DE3821295A1 - Verfahren zur abtrennung von technetium, ruthenium und palladium aus kernbrennstoff-loesungen - Google Patents
Verfahren zur abtrennung von technetium, ruthenium und palladium aus kernbrennstoff-loesungenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Abtrennung der Wert
stoffe Technetium, Ruthenium und Palladium aus Stoffströmen,
die bei der Wiederaufarbeitung von bestrahltem Kernbrennstoff
entstehen, wobei die Wertstoffe durch Fällung und Ionenaus
tausch aus einer salpetersäuren, die Wertstoffe und andere
Spalt-/Aktivierungsprodukte enthaltenden Stammlösung isoliert
werden.
Bei der Bestrahlung von Kernbrennstoffen in Kernreaktoren ent
stehen Spalt- und Aktivierungsprodukte. Aktivierungsprodukte
entstehen aus den Atomen des Kernbrennstoffs (Uran, Plutonium)
durch Neutroneneinfang; sie gehören der Gruppe der Aktiniden
an.
Spaltprodukte sind Isotope von chemischen Elementen, die ent
stehen, wenn Atome des Kernbrennstoffs (Uran, Plutonium) in
zwei oder drei Bruchstücke gespalten werden. Diese Isotope
können selbst radioaktiv, aber auch inaktiv sein. Die Wert
stoffe Technetium, Ruthenium und Palladium gehören zu der
Gruppe der Spaltprodukte. Von Technetium wird hauptsächlich
das Isotop mit der Masse 99 gebildet, das schwach radioaktiv
ist und deshalb in der Natur nicht vorkommt und somit nur
künstlich durch Kernreaktionen erzeugt werden kann.
Die Spaltprodukte Ruthenium und Palladium entstehen in Kernre
aktoren in großen Mengen, wobei sowohl radioaktive als auch
nicht radioaktive Isotope gebildet werden.
Spalt-Ruthenium enthält etwa 3% des Isotops Ru-106, das eine
Halbwertszeit von etwa 1 Jahr aufweist und in inaktives Palla
dium (Pd-106) zerfällt. Spalt-Palladium ist wegen seines Ge
halts an Pd-107 sehr schwach radioaktiv. Diese Radioaktivität
schränkt die Verwendbarkeit zu technischen Zwecken jedoch
nicht wesentlich ein.
Bei der Wiederaufarbeitung wird der bestrahlte Kernbrennstoff
in kochender halbkonzentrierter Salpetersäure aufgelöst. Dabei
geht der Hauptteil der Kernbrennstoffe und der Spalt- und Ak
tivierungsprodukte in Lösung.
Ein kleiner Rest des bestrahlten Kernbrennstoffs verbleibt im
Auflöser in ungelöster Form. Dieser Rückstand wird als Feed
klärschlamm bezeichnet. Er enthält wesentliche Anteile an Mo
lybdän, Zirkonium, Technetium und Edelmetallen.
Aus der Lösung des bestrahlten Kernbrennstoffs wird durch Ex
traktion unverbrauchtes Uran und das erzeugte Plutonium abge
trennt. Die verbleibenden Spaltprodukte werden schließlich in
Glas eingeschmolzen.
Wegen des kommerziellen Wertes der Spaltprodukte Technetium,
Ruthenium und Palladium wurde eine Reihe von Vorschlägen zur
Abtrennung dieser Wertstoffe aus Lösungen, die bei der Wieder
aufarbeitung bestrahlter Kernbrennstoffe hergestellt werden,
veröffentlicht (M.W. Davis, The Extraction of Cs, Sr and the
Platinum Group Metals from Acidic High Activity Nuclear Waste,
DOE/SR/10714-T3).
Diese Vorschläge beziehen sich auf die Verwendung mehrerer
hintereinandergeschalteter Kolonnen, an denen zuerst die stö
renden und später die gewünschten Nuklide mit einer Rückhal
tung zwischen 75% und 95% an den Kolonnen fixiert werden.
Dies bedingt einen hohen apparativen Aufwand durch den notwen
digen Einsatz mehreren Kolonnen.
Weiterhin entsteht dabei eine erhebliche Menge an Sekundärab
fall, da verbrauchte Kolonnen stark kontaminiert sind und ge
sondert entsorgt werden müssen.
