DE1502347B2 - Polierwerkzeug zum bearbeiten von glas od. dgl. - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Polierwerkzeug zum Bearbeiten von Glas od. dgl. mit einer Tragscheibe und einem an dieser befestigten Polierkissen oder Poliertuch.

Es ist bekannt, quadratische Poliertücher an den Ecken um den Rand der Tragscheibe umzuschlagen und die umgeschlagenen Ecken mittels eines Metallbandes festzuklemmen. Es ist ferner bekannt, Polierkissen oder Poliertücher mit der Tragscheibe zu verkleben oder zu verkitten. Um im letztgenannten Fall die Verbindung noch haltbarer zu gestalten, hat man auch zusätzlich die Tragscheibe mit schräggestellten Dornen ausgestattet, die sich in der der Tragscheibe zugekehrten Seite des Polierkissens verkrallen (französische Patentschrift 1 264 226). Weiterhin ist es bei rotierend angetriebenen Werkzeugen zum Aufrauhen von Textilien bekannt (USA.-Patentschrift 2 008 260), aus einer- aus Blech gefertigten Tragscheibe Zacken auszustanzen und schräg abzubiegen, die in ein Kissen aus Stahlwolle eingreifen, dessen Außenrand mittels eines Metallfadens mit der Tragscheibe vernäht ist. In Verbindung mit Stahlwollematten zum Reinigen von Holzboden ist es ferner bekannt (deutsches Gebrauchsmuster 1724 148), um einen rechteckigen Träger, aus dem kleine Lappen ausgestanzt und hochgebogen sind, ein Stahlwolleband herumzuwickeln, in dem sich die Lappen verfangen.

An den Ecken hochgeschlagene Poliertücher reißen leicht ein. Ein verhältnismäßig hoher Prozentsatz des Poliertuches bleibt für den eigentlichen Poliervorgang ungenutzt. Das Aufkleben des Poliertuches oder Polierkissens auf die Tragscheibe macht allein ebenso wie in Verbindung mit zusätzlichen Haltedornen den Austausch des Poliertuches oder -kissens kompliziert und langwierig. Das Tuch muß in einem solchen Fall abgerissen werden. Die Tragscheibe ist zu reinigen. Dann muß auf dieTTagscheibe neuer Klebstoff aufgetragen werden. Das. Tuch ist aufzulegen. Im Anschluß daran muß man den Kleber aushärten lassen. Dies bedingt lange Stillstandszeiten der. Poliermaschine, zumal eine solche Maschine in der Regel zahlreiche Polierköpfe aufweist, deren Polierkissen oder -tücher nicht immer gleichzeitig zu erneuern sind. Die Befestigung eines Polierkissens mittels einer am Kissenrand umlaufenden Naht wäre noch zeitraubender. Das für Stahlwollematten bekannte einfache Herumwickeln des Poliertuches um eine mit ausgestanzten Haltenasen versehene Tragscheibe scheidet bei Polierwerkzeugen schon deshalb aus, weil damit keine ausreichende Befestigung des Poliertuches zu erzielen wäre.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Polierwerkzeug zu schaffen, bei dem das Polierkissen oder Poliertuch einfach und rasch ausgewechselt werden kann und bei dem die Standzeit des einzelnen Polierkissens oder -tuches erhöht ist, so daß insgesamt eine mit dem Polierwerkzeug bestückte Maschine mit einem besonders kleinen Prozentsatz an Stillstandszeit auskommt.

Diese Aufgabe wird ausgehend von einem Polierwerkzeug der eingangs genannten Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß zwischen dem Polierkissen oder Poliertuch und der Tragscheibe ein ringförmiges, im Randbereich der Scheibe verlaufendes Haftgewebe als Verbindungselement vorgesehen ist. Haftgewebe sind als solche bekannt (USA.-Patentschrift 2717 437 und 3 009 235). Sie wurden bisher vorwiegend auf dem Textil- und Bekleidungssektor eingesetzt, z. B. als Verschlüsse für Bekleidungsstücke und als lösbare Verbindungen für Vorhänge, Dekorationen u. dgl.

Das Haftgewebe, dessen einer Teil mit der Tragscheibe und dessen anderer Teil mit dem Polierkissen oder Poliertuch verbunden, z. B. verklebt ist, erlaubt einen raschen und einfachen Austausch des Polierkissens oder -tuches, sorgt jedoch während des Betriebes für einen sicheren Halt. Weil sich das Haftgewebe nur an den Randpartien der Tragscheibe und des Polierkissens oder -tuches befindet und eine begrenzte Relativbewegung zwischen der Tragscheibe und dem Polierkissen oder -tuch zuläßt, kommt es beim Abheben des Polierwerkzeuges vom Werkstück und beim Aufsetzen auf das Werkstück zu einem Pumpeffekt, der bei normaler Polierarbeit recht häufig auftritt. Dadurch wird der Polierschlamm im Polierkissen oder -tuch hin- und herbewegt. Die für den Poliervorgang verantwortlichen äußeren Bereiche des Polierkissens oder -tuches werden infolgedessen immer wieder vom Polierschlamm befreit. Sie setzen sich daher nur verhältnismäßig langsam zu.

