DE2140998B2 - - Google Patents
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- C01—INORGANIC CHEMISTRY
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
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- C22B—PRODUCTION AND REFINING OF METALS; PRETREATMENT OF RAW MATERIALS
- C22B3/00—Extraction of metal compounds from ores or concentrates by wet processes
- C22B3/20—Treatment or purification of solutions, e.g. obtained by leaching
- C22B3/22—Treatment or purification of solutions, e.g. obtained by leaching by physical processes, e.g. by filtration, by magnetic means, or by thermal decomposition
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- Y02P—CLIMATE CHANGE MITIGATION TECHNOLOGIES IN THE PRODUCTION OR PROCESSING OF GOODS
- Y02P10/00—Technologies related to metal processing
- Y02P10/20—Recycling
Description
Die Erfindung betrifft die Gewinnung von Molybdän und insbesondere die Gewinnung von radioaktivem
Molybdän-99 aus gelöstes Molybdän enthaltenden Flüssigkeiten.
Molybdän-99 wird in der Nuklearmedizin in großem Maßstab angewandt, da es ein Tochterprodukt,
Technetium-99 m, erzeugt, welches als diagnostisches Spurenelement bei diagnostischen Untersuchungen
in vivo verwendet wird, z. B. bei der Abtastung von Gehirntumoren, Leber, Niere, Lunge
und Schilddrüse. Zur Verwendung in solchen radiopharmazeutischen Generatoren muß Molybdän-99
(99Mo) einen außerordentlich hohen Reinheitsgrad
besitzen, und es sollte eine relativ hohe spezifische Aktivität aufweisen. Einer der untersuchten Wege
zur Gewinnung von 99Mo bestand darin, Uran in
einem Kernreaktor zu bestrahlen. Eines der bei der Gewinnung von 99Mo in dieser Weise auftretenden
Probleme besteht jedoch darin, daß mehr als 50 Elemente und mehr als 100 radioaktive Isotope durch
Kernspaltung gebildet werden. Daher kann die Gewinnung irgendeiner einzelnen, radioaktiven Art aus
einem solchen Gemisch eine äußerst schwierige Aufgabe sein. Eine bislang angewandte Arbeitsweise zui
Gewinnung von 99Mo aus bestrahltem Uran benutzt
die Aluminiumoxid-Säulenchromatographie. Jedocl ist die Ausbeute an Produkt bei dieser Arbeitsweise
klein, und das gewonnene 99Mo ist für eine medi
zinische Verwendung nicht ausreichend rein, da e: beträchtliche Mengen von radioaktivem Jod um
Ruthen enthält. Bei einer anderen zur Gewinnunj von 99Mo benutzen Arbeitsweise wird das Molybdäi
aus einer sauren, wäßrigen Lösung mit einem orga nischen Lösungsmittel extrahiert, welches üi-2-äthyl
hexylphosphorsäure enthält. Diese Arbeitsweise er fordert jedoch wiederholte Extraktions- und Rück
extraktionsschritte, wodurch sich eine relativ groß' Menge von flüssigem, radioaktivem Abfall ergibt, de
beseitigt werden muß.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein leistungsfähige
Verfahren zur Gewinnung von Molybdän aus einem In vielen Fällen wird dadurch die Adsorptionssauren
Molybdän, insbesondere Molybdän-99 ent- kapazität erhöht. Der Anteil von Aktivkohle kann
haltenden Lösung, zu schaffen. bis zu beispielsweise etwa 70 Gewichtsprozent, vorGegenstand
der Erfindung ist somit ein Verfahren zugsweise etwa 40 bis 60 Gewichtsprozent, bezogen
zur Gewinnung von Molybdän aus einer sauren, 5 auf das Gewicht von mit Silber beschichteter Kohle
Molybdän enthaltenden Lösung, das dadurch ge- plus aktivierter (nicht mit Silber beschichteter)
kennzeichnet ist, daß man die Lösung mit Aktiv- Kohie, betragen.
kohle mit einem Silberüberzug als Adsorbens in Be- Die bei dem erfindungsgemäßen Verfahren verrührung
bringt und danach die Flüssigkeit von dem wendete Lösung, welche mit der mit Silber beschich-Adsorbens
abtrennt. io teten Aktivkohle in Berührung gebracht werden soll,
Das Molybdän kann von der Kohle durch Be- ist eine saure Lösung mit einem pH-Wert unterhalb
handlung mit eine:r alkalischen Lösung desorbiert etwa 5, die aufgelöstes Molybdän enthält. Die Löwerden,
sung ist normalerweise eine wäßrige Lösung, die eine
Das als Adsorbens für Molybdän bei dem erfin- Mineralsäure in einer Konzentration von etwa 0,001
dungsgemäßen Verfahren verwendete Material ist 15 bis etwa 10 N, vorzugsweise von etwa 0,1 bis etwa
Aktivkohle, welche hierin abgeschiedenes Silber ent- 3 N, enthält. Organische Säuren können ebenfalls
hält. Die verwendete Aktivkohle wird vorzugsweise verwendet werden, solange der pH-Wert unterhalb
als Pulver verwendet, obwohl andere Formen von etwa 5 gehalten wird.
