DE3837057A1 - Verfahren zur herstellung eines geschaeumten kunststoffteiles mit einer deckschicht sowie kunststoffteil - Google Patents
Verfahren zur herstellung eines geschaeumten kunststoffteiles mit einer deckschicht sowie kunststoffteilInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft allgemein ein
Verfahren zur Herstellung eines geschäumten
Kunststoffteiles mit einer Deckschicht und insbesondere
ein Verfahren zur Herstellung des Teiles, das allgemein
durch die Schritte des Einsetzen eines taschenförmigen
äußeren Deckschichtteiles einen Formhohlraum einer Form,
das Eingießen eines schäumbaren flüssigen Materials in
das Deckschichtteil und Aushärten des Materiales
enthält. Die Erfindung betrifft ferner ein
Kunststoffteil, vorzugsweise hergestellt nach diesem
Verfahren.
Bisher ist auf dem Gebiet der Herstellung von Sitzen,
insbesondere Kraftfahrzeugsitzen, ein sogenanntes
geschäumtes Kunststoffpolster mit einer Deckschicht
weithin als Kissenteil eines Sitzkissens und/oder einer
Rückenlehne des Sitzes verwendet worden. Üblicherweise
wird das Polster durch Eingießen eines schäumbaren
flüssigen Materials in ein taschenförmiges äußeres
Deckschichtteil hergestellt welches in einer Form
festgehalten wurde und anschließend wurde das Formteil
in geeigneter Weise ausgehärtet.
Unter verschiedenen anderen Deckschichtteilen gibt es
eine Art, die aus einer Außenlage eines Textilmateriales
besteht und eine Innenlage aus geschäumten Kunststoff-
Foliematerial aufweist, wie z.B. laminierten
Urethanschaum oder dergleichen, das entlang der
Innenfläche der äußeren Lage angeordnet war. Wenn jedoch
ein derartiges Deckschichtteil bei der Herstellung des
geschäumten Kunststoffpolsters mit Deckschicht verwendet
wurde, neigt die Außenhaut des Produktes dazu, eine
ungleichmäßige Härte und Festigkeit und/oder
Flexibilität über seine Außenfläche aufzuweisen. Dies
rührt daher, daß bei der Einbringung des schäumbaren
Materials in das taschenförmige äußere Deckschichtteil
dieser Art das Material in die Innenlage eindringt,
jedoch eine ungleichmäßige Imprägnierung des Materials
im äußeren Deckschichtteil veranlaßt wird. Tatsächlich
ist das Urethan-Schaumlaminat von einem porösen
Materialaufbau, der es gestattet, daß das flüssige
Material in das Laminat eindringt.
Es ist daher ein Ziel der vorliegenden Erfindung, ein
Verfahren zur Herstellung eines geschäumten
Kunststoffteiles mit einer Deckschicht zu schaffen,
welches die vorerwähnten Nachteile nicht aufweist. Der
Erfindung liegt ferner die Aufgabe zugrunde, ein
geschäumtes Kunststoffteil mit einer Deckschicht
herzustellen, das sich durch homogene Eigenschaften
auszeichnet.
Erfindungsgemäß umfaßt das Verfahren zur Herstellung
eines geschäumten Kunststoffteiles mit einer Deckschicht
die Verfahrensschritte Vorbereiten einer unteren Form,
in der ein Formhohlraum ausgenommen ist, Einsetzen eines
taschenförmigen äußeren Deckschichtteiles in den
Formhohlraum, wobei das Deckschichtteil eine poröse
Innenlage aufweist, Eingießen eines schäumbaren
Materials für das geschäumte Kunststoffteil in das
taschenförmige äußere Deckschichtteil und Steuern eines
Druckes im Formhohlraum derart, daß selbiger während des
Aushärtens des Materials einen bestimmten Grad der
Sättigung erreicht.
Erfindungsgemäß zeichnet sich das Kunststoff-Formteil
durch einen geschäumten Grundkörper aus Polyurethan aus
der in inniger Verbindung mit einer äußeren Deckschicht
ist, die ihrerseits eine Außenlage und eine Innenlage
aufweist, wobei die Innenlage aus porösem, geschäumten
Material besteht, mit der das geschäumte Material des
Grundkörpers eine innige Verbindung bildet.
Bevorzugte Ausgestaltungen des Erfindungegenstandes sind
in den Unteransprüchen dargelegt.