Aus der US-38 48 048 ist ein Verfahren bekannt, bei dem Palla
dium, Technetium, Rhodium und Ruthenium aus sauren Kernbrenn
stofflösungen abgetrennt werden, indem diese Lösungen nachein
ander über drei Kohlebetten geleitet werden, die mit verschie
denen Chelatisierungsmitteln imprägniert sind. Auf diesen Bet
ten werden nacheinander die Elemente Palladium, Technetium und
Ruthenium/Rhodium in chelatisierter Form zurückgehalten.
Die beladenen Betten werden vorzugsweise verascht und die
Wertstoffe aus der Asche isoliert.
Dieses Verfahren weist mehrere Nachteile auf. Die Chelatisie
rungsmittel können die von den Wertstoffen befreite Lösung
verunreinigen und auf diese Weise die Abtrennung weiterer
Wertstoffe oder die Konditionierung der restlichen Inhalts
stoffe empfindlich stören. Die Kohlebetten stellen wegen ihrer
Brennbarkeit ein wesentliches Gefährdungspotential dar. Sie
werden nach ihrer Beladung verbrannt, wobei radioaktive Be
standteile als Gase oder Aerosole freigesetzt werden und durch
eine wirksame Abgasreinigungsanlage mit Hilfe von Wäschern und
Filtern zurückgehalten werden müssen. Waschflüssigkeiten und
Filter müssen als Sekundärabfall entsorgt werden.
Aufgabe der Erfindung ist, die Wertstoffe Technetium, Ruthe
nium und Palladium aus sauren Lösungen von bestrahltem Kern
brennstoff selektiv und mit hohem Wirkungsgrad abzutrennen.
Die Abtrennung dieser Wertstoffe soll bei der weiteren Behand
lung der radioaktiven Stoffe keine zusätzlichen Probleme ver
ursachen; insbesondere sollen nur Stoffe angewendet werden,
die die von den Wertstoffen befreite Lösung nicht verunreini
gen oder sich durch einfache Maßnahmen wie z. B. durch Erhit
zen oder Extrahieren der Lösung beseitigen lassen. Leicht
brennbare Stoffe sollen nicht eingesetzt werden. Das Verfahren
soll sich in einfacher Weise durchführen lassen, wobei
möglichst wenig Sekundärabfall anfallen soll.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Kennzeichen des
Hauptanspruchs aufgeführten Merkmale gelöst.
Die Unteransprüche geben vorteilhafte Weiterbildungen des Ver
fahrens an.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann prinzipiell mit allen wäh
rend des Wiederaufarbeitungsprozesses hergestellten salpeter
sauren Lösungen, die Technetium, Ruthenium und Palladium ent
halten, durchgeführt werden.
Eine bevorzugte Quelle für diese Wertstoffe bildet der Feed
klärschlamm, denn er enthält die Wertstoffe in konzentrierter
Form.
Der Feedklärschlamm kann dadurch in Lösung gebracht werden,
daß er in an sich bekannter Weise mit reduzierenden Gasen wie
CO oder H2 behandelt und mit Carbonaten geglüht wird. Der
Glührückstand wird mit 3-7-molarer Salpetersäure aufgenommen
und die Lösung auf 1 Mol HNO3/1 eingestellt. Dabei bleibt
Rhodium als Rh2O3 im Rückstand.
Die von festem Rh2O3 befreite Lösung bildet die Stammlösung
des erfindungsgemäßen Verfahrens, die neben den Wertstoffen
Technetium, Ruthenium und Palladium je nach Herkunft und Vor
behandlung des bestrahlten Kernbrennstoffs noch wechselnde
Mengen der Elemente Pu, U, Am, Mo, Zr, Ce und weitere Spalt
und Aktivierungsprodukte enthalten kann.
Die Stammlösung wird mit Diäthylthioharnstoff (DETH) in fester
Form oder als wäßrige Lösung versetzt. Die Menge an DETH rich
tet sich nach der Menge an Palladium und Ruthenium in der
Stammlösung. pro Mol Palladium werden 4 Mol DETH und pro Mol
Ruthenium zusätzlich 6 Mol DETH zugegeben. Dabei bildet Palla
dium mit dem Reagens DETH selektiv einen unlöslichen Nieder
schlag, in dem mehr als 99% des vorhandenen Palladiums ent
halten sind. Spektralphotometrische Untersuchungen lassen die
Vermutung zu, daß es sich um polymere Pd-DETH-Komplexe han
delt.
Der Palladium enthaltende Niederschlag wird in üblicher Weise
abgetrennt und bei ca. 500°C geröstet. Dabei bildet sich PdO,
das durch Glühen bei 900°C zum Metall reduziert werden kann.