Aktivkohle gegebenenfalls auch verwendet werden Die saure, wäßrige Lösung kann zur Auflösung
können. Bevorzugt besitzt das Pulver eine Teilchen- ao der Quelle von radioaktivem Molybdän verwendet
größe von etwa 4,0 bis etwa 0,037 mm, besonders werden. Beispielsweise kann mit Neutronen bestrahlbevorzugt
von etwa 0,3 bis etwa 0,074 mm. tes Uran in der Säure aufgelöst werden, und die er-
Eine beliebige Art von Aktivkohle kann bei dem haltene saure Lösung kann dann bei dem erfindungs-
erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzt werden. Die gemäßen Verfahren zur Abtrennung des Molybdäns
Leistungsfähigkeit zur Reinigung scheint etwa die- 25 von der Lösung eingesetzt werden. Beispiele für im
selbe für alle Typen von Aktivkohle zu sein, obwohl erfindungsgemäßen Verfahren verwendbare Säuren
die Adsorptionskapazität direkt mit der Menge von sind Schwefelsäure, Salzsäure, Salpetersäure und
in der Kohle enthaltenem Sauerstoff zu variieren schweflige Säure. Bevorzugte Säuren umfassen
scheint. Schwefelsäure und ein Gemisch von Schwefelsäure
Es wurde gefunden, daß die bevorzugte Art von 30 und schwefliger Säure.
Aktivkohle die ist, welche aus Kokosnußschalen Molybdän wird aus der oben beschriebenen sau-
nach üblichen Verfahren hergestellt wird. ren Lösung durch In-Kontakt-bringen dieser Lösung
Die Aktivkohle wird mit elementarem Silber nach mit dem auf Kohle abgeschiedenen Silber abgetrennt,
üblichen Verfahren überzogen. Beispielsweise wird Das In-Kontakt-bringen kann nach üblichen Methodie
Kohle zuerst mit reinem Wasser zur Entfernung 35 den durchgeführt werden, beispielsweise durch Ströaller
Verunreinigungen gewaschen und dann mit menlassen der Flüssigkeit durch eine Säule, welche
einer wäßrigen Lösung von Silbernitrat, die ver- das Silber/Kohle-Adsorptionsmittel enthält. Andere
dünnte Säure, wie Salpetersäure oder Schwefelsäure, Mittel bzw. Vorrichtungen zum In-Kontakt-bringen
zur Verhinderung des Ausfällens von Silbernitrat des Adsorbens mit der Flüssigkeit können gegebeenthalten
kann, in Berührung gebracht. Ein Reduk- 40 nenfalls angewandt werden. Beispielsweise kann das
tionsmittel, wie Natriumsulfid, wird hinzugefügt, ge- Adsorbens in ein die Lösung enthaltendes Gefäß
folgt von der Zugabe von Natriumhydroxid. Dieses gegeben und anschließend von der Flüssigkeit abge-Gemisch
wird auf eine Temperatur von etwa 40 bis trennt werden. Die Anwendung einer Adsorbens
etwa 100° C, vorzugsweise von etwa 80 bis etwa enthaltenden Säule stellt die bevorzugte Ausfüh-90°
C, für eine Zeitspanne von etwa 30 min erhitzt. 45 rungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens dar.
Nach dem Abkühlen wird überflüssige Lösung durch Die Temperatur der Lösung ist nicht besonders Dekantieren oder auf ähnliche Weise entfernt, und kritisch. Beispielsweise kann die Lösung, während die den Überzug oder Niederschlag von Silber ent- sie mit dem Adsorbens in Berührung gehalten wird, haltende Kohle wird mit gereinigtem Wasser mehrere eine von etwa 0 bis etwa 100° C, vorzugsweise von Male gewaschen. Die mit Silber beschichtete Aktiv- 50 etwa 5 bis bis etwa 30° C, variierende Temperatui kohle sollte bis zu ihrer Verwendung unter Wasser besitzen.
Nach dem Abkühlen wird überflüssige Lösung durch Die Temperatur der Lösung ist nicht besonders Dekantieren oder auf ähnliche Weise entfernt, und kritisch. Beispielsweise kann die Lösung, während die den Überzug oder Niederschlag von Silber ent- sie mit dem Adsorbens in Berührung gehalten wird, haltende Kohle wird mit gereinigtem Wasser mehrere eine von etwa 0 bis etwa 100° C, vorzugsweise von Male gewaschen. Die mit Silber beschichtete Aktiv- 50 etwa 5 bis bis etwa 30° C, variierende Temperatui kohle sollte bis zu ihrer Verwendung unter Wasser besitzen.
aufbewahrt werden, um eine Verunreinigung zu ver- Die Berührungszeit der sauren Lösung mit derr
meiden. Silber/Kohle-Adsorbens beträgt normalerweise min-
Bei dem Abscheiden des Silbers in der Kohle wird destens etwa 1 min. Bei der Durchführung des erfindas
Alkali verwendet, um sicherzustellen, daß die 55 dungsgemäßen Verfahrens in einer laboratoriumsmaximale
Silbermenge abgeschieden wird, und das mäßigen Ausrüstung, d. h. zur Gewinnung von etwa
Reduktionsmittel wird angewandt, um sicherzustel- 10 mg Mo wurde gefunden, daß eine Strömungsgelen,
daß das abgeschiedene Silber in elementarer schwindigkeit von etwa 0,1 bis etwa 8 ml/cmä/mir
Form und nicht in Form des Oxides oder Hydroxides bei einem Adsorbensbett von 4 bis 10 cm Höhe gevorliegt.