Weitere Ziele und Vorteile der vorliegenden Erfindung
werden anhand der nachfolgenden Beschreibung eines
Ausführungsbeispieles derselben in Verbindung mit den
beigefügten Zeichnungen erläutert. In diesen zeigen:
Fig. 1 eine Schnittdarstellung einer Formanordnung, die
in dem Verfahren nach der vorliegenden Erfindung
verwendet wird,
Fig. 2 ein Diagramm, das die Verfahrensführung nach
einem ersten Ausführungsbeispiel der vorliegenden
Erfindung verdeutlicht, wobei dieses Diagramm die
Beziehung zwischen dem Druck, der in der Form erzeugt
wird, und der Zeit zeigt, die nach dem Beginn des
Schäumungsprozesses des Materiales in der Form abläuft,
und
Fig. 3 ein Diagramm ähnlich demjenigen in Fig. 2, das
jedoch das Prinzip eines zweiten Ausführungsbeispieles
der vorliegenden Erfindung verdeutlicht.
Bezug nehmend auf Fig. 1 ist in dieser eine
Formanordnung 11 gezeigt, die in dem Verfahren nach der
vorliegenden Erfindung verwendet wird. Die Formanordnung
11 umfaßt eine untere Form 12 mit einem Formhohlraum
"d", der so gestaltet ist, daß er mit der Kontur des
Polsterkörpers, der hergestellt werden soll,
übereinstimmt und umfaßt eine obere Form 13, die auf die
untere Form 12 in der gezeigten Weise aufgesetzt wird.
Obwohl dies nicht in der Zeichnung dargestellt ist,
kann, falls dies erforderlich ist, eine geeignete
Kernform, d.h. eine Form mit einem Kern, verwendet
werden.
Mit dem Bezugszeichen 17 ist ein Haltekörper für ein
Deckschichtteil bezeichnet, der durch die jeweiligen
Eingriffsbereiche 15 der unteren und oberen Form 12 und
13 begrenzt und gebildet ist. Das heißt, beim Gießen
halten die Eingriffsabschnitte 15 zwischen sich einen
Umfangskantenabschnitt 32 a eines äußeren Haut- oder
Deckschichtteiles 32, um dieses relativ zu der
Formanordnung 11 festzulegen. Eine Dichtung 18 ist an
einem Flachbereich des Außenumfanges der unteren Form 12
eingesetzt, um eine Abdichtung zwischen den beiden
Formen 12 und 13 herzustellen. Die obere Form 13 ist mit
einer Bohrung 13 a versehen, in die ein Gießkopf 19 einer
Zufördereinrichtung für das schäumbare Material (nicht
gezeigt) von außen her einsetzbar ist.
Die untere Form 12 ist mit einer Drucksteuervorrichtung
13 ausgerüstet, um den Druck in dem Formhohlraum "d" der
Form 12 zu steuern. Die Drucksteuervorrichtung 21 umfaßt
ein Rohr 22, das in einen eingeschlossenen Raum "e"
mündet, der durch die Eingriffsabschnitte 15 der Formen
12 und 13 und die Abdichtung 18 gebildet wird. Es wird
darauf hingewiesen, daß der Raum "e" frei mit dem
Formhohlraum "d" durch die Eingriffsabschnitte 15
hindurch verbunden ist. Das Drucksteuerventil 24 enthält
einen Druckmesser 23 und ein Ventil 24, die durch das
Rohr 22 miteinander verbunden sind.
Nachfolgend werden die Verfahrensschritte zur
Herstellung eines geschäumten Kunststoff-Polsterteiles,
das mit einer Deckschicht versehen ist, erläutert.
Zuerst wird ein taschenförmiges äußeres Haut- oder
Deckschichtteil 32 in den Formhohlraum "d" der unteren
Form 12 eingesetzt, wobei der Umfangskantenbereich 32 a
dieses Deckschichtteiles 12 auf dem Eingriffsabschnitt
15 der unteren Form 12 aufliegt und anschließend wird
die obere Form 13 auf die untere Form 12 so aufgesetzt,
wie dies in Fig. 1 gezeigt ist. Das äußere
Deckschichtteil 32 ist von der eingangs erwähnten Art,
d.h. des Typs, der eine Außenlage 33 aus Textilmaterial
oder Kunststoff aufweist und eine Innenlage 34 aus
porösem, geschäumten Kunststoff-Folienmaterial besitzt.