Die Erfindung ist im folgenden an Hand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert. In den Zeichnungen zeigt

Fig. 1 eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäß ausgebildeten Glaspolierwerkzeuges, und

F i g. 2 eine vergrößerte Seitenansicht des bei dem Polierwerkzeug nach Fig. 1 vorgesehenen Verbindungselements.

Das Glaspolierwerkzeug nach F i g. 1 weist eine • metallische Tragscheibe 10 auf, die an einem Schaft 11 angebracht ist. Der Schaft 11 kann mit einem rotierenden Antriebsorgan der Poliermaschine verbunden werden, das in der Achsrichtung des Schaftes 11 hin- und herbewegbar ist, um das Polierwerkzeug mit dem Werkstück in Eingriff zu bringen bzw. von diesem abzuheben. Eine ringförmige Haftgewebelage 12 ist am Außenrand der Stirnseite der Tragscheibe 10 befestigt. Vorzugsweise trägt die Haftgewebelage 12 dafür an ihrer Rückseite einen aktivierbaren Klebstoffüberzug, der durch ein Lösungsmittel, z. B. ein Methyläthylketon, gebrauchsfertig gemacht wird.

Wie F i g. 2 zeigt, ist die Haftgewebelage 12 mit biegsamen, federnden hakenförmigen Elementen 13 versehen, die nahezu senkrecht von der Gewebelage abstellen. Die Elemente 13 können aus Polyamidfäden oder aus Fäden aus einem anderen wärmehärtbaren Material bestehen. Sie können auch aus biegsamem Draht gefertigt sein, der die Unterlage durchdringt und mit ihr fest verbunden ist. Je Flächenein-

heit ist eine große Anzahl von Elementen 13 vorhanden. Besonders geeignet ist das in der USA.-Patentschrift 3 009 235 beschriebene Material.

Ein Filzpolierkissen 14 üblicher Art trägt auf seiner einen Stirnseite eine ringförmige Haftgewebelage 15 mit einer Vielzahl von nach oben gerichteten Schlaufen 16. Auf einen Quadratzentimeter können hundert oder mehr derartige Schlaufen vorgesehen sein. Sie sind in der Regel weicher oder weniger steif als die hakenförmigen Elemente 13. Die Haftgewebelage 15 kann an dem Polierkissen 14 angenäht, angeheftet oder angeklebt sein. Der Kleber kann in Form eines durch ein Lösungsmittel aktivierbaren Überzuges aufgebracht sein.

Preßt man das Polierkissen 14 und die Tragscheibe 10, nachdem beide miteinander ausgerichtet wurden, fest gegeneinander, greifen die zahllosen hakenförmigen Elemente 13 in die zahllosen Schlaufen 16 ein. Es kommt eine feste, mechanisch verriegelte Verbindung zwischen den Haftgewebelagen 12, 15 zustande, so daß das Polierkissen 14 an der Tragscheibe 10 fest angebracht wird. Die mechanische Verbindung ist gegen Drehbeanspruchungen besonders widerstandsfähig. Ist das Polierkissen 14 abgenutzt, kann es durch eine einfache Abstreif- oder Abschälbewegung von der Tragscheibe abgenommen werden. Der dabei zu überwindende Widerstand ist relativ klein.

Das Polierkissen 14 ist in seinem mittleren Teil nicht mit der Tragscheibe 10 verbunden. Das hat zur Folge, daß es beim Absenken des Polierwerkzeugs auf das Werkstück und beim Abheben des Polierwerkzeugs zu einer Pumpwirkung kommt, die das Zusetzen der aktiven Fläche des Polierkissens mit Polierschlamm verzögert.

Statt die Haftgewebelage 15 unmittelbar mit dem Polierkissen 14 zu verbinden, kann auf das Polierkissen eine Lage aus Leinwand geklebt werden, auf die dann die Haftgewebelage aufgeklebt wird. Es ist auch möglich, die Haftgewebelage 12 an einer Lage aus Leinwand zu befestigen, die ihrerseits mittels eines nicht veranschaulichten, rundumlaufenden Bandes am Polierkopf angebracht wird.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Polierwerkzeug zum Bearbeiten von Glas od. dgl. mit einer Tragscheibe und einem an dieser befestigten Polierkissen oder Poliertuch, da- durch gekennzeichnet, daß zwischen dem Polierkissen (14) oder Poliertuch und der Tragscheibe (10) ein ringförmiges, im Randbereich der Tragscheibe (10) verlaufendes Haftgewebe (12, 13, 15, 16) als Verbindungselement vorgesehen ist.