DE3820595C2 - Wärmeentwickelbares Aufzeichnungsmaterial - Google Patents
Wärmeentwickelbares AufzeichnungsmaterialInfo
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- DE3820595C2 DE3820595C2 DE19883820595 DE3820595A DE3820595C2 DE 3820595 C2 DE3820595 C2 DE 3820595C2 DE 19883820595 DE19883820595 DE 19883820595 DE 3820595 A DE3820595 A DE 3820595A DE 3820595 C2 DE3820595 C2 DE 3820595C2
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- C07D239/06—Heterocyclic compounds containing 1,3-diazine or hydrogenated 1,3-diazine rings not condensed with other rings having one double bond between ring members or between a ring member and a non-ring member
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Description
Die Erfindung betrifft ein wärmeentwickelbares Aufzeichnungs
material nach dem Oberbegriff von Anspruch 1 und ein Bilderzeu
gungsverfahren nach Anspruch 12.
Basen sind Reagentien, die für verschiedene Reaktionen, wie
z. B. Hydrolysereaktionen, Polymerisationsreaktionen, Farbbil
dungsreaktionen, Redoxreaktionen und Neutralisationsreaktionen,
verwendet werden. So ist beispielsweise bei verschiedenen Auf
zeichnungsmaterialien, wie z. B. photographischen Silbersalzma
terialien und photographischen Diazotypie-Materialien, während
des Bilderzeugungsprozesses eine Base erforderlich.
Ein Bild kann auf einem Aufzeichnungsmaterial erzeugt werden
unter Anwendung eines Naßentwicklungsverfahrens unter Verwen
dung einer Entwicklerlösung oder eines Trockenentwicklungsver
fahrens, beispielsweise eines Wärmeentwicklungsverfahrens. Wenn
ein Bild unter Anwendung eines nassen Verfahrens, wie z. B. ei
nes Naßentwicklungsverfahrens, erzeugt wird, kann in der Ent
wicklerlösung eine Base enthalten sein. Wenn andererseits ein
Bild unter Anwendung eines trockenen Verfahrens erzeugt wird,
wird die Base vorher einem Aufzeichnungsmaterial einverleibt.
Die dem Aufzeichnungsmaterial einverleibte Base bringt jedoch
manchmal Probleme mit sich in bezug auf die Stabilität des Auf
zeichnungsmaterials. Die Base kann beispielsweise die anderen
Bestandteile in dem Aufzeichnungsmaterial in nachteiliger Weise
beeinflussen oder die Base selbst kann während der Lagerung des
Aufzeichnungsmaterials beeinträchtigt werden.
Um die oben genannten Probleme zu eliminieren, wurde bereits
vorgeschlagen, anstelle der Base einen Basenvorläufer zu ver
wenden. Der Basenvorläufer ist eine neutrale oder schwach basi
sche Verbindung und kann während des Bilderzeugungsverfahrens
eine Base bilden. In einem wärmeentwickelbaren Aufzeichnungsma
terial wird vorzugsweise ein Basenvorläufer vom Wärmezerset
zungs-Typ verwendet.
Es sind bereits verschiedene Arten von Basenvorläufern vom Wär
mezersetzungs-Typ untersucht und vorgeschlagen worden. Ein ty
pisches Beispiel für einen Basenvorläufer vom Wärmezersetzungs-
Typ ist ein Salz einer organischen Base mit einer Carbonsäure.
Die Basenvorläufer in Form eines Salzes einer organischen Base
mit einer Carbonsäure sind in der US-PS 3 493 374 (Triazinver
bindung und Carbonsäure) und GB-PS 998 949 (Trichloracetat), in
der vorläufigen japanischen Patentpublikation 59 (1984) -180 537
(Propiolat) (entsprechend der US-PS 4 560 763) und in der vor
läufigen japanischen Patentpublikation 61 (1986) -51 139 (Sul
fonylacetat) beschrieben. Diese Basenvorläufer setzen eine Base
frei, wenn die Carboxylgruppe in der Carbonsäure bei einer er
höhten Temperatur einer Decarboxylierung unterliegt.
Man ist nun seit langem bestrebt, einen Basenvorläufer zu fin
den, der während der Lagerung stabil ist, beim Erhitzen jedoch
schnell zersetzt wird unter Bildung einer Base. In den vorge
nannten Publikationen ist die Hauptaufmerksamkeit gerichtet auf
eine Decarboxylierung der Carboxylgruppe der Carbonsäure und in
erster Linie wird die Carbonsäure untersucht. Diese Basenvor
läufer erfüllen jedoch nicht vollständig die beiden Anforderun
gen in bezug auf Stabilität während der Lagerung und schnelle
Bildung einer Base.
Aus DE 30 49 131 A1 und GB 1 460 505 B sind Salze entsprechend
den in der Erfindung eingesetzten Basenvorläufern bereits be
kannt.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein lagerstabiles, wärmeempfindli
ches Aufzeichnungsmaterial und ein Bilderzeugungsverfahren zu
schaffen, mit welchem beim Erhitzen schnell eine Hase freige
setzt werden kann.
Diese Aufgabe wird durch das in Patentanspruch 1 angegebene
wärmeentwickelbare Aufzeichnungsmaterial und das in Patentan
spruch 12 angegebene Bilderzeugungsverfahren gelöst.
Die Unteransprüche 2 bis 11 beschreiben vorteilhafte Weiterbil
dungen des wärmeentwickelbaren Aufzeichnungsmaterials nach An
spruch 1 und die Unteransprüche 13 bis 17 beschreiben vorteil
hafte Weiterbildungen des Bilderzeugungsverfahrens nach Anspruch
12.
