DE383642C - Umstellbares Sicherheitsschloss - Google Patents

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AM 15. OKTOBER 192$

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

"- JVi 383642 KLASSE 68 a GRUPPE 45

(G 55595UI\68a)

Firma Robert Gessner in Leonstein a. Steyr, Oberösterr.

Umstellbares Sicherheitsschloß. Patentiert im Deutschen Reiche vom 10. Januar 1922 ab.

Gegenstand der Erfindung ist ein Schloß, ! deren eine Gruppe rechts, die andere links ge-

das dem jeweiligen Bedarfe entsprechend in sperrt werden muß, in Anpassung an den

jeder der beiden Drehrichtungen zu sperren Standort der damit beschäftigten Person.

bzw. zu- öffnen ist. Insbesondere an Möbel- Hierdurch sind bisher zwei verschiedene

stüclcen sind oft gleiche Schlösser notwendig, | Schloßformen bedingt gewesen.

Zweck der Erfindung ist nun, hierbei mit einer einzigen Type das Auslaugen zu finden, welche wählbar vom Verbraucher mit Rechtsoder Linksdrehsinn eingebaut werden kann. Derartige Schlösser sind bereits bekannt, stehen jedoch dem Erfindungsgegenstand an Einfachheit der Konstruktion sowie der Art der Umstellung nach.

In der Zeichnung ist eine beispielsweise ίο Ausführungsform der Erfindung dargestellt, und zwar zeigt: Abb. 14, 15, 16 die drei Projektionen eines vollständigen Schlosses (mit einstrichlierter Riegellage), das bei Rechtsdrehung des Schlüssels (Abb. 12 und 13) versperrt, Abb. 17, 18, 19 dasselbe Schloß in der Stellung für Linkssperrung, Abb. 1 eine Ansicht des rechtssperrenden Schlosses bei abgehobener Deckplatte, Abb. 2 und 3 Grund und Kreuzriß hierzu, Abb. 4 dieselbe Ansicht des linkssperrenden Schlosses, Abb. 5 und 6 Grund und Kreuzriß hierzu, Abb. 7 und 8 die Riegelplatte, Abb. 9, 10 und 11 die Deckplatte.

Das Schloß besteht im wesentlichen aus vier getrennten Teilen: der Grundplatte 1, der Riegelplatte 2, der Deckplatte 8 und den Zuhaltungen 3, 4, 5. Auf der Grundplatte 1 ist nur der Dorn 6 für den Schlüssel befestigt. Die übrige Sperreinrichtung befindet sich auf der Riegelplatte 2 bzw. auf der Deckplatte 8. Die Zuhaltungen liegen auf bzw. unter dem Riegelblech 2 und werden in ihren Schlitzen durch die aus der Riegelplatte 2 herausgeboge- [ η en Stifte 7 geführt, so zwar, daß sie im rech- j ten Winkel zur Längsachse des Riegels ver- ! schiebbar sind. An diesen Zuhaltungen befin- '■ den sich auf jeder Seite die Zapfen a-b, welche in die Ausnehmungen a-b des Deckelblecbes 8 passen. Diese Zuhaltungen sind mit Federn 9 versehen, welche an der Innenseite des Dek- j kelbleches 8 anliegen und durch ihre Feder- j kraft die Zapfen a-b in die jeweils entsprechende Ausnehmung des Deckelbleches 8 : einrücken.

Der Sperrvorgang ist folgender: Durch den Schlüssel Abb. 12 und 13 werden vor j Eingreifen in den Riegel die Zuhaltungen entsprechend ihrer Abstufungen derart bewegt, daß die Zapfen aus den Ausnehmungen a-b des Deckelbleches nach innen treten und so die Bewegung des Riegels freigeben. Nach vollendeter Riegelbewegung drücken die Federn 9 die Zuhaltungen wieder in die Außenlage, und die Zapfen greifen nunmehr in die obere Ausnehmung der Deckplatte, wodurch der Riegel wieder fixiert wird.

! Die Sicherheit gegen unbefugtes öffnen mit anderen als den dazugehörigen Schlüsseln ist dadurch gegeben, daß die Zuhaltungen wie bei dem bekannten Chubb-Schloß in bestimmter Höhe abgehoben werden müssen, damit der Riegel freigegeben wird. Wenn eine oder die andere Zuhaltung zu viel abgehoben wird, so greift deren gegenüberliegender Zapfen a-b in die Ausnehmung des Deckelbleches ein und verhindert die Riegelbewegung. Andererseits bleibt auch der Riegel fest, wenn eine oder die andere Zuhaltung zu wenig abgehoben wird. Die Umstellung des rechtssperrenden auf das linkssperrende Schloß geschieht in der Weise, daß bei dem noch nicht eingebauten Schlosse mit Hilfe des Schlüssels oder eines ähnlichen Gegenstandes in der Sperrstellung die Zuhaltungszapfen a-b von außen hineingedrückt werden und gleichzeitig der Riegel durch die öffnung im Stülp herausgezogen wird. Sodann werden die Zuhaltungen die in den Stiften 7 geführt werden, entsprechend der nunmehr umgekehrten Schlüsselstufung angeordnet und der Riegel um 180" um seine 8& Längsachse verdreht wieder eingeschoben, wobei die Zuhaltungszapfen wieder in ihre Ausnehmungen des Deckelbleches einspringen und das Schloß nunmehr in der umgekehrten Drehrichtung sperrbar ist. Diesen Vorgang kann im Gegensatze zu allen bisherigen Konstruktionen jeder Laie ausführen.

Ein weiterer wesentlicher Vorteil des Schlosses ist seine außerordentliche Einfachheit und leichte Herstellbarkeit, zumal das- go selbe außer dem Dorne für den Schlüssel keinerlei Fassonteile enthält.

Außerdem kann das Schloß ohne weitere Änderung auch als Nutenbartschloß gebaut werden und kommen dann anstatt der mehreren Zuhaltungen nur eine in derselben Form gehaltene Zuhaltung in Anwendung, und der Schlüssel ist nicht gestuft.

Claims (2)

Patent-An Sprüche:

1. Umstellbares Sicherheitsschloß, dadurch gekennzeichnet, daß es durch wahlweises Einschieben des Riegels durch die Stulpöffnung in beiden Drehrichtungen sperrbar ist.

2. Sicherheitsschloß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zuhaltungen mit Ansätzen in das Deckgehäuse des Schlosses eingreifen und dessen Zerlegung zwecks Umstellung ohne irgendwelche Werkzeuge durch einfachen Druck auf die Zuhaltungen bewirkt wird.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.