DE3840019A1 - Schleifschuh - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Schleifschuh nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Schleifschuhe dieser Art sind in der Praxis bekannt, wobei sich die sogenannte "Klettverbindung" zum Schleifmittel bewährt hat, da sie einen verläßlichen flächigen Halt des Schleifmit­ tels unterhalb des Schleifschuhs gewährleistet, andererseits aber auch den einfachen Austausch eines Schleifmittels gestat­ tet, sei es, daß ein Schleifmittelblatt aufgebraucht ist oder sei es, daß ein Schleifmittelblatt anderer Art, etwa anderer Körnung, gewünscht wird.

Bei der Herstellung derartiger Schleifschuhe läßt sich die Tragplatte regelmäßig schnell und preiswert im Spritzgußverfah­ ren aus Kunststoff herstellen. Dies gilt auch für den Fall, daß die Tragplatte einen Schraubanschluß oder eine andere Kupp­ lungseinrichtung für ein maschinelles Handschleifgerät erhalten soll, wobei typischerweise metallische Anschlußteile miteinge­ gossen werden. Auch das Sohlenblatt ist als textile Meterware einfach herstellbar bzw. großflächig oder als Zuschnitt im Handel erhältlich. Besondere Schwierigkeiten bereitet allerdings die Verbindung des Sohlenblatts mit der Tragplatte, die nach dem Stand der Technik durch Kleben erfolgt. Das Kleben verur­ sacht umständliche und zeitraubende Arbeiten.

Zur Abhilfe ist bereits versucht worden, der Tragplatte im Spritzgußverfahren Verhakungszäpfchen anzuformen, um damit das Aufkleben eines gesonderten Sohlenblatts zu umgehen. Die sich dabei an den Spritzguß und das Kunststoffmaterial stellen­ den Anforderungen und die sich mit Rücksicht auf diese Anforde­ rungen ergebenden gröberen Dimensionen im Verhakungsbelag stehen jedoch bisher einer Realisierung des Schleifschuhs "aus einem Guß" entgegen.

Aufgabe der Erfindung ist es, einen Schleifschuh zu schaffen, der eine Sohlenplatte mit einem gebräuchlichen Verhakungsbelag trägt, dabei aber schneller, einfacher und verläßlicher hin­ sichtlich der Verbindung zwischen Sohlenblatt und Tragplatte herzustellen ist.

Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Mit Hilfe der Ultraschallverschweißung läßt sich eine sehr schnelle, saubere und verläßliche Verbindung zwischen Tragplatte und Sohlenblatt in einem Arbeitsgang her­ stellen. Die Ultraschallverschweißung von Kunststoffen ist dabei eine auf anderen Gebieten wohlerprobte Technik. Bei Ver­ hakungsbelägen der hier in Rede stehenden Art tritt allerdings das Problem auf, daß der zur Ultraschallverschweißung erforder­ liche Anpreßdruck in Verbindung mit der Vibration und der Hit­ zeentwicklung unter der Schweißelektrode auch den Klettbelag zerstört. Dem wird nun dadurch Rechnung getragen, daß nicht eine beliebige vollflächige Ultraschallverschweißung vorgesehen ist, sondern eine Teilverschweißung mit verteilten Befestigungs­ bereichen, die zumindest an den Rändern der Unterfläche angeord­ net sind, um von Rand- oder Eckbereichen her das Sohlenblatt anzuheften und gespannt zu halten.

Mit einer solchen Auslegung sind die bereichsweisen Zerstörungen des Verhakungsbelages durch das Verschweißen unschädlich, da die übrigen Bereiche des Sohlenblattes das Schleifmittelblatt hinreichend halten.

Die Form der Befestigungsbereiche kann grundsätzlich verschie­ dener Art sein. Im einfachsten Fall könnten randseitig mit Abstand von den anderen angeordnete Befestigungsflecken oder auch ein vollflächiges Raster von Befestigungsflecken die Ver­ bindung zwischen Sohlenblatt und Tragplatte gewährleisten, während die freien Flächen dazwischen mit intaktem Verhakungs­ belag für die Verbindung zwischen Sohlenblatt und Schleifmit­ telblatt sorgen. Vorzugsweise jedoch werden die Befestigungsbe­ reiche streifenförmig ausgelegt, wobei insbesondere ein randsei­ tig umlaufender Streifen verhindern kann, daß Sohlenblatt und Tragplatte auseinanderklaffen. Aber auch im inneren Bereich der Unterfläche können streifenförmig ausgelegte Befestigungs­ bereiche für eine möglichst steife Verbindung zwischen Tragplat­ te und Sohlenblatt sorgen. Für eine Verschweißbarkeit per Ultra­ schall sind die Werkstoffe von Sohlenblatt und Tragplatte auf­ einander abgestimmt, typischerweise sogar gleich.

Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen 2 bis 5. Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeich­ nung dargestellt und wird nachfolgend näher beschrieben.

In der Zeichnung zeigen:

Fig. 1 Unteransicht eines Schleifschuhs und

Fig. 2 Schnitt nach Linie II-II in Fig. 1.