Das Salz, das aus einer disäurigen, trisäurigen oder tetra
säurigen Base und einer Carbonsäure besteht, weist eine sta
bile Kristallstruktur auf, verglichen mit einem Salz, bei dem
die organische Base eine monosäurige Base ist. Insbesondere
dann, wenn die disäurige bis tetrasäurige Base eine symmetri
sche Struktur hat, ist die Kristallstruktur sehr stabil.
Außerdem wird häufig eine funktionelle Gruppe, welche die
Decarboxylierung beschleunigt, wie z. B. eine Arylgruppe, in
die Carbonsäure des Basenvorläufers eingeführt. Daher weist
die Carbonsäure im allgemeinen einen hydrophoben Rest auf.
In einem Salz, das aus der Carbonsäure mit einem hydrophoben
Rest und der disäurigen bis tetrasäurigen Base besteht, ist
eine Vielzahl der hydrophoben Reste in der Carbonsäure über
ionische Bindungen um die organische Base herum angeordnet.
Die Base ist somit im Zentrum des Salzes angeordnet, das von
den hydrophoben Resten der Carbonsäure umgeben ist. Die oben
genannte Struktur ist viel stabiler als die Struktur eines
Salzes, bei dem die organische Base eine monosäurige Base ist,
in der die organische Base und der hydrophobe Rest der Carbon
säure an beiden Enden der Struktur über eine ionische Bindung
angeordnet sind.
Es wurde nun gefunden, daß der Basenvorläufer, bestehend aus
einer Carbonsäure und einer organischen Base, in einem Binde
mittel, das in einem Aufzeichnungsmaterial enthalten ist, bei
einer erhöhten Temperatur schmilzt oder darin gelöst wird und
daß dann die Decarboxylierung der Carbonsäure initiiert wird.
Der im wärmeentwickelbaren Aufzeichnungsmaterial enthaltene
Basenvorläufer hat eine stabile Kristallstruktur, wie vorstehend
beschrieben. Daher wird die Kristallstruktur des Basenvorläufers
beibehalten, bis er bei einer erhöhten Temperatur schmilzt oder
aufgelöst wird. Die Carbsonsäure wird schnell decarboxyliert
unter Freisetzung einer Base zum gleichen Zeitpunkt wie die
Kristallstruktur zerbricht.
Wenn die Carbonsäure einen hydrophoben Rest aufweist, sind die
Carboxylgruppe der Carbonsäure und die organische Base durch den
hydrophoben Rest in dem Basenvorläufer blockiert. Der hydrophobe
Rest verhindert demnach, daß der Basenvorläufer in einem Binde
mittel (das im allgemeinen hydrophil ist) gelöst wird. Die Kri
stallstruktur des Salzes wird weiter stabilisiert durch eine
intramolekulare Wechselwirkung zwischen den hydrophoben Resten.
Deshalb weist der Basenvorläufer eine viel höhere Stabilität
während der Lagerung auf, wenn die Carbonsäure hydrophobe Reste
aufweist.
Die von einem Amidin der Formel (I) abgeleitete zweisäurige
bis viersäurige Base wird als organische Base in dem
Basenvorläufer verwendet. Der
Basenvorläufer setzt daher das Amidinderivat frei, das eine
starke Base ist, so daß die freigesetzte Base in verschie
denen Systemen eine starke Wirkung aufweist, in denen eine
Base erforderlich ist, z. B. in einem wärmeentwickelbaren Auf
zeichnungsmaterial.
Die Erfindung wird nachstehend unter Bezugnahme auf die bei
liegenden Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 bis 5 Diagramme, welche die Ergebnisse der Messung
von Änderungen des pH-Wertes der Proben während des Erhit
zens darstellen, wobei auf der Abszisse die Erhitzungs
dauer und auf der Ordinate der pH-Wert aufgetragen sind;
Fig. 6 ein Diagramm, das die Ergebnisse der Messung der
Änderungen des pH-Wertes der Proben während der Lagerung
darstellt, wobei auf der Abszisse die Lagerungsdauer und
auf der Ordinate der pH-Wert aufgetragen sind; und
Fig. 7 ein Diagramm, das die Ergebnisse der Messung der
Änderungen des pH-Wertes der Proben während des Erhitzens
nach der Lagerung zeigt, wobei auf der Abszisse die Er
hitzungsdauer und auf der Ordinate der pH-Wert aufgetragen
sind.
Beispiele für organische Basen, die in dem
Basenvorläufer verwendet werden können, sind folgende:
Die Carbonsäure des Basenvorläufers sollte
die Eigenschaft haben, daß die Carboxylgruppe unter bestimm
ten Bedingungen einer Decarboxylierung unterliegt. Eine Carb
oxylgruppe hat jedoch im allgemeinen die obengenannte Eigen
schaft, so daß verschiedene Arten von Carbonsäuren in dem
Basenvorläufer verwendet werden können.
Wenn der Basenvorläufer für ein wärmeent
wickelbares Aufzeichnungsmaterial verwendet wird, ist es be
vorzugt, daß die Carboxylgruppe bei einer erhöhten Tempera
tur einer Decarboxylierung unterliegt. Die für die Decarboxylie
rung der Carboxylgruppe erforderliche Temperatur liegt vor
zugsweise in dem Bereich von 80 bis 250°C, insbesondere in dem
Bereich von 110 bis 200°C.
Zu Beispielen für geeignete Carbonsäuren mit der obengenannten
Eigenschaft gehören Trichloressigsäure, Propiolsäure und Sulfo
nylessigsäure, wie sie in den auf Seite 2 genannten
Publikationen beschrieben sind. Vorzugsweise weist die Car
bonsäure eine funktionelle Gruppe auf, welche die Decarboxy
lierung beschleunigt, beispielsweise eine Arylgruppe oder eine
Arylengruppe, wie oben angegeben. Die Carbonsäure ist vorzugs
weise eine Sulfonylessigsäure mit der nachstehend angegebenen
allgemeinen Formel (III-1) oder eine Propiolsäure mit der
nachstehend angegebenen allgemeinen Formel (III-2).
