DE3828279A1 - Elektrolytische behandlung von radioaktivem fluessigen abfall - Google Patents
Elektrolytische behandlung von radioaktivem fluessigen abfallInfo
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- G21F—PROTECTION AGAINST X-RADIATION, GAMMA RADIATION, CORPUSCULAR RADIATION OR PARTICLE BOMBARDMENT; TREATING RADIOACTIVELY CONTAMINATED MATERIAL; DECONTAMINATION ARRANGEMENTS THEREFOR
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- G21F9/04—Treating liquids
- G21F9/06—Processing
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Description
Die Erfindung betrifft die Vorbehandlung eines radioaktiven
flüssigen Abfalls, der durch Wiederaufarbeitung erzeugt wird
oder durch einen Leichtwasser- oder Brutreaktor entsteht,
wobei der flüssige Abfall hauptsächlich Natriumverbindungen
enthält und in mit Glas, Asphalt, Kunststoff oder dgl. ver
festigter Form beseitigt wird. Insbesondere betrifft die
Erfindung ein Verfahren zur elektrolytischen Behandlung solch
eines radioaktiven flüssigen Abfalls zum Zweck der Rückgewin
nung nützlicher Elemente wie beispielsweise Natrium.
Der hochgradige flüssige Abfall, der durch Wiederaufarbeitung
erzeugt wird oder durch einen Leichtwasserreaktor oder
schnellen Brüter erzeugt wird, ist eine Lösung, welche 40%
Na2O und 60% spaltbares Material, Actinide, Korrosionspro
dukte und dgl. enthält. Herkömmlich wird solch hochgradigem
flüssigen Abfall ein glasbildendes Material hinzugefügt, und
die Mischung wird einem Erhitzungsprozeß unterworfen, um das
Glas zu verfestigen, oder der flüssige Abfall wird mit einem
Asphalt oder Plastikmaterial gemischt und mit diesem ver
festigt, wobei der resultierende feste Körper an einem Lager
ort abgelegt wird. Wegen Beispielen für diesen Stand der
Technik siehe die Beschreibungen der japanischen Patentveröf
fentlichungen (KOKOKU) Nrn. 39-15 100, 42-15 519. Um die
Natriumverbindungen aus diesen flüssigen Abfällen zu entfer
nen, sind Prozesse vorgeschlagen worden, in welchen die hoch
gradigen flüssigen Abfälle erhitzt werden, um die Natriumver
bindungen durch Zersetzung und Verdampfung zu entfernen.
Es ist aber darauf hingewiesen worden, daß die Verfestigungs
verfahren, welche Glas oder dgl. anwenden, nachteilig sind,
da es eine unerwünschte Zunahme der Masse gibt aufgrund der
Zufügung des formenden Materials, und da die Wiedergewinnung
nützlicher Nuklide aus dem Glasfeststoff oder dgl. schwer
durchführbar ist. Es ist auch darauf hingewiesen worden, daß
der Prozeß zum Zersetzen, Verdampfen und Entfernen der Na
triumverbindungen durch Erhitzen des hochgradigen radioakti
ven flüssigen Abfalls auch solche Probleme mit sich bringt
wie den Bedarf für hohe Temperaturen, die Zersetzung und Ver
dampfung von Nukliden mit niedrigen Siedepunkten und die Kom
pliziertheit des Abgas-Behandlungssystems.
Dementsprechend ist ein Ziel der Erfindung die Schaffung
eines Verfahrens zur elektrolytischen Behandlung eines radio
aktiven flüssigen Abfalls, durch welches Natrium aus einem
radioaktiven flüssigen Abfall entfernt werden kann, der
Natriumverbindungen enthält, die Menge des zu behandelnden
Abfalls vermindert werden kann, Elemente mit niedrigen Siede
punkten behandelt werden können, ohne verdampft zu werden,
dank der Behandlung bei vergleichsweise niedrigen Tempera
turen, die Rückgewinnung nützlicher Elemente erleichtert
wird, der Behandlungsprozeß gut die Anwendung anderer Verfah
ren als der Glasverfestigung ermöglicht und das Volumen von
Feststoffen stark vermindert wird.
