DE3833596C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Messer zum Schneiden von beim
Überschreiten eines bestimmten Schneiddruckes zur elastischen
und/oder plastischen Verformung neigendem Gut gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
Messer mit einer nach einer archimedischen oder
logarithmischen Kurve verlaufenden Schneidkante sind allgemein
bekannt und ermöglichen es, beispielsweise einen Wurststrang in
Längsrichtung taktweise um die Stärke einer abzuschneidenden
Scheibe vorzuschieben, wobei der Vorschubtakt der
Messerdrehzahl entspricht und jeweils innerhalb eines
Zeitabschnittes einer Messerdrehung der Vorschub erfolgt,
während dessen sich das Messer insgesamt außerhalb des vom
Wurststrang eingenommenen Querschnitts befindet, so daß eine
Vorschubbehinderung durch einen Messerteil ausgeschlossen
werden kann.
Es besteht aber auch die Möglichkeit, den Wurststrang während
des Schneidvorgangs kontinuierlich vorzuschieben, wenn in
Abhängigkeit vom Verhältnis zwischen Vorschub- und
Schneidgeschwindigkeit spitzwinklig zu der zur Längsachse des
Wurststrangs senkrechten Ebene verlaufende Schnittflächen in
Kauf genommen oder gar angestrebt werden.
Die bekannten Messer mit einem Schneidkantenverlauf nach einer
archimedischen Spirale führen bei konstantem Abstand zwischen
der Rotationsachse des Messers und der Mittelachse des zu
schneidenden Guts und bei antriebsbedingter konstanter
Winkelgeschwindigkeit des Messers zu einer gleichfalls
konstanten Vorschubgeschwindigkeit der Schneidkante durch das
Gut. Da aber am Anfang und Ende eines Schnittes die
Verformungsneigung eines Guts häufig erhöht ist, wirkt sich in
diesen Schneidphasen eine große Vorschubgeschwindigkeit der
Schneidkante insofern negativ aus, als durch den Druck der
Schneide das Schneidgut erheblich verformt wird, so daß
Scheiben mit einer sehr unregelmäßigen Geometrie anfallen,
wobei insbesondere die Stärke der Scheiben in ihren
Randbereichen variiert und teilweise keilförmige oder mit
lappenförmigen Randstreifen versehene Scheiben anfallen. Um
geometrisch exakte Scheiben zu erhalten, reicht es daher auch
nicht aus, die Vorschubgeschwindigkeit der Schneidkante und die
Messerdrehzahl entsprechend klein zu halten, was zudem die
Produktivität einer mit einem derartigen Messer ausgestatteten
Schneideinrichtung entsprechend beeinträchtigen würde, da es
für einen möglichst verformungsfreien Schnitt auf das
Verhältnis Vorschubgeschwindigkeit : Schnittgeschwindigkeit
ankommt.
Die bekannten Messer mit einem Schneidkantenverlauf nach einer
logarithmischen Spirale führen unter den im übrigen mit den
vorgenannten Bedingungen übereinstimmenden Bedingungen zu einer
überproportionalen Zunahme der Vorschubgeschwindigkeit der
Schneidkante, da die Vorschubgeschwindigkeit nicht wie die
Winkelgeschwindigkeit konstant ist, sondern der
Umfangsgeschwindigkeit entspricht, die vom jeweiligen Abstand
des Schneidkantenpunktes zur Rotationsachse abhängt. Dadurch
erreicht die Vorschubgeschwindigkeit der Schneidkante am Ende
eines Schnittes ihr Maximum, so daß sich in diesem in der Regel
besonders zur Verformung neigenden Randbereich bezüglich der
Scheibengeometrie der zuvor beschriebene Nachteil in gleicher
Weise einstellt und keilförmige oder mit einem lappenförmigen
Rand versehene Scheiben anfallen. Somit reicht es auch hierbei
nicht aus, die Messerdrehzahl und die maximale
Schneidkantengeschwindigkeit zu senken.