In der Formel (III-1) stehen R31 und R32 jeweils für eine
monovalente Gruppe, wie z. B. Wasserstoff, eine Alkylgruppe,
eine Alkenylgruppe, eine Cycloalkylgruppe, eine Aralkylgruppe,
eine Arylgruppe und eine heterocyclische Gruppe. Jede der
monovalenten Gruppen kann eine oder mehr Substituentengruppen
aufweisen. Unter ihnen sind Wasserstoff, eine Alkylgruppe
und eine Arylgruppe bevorzugt. Die Alkylgruppe, die Alkenyl
gruppe und die Alkinylgruppe weisen jeweils vorzugsweise 2
bis 8 Kohlenstoffatome auf.
In der Formel (III-1) steht k für die Zahl 1 oder 2. Wenn k =
1, steht Y für eine monovalente Gruppe, wie z. B. eine Alkyl
gruppe, eine Cycloalkylgruppe, eine Alkenylgruppe, eine Alki
nylgruppe, eine Aralkylgruppe, eine Arylgruppe und eine he
terocyclische Gruppe. Unter ihnen sind eine Arylgruppe und
eine heterocyclische Gruppe bevorzugt und eine Arylgruppe ist
besonders bevorzugt. Die monovalenten Gruppen können jeweils
eine oder mehr Substituentengruppen aufweisen. Zu Beispielen
für eine geeignete Substituentengruppe für die Arylgruppe ge
hören ein Halogenatom, eine Alkylgruppe, eine Alkoxylgruppe,
eine Alkylsulfonylgruppe, eine Arylsulfonylgruppe, eine Acyl
aminogruppe, eine Carbamoylgruppe und eine Sulfamoylgruppe.
Wenn k = 2, steht Y für eine divalente Gruppe, wie z. B. eine
Alkylengruppe, eine Arylengruppe und eine heterocyclische
Gruppe. Jede der divalenten Gruppen kann eine oder mehr Sub
stituentengruppen aufweisen. Unter ihnen sind eine Arylen
gruppe und eine heterocyclische Gruppe bevorzugt und eine
Arylengruppe ist besonders bevorzugt. Beispiele für die
Substituentengruppen für die Arylengruppe sind die gleichen
wie diejenigen, wie sie oben für die Arylgruppe angegeben
worden sind.
Z(-C∼C-CO2H)m (III-2)
In der Formel (III-2) steht m für die Zahl 1 oder 2. Wenn
m = 1, steht Z für eine monovalente Gruppe, wie z. B. Wasser
stoff, eine Alkylgruppe, eine Cycloalkylgruppe, eine Alkenyl
gruppe, eine Alkinylgruppe, eine Aralkylgruppe, eine Aryl
gruppe, eine heterocyclische Gruppe und eine Carboxylgruppe.
Jede der monovalenten Gruppen kann eine oder mehr Substitu
entengruppen aufweisen. Unter ihnen ist eine Arylgruppe be
sonders bevorzugt.
Wenn m = 2, steht Z für eine divalente Gruppe, wie z. B. eine
Alkylengruppe, eine Arylengruppe und eine heterocyclische
Gruppe. Jede der divalenten Gruppen kann eine oder mehr Sub
stituentengruppen aufweisen. Unter ihnen ist eine Arylen
gruppe besonders bevorzugt.
Geeignete Beispiele für die Carbonsäure sind folgende:
Der Basenvorläufer liegt in Form eines Salzes
vor, das aus der obengenannten Carbonsäure und einer organi
schen Base besteht. Es besteht keine spezifische Beschrän
kung in bezug auf die Kombination aus Carbonsäure und organi
scher Base. Es ist jedoch bevorzugt, daß das Salz der Carbon
säure und der organischen Base einen Schmelzpunkt von 50 bis
200°C, besonders bevorzugt von 80 bis 120°C, hat.
Konkrete Beispiele für Basenvorläufer sind nachstehend angegeben.
Nachstehend werden Synthesebeispiele für die Basenvorläufer
(3) und (5) angegeben. Die anderen Basenvorläufer können auf
ähnliche Weise wie in den Synthesebeispielen beschrieben
synthetisiert werden.
In einem gemischten Lösungsmittel aus 260 ml Acetonitril
und 7 ml Dimethylacetamid werden 133 g Natrium-α-naphthal
insulfonat suspendiert. Unter Kühlen der Suspension mit
Wasser werden 80 ml Phosphoroxychlorid zu der Suspension
zugetropft. Nach der Zugabe wird die Mischung 1 Stunde
lang bei 65°C umgesetzt. Die Reaktionsmischung wird abgekühlt
und in 2 l eiskaltes Wasser gegossen. Die ausgefallenen gräu
lichweißen Kristalle werden durch Filtration abgetrennt und
an der Luft getrocknet. Die Ausbeute beträgt 110,8 g (84,6%
der Theorie), F. 66 bis 68°C.
Zu 500 ml einer wäßrigen Lösung aus 122 g Natriumsulfit werden
110 g α-Naphthalinsulfonylchlorid zugegeben. Unter Kühlen der
Mischung mit Wasser wird eine 20%ige wäßrige Lösung aus 36 g
Natriumhydroxid zu der Mischung zugetropft, um so die Reaktions
mischung bei einem pH-Wert von etwa 8 zu halten. Nach etwa 1
Stunde wird die Reaktionsmischung homogen. Zu der Mischung wer
den 135 ml 35%ige Chlorwasserstoffsäure zugetropft. Die gebil
deten gräulichweißen Kristalle werden durch Filtrieren abge
trennt und an der Luft getrocknet. Die Ausbeute beträgt 91,4 g
(98% der Theorie).