Die Innenlage besteht z.B. aus laminiertem Urethanschaum
oder dergleichen, das auf eine Rückseite der Außenlage
33 auflaminiert bzw. aufgebracht ist. Vorzugsweise
besteht die Innenlage 34 aus einer porösen
Urethanschaumfolie, die eine Dicke im Bereich von
ungefähr 2 mm bis ungefähr 20 mm aufweist. Anschließend
wird der Gießkopf 19 der Materialzuführungseinrichtung
in die Bohrung 13 a der oberen Form 13 eingesetzt und ein
flüssiges schäumbares Material für ein geschäumtes
Polyurethan wird in das taschenförmige äußere
Deckschichtteil 32 eingegossen. Aus den bereits
erwähnten Gründen dringt ein Teil des flüssigen
Materiales in die poröse Innenlage 34 des äußeren
Deckschichtteiles 32 ein und die Ausschäumung des
Materials beginnt allmählich.
Wenn das Ventil 24 geschlossen gehalten wird, nimmt der
Druck im Formhohlraum "d", insbesondere der Druck in dem
eingeschlossenen Raum "e" allmählich infolge der
allmählichen Schäumung des Materiales zu.
Untersuchungen haben ergeben, daß die Eindringung des
Materials in die Innenlage 34 dann gleichmäßig erreicht
wird, wenn das Eingießen des Materiales unter bestimmten
Druckbedingungen erfolgt.
Die Fig. 2 und 3 zeigen die Ergebnisse von zwei Tests,
die durch die Erfinder unter Verwendung eines porösen
Urethanlaminates von ungefähr 15 mm Dicke als Innenlage
34 ausgeführt wurden.
Bei dem ersten Experiment, das in dem Diagramm gemäß
Fig. 2 dargestellt ist, wurde das Ventil 24 geschlossen
gehalten, bis der Druck im Formhohlraum "d" sich auf
einen Wert von ungefahr 0,5 kg/cm2
(Atmosphärenüberdruck) erhöhte. Dann wurde das Ventil 24
geöffnet. Im einzelnen zeigte sich, daß dann, wenn
ungefähr 45 Sekunden nach dem Eingießen des Materiales
in den eingeschlossenen Formhohlraum "d" vergangen
waren, der Druck im Formhohlraum "d" ungefähr den Wert
0,5 kg/cm2 aufwies. Dann wurde das Ventil 24 geöffnet,
um überschüssiges Gas in die freie Atmosphäre
abzulassen. Der Druck wurde anschließend allmählich für
ungefähr 15 Sekunden vermindert und danach wieder
allmählich für ungefähr 30 Sekunden erhöht und wurde
schließlich auf den Wert von 0,5 kg/cm2 gesättigt, wie
dies gezeigt ist. Das Schäumen des Materials war
ungefähr 180 Sekunden nach dem Eingießen des Materiales
beendet. Das Erzeugnis, das durch diesen Versuch
hergestellt wurde, war frei von den Mängeln, die das
Produkt zeigte, das durch das eingangs erwähnte
herkömmliche Verfahren hergestellt wurde.
Bei dem zweiten Experiment, das in dem Diagramm gemäß
Fig. 3 verdeutlicht ist, wurde das Ventil 24 für eine
bestimmte Zeitspanne nach dem Eingießen des Materiales
offengehalten und anschließend wurde das Ventil 24
geschlossen. Das heißt, wie aus dem Diagramm deutlich
ist, wurde das Ventil 24 offengehalten, bis ungefähr 8
Sekunden nach dem Eingießen des Materiales vergangen
waren. Während dieses Zeitraumes trat kein Druckanstieg
in dem Formhohlraum "d" auf. Anschließend wurde das
Ventil 24 geschlossen. Der Druck stieg anschließend
allmählich an und war schließlich auf dem Wert von 0,5
kg/cm2 (Atmosphärendruck) gesättigt, nachdem ungefähr 90
Sekunden vergangen waren. Das Erzeugnis, das durch
diesen Versuch hergestellt wurde, war ebenfalls frei von
den Mängeln des Erzeugnisses nach dem herkömmlichen
Verfahren.
Obwohl die vorerwähnte Beschreibung auf
Verfahrensschritte gerichtet ist, bei der die obere Form
auf die untere Form aufgesetzt ist, ehe das schäumbare
Material in den Formhohlraum der unteren Form
eingegossen wird, kann die obere Form auch auf die
untere Form aufgesetzt werden, nachdem das Material in
den Formhohlraum eingegossen wurde.