Das Filtrat des Pd-Niederschlags wird zur Beschleunigung der
Komplexbildung des DETH mit Ruthenium für etwa 30 min auf eine
Temperatur von ungefähr 70°C erhitzt.
Die erkaltete Lösung wird durch einen stark sauren Kationen
austauscher geleitet. Dabei werden die ausschließlich in
kationischer Form vorliegenden Ru(NO) -DETH-Verbindungen ge
meinsam mit den in diesem Medium im vierwertigen Zustand vor
liegenden TcO2+-Ionen quantitativ am Adsorber zurückgehalten,
während die begleitenden Verunreinigungen nur teilweise adsor
biert werden und durch Waschen der Kolonne mit etwa 2-molarer
HNO3 wieder desorbiert werden können.
Als besonders leistungsfähig hinsichtlich Kapazität und Sorp
tionskinetik erwies sich der stark saure Kationenaustauscher
AG 50 W-X2; er besteht aus einem makroporösen Ko-polymerisat
von Polystyroldivinylbenzol mit 2% Vernetzung.
Nachdem der Kationenaustauscher durch Waschen von den adsor
bierten unerwünschten Stoffen befreit wurde, wird das Techne
tium selektiv und quantitativ eluiert. Die Eluierung erfolgt
vorzugsweise mit einer Lösung aus ca. 0,1-1 Mol H2O2/1 und
0,1-1 Mol HNO3/l. Technetium liegt nach der Eluierung als
Pertechnetat vor.
Anschließend wird Ruthenium eluiert; vorzugsweise wird 6-S-mo
lare HNO3 als Elutionsmittel verwendet.
Ein wesentlicher Vorzug des erfindungsgemäßen Verfahrens be
steht darin, daß - außer der zur Auflösung von bestrahltem
Kernbrennstoff ohnehin notwendigen Salpetersäure - nur Chemi
kalien eingesetzt werden, die durch einfaches Verkochen bzw.
Extrahieren aus der von den Wertstoffen befreiten Lösung
entfernt werden können. Deshalb wird die weitere Behandlung
dieser Lösungen nicht erschwert. Das Verfahren kann in das
Verfahrensschema der Wiederaufarbeitung integriert werden,
ohne daß der Wiederaufarbeitungsprozeß verändert werden muß.
Die verwendeten Chemikalien stellen an die Korrosionsbestän
digkeit einer Anlage zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens keine höheren Anforderungen als der Wiederaufarbei
tungsprozeß. Das Verfahren kann einfach und kostengünstig
durchgeführt werden. Wegen der Verwendung einer einzigen Ab
trennkolonne, die - im Gegensatz zum Verfahren nach US
38 48 048 - wiederverwendet wird, fallen keine wesentlichen
Mengen von Sekundärabfall an.
Die Wasserlöslichkeit der verwendeten Chemikalien macht den
Zusatz brennbarer organischer Lösungsmittel überflüssig.
Das erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich durch eine hohe
Wirksamkeit aus; die erzielbaren hohen Beladungsgrade erlauben
den Bau kompakter, problemlos zu bedienender Anlagen.
Die Erfindung wird im folgenden anhand von zwei Durchführungs
beispielen näher erläutert.
Die Durchführungsbeispiele gehen von einer Stammlösung aus,
die durch Carbonataufschluß von Feedklärschlamm erhalten wird.
Hierbei bleibt Rhodium im Rückstand. Für den Feedklärschlamm
wurde ein inaktives Simulat verwendet, das auf veröffentlich
ten Daten zur Zusammensetzung des Feedklärschlamms basiert (K.
Naito et al, Recovery of Noble Metals from Insoluble Residue
of Spent Fuel, J. Nucl. Sc. and Tech., 23 (6), pp. 540-549
(June 1986); H. Kleykamp, Zusammensetzung von Rückständen aus
der Auflösung von bestrahltem LWR-(U, PU)O2 mit rückgeführtem
Pu, Atomwirtschaft, Juli 1982).
Das inaktive Simulat wurde mit radioaktiven Isotopen der ent
sprechenden Elemente geträgert. Für Plutonium wurde das Isotop
239 verwendet; die Seltenen Erden werden durch das Element Cer
repräsentiert.
Die Tabelle 1 gibt die mittlere Zusammensetzung des
Feedklärschlamms in Gew.-% an.