In 45 ml Isopropylalkohol werden 44 g 1-Naphthalinsulfinsäure,
17,4 g Kaliumcarbonat und 34,4 g Isopropylchloroacetat suspen
diert. Die Suspension wird 3 Stunden lang unter Rückfluß er
hitzt. Die Reaktionsmischung wird abgekühlt und es wird eine 20%ige
wäßrige Lösung aus 13,8 g Natriumhydroxid zu der Mischung
zugegeben. Die Mischung wird 1 Stunde lang gerührt. Die resul
tierende Lösung wird mit 58 ml Wasser verdünnt. Zu der Lösung
werden 58 ml Chlorwasserstoffsäure zugegeben. Die ausgefallenen
Kristalle werden durch Filtrieren abgetrennt und an der Luft
getrocknet. Die Ausbeute beträgt 54,9 g (95,8% der Theorie).
Die rohen Kristalle werden aus 165 ml Acetonitril umkristalli
siert, um sie zu reinigen. Die Ausbeute beträgt 44 g, F. 168 bis
172°C.
In 600 ml Toluol werden 384 g Terephthalonitril, 533 g 1,3-Di
aminopropan und 0,9 g Schwefel suspendiert. Die Suspension wird
12 Stunden lang unter Rückfluß erhitzt und dann auf 70°C abge
kühlt. Zu der Reaktionsmischung werden 300 ml Methanol zugege
ben. Die Mischung wird auf Raumtemperatur abgekühlt. Die ausge
fallenen Kristalle werden durch Filtrieren abgetrennt und ge
trocknet. Die Ausbeute beträgt 706,5 g (97,3% der Theorie).
Die rohen Kristalle werden aus 3 l Methanol umkristallisiert.
Die Ausbeute beträgt 567 g (78% der Theorie), F. 313°C.
Eine Lösung aus 41,2 g 1-Naphthylsulfonylessigsäure (A-9) in 120 ml
Methanol wird zu einer Suspension von 19,3 g der organischen
Base (B-1) in 160 ml Methanol zugegeben. Die aus der resultie
renden einheitlichen Lösung ausgefallenen Kristalle werden durch
Filtrieren abgetrennt und an der Luft getrocknet. Die Ausbeute
beträgt 55,0 g (92,7% der Theorie).
Eine Lösung aus 40 g Bernsteinsäurenitril, 100 ml 1,3-Diamino
propan und 0,3 g Schwefel in 60 ml Toluol wird 3 Stunden lang
unter Rückfluß erhitzt und dann auf Raumtemperatur abgekühlt.
Die ausgefallenen Kristalle werden durch Filtrieren abgetrennt,
mit Acetonitril gewaschen und getrocknet. Die Ausbeute beträgt
95 g (98% der Theorie), F. 218°C.
Eine Lösung aus 11,6 g der organischen Base (B-4) in 20 ml
Methanol wird zu einer Suspension aus 36 g p-Methylsulfonylphen
ylsulfonylessigsäure (A-4) in 150 ml Methanol zugegeben. Die
Mischung wird 1 Stunde lang gerührt und die gebildeten Kristalle
werden durch Filtrieren abgetrennt. Die Ausbeute beträgt 44,6 g
(99% der Theorie).
Der Basenvorläufer wird mit Vorteil in einem
Verfahren zur Bildung einer Base verwendet, bei dem der Ba
senvorläufer erhitzt wird. Der Basenvorläufer wird vorzugs
weise auf eine Temperatur von 20 bis 250°C, insbesondere
auf eine Temperatur von 110 bis 200°C, erhitzt. Außerdem
wird der Basenvorläufer vorzugsweise in Gegenwart eines
Polymeren (insbesondere eines hydrophilen Polymeren) erhitzt.
Das Polymere wird vorzugsweise in einer Menge von 0.5 bis 400 Gew.-%,
insbesondere in einer Menge von 1 bis 200 Gew.-%,
bezogen auf die Menge des Basenvorläufers, verwendet.
In dem Verfahren, in dem ein photographisches Diazotypie-
Material verwendet wird, wird eine Kupplungsreaktion zwi
schen einem Kuppler und dem verbliebenen Diazoniumsalz in dem
nicht-belichteten Bereich unter alkalischen Bedingungen durch
geführt zur Bildung eines Azofarbstoffes, wie in der folgenden
Gleichung dargestellt:
Wenn der Basenvorläufer in dem vorstehend
beschriebenen photographischen Diazotypieverfahren, in dem
beispielsweise ein Trockenverfahren angewendet wird, einge
setzt wird, werden der Basenvorläufer und ein Diazoniumsalz
einem lichtempfindlichen Diazotypie-Papier in der Weise zuge
setzt, daß das Diazoniumsalz und der Basenvorläufer gegen
einander isoliert sind (beispielsweise durch die Feststoff
dispersion des Basenvorläufers). Nachdem das lichtempfindli
che Papier bildmäßig belichtet worden ist, kann durch Wärme
entwicklung ein Azofarbstoffbild erhalten werden. Bei konven
tionellen photographischen Diazotypie-Verfahren, in denen
eine Wärmeentwicklung angewendet wird, werden Basenvorläufer,
wie z. B. Ammoniumcarbonat und Hexamethylentetramin,
verwendet. Bei den konventionellen Verfahren ist die Entwick
lungszeit verhältnismäßig lang und bei dem lichtempfindlichen
Papier tritt ein Problem auf in bezug auf die Stabilität. Wenn
der Basenvorläufer in diesen Verfahren verwendet wird, kann das
Bild schnell erzeugt werden und das lichtempfindliche Papier
weist eine verbesserte Stabilität auf.
Bei einem konventionellen photographischen Silbersalzverfahren
wird die Entwicklung (d. h. eine Oxidations-Reduktions-Reaktion
zwischen Silberhalogenid und einer Entwicklerverbindung) unter
alkalischen Bedingungen durchgeführt. Wenn der Basenvorläufer in
dem photographischen Material enthalten ist, kann die Entwick
lung nur durch Erhitzen nach der Belichtung durchgeführt werden.