Bei einer aus der US-PS 19 57 623 bekannten Schneidmaschine kommt ein
gattungsgemäßes Messer zur Anwendung, bei dem in Drehrichtung
des Messers ein erster Abschnitt und ein dritter Abschnitt der
Schneidkante jeweils mit einer Radienzunahme verläuft, die
größer ist als eine Radienzunahme eines zwischen diesen
angeordneten zweiten Abschnitts der Schneidkante. Durch diesen
Schneidkantenverlauf wird deutlich, daß die vorbekannte
Schneidmaschine in keiner Weise Rücksicht nimmt auf die
Schneidphasen, bei denen das zu schneidende Gut eine besonders
hohe Verformungsempfindlichkeit hat. Beim eintauchen des
Messers zu Beginn des Schnittes ist die
Vorschubgeschwindigkeit infolge der verstärkten Radienzunahme
ebenso besonders hoch wie in der Abtrennphase, bei der das
Messer aus dem Schneidgut austritt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Messer der
eingangs beschriebenen Art so auszubilden, daß bei konstanter
Messerdrehzahl die Vorschubgeschwindigkeit des jeweils aktiven
Abschnitts der Schneidkante der jeweiligen Verformungsneigung
des zu schneidenden Guts angepaßt ist, d. h. die Größe der
Vorschubgeschwindigkeit soll umgekehrt proportional der
Verformungsneigung des Guts zu steigern bzw. zu reduzieren sein.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird von einem Messer der im
Oberbegriff des Anspruchs 1 genannten gattungsgemäßen Art
ausgegangen, welches erfindungsgemäß die im kennzeichnenden
Teil desselben angegebenen Merkmale aufweist.
Durch die erfindungsgemäßen drei unterschiedlichen
Schneidkantenabschnitte läßt sich die Vorschubgeschwindigkeit
am Anfang eines Schnittes bei erheblicher Verformungsneigung
des Guts entsprechend gering halten, sodann entsprechend der
reduzierten Verformungsneigung des Guts steigern, um
schließlich wieder gegen Ende des Schnittes bei erneut
zunehmender Verformungsneigung des Guts entsprechend verringert
zu werden.
Entspricht gemäß einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung
der Erfindung die Radienzunahme des ersten und des dritten
Abschnitts der Schneidkante einer archimedischen Spirale und
die Radienzunahme des zweiten Abschnitts der Schneidkante einer
Kosinusspirale, so ist während des bezüglich einer Verformung
kritischen ersten und dritten Abschnitts die
Vorschubgeschwindigkeit der Schneidkante auf eine konstant
geringe Größe einstellbar und während des bezüglich einer
Verformung unkritischen dritten Abschnitts die
Vorschubgeschwindigkeit der Schneidkante auf eine Größe
beschleunigbar, durch die Zeitverluste während des ersten und
dritten Abschnitts mehr als kompensiert werden können. Eine
hohe Produktivität einer Schneideinrichtung, die mit dem
erfindungsgemäßen Messer ausgestattet ist, läßt sich daher
gewährleisten, ohne die Formgenauigkeit der von einem
empfindlichen Gut abgeschnittenen Scheiben durch insgesamt hohe
durchschnittliche Schneidgeschwindigkeiten zu beeinträchtigen.
Da die Verformungsempfindlichkeit des zu schneidenden Guts
regelmäßig am Ende eines Schnitts noch ausgeprägter ist als am
Anfang eines Schnitts, sieht eine weitere Ausgestaltung der
Erfindung vor, daß die Radienzunahme über den ersten Abschnitt
der Schneidkante größer ist als die Radienzunahme über den
dritten Abschnitt der Schneidkante, so daß die konstante
Vorschubgeschwindigkeit der Schneidkante des ersten Abschnitts
größer ist als die des dritten Abschnitts.