60 eignet ist. Es kann angenommen werden, daß ver·
Die Menge des abgeschiedenen Silbers liegt nor- gleichbare Strömungsgeschwindigkeiten für den Be
malerweise im Bereich von etwa 0,01 bis etwa 2, trieb im größeren Maßstab geeignet sind,
vorzugsweise von etwa 0,1 bis etwa 1,5 Gewichts- Das auf der mit Silber beschichteten Aktivkohl«
prozent, bezogen auf die Kohle. adsorbierte Molybdän kann von dem Adsorben:
Im erfindungsgemäßen Verfahren kann die mit 65 durch Elution mit einer alkalischen Lösung gewon
Silber beschichtete Aktivkohle in einem Gemisch nen werden. Beispielsweise kann das das Molybdär
mit Aktivkohle, welche keinen Silberüberzug auf- enthaltende Adsorbens in einer Säule vorliegen, um
weist, als Adsorbens verwendet weiden. eine alkalische Lösung wird dann durch die Säul·
1 140
zur Entfernung des Molybdäns geleitet. Das zuerst aus der Säule austretende Elutionsmittel ist sauer,
sobald jedoch der pH-Wert des Elutionsmittels aiii
Deutral ansteigt, beginnt das Molybdän desorbiert zu werden. Eine praktisch vollständige Desorption von
Molybdän wird gefunden, wenn die alkalische Lösung einen pH-Wert höher als 8 aufweist. Die zur
Eluierung des Molybdäns verwendete alkalische Lösung kann eine wäßrige Lösung von Natriumhydroxid,
Kaliumhydroxid, Ammoniumhydroxid, Natriumcarbonat od. dgl. sein. Das als eluierende
Lösung zu verwendende, bevorzugte Material ist eine wäßrige Natriumhydroxid-Lösung mit einer Konzentration
von etwa 0,1 bis etwa 1 N.
Das Molybdän kann aus dem Elutionsmittel nach üblichen Methoden gewonnen werden.
Ein Hauptanwendungsgebiet der Erfindung ist die Herstellung von "Mo-Generatoren zum Abziehen
bzw. »Abmelken« von Technetium-99 m, wobei das 90Mo in Mischung mit Elementen, wie sie beispielsweise
bei der Bestrahlung von Uran erhalten werden, vorliegen kann. Das Eluat des erfindungsgemäßen
Verfahrens kann neutralisiert werden, und das Molybdän kann dann auf Aluminiumoxid zur Verwendung
als Technetium-99 m-Generator geladen werden.
Um die medizinische Reinheit, d. h. eine Reinheit in der Größenordnung von 99,999 °/o 8^Mo plus seinem
Tochterprodukt "Tcm, wobei sich die Reinheit auf die radioaktiven Arten bezieht, zu erhalten, ist
es für gewöhnlich erforderlich, zwei Durchtritte durch die Silber-Kohlensäule zu bewerkstelligen, wie
im folgenden noch ausführlicher beschrieben wird.
Das Silber-Kohle-Adsorbens kann durch Waschen
mit Säure regeneriert werden.
Die folgenden Beispiele dienen zur Erläuterung bestimmter Ausführungsformen der Erfindung.
Im folgenden wird die Herstellung des mit Silber beschichteten Kohleadsorbens beschrieben. Als
Reagentien wurden verwendet:
1. Holzkohle: Kokosnußholzkohle.
2. AgNO3(IOVo): 10 g AgNCy-Kristalle von Analysenreinheit
wurden in 100 ml 0,1NHNO3 aufgelöst.
3. NaOH(IM): 40 g NaOH-Kristalle wurden in
11 Wasser aufgelöst.
4. Na2SO3(S0Zo): 5 g Na2SO3 wurden in 100 ml
Wasser aufgelöst.
5. HNO3(O1IM): 6,3 ml HNO3 wurden auf 11
verdünnt.
Das Verfahren bestand aus folgenden Stufen:
1. Überführung von 70 g Kokosnußholzkohle in einen 500 ml-Becher;
2. Waschen der Holzkohle mit Wasser und Verwerfen der feinen Anteile; Wiederholen des
Waschens 4- bis 5mal;
3. Aufsetzen des Bechers auf einen Heizrührer; Hineingeben des Magnetrührers; sanftes Beginnen
des Rührens;
4. Zugabe von 30 ml 10%iger AgNO3 in 0,1 M
HNO3, 8ml 5%>iger Na2SO3 und 80ml IM
NaOH nacheinander;
5. Erwärmung auf 80 bis 90° C während 30 min; Abkühlen;
6. Verwerfen der überstehenden Flüssigkeit; 4- bis 5maliges Waschen des Adsorbens mit Wasser:
Aufbewahrung des Adsorbens (Ag—C) unter
Wasser.
Adsorption von Molybdän-99
Zunächst wurde die Kapazität gegenüber der Säurekonzentration bestimmt.
Die Adsorptionskapazität für Molybdän wurde für Ag—C, einem 1: l-(Gew.) Gemisch von Ag—C
ίο und aktivierter Holzkohle, und aktivierter Holzkohle
bei einem H.,SO4-*ionzentrationsbereich von 0,5 bis
6 N gemessen. Das Adsorbens — etwa 3,8 g — wurde in einer Glassäule mit einem Innendurchmesser
von 1 cm angeordnet und mit H2SO4 der gewünschten
Konzentration gewaschen. Die Probenlösung bestand aus 20 ml H2SO4, welche 20 mg
nicht radioaktives Molybdän und Spurenmengen von 99Mo enthielt. Eine Probenlösung wurde durch die
Säule bei einer Fließgeschwindigkeit von 1,5 ml/min durchgeschickt, und die Säule wurde dann mit 20 ml
H2SO4 derselben Konzentration wie der ursprünglichen
Probenlösung gewaschen. Die Adsorption von Molybdän wurde durch Messung der Aktivität des
"Mo-Leitelementes in dem Eluat bestimmt. Die Ergebnisse zeigen, daß das Ag—C/Holzkohle-Gemisch
die höchste Kapazität für Molybdän besaß und daß die Kapazität aller Systeme mit Steigerung der
H2SO4-Konzentration abnahm. Die Werte zeigen,
daß die Adsorptionskapazität bei Konzentrationen unterhalb 1N H2So4 überaus stark zunahm. Es wird
angenommen, daß dies Folge der Bildung von Molybdänpolymeren mit höherem Molekulargewicht
ist, die bekanntlich bei niederen Säurekonzentrationen auftreten. Die Absorptionskapazität des Gemisches
von Ag—C und Holzkohle (Ag—C/C) für
Molybdän ist etwa 2O°/o höher als diejenige eines reinen Ag—C-Substrates.