Bei dem photographischen Material ist es bevorzugt, daß der Ba
senvorläufer gegenüber anderen Komponenten in dem photogra
phischen Material isoliert wird durch Emulgieren, Dispergieren
oder Einkapseln des Basenvorläufers. Es ist besonders bevorzugt,
daß der Basenvorläufer in Form von feinen Feststoffteilchen
dispergiert wird. Der Basenvorläufer bietet noch einen weiteren
Vorteil insofern, als er gegenüber den anderen Komponenten in
dem wärmeentwickelbaren Aufzeichnungsmaterial wirksam isoliert
werden kann.
Außerdem kann der Basenvorläufer mit Vorteil in einem lichtem
pfindlichen Material verwendet werden, das eine auf einen Träger
aufgebrachte lichtempfindliche Schicht umfaßt, die ein Silber
halogenid, ein Reduktionsmittel und eine polymerisierbare Ver
bindung enthält. Dieses lichtempfindliche Material kann in einem
Bilderzeugungsverfahren vewendet werden, wobei ein latentes
Bild aus Silberhalogenid gebildet wird, und dann wird die poly
merisierbare Verbindung polymerisiert unter Erzeugung des ent
sprechenden Bildes.
Beispiele für derartige Bilderzeugungsverfahren sind in den
japanischen Patentpublikationen 45 (1970) -11149 (entsprechend
der US-PS 3 697 275), 47 (1972) -20741 (entsprechend der US-
PS 3 687 667) und 49 (1974) -10697 sowie in den japanischen
vorläufigen Patentpublikationen 57 (1982) -138632, 57 (1982)
-142638, 57 (1982) -176033, 57 (1982) -211146 (entsprechend der
US-PS 4 557 997), 58 (1983) -107529 (entsprechend der
US-PS 4 560 637), 58 (1983) -121031 (entsprechend der
US-PS 4 547 450) und 58 (1983) -169143 beschrieben. In diesen Bilder
zeugungsverfahren wird dann, wenn das belichtete Silberhalo
genid unter Verwendung einer Entwicklerlösung entwickelt wird,
die polymerisierbare Verbindung dazu gebracht, in Gegenwart
eines oxidierten Reduktionsmittels zu polymerisieren unter
Erzeugung eines Polymerbildes. Zur Durchführung dieser
Verfahren ist somit ein Naßentwicklungsverfahren erforder
lich, in dem eine Entwicklerlösung verwendet wird. Das
Verfahren benötigt daher eine verhältnismäßig lange Zeit
für die Durchführung.
Ein verbessertes Bilderzeugungsverfahren, bei dem eine Troc
kenentwicklung angewendet wird, ist in den vorläufigen japa
nischen Patentpublikationen 61(1986) -69062 und 61 (1986)
-73145 (die Inhalte beider Publikationen sind in der US-PS 4 629 676
und in der vorläufigen europäischen Patentpubli
kation 0174634 A2 beschrieben) beschrieben. Bei diesem Bilder
zeugungsverfahren wird ein Aufzeichnungsmaterial (d. h. ein
lichtempfindliches Material), das umfaßt eine auf einen Trä
ger aufgebrachte lichtempfindliche Schicht, die ein licht
empfindliches Silbersalz (ein Silberhalogenid), ein
Reduktionsmittel, eine vernetzbare Verbindung (eine
polymerisierbare Verbindung) und ein Bindemittel enthält,
bildmäßig belichtet unter Erzeugung eines latenten Bildes
und dann wird das Material erhitzt, um es innerhalb des
Bereiches zu polymerisieren, in dem das latente Bild aus dem
Silberhalogenid erzeugt worden ist. Das vorstehend be
schriebene Verfahren, in dem die Trockenentwicklung ange
wendet wird, und das lichtempfindliche Material, das zur
Durchführung dieses Verfahrens verwendbar ist, sind ebenfalls
in den vorläufigen japanischen Patentpublikationen 61 (1986)
-183640, 61 (1986) -188535 und 61 (1986) -228 441 beschrieben.
Die vorstehend beschriebenen Bilderzeugungsverfahren basieren
auf dem Prinzip, wonach die polymerisierbare Verbindung in
nerhalb des Bereiches polymerisiert wird, in dem ein latentes
Bild aus dem Silberhalogenid erzeugt worden ist.
In der vorläufigen japanischen Patentpulbikation 61 (1986)
-260241 ist ein weiteres Bilderzeugungsverfahren beschrieben,
bei dem die polymerisierbare Verbindung innerhalb des Be
reiches, in dem ein latentes Bild aus dem Silberhalogenid
nicht erzeugt worden ist, polymerisiert wird. Bei diesem
Verfahren fungiert dann, wenn das Material erhitzt wird,
das oxidierte Reduktionsmittel als Polymerisationsinhibi
tor innerhalb des Bereiches, in dem ein latentes Bild aus
dem Silberhalogenid erzeugt worden ist, und die polymeri
sierbare Verbindung innerhalb des anderen Bereiches wird
polymerisiert.
Die Polymerisationsreaktion in den vorstehend beschriebenen
Bilderzeugungsverfahren läuft unter alkalischen Bedingungen
glatt ab. Deshalb kann der Basenvorläufer
in der lichtempfindlichen Schicht des lichtempfindlichen
Materials enthalten sein.
Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele näher erläu
tert, ohne jedoch darauf beschränkt zu sein.