Durch diese Ausgestaltung läßt sich die Vorschubgeschwindigkeit
der Schneidkante für jeden Abschnitt optimieren, so daß eine
entsprechende Steigerung der Schneidleistung unter Beibehaltung
der Formgenauigkeit der anfallenden Scheiben ohne weiteres
erreicht werden kann.
Eine besonders vorteilhafte Unterteilung einer sich
beispielsweise über etwa 270° erstreckenden Schneidkante
erfolgt nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung so, daß
der erste Abschnitt sich über mehr als 45° und weniger als 90°,
der zweiten Abschnitt sich über mehr als 90° und weniger als
180° und der dritte Abschnitt sich wiederum über mehr als 45°
und weniger als 90° erstreckt.
Um das Messer so klein wie möglich auszubilden, sieht
schließlich eine Ausgestaltung der Erfindung noch vor, daß die
Differenz zwischen dem maximalen Radius des dritten Abschnitts
der Schneidkante und dem minimalen Radius des ersten Abschnitts
der Schneidkante dem maximalen Durchmesser der abzuschneidenden
Scheiben angepaßt ist.
In der Zeichnung sind in Fig. 1 ein Ausführungsbeispiel eines
erfindungsgemäßen Messers in einer Draufsicht und in Fig. 2 die
Vorschubgeschwindigkeit des jeweils aktiven
Schneidkantenbereichs des Messers als Zeit/Winkel-Funktion
grafisch dargestellt.
Das auf einer nicht dargestellten Welle befestigte Messer 1 ist
über 270° mit einer spiralförmig verlaufenden Schneidkante 2
versehen. Diese ist in der durch einen Pfeil 3 gekennzeichneten
Drehrichtung des Messers 1 in einen ersten Abschnitt 4, einen
zweiten Abschnitt 5 und einen dritten Abschnitt 6 unterteilt.
Bei dem ersten und dem dritten Abschnitt 4 bzw. 6 ist die
Radienzunahme kleiner als die Radienzunahme bei dem dazwischen
angeordneten zweiten Abschnitt 5. Die unterschiedliche
Radienzunahme kommt dadurch zustande, daß die Schneidkante 2
über den Abschnitt 4 nach einer archimedischen Spirale, über
den Abschnitt 5 nach einer Cosinus-Spirale und über den
Abschnitt 6 wiederum nach einer archimedischen Spirale verläuft.
Wird beispielsweise das Messer 1 im Abschnitt 4 der sich
insgesamt über 270° erstreckenden Schneidkante 2 mit einem
kleinsten Radius von 44 mm und einem größten Radius von 58 mm
und im Abschnitt 6 der Schneidkante 2 mit einem kleinsten
Radius von 137 mm und einem größten Radius vom 150 mm
ausgelegt, wobei sich folglich für die Schneidkante 2 des
Abschnitts 5 ein kleinster Radius von 58 mm und ein größter
Radius von 137 mm ergibt, entsteht bei einer Messerdrehzahl von
180 U/min die in Fig. 2 ausgezogen dargestellte Kurve 7, die
eine maximale Anschnittsvorschubgeschwindigkeit von 300 mm/s
und eine maximale Abschnittsvorschubgeschwindigkeit von
100 mm/s ausweist. Über die Ordinate ist die
Vorschubgeschwindigkeit in mm/s und über die Abszisse die
Schneiddauer in s bzw. der Drehwinkel des Messers 1 in Grad
dargestellt. Wie der Kurvenverlauf zeigt, erfolgt der Schnitt
über den ersten horizontalen Teil 7.1 bei einer konstanten
Vorschubgeschwindigkeit der Schneidkante 2 gemäß einer
archimedischen Spirale. Daran schließt sich der nach einer
Cosinus-Spirale verlaufende Teil 7.2 an, deren zwischen 1 bis
99 variierbarer Anstiegsfaktor in Fig. 2 etwa 50 beträgt und zu
einer maximalen Vorschubgeschwindigkeit von 1954,55 mm/s führt.