Die Tabellen 2 und 3 gegen die molaren Konzentrationen der
einzelnen Elemente in der verwendeten Stammlösung an.
Der Dekontaminationsfaktor DF gibt den Anteil der abgetrennten
Elemente bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
an.
Die Wertstoffe Ruthenium, Technetium und palladium werden mit
Dekontaminationsfaktoren von 2800-3000 bzw. 10000 bis 13000
bzw. < 99 abgetrennt.
Die abgetrennten Wertstoffe sind nur sehr gering durch die un
erwünschten Spaltprodukte und Aktiniden verunreinigt, wie sich
aus den Dekontaminatonsfaktoren dieser Elemente ergibt.
Als Stammlösung wurde eine 1-molare Salpetersäurelösung ver
wendet. Die Elementkonzentrationen für Versuch 1 sind in Ta
belle 2, für Versuch 2 in Tabelle 3 dargestellt.
Unter ständigem Rühren wurde in die Stammlösungen der organi
sche Komplexbildner N,N′-Diäthylthioharnstoff bei Zimmertempe
ratur zugegeben. Pro Mol in der Stammlösung vorliegendem Pal
ladium wurden 4 Mol DETH und pro Mol in der Stammlösung vor
liegendem Ruthenium wurden 6 Mol DETH zugegeben. Nach etwa 15
Minuten sind mehr als 99% des Palladiums als Pd-DETH-Komplex
ausgefallen. Der Rückstand wurde abgetrennt und die vom Rück
stand befreite Lösung in einem thermostatisierten Wasserbad 30
Minuten lang auf 70°C erhitzt. Unter diesen Bedingungen wer
den die in verschiedenen Ru-Wertigkeiten vorliegenden Rutheni
umnitrosylnitratokomplexe quantitativ in die zwei- und drei
fach positiv geladenen Rutheniumnitrosyldiäthylharnstoffkom
plexe umgewandelt, während Technetium, das ursprünglich als
pertechnetrat vorlag, zum TcO2+ reduziert wird.
Die in dieser Weise vorbehandelte Lösung wurde auf eine mit
AG5OW-X2 beladene Kolonne aufgegeben, wobei Ruthenium und
Technetium vollständig zurückgehalten werden.
Die Kolonne wurde mit 4-5 Kolonnenvolumina 2-molarer HNO3 ge
waschen, wobei die teilweise auf der Kolonne zurückgehaltenen
störenden Stoffe (Zr, Ce, U, Pu, Am, Mo) entfernt werden.
Die Kolonne wurde anschließend mit 4 Kolonnenvolumina einer
wäßrigen Lösung, die HNO3 und H2O2 jeweils in einer Konzentra
tion von 0,5 Mol/l enthielt, oxidierend eluiert, wobei das
Technetium als Pertechnetrat freigesetzt wurde.
Anschließend wurde die Kolonne zur Freisetzung von Ru mit 14
Kolonnenvolumina einer 7-molarer HNO3 eluiert.
Die Ergebnisse der Versuche 1 und 2 sind in den Tabellen 2 und
3 dargestellt.
Fig. 1
Fließschema der Wertstoffgewinnung aus einer Stammlösung, die
durch einen Carbonataufschluß und nachfolgende Auflösung in
Salpetersäure erhalten wird.
Fig. 2
Dynamische Rückhaltung des Technetiums R. Ordinate: R in Pro
zent der aufgegebenen Technetiummenge. Abszisse: aufgegebene
Technetiummenge in mg/g Kationenaustauscher. Kationenaus
tauscher: AG 50 W-X2 (50-100 mesh). Temperatur: 24± 0,1°C.
Fig. 3
Technetiumkonzentration CTc im Eluat in Abhängigkeit des
Eluatvolumens V. Kationenaustauscher: AG 50 W-X2. Eluations
mittel: 0,5 M H2O2/1 M HNO3.
Fig. 4
Dynamische Ru-DETH-Rückhaltung R. Ordinate: R in % der aufge
gebenen Rutheniummenge. Abszisse: aufgegebene Rutheniummenge
mRu in mg Ru/g Kationenaustauscher. Kationenaustauscher AG 50
W-X2 (200-400 mesh) 500 mg; Aufgabegeschwindigkeit 0,76
ml/min. Temperatur: 22°C.
