dukte 1 ermöglicht.
Die Bandgruppen 3 und 4 weisen jeweils mehrere endlose För
derbänder 5 auf, die gemeinsam entweder direkt vom Falzappa
rat oder durch einen gesammelten Getriebemotor angetrieben
werden. Als Antriebsorgan ist eine endlose, horizontal ver
laufende Rollenkette 11 vorgesehen, die durch einen Antrieb
14 angetrieben und mittels eines Kettenspanners 35 gespannt
sowie an einer Rolle 37 umgelenkt wird. Zwischen dem Antrieb
14 und der Umlenkrolle 37 ist die Rollenkette 11 mit Ketten
rädern 36 und zwischen diesen angeordneten Umlenkrollen 33
im Eingriff.
Wie aus Fig. 4 hervorgeht, ist jedes Kettenrad 36 fest mit
einer vertikal zur Förderebene ausgerichteten Welle 32 ver
bunden, die einerseits die Bewegung der Rollenkette 11 über
ein Getriebe 34 auf das Förderband 5 überträgt und an der
anderseits das Förderband 5 schwenkbar gelagert und abge
stützt ist. Die Welle 32 ist mit zwei Lagern 18 und 41 an
zwei Lagerplatten 38 und 48 gelagert, die sich über die ganze
Rollenkette 11 erstrecken und diese insbesondere gegen ein
Eindringen von Papierstaub schützen. Weitere Lager 40 und 41
der Welle 32 sind in ein Gehäuse 25 eingesetzt und erlauben
eine Schwenkbewegung des Gehäuses 25 um die Achse der Welle 32.
In das Gehäuse 25 sind zwei weitere Lager 24 eingesetzt, in
denen die horizontale Welle 23 einer schmalen Bandrolle 22
drehbar gelagert ist. Der Antrieb der Bandrolle 22 erfolgt
über ein fest mit der Welle 32 verbundenes Kegelrad 20, das
mit einem fest mit der Förderrolle 22 verbundenem Tellerrad
21 kämmt. Wie die Fig. 4 weiter zeigt, liegt die Drehachse der
Welle 32 außerhalb der Mitte des Förderbandes 5, das wesent
lich schmaler ist als das Gehäuse 25. Das Band 5 läuft um
eine am anderen Ende des Gehäuse 25 angeordnete Umlenkrolle
16 (Fig. 2).
Die Stellvorrichtung zum Verschwenken der Förderorgane 3 und
4 weisen jeweils eine Spindel 13 bzw. 13′ auf, die parallell
zueinander und senkrecht zur Förderrichtung angeordnet sind
und die jeweils an ihren beiden Enden im Rahmen 38 gelagert
und gehalten sind.
Jede Spindel 13 bzw. 13′ kann an einem Handrad 12 bzw. 12′
betätigt werden. Die Spindeln 13 bzw. 13′ greifen bei jedem
Förderorgan 3 bzw. 4 das sie verstellen sollen, in eine Gewinde
bohrung 26 eines Körpers 31 ein, der mittels einer Drehver
bindung 27 auf der Unterseite eines Körpers 30 angebracht ist.
Der Körper 30 besteht vorzugsweise aus Kunststoff und ist
gleitverschiebbar an zwei Platten 43 und 44 und in einem
Schlitz 46 auf zwei Hülsen 45 geführt, die mittels Schrauben
28 bzw. 29 am Gehäuse 25 befestigt sind. Da der Körper 30
somit um die vertikale Achse des Drehlagers 27 drehen und
auch in Längsrichtung des Gehäuses 25 verschiebbar ist, läßt
sich zwangslos jede Schräglage des entsprechenden Förderor
gans 3 bzw. 4 einstellen.
Aus den obigen Angaben ergibt sich somit eine Vor
richtung zum Weiterfördern von Druckprodukten,
die trotz ihrer hohen Variabilität und Anpaßbar
keit aus vergleichsweise wenigen und einfachen Einzelteilen
besteht und die auch sonst den fördertechnischen Anforderung
en in hohem Maße genügt und die zudem im Betrieb äußerst
zuverlässig ist.
Claims (7)
1. Vorrichtung zum Weiterfördern von Druckpro
dukten, die einen durch einen Falzapparat gebildeten Schup
penstrom bilden, von einer ersten Fördereinrichtung (2) auf
wenigstens eine weitere Fördereinrichtung (8, 9), die seit
lich gegeneinander versetzt sind, wobei der Abstand zwi
schen den Fördereinrichtungen (2, 8, 9) in Förderrichtung
durch ein aus mehreren, gleichzeitig parallelogrammartig
verstellbaren Förderbändern (5) bestehendes Förderorgan
überbrückt ist, und die Förderbänder (5) jeweils an dem die
Druckprodukte (1) von der ersten Fördereinrichtung (2)
aufnehmenden Ende schwenkbar gelagert sind, dadurch
gekennzeichnet, daß das Förderorgan aus zwei durch die nur
auf die Unterseite der Druckprodukte (1) einwirkenden
Förderbänder (5) gebildeten Bandgruppen (3, 4) besteht, daß
die eine Bandgruppe (3) mit einer ersten Stelleinrichtung
(13) und die zweite Bandgruppe (4) mit einer zweiten
Stelleinrichtung (13′) derart verbunden sind, daß die bei
den Bandgruppen (3, 4) unabhängig voneinander verstellbar
und in eine gleichgerichtete, nahe beieinanderliegende oder
eine V-förmige Anordnung bringbar sind, daß jedes Förder
band (5) an jeweils einer etwa senkrecht zur Förderebene
ausgerichteten Antriebs- und Lagerwelle (32) schwenkbar ge
lagert ist, wobei jede dieser Wellen (32) mit einem ihnen gemeinsamen
Antriebsorgan (11) und über ein Getriebe (34) mit dem jeweiligen För
derband (5) verbunden ist und daß die annäherend horizon
talen Förderebenen der ersten Fördereinrichtung (2), der
beiden Bandgruppen (3, 4) und der sich daran anschließenden
weiteren Fördereinrichtung (8, 9) in Förderrichtung stufen
weise nach unten versetzt sind.
2. Bandfördervorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Antriebsorgan (11) eine endlose Antriebskette ist, die an
die Wellen (32) und an zwischen diesen angeordneten Umlenkrollen
(33) gelegt ist.
3. Bandfördervorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Getriebe (34) ein mit einer Bandrolle (22) verbundenes
Tellerrad (21) aufweist, das mit einem mit der senkrechten Welle
(32) verbundenen Kegelrad (20) kämmt.
4. Bandfördervorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß in Längsrichtung der senkrechten Welle (32) gesehen ihre
Drehachse im Abstand zum Förderband (5) angeordnet ist.
5. Bandfördervorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Stellvorrichtungen (13, 13′) jeweils eine Spindel
aufweisen, die jeweils am gekoppelten Förderband (5) über ein
Drehlager (27) mit einem Körper (30) verbunden ist, welcher in
Längsrichtung des Förderbandes (5) gleitverschiebbar an diesem
gelagert ist.
6. Bandfördervorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Förderbänder (5) lösbar mit der Stellvorrichtung (13, 13′)
verbunden sind.
7. Bandfördervorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Antriebsorgan (11) und ein Antriebsrad (36) zwischen zwei
Lagerplatten (38, 48) angeordnet sind, daß die Wellen (32) in
diesen Lagerplatten gelagert sind und diese Lagerplatten (38, 48)
das Antriebsorgan (11) gegen außen abdecken.
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