Schließlich geht die Kurve 7 in den Teil 7.3 über, der wiederum
eine konstante Vorschubgeschwindigkeit der Schneidkante 2
ausweist, die jedoch niedriger ist als die des ersten Teils 7.1
und mit diesem nur insoweit übereinstimmt, als auch der Teil
7.3 nach einer archimedischen Spirale verläuft.
Zum Vergleich ist in Fig. 2 eine gestrichelt dargestellte
Kurve 8 und eine strichpunktiert dargestellte Kurve 9
eingezeichnet, die sich bei konventionellen Messerausbildungen
ergeben, bei denen die Schneidkante über ihre Gesamterstreckung
nach einer archimedischen Spirale 8 bzw. nach einer
logarithmischen Spirale 9 verläuft.
Trotz der hohen mittleren Vorschubgeschwindigkeit des
erfindungsgemäßen Messers liegen bis auf die
Anfangsgeschwindigkeit eines Messers mit einem
Schneidkantenverlauf nach einer logarithmischen Spirale alle
anderen Vorschubsanfangs- bzw. Vorschubsendgeschwindigkeiten
deutlich höher als die des erfindungsgemäßen Messers, mit dem
sich dennoch wesentlich größere Schnittleistungen als mit den
konventionellen Messern erzielen lassen.
Claims (5)
1. Messer zum Schneiden von beim Überschreiten eines bestimmten
Schneiddruckes zur elastischen und/oder plastischen
Verformung neigendem Gut in Scheiben, wobei das mit einer
spiralförmigen Schneidkante versehene Messer auf einer
senkrecht zu seiner Ebene ausgerichteten Welle angeordnet
ist, über diese um eine im wesentlichen zu einer Längsachse
des Guts parallele Rotationsachse angetrieben ist und die
sich etwa über 150-360° erstreckende Schneidkante in
mindestens drei Abschnitte unterteilt ist, dadurch
gekennzeichnet, daß in Drehrichtung des Messers (1) ein
erster Abschnitt (4) und ein dritter Abschnitt (6) der
Schneidkante (2) jeweils mit einer Radienzunahme verläuft,
die kleiner ist als eine Radienzunahme eines zwischen diesen
angeordneten zweiten Abschnitts (5) der Schneidkante (2).
2. Messer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Radienzunahme des ersten und des dritten Abschnitts (4 bzw.
6) der Schneidkante (2) einer archimedischen Spirale
entspricht, bei der die Vorschubgeschwindigkeit der
Schneidkante (2) konstant ist, und daß die Radienzunahme des
zweiten Abschnitts (5) der Schneidkante (2) einer
Cosinus-Spirale entspricht, bei der die
Vorschubgeschwindigkeit der Schneidkante (2) eine
Beschleunigung erfährt.
3. Messer nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Radienzunahme über den ersten Abschnitt (4) der
Schneidkante (2) größer ist als die Radienzunahme über den
dritten Abschnitt (6) der Schneidkante, so daß die konstante
Vorschubgeschwindigkeit der Schneidkante (2) des ersten
Abschnitts größer ist als die des dritten Abschnitts (6).
4. Messer nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß von der sich über etwa 270°
erstreckenden Schneidkante (2) ihr erster Abschnitt (4) sich
über mehr als 45° und weniger als 90°, ihr zweiter
Abschnitt (5) sich über mehr als 90° und weniger als 180°
und ihr dritter Abschnitt (6) sich wiederum über mehr als
45° und weniger als 90° erstreckt.
5. Messer nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Differenz zwischen dem maximalen
Radius des dritten Abschnitts (6) der Schneidkante (2) und
dem minimalen Radius des ersten Abschnitts (4) der
Schneidkante (2) dem maximalen Durchmesser der
abzuschneidenden Scheiben angepaßt ist.
Priority Applications (4)
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