Die Versuche zeigten ebenfalls, daß der Trennfaktor von Ag—C/C im wesentlichen derselbe wie
voii Ag—C ist. Alle zusätzlichen Versuche zur Erzielung
einer höheren Adsorption von Molybdän wurden in erster Linie unter Verwendung von
Ag—C/C-Substrat durchgeführt. Die folgende Tabelle
I gibt die Ergebnisse dieses Versuches wieder:
45
Adsorption von Molybdän
bei verschiedener H2SO4-Konzentration
bei verschiedener H2SO4-Konzentration
Konzentration | Adsorptions | |
von H2SO4 | kapazität | |
Adsorbens | in Wasser (N) | (mg Mo/g) |
von trockenem | ||
0,5 | Adsorbens | |
Ag-C | 1 | 1,8 |
Ag-C | 2 | 1,3 |
Ag-C | 0,5 | 0,7 |
Ag —C/C | 1 | 2,0 |
Ag —C/C | 2 | 1,8 |
Ag —C/C | 3 | 1,3 |
Ag —C/C | 6 | 1,0 |
Ag —C/C | 0,5 | 0,2 |
C | 1 | 1,6 |
C | 2 | 1,2 |
C | no | |
Im folgenden wird die Kapazität gegenüber der Zusammensetzung der Lösung beschrieben.
Unter Verwendung der oben beschriebenen, identischen Arbeitsweise wurde die Adsorption von
Molybdän unter Verwendung verschiedener saurer Lösungen und des 1:1 Ag—C/C- sowie des Ag—C-Adsorbens
gemessen. Die Ergebnisse ",ind in der Tabelle II aufgeführt; diese Werte zeilen, daß die
größte Adsorption bei Anwesenheit von Schwefelsäure erhalten wurde und daß die Adsorptionskapazität
von Molybdän in Schwefelsäure nicht als Folge der Anwesenheit von Sulfit-, Nitrat-, Chlorid-, Kupfer(II)-
und Eisen(III)-Ionen merklich verändert wird.
Adsorption von Mo in verschiedenen Lösungen
auf Ag—C- und Ag—C/C-Adsorbentien
auf Ag—C- und Ag—C/C-Adsorbentien
Probenlösung | Adsorp | |
Adsorbens | tions- kapazität |
|
2NH2SO4 | (mg Mo/g) | |
Ag-C | 2NH2SO4-O5I0ZoH2SO3 | 0,9 bis 1,1 |
Ag-C | 2 N H2SO4-l»/o CuSO4 | 0,9 bis 1,1 |
Ag-C | 2NH2SO4 | 0,9 bis 1,1 |
Ag - C/C | 2 N HCl | 1,1 bis 1,6 |
Ag-C/C | 2NHNO3 | 1,5 |
Ag-C/C | 2N H2SO4-O5I % H2SO3 | 0,8 bis 1,1 |
Ag - C/C | 2NH2SO4-IVoCuSO4 2NH2S04-2»/oFe2(S04)3 |
1,1 bis 1,6 |
Ag -C/C | 2NH2SO4-IVoHNO3 | 1,5 |
Ag-C/C | 1,5 | |
Ag-C/C | 1,2 | |
Im folgenden wird der Einfluß der Größe der Kohleteilchen untersucht.
Der Einfluß der Teilchengröße der zur Herstellung des Ag—C-Systems verwendeten, ursprünglichen
Kohleteilchen auf die Adsorptionskapazität von Molybdän wurde bestimmt. Die Ergebnisse dieser
Messungen sind in der Tabelle HI gezeigt.
Es wurde kein merklicher Unterschied auf die Adsorptionskapazität von Molybdän für Teilchengrößen
in dem bei diesen Untersuchungen herangezogenen Bereich beobachtet. Die angewandte Arbeitsweise
war zu der oben beschriebenen analog.
Tabelle ΠΙ Konzentrationen von Silber in NaOH-Eluaten bestimmt,
wenn unterschiedliche Säurekonzentrationen angewandt wurden.
10 mg Mo/Träger und "Mo-Leitelement wurden auf einer 2X8 cm Ag—C-Säule aus 2,5 und 1,ON
H2SO4-Lösungen adsorbiert. Nachdem jede Säule
mit 80 ml Wasser gewaschen worden war, wurde Mo mit 80 ml 0,2NNaOH-Lösung eluiert. Die Elutionstemperatur
wurde auf 80+10° C gehalten. Die SiI-berkonzentration wurde mittels Atomadsorption zu
<0,l ppm bei 2,5NH2SO4 und zu
<0,l ppm bei 1,0NH2SO4 bestimmt. Bei diesen Säurekonzentrationen
war daher keinerlei bemerkenswerter Silberverlust vorhanden.