Bei dem in der Zeichnung dargestellten, insgesamt mit 1 bezeich­ neten Schleifschuh handelt es sich um einen Schleifschuh für Rotationsschleifer, der als sogenannter "Schleifteller" bei­ spielsweise zur Verwendung in Handbohrmaschinen ausgelegt ist. Damit ist ein besonders typischer Fall eines Schleifschuhs dargestellt, wenngleich die nachfolgenden Betrachtungen in ähnlicher Weise auch für rechteckige Schleifschuhe für Schwing­ schleifer oder für reine Handwerkzeuge (ohne eine Gerätekupp­ lung) gelten.

Der allgemeine (bekannte) Aufbau des Schleifschuhs 1 für Rotat­ ionsschleifer sieht auf der Unterseite ein Sohlenblatt 2 mit einem Verhakungsbelag vor, der von einer Tragplatte 3 aus Kunst­ stoff gehalten wird, die zur Mitte in eine stumpfkegelige Ver­ stärkung aufweist, in die eine Schraubmutter 4 als Schrauban­ schluß für einen Rotationsschleifer eingelassen ist. Die Verbin­ dung zwischen dem Sohlenblatt 2 und der Tragplatte 3 ist durch Ultraschallverschweißungen mit einer sorgfältig ausgelegten Flächenstrukturierung vorgenommen, die sich aus Fig. 1 näher ergibt. Grundsätzlich sind die Ultraschallverschweißungen in streifenförmigen Flächenbereichen vorgenommen, wozu eine groß­ flächige Elektrode verwandt wird, die vorstehende Rippen in der Figuration des Sohlenblatts gemäß Fig. 1 aufweist.

Die Ultraschallverschweißung erzeugt dabei einen randseitig umlaufenden Befestigungsbereich 5, der einen Randabschluß ge­ währleistet und ein Auseinanderklaffen von Sohlenblatt 2 und Tragplatte 3 verhindert.

Der innerhalb des Randstreifens 5 liegende Innenbereich wird durch weitere Streifen 6, 7, 8 in annähernd übereinstimmende Teilflächen unterteilt, wobei ein innerer Ringstreifen 6 konzen­ trisch zum Randstreifen 5 verläuft. Der zwischen den ringför­ migen Streifen 5 und 6 verbleibende Ringraum wird durch acht radial verlaufende Streifen 7 unterteilt, während der Innenraum des Ringstreifens 6 noch einmal durch vier radial verlaufende und zueinander kreuzförmig angeordnete Streifen 8 segmentiert ist.

Damit ergibt sich eine Grundstruktur, in der die streifenförmige Anordnung von Ultraschallverschweißungen die Unterfläche umzieht und durchzieht und damit eine Verbindung zwischen Sohlenblatt und Tragplatte schafft, die keine großflächig verbindungsfreien Stellen enthält. Auf der anderen Seite ist der Gesamtflächenan­ teil der schmalen Streifen klein gegenüber dem verbleibenden Rest der Unterfläche, so daß die Zerstörungen des Verhakungsbe­ lags durch Ultraschallverschweißung, wie sie längs der Streifen auftritt, die Fähigkeit des Sohlenblatts nicht beeinträchtigt, ein Schleifmittelblatt zu halten.

Für eine gute Ultraschallverschweißung ist dabei regelmäßig nicht nur vorauszusetzen, daß das Sohlenblatt und die Tragplatte aus Kunststoff bestehen, sondern die Werkstoffe beider Seiten müssen regelmäßig zumindest eng verwandt, zweckmäßig sogar übereinstimmend sein, um Schweißfehler auszuschließen.

Claims (6)

1. Schleifschuh, insbesondere für Handschleifgeräte, mit einer Tragplatte aus Kunststoff, an der an der Unterfläche ein Sohlenblatt mit einem Verhakungsbelag (Klettgewebe) für das einfache Anbringen und Lösen eines mit einem passenden Gegenbelag ausgestatteten blattförmigen Schleifmittels befestigt ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Sohlenblatt (2) in auf der Unterfläche verteilten Befestigungsbereichen (5, 6, 7, 8) durch Ultraschallverschweißung mit der Tragplatte (3) verbunden ist, wobei Befestigungsbereiche (5, 6, 7, 8) zumindest an Rändern der Unterfläche verlaufen.

2. Schleifschuh nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Befestigungsbereiche einen umlaufenden Randstreifen (5) erfassen.

3. Schleifschuh nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich­ net, daß die Befestigungsbereiche (5, 6, 7, 8) insgesamt streifen­ förmig ausgelegt sind.

4. Schleifschuh nach einem der Ansprüche 1 bis 3 mit einer kreisförmigen Unterfläche, dadurch gekennzeichnet, daß die Befestigungsbereiche (5, 6, 7, 8) in Form radialsymmetrischer Streifen ausgelegt sind.

5. Schleifschuh nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Befestigungsbereiche (5, 6, 7, 8) einen ringförmig ge­ schlossenen Randstreifen (5), zumindest einen dazu konzentrisch verlaufenden inneren Ringstreifen (6) und mehrere radial verlau­ fende Verbindungsstreifen (7, 8) umfassen.

6. Schleifschuh nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Kunststoffmaterial der Tragplatte (3) mit dem Kunststoffmaterial des Sohlenblatts (2) übereinstimmt.