In 80 g einer 3%igen wäßrigen Lösung von Polyvinylalkohol
werden 20 g des nachstehend angegebenen Basenvorläufers (3)
unter Verwendung einer Dynomill-Dispergiervorrichtung dis
pergiert zur Herstellung einer Dispersion. Es wird eine
Beschichtungslösung hergestellt aus 37 g der dabei erhaltenen
Feststoffdispersion des Basenvorläufers, 22 g einer wäßrigen
Lösung aus 5% Polyvinylalkohol und 11 g Wasser. Die Beschich
tungslösung wird in Form einer Schicht auf einen Polyethylenter
ephthalatfilm unter Verwendung eines Drahtstabes Nr. 40 in einer
Beschichtungsmenge von 70 cm3/m2 aufgebracht und 30 min lang bei
40°C getrocknet zur Herstellung einer beschichteten Probe des
Basenvorläufers (3). Die Probe wird auf einer heißen Platte auf
125° erhitzt. Nach dem Verstreichen einer gegebenen Zeitspanne
wird die Probe herausgenommen und der pH-Wert auf der Oberfläche
des Films gemessen. Außerdem wird ein Versuch durchgeführt durch
Änderung der Erhitzungstemperatur auf 75°C, 100°C, 140°C und
150°C. Die Ergebnisse der Messungen sind in der Fig. 1 darge
stellt.
Die Fig. 1 zeigt ein Diagramm, in dem die Beziehung zwi
schen der Zeit und dem dabei erhaltenen pH-Wert in Form
eines Diagramms dargestellt ist. In der Fig. 1 sind auf der
Abszisse die Zeit und auf der Ordinate der pH-Wert auf ge
tragen.
Das Verfahren des Beispiels 1 wird wiederholt, wobei diesmal
20 g des nachstehend angegebenen Basenvorläufers (1)
anstelle von 20 g des Basenvorläufers (3) verwendet werden
zur Herstellung einer beschichteten Probe des Basenvorläu
fers (1).
Auf ähnliche Weise wie in Beispiel 1 beschrieben, werden die
Änderungen des pH-Wertes auf der Oberfläche des Films beim
Erhitzen gemessen. Die Ergebnisse der Messungen sind in der
Fig. 2 dargestellt.
Das Verfahren des Beispiels 1 wird wiederholt, wobei dies
mal 20 g des nachstehend angegebenen Basenvorläufers (5)
anstelle von 20 g des Basenvorläufers (3) zur Herstellung
einer beschichteten Probe des Basenvorläufers (5) verwendet
werden.
Auf ähnliche Weise wie in Beispiel 1 beschrieben werden die
Änderungen des pH-Wertes auf der Oberfläche des Films beim
Erhitzen gemessen. Die Ergebnisse der Messungen sind in der
Fig. 3 dargestellt.
In 176,0 g einer 5%igen wäßrigen Lösung aus Ethanol werden 24,0 g
Guanidintrichloracetat (Basenvorläufer (x)) gelöst. Zu der
Lösung werden 176,0 g einer 4%igen wäßrigen Lösung von Polyvi
nylalkohol zugegeben und der gebildete Niederschlag wird in
einer Dynomill-Dispergiervorrichtung dispergiert. Auf ähnliche
Weise wie in Beispiel 1 wird die erhaltene Dispersion in Form
einer Schicht auf einen Polyethylenterephthalatfilm-Träger auf
gebracht und getrocknet zur Herstellung einer beschichteten
Probe des Basenvorläufers (x).
Auf ähnliche Weise wie in Beispiel 1 werden Änderungen des
pH-Wertes auf der Oberfläche des Films beim Erhitzen gemessen.
Die Ergebnisse sind in der Fig. 4 dargestellt.
Das Verfahren des Beispiels 1 wird wiederholt, wobei diesmal 20 g
des nachstehend angegebenen Basenvorläufers (y) anstelle von
20 g des Basenvorläufes (3) zur Herstellung einer beschichteten
Probe des Basenvorläufers (y) verwendet werden.
Auf ähnliche Weise wie in Beispiel 1 beschrieben werden die
Änderungen des pH-Wertes auf der Oberfläche des Films beim
Erhitzen gemessen. Die Ergebnisse sind in der Fig. 5 darge
stellt.
Aus den Ergebnissen der Fig. 1 bis 5 geht hervor, daß jeder der
Basenvorläufer schnell eine Base freisetzt, wenn er auf 140°C
oder höher erhitzt wird, daß sie jedoch auch dann keine Base
freisetzen, wenn sie auf 100°C oder darunter für eine lange
Zeitspanne erhitzt werden. Der konventionelle Basenvorläufer (x)
setzt selbst bei einer Temperatur von 150°C eine Base nur lang
sam frei und bei einer niedrigen Temperatur setzt er portions
weise die Base frei. Der Basenvorläufer (y) setzt bei einer
Temperatur von 125°C oder höher schnell eine Base frei, er setzt
jedoch bei einer tiefen Temperatur allmählich eine Base frei wie
der Basenvorläufer (x). Wenn die Struktur des Basenvorläufers
(y) mit derjenigen des Basenvorläufers (3) in dem erfindungs
gemäßen wärmeentwickelbaren Aufzeichnungsmaterial verglichen
wird, erkennt man, daß der Basenvorläufer (y) ein Salz einer
monosäurigen Base mit einer ähnlichen Struktur wie der Basenvor
läufer (3) mit der gleichen Säure wie in dem Basenvorläufer (3)
ist. Es ist daher klar, daß das Zersetzungsverhalten eines Ba
senvorläufers gegenüber Temperatur stark verändert wird durch
Ersatz einer monosäurigen Base durch eine zweisäurige Base.