Im folgenden wird die Desorption von Molybdän-99 beschrieben.
Die Auswirkung der Lösungszusammensetzung ist folgende: Molybdän wird von den Ag—C-Adsorptionssystemen
bei der Elution mit einer Base desorbiert. Die Gewinnung von Molybdän in % ist jedoch
von dem Typ der verwendeten Base abhängig. Die Tabelle IV zeigt die Gewinnung von Molybdän in Vo
»5 bei Verwendung unterschiedlicher Elutionsmittel. Diese Werte wurden bei Adsorption von 5 mg
Molybdän auf einer lX7-cm-Säule des Ag—C/C-systems
mit einem Molybdän-99-Leitelement erhalten. Nach der Adsorption des Molybdäns unier Verwendung
von 2NH2SO4, wurde das in 40 ml Elutionsmittel
gewonnene Molybdän gemessen. Die bei der Desorptionsstufe angewandten Strömungsgeschwindigkeiten
lagen zwischen 1 und 1,5 ml/min. Ganz allgemein ist festzustellen, daß beim Betrieb im
Labormaßstab Strömungsgeschwindigkeiten von etwa 0,1 bis 8 und vorzugsweise von etwa 0,5 bis
2 ml/cm2/min angewandt werden können. Die Temperatur
des Elutionsmittels kann von etwa 0 bis 1000C, vorzugsweise von etwa 20 bis 9O0C,
variieren.
Tabelle IV
Desorption von 99Mo durch unterschiedliche Eluate
Desorption von 99Mo durch unterschiedliche Eluate
Einfluß | der Teilchengröße |
Teilchengröße (mm) |
|
0,3 bis 0,25 0,3 bis 0,15 0,3 bis 0,074 |
|
Adsorptionskapazität (mg Mo/g) |
|
1,1 0,95 1,1 |
Im folgenden werden die Silberverluste gegenüber der Azidität untersucht.
Wenn eine saure Lösung durch eine Ag—C-Säule
durchtritt, kann das Silber eine gewisse chemische Veränderung erleiden und dann in dem alkalischen
Elutionsmittel extrahiert werden. Daher wurden die
Elutionsmittel | Konzentration (N) |
Gewinnung von »»Mo (1Vo) |
NaOH KOH NH4OH Na9CO., |
0,2 0,2 0,2 0,2 |
97,0 84,6 87,8 81,7 |
Da es äußerst wünschenswert ist, Molybdän in Natriumhydroxid zu erhalten, weil das Eluat später
mit HCl neutralisiert und unter Bildung einer physiologischen Salzlösung verdünnt werden kann, wurde
die Gewinnung von Molybdän in % ebenfalls für verschiedene Natriumhydroxid-Konzentrationen gemessen,
wobei sowohl die heiße als auch die kalte Elution angewandt wurden. Diese Werte sind in der
Tabelle V angegeben. Die Adsorptionswerte für Natriumhydroxid zeigen, daß die Gewinnung von
Molybdän in Vo von der Temperatur und der Konzentration des Natriumhydroxides unabhängig ist.
Einer der wesentlichen Punkte bei der Leistungsfähigkeit der Elution ist der, wieviel Volumen eines
basischen Elutionsmittels erforderlich ist, um das
409530/230
ίο
\dsorptionssystem auf einen neutralen-bis-höheren
DH-Wert zu bringen. Sobald das Adsorptionssystem ;inen neutralen pH-Wert erreicht, beginnt das 99Mo
i\x eluieren.
Desorption von 98Mo durch NaOH
bei verschiedenen Konzentrationen und Temperaturen
bei verschiedenen Konzentrationen und Temperaturen
Konzentration (N) | Temperatur (° C) | mMo-Gewinnung (°/o) |
0,1 | 20 | 91 |
0,2 | 20 | 96 |
0,2 | 70 | 98 |
0,3 | 20 | 97 |
0,5 | 20 | 98 |
0,5 | 70 | 98 |
1,0 | 20 | 97 |
Die Auswirkung der Exposition gegenüber Strahlung und der Alterung ist folgende:
Wenn eine radioaktive Lösung durch eine chemische Abtrennsäule durchtritt, können chemische
Reaktionen als Folge der Strahlung auftreten. Daher wurden eine Ag—C/C-Säule und eine Ag—C-Säule
mit Gammastrahlen bestrahlt, und die "Mo-Gewinnung wurde gemessen.
Das 09Mo wurde auf der Trennsäule (2X4 cm adsorbiert,
und beide Enden wurden mit Gummischeidewänden und Aluminiumklemmvorrichtungen mit einer an einem Ende angebrachten Belüftungsnadel verschlossen. Die Proben wurden in Aluminiumkapseln
eingepackt und für verschiedene Zeitspannen in einem Kernreaktor bei integrierten
Gesamtbestrahlungsdosen variierend von 20 bis 250 Mrad bestrahlt. Die Probensäulen waren nach
dem Herausnehmen ziemlich warm (50 bis 60° C). Es wurde beobachtet, daß eine Scheidewand aus
rotem Gummi ihre Elastizität nach der Bestrahlung verloren hatte, wodurch Luft durch das mit einer
Nadel gestochene Loch fließen konnte.