Erfindungsgemäß wird dieses Ziel erreicht durch Schaffung
eines Verfahrens zur elektrolytischen Behandlung eines radio
aktiven flüssigen Abfalls, welches dadurch gekennzeichnet
ist, daß ein radioaktiver flüssiger Abfall mit einem Gehalt
von Natrium-Verbindungen elektrolysiert wird unter Verwendung
von Quecksilber als Kathode, daß der flüssige Abfall sepa
riert wird in ein Amalgam von Metallen, welche Natrium ent
halten, und einen Rückstand, daß die Metalle einschließlich
dem Natrium von dem Amalgam separiert werden und die Metalle
gereinigt und wiederverwendet werden, und daß das Quecksilber
in einer elektrolytischen Zelle wiedereingesetzt wird.
Allgemein neigen Metalle mit niedrigem Siedepunkt, hauptsäch
lich Natrium, dazu, durch Verbinden mit Quecksilber Amalgame
zu bilden. Gemäß der Erfindung wird ein radioaktiver flüssi
ger Abfall, der Natriumverbindungen enthält, elektrolytisch
zersetzt (elektrolysiert) unter Verwendung von Quecksilber
als Kathode, und die Metalle einschließlich dem Natrium wer
den in der Form eines Amalgams separiert. Die Metalle ein
schließlich dem Natrium werden dann von dem Amalgam separiert
und gereinigt, und das Quecksilber wird in dem elektrolyti
schen Bad wiedereingesetzt. Das ermöglicht die Wiedergewin
nung des Natriums in der Form eines Amalgams. Außerdem ist im
Vergleich zu dem herkömmlichen Verfahren, bei welchem der
hochgradige radioaktive flüssige Abfall erhitzt wird, um die
Natriumverbindungen durch Zersetzung und Verdampfung zu besei
tigen, das in der Erfindung verwendete Gerät kleiner, ein
facher, ermöglicht intermittierenden Betrieb und benötigt
keine hohen Temperaturen. Da die in dem flüssigen Abfall ent
haltenen Bestandteile in ein Amalgam und einen Rückstand
separiert werden können, kann ferner die Menge des zu behan
delnden Abfalls stark vermindert werden. Die Erfindung ermög
licht auch die Anwendung eines anderen Verfestigungsver
fahrens als die Glasverfestigung.
Im folgenden wird die Erfindung anhand eines in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispiels näher beschrieben, wobei
in den Figuren der Zeichnung die gleichen oder ähnliche Teile
mit gleichen Bezugszeichen bezeichnet sind. In der Zeichnung
zeigen:
Fig. 1 eine Schnittansicht einer elektrolytischen Zelle,
die bei der Erfindung verwendet wird, sowie
Fig. 2 eine Schnittansicht eines anderen Beispiels für eine
bei der Erfindung verwendete elektrolytische Zelle.
Wie in den Figuren gezeigt, umfaßt eine elektrolytische Zelle
1 eine Anode 4, eine Kathode 5, eine Membran 6, Quecksilber 7
und eine Zuführöffnung 8, durch welche der Zelle ein hochgra
diger radioaktiver flüssiger Abfall 2 zugeführt wird, der
behandelt werden soll. Das Bezugszeichen 3 bezeichnet einen
Rückstand und das Bezugszeichen 9 ein Amalgam.
In der Anordnung von Fig. 1 wird der hochgradige radioaktive
flüssige Abfall 2, welcher Natriumverbindungen (Natrium
nitrat, Natriumsulfat usw.) enthält und zu elektrolysieren
ist, in die elektrolytische Zelle 1 eingeleitet, welche aus
einem Isoliermaterial besteht. Die Anordnung ist so getrof
fen, daß zusätzlicher flüssiger Abfall 2 nach Erfordernis
durch die Zuführöffnung 8 zugeführt werden kann. Das Queck
silber 7 bildet den Hauptabschnitt der Kathode 5 und ist in
einem abgeteilten Abschnitt der elektrolytischen Zelle
untergebracht, um ein Quecksilberbad zu bilden, in welches
die Kathode 5 eingesetzt ist. Das Vorsehen der Membran 6 ist
höchst wirksam, um zu verhindern, daß der abgesetzte Rück
stand 3, der hauptsächlich Oxide und Metalle umfaßt, welche
in dem flüssigen Abfall enthalten sind, zu der Seite der
Kathoden-Elektrode 5 wandert.