Eine Beschichtungsprobe des Basenvorläufers (3), wie in
Beispiel 1 hergestellt, wird in eine Kiste aus einem Metall
gestellt, verschlossen und bei 50°C gelagert. Nach dem Ver
streichen einer gegebenen Zeitspanne wurde die Probe herausge
nommen und der pH-Wert auf der Oberfläche des Films wurde
gemessen. Die Ergebnisse der Messungen sind in der Fig. 6
dargestellt. Die Fig. 6 zeigt ein Diagramm, in dem die
Beziehung zwischen dem pH-Wert und der Lagerzeit angegeben
ist, die durch Eintragen derselben in Form eines Diagramms
auf der Basis der Meßergebnisse erhalten wurde. In der Fig. 6
sind auf der Abszisse die Lagerzeit und auf der Ordinate der
pH-Wert aufgetragen.
Die Schichtprobe des Basenvorläufers (1), hergestellt im
Beispiel 2, wurde auf ähnliche Weise wie in Beispiel 4 be
schrieben gelagert und der pH-Wert auf der Oberfläche des
Films wurde gemessen. Die Ergebnisse der Messungen sind zu
sammen mit denjenigen des Beispiels 4 in der Fig. 6 dargestellt.
Eine Schichtprobe des Basenvorläufers (5), hergestellt in
Beispiel 3, wurde auf ähnliche Weise wie in Beispiel 4 be
schrieben gelagert und der pH-Wert auf der Oberfläche des
Films wurde gemessen. Die Ergebnisse der Messungen sind zu
sammen mit denjenigen des Beispiels 4 in der Fig. 6 darge
stellt.
Eine Schichtprobe des Basenvorläufers (x), hergestellt im
Vergleichsbeispiels 1, wurde auf ähnliche Weise wie in Bei
spiel 4 beschrieben gelagert und der pH-Wert auf der Ober
fläche des Films wurde gemessen. Die Ergebnisse der Messungen
sind zusammen mit denjenigen des Beispiels 4 in der Fig. 6
dargestellt.
Eine Schichtprobe des Basenvorläufers (y) wird hergestellt wie
im Vergleichsbeispiel 2 und wird auf ähnliche Weise wie im Bei
spiel 4 beschrieben gelagert und der pH-Wert auf der Oberfläche
des Films wird gemessen. Die Ergebnisse der Messungen sind zu
sammen mit denjenigen des Beispiels 4 in der Fig. 6 dargestellt.
Aus den Ergebnissen der Fig. 6 geht hervor, daß die Basenvor
läufer unter den Lagerungsbedingungen bei 50°C keine Base frei
setzen, während die konventionellen Basenvorläufer (x) und (y)
beträchtliche Mengen an Basen in einem Lagerungszeitraum von nur
1 Tag bei 50°C freisetzen.
Eine Schichtprobe des Basenvorläufers (3), hergestellt im Bei
spiel 1, wird unter den Lagerbedingungen des Beispiels 4 8 Tage
lang gelagert und dann auf einer heißen Platte auf 140°C er
hitzt. Nach dem Verstreichen einer gegebenen Zeitspanne wird die
Probe herausgenommen und der pH-Wert auf der Oberfläche des
Films wird gemessen. Die Ergebnisse der Messungen sind in der
Fig. 7 dargestellt. Die Fig. 7 zeigt ein Diagramm, das die Be
ziehung zwischen der Zeit und dem pH-Wert, erhalten durch Auf
tragen derselben auf der Basis der Meßergebnisse, darstellt. In
der Fig. 7 sind auf der Abszisse die Zeit und auf der Ordinate
der pH-Wert aufgetragen.
Eine Schichtprobe des Basenvorläufers (5), hergestellt
im Beispiel 3, wird unter den Lagerungsbedingungen des
Beispiels 6 8 Tage lang gelagert und dann auf einer heißen Plat
te auf 140°C erhitzt. Nach dem Verstreichen einer gegebenen
Zeitspanne wurde die Probe herausgenommen und der pH-Wert
auf der Oberfläche des Films wird gemessen. Die Ergebnisse der
Messungen sind zusammen mit denjenigen des Beispiels 7 in der
Fig. 7 dargestellt.
Aus den Ergebnissen der Fig. 7 geht hervor, daß die Basenvor
läufer kaum zu einer Verminderung der Basen-Bildungsfunktion
führen, wenn sie erhitzt werden, auch dann nicht, wenn sie unter
strengen Bedingungen eine lange Zeitspanne gelagert werden.
Claims (17)
1. Wärmeentwickelbares Aufzeichnungsmaterial, enthaltend ei
nen Basenvorläufer in Form eines Salzes einer organischen
Base mit einer bei erhöhter Temperatur von 80 bis 250°C
eine Decarboxylierung eingehenden Carbonsäure, dadurch ge
kennzeichnet, daß die organische Base eine zweisäurige bis
viersäurige Base ist, die aus zwei bis vier Amidinresten
und mindestens einem Rest eines Kohlenwasserstoffs oder
eines heterocyclischen Rings als. Verknüpfungsgruppe für
die Amidinreste aufgebaut ist, wobei der Amidinrest einer
Atomgruppe entspricht, die gebildet wird beim Entfernen
von einem oder zwei Wasserstoffatomen aus einem Amidin der
folgenden Formel (I):
worin bedeuten:
R1, R2, R3 und R4 unabhängig voneinander jeweils ein Was serstoffatom, eine Alkylgruppe mit 1 bis 6 Kohlenstoffato men, eine Alkenylgruppe mit 2 bis 6 Kohlenstoffatomen, ei ne Alkinylgruppe mit 2 bis 6 Kohlenstoffatomen, eine Cy cloalkylgruppe, eine Aralkylgruppe, eine Arylgruppe oder eine heterocyclische Gruppe, wobei jede dieser Gruppen ei ne oder mehrere Substituentengruppen aufweisen kann, ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus einer Alkylgruppe, einer Alkoxygruppe und einer Hydroxygruppe, und wobei ir gendwelche zwei Reste von R1, R2, R3 und R4 kombiniert sein können unter Ausbildung eines 5-gliedrigen oder 6- gliedrigen heterocyclischen Rings, der aus Stickstoff- und Kohlenstoffatomen besteht.