Auswirkung von Strahlung und Alterung
auf die Gewinnung von 99Mo
auf die Gewinnung von 99Mo
Integrierte | lvl\j- VJC" | Zeit | Temperatur | |
Strah | winnung | spanne | des Elutions- | |
lungsdosis | \ '0/ | von Ad | systems | |
Adsorbens | (Mrad> | sorption | (0C) | |
95 | zuEIution | |||
0 | (h) | Raum | ||
Ag—C/C | 96 | <6 | temperatur | |
0 | 62 | 60 bis 80 | ||
Ag-C | 0 | <6 | Raum | |
Ag—C/C | 64 | 24 | temperatur | |
20 | Raum | |||
Ag—C/C | 87 | 24 | temperatur | |
0 | 87 | 60 bis 80 | ||
Ag—C/C | 20 | 86 | 24 | 60 bis 80 |
Ag—C/C | 40 | 87 | 24 | 60 bis 80 |
Ag-C | 40 | 88 | 24 | 60 bis 80 |
Ag-C | 250 | 87 | 24 | 60 bis 80 |
Ag—C/C | 250 | 24 | 60 bis 80 | |
Ag-C | 24 | |||
Die Tabelle VI zeigt die Gewinnung von 99Mo aus
den bestrahlten Säulen. Das 119Mo wurde mit 60 ml
0,2NNaOH eluiert. Die Werte zeigen keinen deutlichen
Unterschied in der Gewinung von 99Mo zwisehen
einer bestrahlten Probe und einer nicht bestrahlten Probe. Jedoch ist aus den Werten ersichtlich,
daß ein Alterungseffekt hinsichtlich der Gewinnung von 99Mo vorhanden ist. Die Gewinnung von
99Mo nahm ab, wenn die Trennsäule über Nacht
ίο stehengelassen wurde. Jedoch konnte der Alterungseffekt,
falls er auftrat, auf nur wenige Prozent vermindert werden, indem ein erhitztes Elutionsmittel
verwendet wurde und das Elutionssystem auf einer Temperatur von 60 bis 80° C gehalten wurde.
Im folgenden wird die Abtrennung von 99Mo aus
einer Spaltproduktlösung beschrieben.
Zunächst wurde die Trennleistung und die Reinheit von Spaltprodukt-99Mo untersucht.
Wenn Uran in einem Kernreaktor bestrahlt wird, werden mehr als 50 Elemente und mehr als 100
radioaktive Isotope durch Kernspaltung gebildet.
Das Gammastrahlungsspektrum des bestrahlten Urans zeigt überhaupt keine Spitze für 99Mo, da es
vollständig durch andere Isotope maskiert wird. Das bestrahlte Uran wird in Schwefelsäure aufgelöst und
schweflige Säure wird zu der Lösung hinzugegeben.
Die Lösung wird durch eine Ag—C/C-Säule durchgeschickt,
und die Säule wird mit einem kleinen Wasservolumen gewaschen. Mit NaOH-Lösung kann
99Mo eluiert werden. Die "Mo-Fraktion zeigt deutlich
das Gammaspektrum von 99Mo mit einer geringen Verunreinigung durch i32Te-i32j uncj io3ru Falls
die Lösung durch eine zweite kleine Säule geschickt wird, die Ag/C im oberen Teil und die Na-Form von
Zirkoniumoxid im unteren Teil der Säule enthält, wird >99,99°/o reines 99Mo erhalten. Die chemische
Reinheit der "Mo-Lösung ist sehr hoch, wobei ein Schwermetallgehalt von etwa 1 ppm oder weniger
vorliegt. Im folgenden wird die Trennleistung in jeder Stufe beschrieben.
1. Einsäulensystem
5 g (natürliches) UO., wurde mit 1013 Neutronen/cm2/sec
15 min bestrahlt Diese Bedingung der Reaktorbestrahlung bildete etwa 1 mCi 99Mo. Das
bestrahlte Uran wurde in 50 ml 2NH2SO4 und
5 ml 3O°/oigem H2O2 unter Rückfluß aufgelöst. Zu
der Lösung wurden 5 ml 6 % H2SO3 hinzugegeben.
Die Zugabe von H2SO3 war zur Entfernung von
H2O0 und zur Erzielung einer hohen Trennleistung
für "2Te und 239Np erforderlich. Die Probenlösung
wurde durch eine Ag—C/C-Säule (1X7 cm) durchgeschickt,
und die Säule wurde mit 50 ml Wasser gewaschen. 99Mo wurde mit 40 ml 0,2NNaOH eluiert.
In dem Gammaspektrum des Elutionsmittels waren "Mo-"Tcm-Spitzen deutlich zu sehen. Jedoch wurden
einige Verunreinigungen durch 132Te-132J und
103Ru ebenfalls beobachtet.
2. Zweisäulensystem
Das oben beschriebene 99Mo-Eluat wurde durch
eine zweite, kleine Säule (1X8 cm), welche Ag/C-Substrat in der oberen Hälfte und die Na-Form von
Zirkoniumoxid in der unteren Hälfte enthielt, durchgeschickt. Das Gammespektrum der "Mo-Fraktion
nach dem Durchtritt durch die zweite Trennsäule weist keinerlei feststellbare Verunreinigungen auf.
Um die Reinigungsleistung des in der zweiten Säule enthaltenen Ag/C-Substrates zu bestimmen,
wurde eine getrennte Ag/C-Säule hergestellt. Das "Mo-Eluat von der ersten Säule wurde durch die
Ag—C-Säule (X4cm) durchgeschickt. Die Werte
des Gammaspektrums zeigten, daß Ag—C das gesamte
103Ru eliminiert, jedoch eine kleine Menge von
132Te zurückläßt. Daher liegt die Funktion der Na-Form
von Zirkoniumoxid darin, die kleine Menge von übriggebliebenem 132Te-Isotop und chemische
Verunreinigungen, wie Schwermetallionen, zu entfernen, um 99Mo in medizinischer Reinheit, d. h. in
der Größenordnung von 99,999 °/o, zu erhalten.