Fig. 5
Abhängigkeit der Rutheniumkonzentration CRu im Eluat aus einer
mit 28 mg Ru/g Kationenaustauscher beladenen Kolonne. Ordi
nate: CRu in Mol/l. Abszisse: Eluatvolumen; V als vielfaches
des Kolonnenvolumens. Kationenaustauscher: AG-50W-X2 (200-
400 mesh). Kolonnenvolumen 5 ml. Eluationsmittel 6 m HNO3.
Fig. 6
Rutheniumeluationsausbeute (ARu) in Prozent des fixierten Ru
theniums in Abhängigkeit vom Eluatvolumen (V: Vielfaches des
Kolonnenvolumens).
Die folgenden Figuren beziehen sich auf die Eluationsausbeute
A von adsorbierten unerwünschten Stoffen während des Waschens
des Kationenaustauschers. A wird in Prozent des fixierten un
erwünschten Stoffes angegeben.
Auf der Abszisse sind die Vielfachen des Kolonnenvolumens auf
getragen. Als Kationenaustauscher wurde AG 50W-X2 verwendet;
das Elutionsmittel (Waschmedium) bestand bei Uran aus 1-mola
rer HNO3, bei den übrigen unerwünschten Stoffen aus 2-molarer
HNO3.
Fig. 7 Elutionsausbeute AU für Uran
Fig. 8 Elutionsausbeute APu für Plutonium
Fig. 9 Elutionsausbeute AAm für Americium
Fig. 10 Elutionsausbeute AZr für Zirkonium
Fig. 11 Elutionsausbeute ACe für Cer.
Claims (7)
1. Verfahren zur Abtrennung der Wertstoffe Technetium, Ruthe
nium und Palladium aus Stoffströmen, die bei der Wiederauf
arbeitung von bestrahlten Kernbrennstoff entstehen, wobei
die Wertstoffe durch Fällung und Ionenaustausch aus einer
salpetersauren, die Wertstoffe und andere Spalt
/Aktivierungsprodukte enthaltenden Stammlösung isoliert
werden, gekennzeichnet durch die folgenden Merkmale:
- a) Zugabe von Diäthylthioharnstoff (DETH) zu der Stammlö sung, wobei Palladium selektiv ausgefällt wird, und Ab trennung des Niederschlags;
- b) Einleiten der von Palladium befreiten Lösung in ein Bett eines stark sauren Kationenaustauschers zur Abtrennung von Technetium und Ruthenium;
- c) Waschen des Kationenaustauschers mit verdünnter, ver zugsweise etwa 2-molarer Salpetersäure;
- d) selektive oxidierende Eluierung des Technetiums mit ei ner verdünnten Salpetersäurelösung, die ein Oxidations mittel enthält;
- e) selektive Eluierung des Rutheniums mit Hilfe von konzen trierter, vorzugsweise 6-8-molarer Salpetersäure.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß pro
Mol in der Stammlösung vorhandenem Palladium etwa 4 Mol
DETH und zusätzlich pro Mol in der Stammlösung vorhandenem
Ruthenium etwa 6 Mol DETH zugegeben werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als
stark saurer Kationenaustauscher ein makroporöses Ko-Poly
merisat von Polystyroldivinylbenzol mit 2-8%iger Vernet
zung, vorzugsweise AG5OW-X2 mit 2%iger Vernetzung verwen
det wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur
selektiven oxidierenden Eluierung des Technetiums eine Was
serstoffperoxid enthaltende Salpetersäurelösung verwendet
wird, die sowohl Wasserstoffperoxid als auch Salpetersäure
im Konzentrationsbereich 0,05-3 Mol/l, vorzugsweise 0,1-
1 Mol/l enthält.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Stammlösung aus Feedklärschlamm hergestellt wird, wobei die
Hauptmenge des Feedklärschlamms durch einen Carbonatauf
schluß und Zugabe von Salpetersäure in Lösung gebracht wird
und die Lösung von nicht lösbarem Rhodiumoxid abgetrennt
wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
sich aus DETH und Palladium bildende Niederschlag bei etwa
500°C in Palladiumoxid überführt wird und aus dem Palladi
umoxid durch Glühen etwa bei 900°C Palladiummetall herge
stellt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
von Palladium befreite Lösung zur Beschleunigung der Kom
plexbildung des Rutheniums mit DETH für etwa 30 min auf
eine Temperatur von etwa 70°C erwärmt wird.
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DE19883821295 DE3821295A1 (de) | 1988-06-24 | 1988-06-24 | Verfahren zur abtrennung von technetium, ruthenium und palladium aus kernbrennstoff-loesungen |
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