Der erfindungsgemäße Kunststoffkörper ergibt sich aus
der Darstellung gemäß Fig. 1, nach dem Entnehmen aus der
Form und Abtrennen des äußeren Umfangsrandes 32 a des
Deckschichtteiles 32. Der Kunststoffkörper zeichnet sich
durch gleichmäßige Eigenschaften und eine innige
Verbindung von geschäumten Grundkörper mit der Innenlage
34 der Deckschicht 32 und dadurch mit der gesamten
Außenhaut (Deckschicht) 32 des Polsterkörpers aus.
Das Verfahren zur Herstellung eines geschäumten
Kunsttoffartikels mit einer Deckschicht zeichnet sich
durch die Schritte aus der Herstellung einer unteren
Form, in der ein Formhohlraum ausgebildet ist, des
Einsetzens des taschenförmigen äußeren Deckschichtteiles
in den Formhohlraum, wobei das Deckschichtteil eine
poröse Innenlage aufweist, durch das Eingießen eines
schäumbaren Materiales für das geschäumte Kunststoffteil
in das taschenförmige äußere Deckschichtteil und die
Steuerung des Druckes im Formhohlraum derart, daß der
Druck während des Aushärtens des Materiales in
bestimmter Weise in die Sättigung geht.
Claims (10)
1. Verfahren zur Herstellung eines geschäumten
Kunststoffteiles mit einer Deckschicht, gekennzeichnet
durch die Schritte:
- (a) Vorbereiten einer unteren Form (12), in der ein Formhohlraum (d) ausgebildet ist,
- (b) Einsetzen eines taschenförmigen äußeren Deckschichtteiles (32) in den Formhohlraum (d), wobei das Deckschichtteil (32) eine poröse Innenlage (34) aufweist,
- (c) Eingießen eines schäumbaren Materials für das geschäumte Kunststoffteil in das taschenförmige äußere Deckschichtteil (32), und
- (d) Steuern eines Druckes in dem Formhohlraum (d), derart, daß dieser auf einen bestimmten Wert während des Aushärtens des Materiales gesättigt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Schritt (c) ausgeführt wird, nachdem eine obere
Form (13) auf die untere Form derart aufgesetzt wurde,
daß der Formhohlraum (d) abdichtend verschlossen ist.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der bestimmte Druck ungefähr 0,5 kg/cm2 beträgt.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß das taschenförmige Deckschichtteil (32) eine
Außenlage (33) und eine Innenlage (34), mit der die
Außenlage an ihrer Rückseite beschichtet ist, aufweist,
wobei die Innenlage (33) aus einem porösen, geschäumten
Material besteht, welches das Eindringen des schäumbaren
Materiales in dieses gestattet.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß das schäumbare Material ein flüssiges Material für
geschäumtes Polyurethan ist.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Drucksteuerung des Schrittes (d) aufweist:
- (e) hermetisches Abschließen des Formhohlraumes (d) von der Außenatmosphäre, und
- (f) Verbinden des Formhohlraumes (d) mit der Außenatmosphäre wenn ein bestimmter Zeitraum vom Schritt (d) an vergangen ist.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß der vorgegebene Zeitraum ungefähr 45 Sekunden
beträgt.
8. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Drucksteuerung des Schrittes (e) aufweist:
- (g) Beibehalten einer Verbindung des Formhohlraumes (d) mit der Außenatmosphäre für einen bestimmten Zeitraum vom Schritt (c) an, und
- (h) hermetisches Abschließen des Formhohlraumes (d) von der Außenatmosphäre, wenn der vorbestimmte Zeitraum vergangen ist.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß der vorbestimmte Zeitraum ungefähr 8 Sekunden
beträgt.
10. Kunststoffteil, insbesondere hergestellt nach dem
Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Kunststoffkörper einen geschäumten Grundkörper (31)
aufweist, der gleichmäßig mit einer Deckschicht (32) in
inniger Verbindung ist, wobei die Deckschicht (32) eine
Außenlage (33) aus Textilmaterial oder Kunststoff-
Folienmaterial und eine Innenlage (34) aus porösem,
geschäumten Kunststoff-Folienmaterial, wie z.B.
laminiertem Urethanschaum aufweist, die Innenlage (34)
auf die Rückseite der Außenlage (33) auflaminiert ist
und die Innenlage (34) der Deckschicht (32) mit dem
Grundkörper (31) schäumend vernetzt ist.
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