Wenn durch die so aufgebaute elektrolytische Zelle 1 ein
elektrischer Strom geleitet wird, wandern die Metallionen mit
niedrigem Siedepunkt einschließlich Natrium zu der Kathode 5
hin und bilden das Amalgam 9 durch Verbinden mit dem Queck
silber. Das Amalgam 9 wird aus der Zelle 1 extrahiert und zu
Verfahrensschritten zur Separierung und Reinigung der Metalle
gefördert, wodurch die nützlichen Metalle einschließlich
Natrium wiedergewonnen werden. Andererseits wird der Rück
stand einem Verfestigungs-Verfahrensschritt zugeführt.
Fig. 2 stellt eine Anordnung dar, bei welcher die elektroly
tische Zelle 1 selbst als Abschnitt der Kathode verwendet
wird. Quecksilber 7 wird in die elektrolytische Zelle 1 ge
gossen, welche in diesem Fall elektrisch leitend ist, und der
flüssige Abfall 2 wird in die Zelle über dem Quecksilber 7
eingeleitet. Die Anode 4 ist in dem flüssigen Abfall 2 be
festigt, und die elektrolytische Zelle 1 dient als die
Kathode. Wenn der Zelle Energie zugeführt wird, setzen sich
die Metallionen in dem flüssigen Abfall 2 an dem Quecksilber
7 ab, so daß ein Amalgam gebildet werden kann. Obwohl in
Fig. 2 keine Membran gezeigt ist, kann nach Erfordernis eine
Membran zwischen der Anode 4 und dem Quecksilber 7 angeordnet
werden.
In der beschriebenen Ausführungsform wird ein hochgradiger
(high level) radioaktiver flüssiger Abfall behandelt. Es ver
steht sich aber, daß radioaktive flüssige Abfälle mittleren
oder niedrigen Grades (medium- and low-level) auf die gleiche
Art behandelt werden können. Ferner können die Separation der
Metalle von dem Amalgam und die Reinigung der Metalle unter
Anwendung bekannter Amalgam-Raffinierprozesse durchgeführt
werden.
Durch Elektrolysieren eines radioaktiven flüssigen Abfalls
mit einem Gehalt an Natriumverbindungen unter Verwendung von
Quecksilber als Kathode kann ein Amalgam von Metallen wie
beispielsweise Natrium aus dem flüssigen Abfall separiert
werden, und das Natrium und andere Metalle können ihrerseits
von dem Amalgam separiert werden, wobei das Quecksilber in
der elektrolytischen Zelle wiedereingesetzt wird. Da Natrium
aus dem die Natriumverbindungen enthaltenden radioaktiven
flüssigen Abfall entfernt werden kann, kann die zu behan
delnde Abfallmenge vermindert werden. Da die Behandlung bei
vergleichsweise niedrigen Temperaturen durchgeführt wird,
können außerdem leichtsiedende Elemente behandelt werden,
ohne verdampft zu werden. Die Erfindung ermöglicht auch die
Wiedergewinnung nützlicher Elemente. Ferner kann ein von der
Glasverfestigung verschiedener Prozeß als Behandlungsprozeß
angewandt werden, und das Volumen des erzeugten Feststoffes
kann stark vermindert werden.
Da viele offensichtlich sehr unterschiedliche Ausführungsfor
men der Erfindung ausgeführt werden können, ohne von ihrem
Gedanken und Rahmen abzuweichen, versteht es sich, daß die
Erfindung nicht auf die speziellen Ausführungsformen
beschränkt ist.
Claims (2)
1. Verfahren zur elektrolytischen Behandlung eines radio
aktiven flüssigen Abfalls, der Natrium-Verbindungen enthält,
dadurch gekennzeichnet, daß ein radioaktiver flüssiger Abfall
mit einem Gehalt von Natrium-Verbindungen elektrolysiert wird
unter Verwendung von Quecksilber als Kathode, daß der flüs
sige Abfall separiert wird in ein Amalgam von Metallen, wel
che Natrium enthalten, und einen Rückstand, daß die Metalle
einschließlich dem Natrium von dem Amalgam separiert werden
und die Metalle gereinigt und wiederverwendet werden, und daß
das Quecksilber in einer elektrolytischen Zelle
wiedereingesetzt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die elektrolytische Zelle eine Membran aufweist, um zu
verhindern, daß niedergeschlagener Rückstand, der den radio
aktiven flüssigen Abfall enthält, zu der Kathode hin wandert.
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