Zusätzliche Messungen wurden unter Verwendung eines Ge(Lij-Kristalls zur Bestimmung der Reinheit
der "Mo-Lösung durchgeführt. Die von dem Ge(Li)-Kristall aufgenommenen Gammaspektren zeigten
keine anderen Radioisotope als "Mo-"Tcm. Die Ergebnisse
sind in der Tabelle VII wiedergegeben.
Die chemische Reinheit der "Mo-Fraktion (0,2NNaOH) war sehr hoch. Der gesamte Schwermetallgehalt
war weniger als 1 ppm. Ein Beispiel der emissionsspektroskopischen Analyse war wie folgt:
Ag = 0,0 ppm; Ca = 0,1 ppm; Cu = 0,03 ppm; Al = O1O ppm; Fe = 0,0 ppm.
Identifizierung der photoelektrischen Spitzen des Gammaspektrums der "Mo-Produktlösung unter
Verwendung eines Ge(Li)-Kristalls
Gamma strahlung (keV) |
Quelle | Relative Menge |
144 | "Mo - 99Tc | 30 000 |
184 | 99Mo | 800 |
281 | wahrscheinlich Koinzidenz | 3,2 |
summe von 144 | ||
369 | "Mo | 128 |
741 | 99Mo | 517 |
779 | 99Mo | 144 |
824 | 99Mo | 1,8 |
881 | Summe von 741 und 144 | 1,4 |
922 | "Mo-Summe von 779 und 144 | 1,1 |
963 | Summe von 779 und 184 | 1,0 |
Im folgenden wird die Trennung von 131J, 103Ru
und 132Te von "Mo beschrieben.
Bei der Trennung von Spaltprodukt-"Mo weisen einige Radioisotope, wie Jod, Ruthen und Tellur, oft
besondere Schwierigkeit auf. Beispielsweise trennt die Brookhaven-Methode, die als höchst wirksam
bekannt ist, diese Isotope nicht zufriedenstellend. Im folgenden wird eine Beschreibung der Trennleisrung
des Ag—C-Systems für diese Isotope gegeben.
1. Trennung von 131J
Der Kernspaltungsvorgang erzeugt verschiedene Jod-Radioisotope. Unter diesen ist, infolge seiner
Halbwertzeit, 131J das bemerkenswerteste für die Trennung von 99Mo.
In dem Ag-C-System wird 131J auf der Ag-C-Säule
adsorbiert und mit dem Elutionsmittel nicht eluiert.
Der Grund für die irreversible Adsorption liegt in der bekannten chemischen Reaktion: Ag++J-=*"AgJ.
Silberjodid (AgJ) ist ein unlösliches Salz mit einem Löslichkeitsprodukt von 1O-13.
2. Trennung von 103Ru
Die Chemie von Ruthenium wurde eingehend untersucht, insbesondere seitdem die Kernspaltung entdeckt
ist. Obwohl eine Anzahl von Untersuchungen
ίο über die Struktur von Rutheniumverbindungen veröffentlicht
wurden, ist die genaue chemische Struktur von Ruthenium als Folge des dynamischen Verhaltens
seiner Wertigkeit und Solvatation nicht bekannt.
F. Kepak, Collection Czechoslov. Chem. Commun.
31, (1966) 3500, hat bei Untersuchungen gefunden, daß 103Ru auf einer Säule, welche ein Gemisch
von Aluminiumoxid, Eisen(HI)-Oxid und Silberoxid enthält, wirksam adsorbiert werden kann.
Eigene Untersuchungen zeigen, daß die Ag—C-Säule
103Ru sehr gut zurückhält. Wenn eine verdünnte
Schwefelsäure, welche 103Ru-Leitelement enthält,
durch eine Ag—C-Säule durchgeschickt wurde, wurden
etwa 96% des 10SRu-Leitelementes auf der Säule adsorbiert. Wenn die Säule mit Wasser und
verdünnter alkalischer Lösung gewaschen wurde, war die Extraktion von 103Ru sehr klein (0,1 bis
0,0I0Zo). Diese Versuche zeigen, daß Ruthenium
eine stabile Verbindung mit Silber bilden kann.
3. Trennung von 132Te
Auf Grund seines amphotären Verhaltens bereitet 132Te die meisten Schwierigkeiten bei der Trennung
eines Spaltproduktes.
In dem Ag—C-System tritt ein Großteil von 132Te
durch die Säule durch. Ein kleiner Teil (einige 0Zo) von 132Te, der auf der Säule zurückbehalten wird,
kann durch die Säule beim Waschen mit Wasser oder verdünnter Basenlösung durchbrechen. Das
Ausmaß des Durchbruches ist stark vom pH-Wert abhängig.
99Mo wird auf der Säule adsorbiert, bis der pH-Wert
etwa 5 erreicht; bei einem pH-Wert über 5 beginnt es zu eluieren. Jedoch reicht die Retention
(das Zurückhalten) von 132Te auf der Säule von
pH = 5 bis 9. Daher kann eine kleine Menge von 132Te in dem alkalischen "Mo-Eluat in Abhängigkeit
von der Auslegung der Chromatographie nachgewiesen werden.
Die kleine Menge von 132Te kann von dem 99Mo
durch Säulentrennung unter Verwendung eines Metalloxides entfernt werden. 132Te besitzt eine stärkere
Affinität als 99Mo zu einem Metalloxid wie Aluminiumoxid,
Zirkoniumoxid usw.
Beim Durchschicken des alkalischen "Mo-Eluats durch eine Metalloxidsäule wird das restliche 132Te
entfernt. Unter den Metalloxiden ist ein in Alkali unlösliches Substrat, wie Zirkoniumoxid, am besten
anwendbar.
Außer 132Te entfernt Zirkoniumoxid in der Natriumform
auch beliebige Schwermetallionen bei einem pH-Wert über 7.
Unter ähnlichen Arbeitsbedingungen wie oben beschrieben wurde Molybdän auf mit Silber beschichteter
aktivierter Kohle durch Durchschicken der
oben beschriebenen Lösungen durch ein Bett des Adsorbens von 1 cm Durchmesser und 5 cm Höhe
adsorbiert. Jede Lösung enthielt 2 mg Molybdän mit einem "Mo-Spurenzusatz. Die erste Lösung bestand
aus 50 ml 1,8 N wäßriger Essigsäure und die zweite aus 1,2 N Oxalsäure. Nachdem jede dieser sauren
Lösungen durch die Säule durchgeschickt worden war, wurde die Säule mit 100 ml Wasser gewaschen.
Weder in den herausßießenden Lösungen noch in einer der Waschlösungen wurde Molybdän festgestellt.
Daher betrug die Adsorption von Mo in jedem Falle etwa 100 °/o.
Andere organische Säuren können an Stelle der beiden oben beschriebenen Säuren eingesetzt
werden.
Eine Säule von mit Silber beschichteter Aktivkohle, welche Molybdän adsorbiert enthielt, wurde
mit 80 ml von 5volumprozentigem, wäßrigem Morpholin eluiert. 85°/o des adsorbierten Molybdäns
ίο wurden in dem Elutionsmittel wiedergewonnen.
An Stelle von Morpholin können auch andere organische Basen als Elutionsmittel verwendet werden,
Claims (19)
1. Verfahren, zur Gewinnung von Molybdän aus einer sauren, Molybdän enthaltenden wäßrigen
Lösung, dadurch gekennzeichnet, daß man die Lösung mit Aktivkohle mit einem Silberüberzug als Adsorbens in Berührung bringt,
danach die Lösung von dem Adsorbens abtrennt und das Molybdän desorbiert.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Molybdän-99 enthaltende
Lösung in einer wäßrigen Säure mit einem pH-Wert unterhalb etwa 5 verwendet.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekeunzeichnet, daß man als Lösungsmittel eine
wäßrige Mineralsäure mit einer Normalität von etwa 0,001 bis etwa 10 verwendet.
4. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man eine wäßrige Mineralsäure
mit einer Normalität von etwa 0,1 bis etwa 3 verwendet.
5. Verfahren nach Anspruch 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man als Mineralsäure
Schwefelsäure oder ein Gemisch von Schwefelsäure und schwefliger Säure verwendet.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man Aktivkohle mit einem Silbergehalt
von etwa 0,01 bis etwa 2 Gewichtsprozent verwendet.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß man Aktivkohle mit einem
Silbergehalt von etwa 0,1 bis etwa 1,5 Gewichtsprozent verwendet.
8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Gemisch von (a) Aktivkohle
und (b) einen Silberüberzug aufweisender Aktivkohle verwendet.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Gemisch verwendet,
bei welchem die Komponente (a) des Adsorbens in einer Menge bis zu 70 Gewichtsprozent vorhanden
ist.
10. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Gemisch aus etwa 40
bis etwa 60 Gewichtsprozent der Komponente (a) und etwa 60 bis etwa 40 Gewichtsprozent der
Komponente (b) verwendet.
11. Verfahren nach Anspruch 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß man die saure Lösung
mit dem Adsorbens für eine Zeitdauer von mindestens etwa 1 min bei einer Temperatur von
etwa 0 bis etwa 100° C in Berührung bringt.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß man die Behandlung bei Temperaturen von etwa 5 bis etwa 30° C durchführt.
13. Verfahren nach Anspruch 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß man das Adsorbens
nach der Adsorption des Molybdäns und der Abtrennung von der Flüssigkeit mit einer alkalischen
Lösung behandelt und das Molybdän desorbiert.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß man als alkalische Lösung
eine wäßrige Base mit einem pH-Wert oberhalb 8 verwendet.
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß man als alkalische Lösung
eine wäßrige Alkalimetallhydroxidlösung verwendet.
16. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß man eine etwa 0,1- bis etwa
!normale Natronlauge verwendet.
17. Verfahren nach Anspruch 13 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß man die Desorption
des Molybdäns bei Temperaturen von etwa 0 bis etwa 100° C durchführt.
18. Verfahren nach Anspruch 13 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß man die Desorption
mit einer alkalischen Lösung bei einem pH-Wert oberhalb etwa 8 bei einer Temperatur von etwa
20 bis etwa 90° C durchführt.
19. Abänderung des Verfahrens nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß man die nach der Desorption des Molybdäns erhaltene, das Molybdän-99 enthaltende
Flüssigkeit auf einen pH-Wert unterhalb etwa 5 ansäuert, diese Lösung mit neuem Adsorbens
in Berührung bringt, das Adsorbens von der Flüssigkeit abtrennt und dieses Adsorbens
mit einer wäßrigen Base mit einem pH-Wert oberhalb etwa 8 zur erneuten Desorption des
Molybdäns-99 in Berührung bringt.
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