worin bedeuten:
R1, R2, R3 und R4 unabhängig voneinander jeweils ein Was serstoffatom, eine Alkylgruppe mit 1 bis 6 Kohlenstoffato men, eine Alkenylgruppe mit 2 bis 6 Kohlenstoffatomen, ei ne Alkinylgruppe mit 2 bis 6 Kohlenstoffatomen, eine Cy cloalkylgruppe, eine Aralkylgruppe, eine Arylgruppe oder eine heterocyclische Gruppe, wobei jede dieser Gruppen ei ne oder mehrere Substituentengruppen aufweisen kann, ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus einer Alkylgruppe, einer Alkoxygruppe und einer Hydroxygruppe, und wobei ir gendwelche zwei Reste von R1, R2, R3 und R4 kombiniert sein können unter Ausbildung eines 5-gliedrigen oder 6- gliedrigen heterocyclischen Rings, der aus Stickstoff- und Kohlenstoffatomen besteht.
2. Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die organische Base eine zweisäurige bis
viersäurige Base der folgenden Formel (II) ist:
R5(-B)n (II)
worin bedeuten:
R5 einen n-valenten Rest eines Kohlenwasserstoffs oder ei nes heterocyclischen Rings;
B eine einwertige Gruppe, die einer Atomgruppe entspricht, die beim Entfernen eines Wasserstoffatoms aus einem Amidin der Formel (I) gebildet wird; und
n 2, 3 oder 4.
R5(-B)n (II)
worin bedeuten:
R5 einen n-valenten Rest eines Kohlenwasserstoffs oder ei nes heterocyclischen Rings;
B eine einwertige Gruppe, die einer Atomgruppe entspricht, die beim Entfernen eines Wasserstoffatoms aus einem Amidin der Formel (I) gebildet wird; und
n 2, 3 oder 4.
3. Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Amidin der Formel (I) ein cyclisches
Amidin der folgenden Formel (I-2) ist:
worin bedeuten:
R15 eine zweiwertige Gruppe, ausgewählt aus der Gruppe be stehend aus einer Ethylen-, Propylen-, Vinylen- und Prope nylengruppe, die jeweils eine Substituentengruppe tragen können, ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus einer Al kylgruppe, einer Alkoxygruppe und einer Hydroxygruppe und
R16 und R17 unabhängig voneinander jeweils eine einwertige Gruppe, ausgewählt aus einem Wasserstoffatom, einer Alkyl gruppe mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen, einer Alkenylgruppe mit 2 bis 6 Kohlenstoffatomen, einer Alkinylgruppe mit 2 bis 6 Kohlenstoffatomen, einer Cycloalkylgruppe, einer Aralkylgruppe, einer Arylgruppe und einer heterocyclischen Gruppe, wobei jede dieser Gruppen eine Substituentengruppe tragen kann, ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus einer Alkylgruppe, einer Alkoxygruppe und einer Hydroxygruppe.
worin bedeuten:
R15 eine zweiwertige Gruppe, ausgewählt aus der Gruppe be stehend aus einer Ethylen-, Propylen-, Vinylen- und Prope nylengruppe, die jeweils eine Substituentengruppe tragen können, ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus einer Al kylgruppe, einer Alkoxygruppe und einer Hydroxygruppe und
R16 und R17 unabhängig voneinander jeweils eine einwertige Gruppe, ausgewählt aus einem Wasserstoffatom, einer Alkyl gruppe mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen, einer Alkenylgruppe mit 2 bis 6 Kohlenstoffatomen, einer Alkinylgruppe mit 2 bis 6 Kohlenstoffatomen, einer Cycloalkylgruppe, einer Aralkylgruppe, einer Arylgruppe und einer heterocyclischen Gruppe, wobei jede dieser Gruppen eine Substituentengruppe tragen kann, ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus einer Alkylgruppe, einer Alkoxygruppe und einer Hydroxygruppe.
4. Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Amidin der Formel (I) 1,4,5,6-
Tetrahydropyrimidin ist, welches eine Substituentengruppe,
wie eine Alkylgruppe, eine Alkoxygruppe und eine Hydroxy
gruppe, aufweisen kann.
5. Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die organische Base der Formel (II) eine
symmetrische chemische Struktur besitzt.
6. Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß n in Formel (II) 2 ist.
7. Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die organische Base eine zweisäurige bis
viersäurige Base der folgenden Formel (II-1) ist:
worin bedeuten:
R21, R22 und R23 unabhängig jeweils ein Wasserstoffatom, ei ne Alkylgruppe mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen, eine Alke nylgruppe mit 2 bis 6 Kohlenstoffatomen, eine Alkinylgrup pe mit 2 bis 6 Kohlenstoffatomen, eine Cycloalkylgruppe, eine Aralkylgruppe, eine Arylgruppe und eine heterocy clische Gruppe, wobei die Gruppen jeweils eine Substituen tengruppe tragen können, ausgewählt aus einer Alkylgruppe, einer Alkoxygruppe und einer Hydroxygruppe, und wobei jegliche zwei Reste aus R21, R22 und R23 kombiniert werden können zur Ausbildung eines 5-gliedrigen oder 6-gliedrigen heterocyclischen Rings, welcher aus Stickstoff und Kohlen stoffatomen besteht;
R24 einen n-wertigen Rest eines Kohlenwasserstoffs oder eines heterocyclischen Rings und
n 2, 3 oder 4.
worin bedeuten:
R21, R22 und R23 unabhängig jeweils ein Wasserstoffatom, ei ne Alkylgruppe mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen, eine Alke nylgruppe mit 2 bis 6 Kohlenstoffatomen, eine Alkinylgrup pe mit 2 bis 6 Kohlenstoffatomen, eine Cycloalkylgruppe, eine Aralkylgruppe, eine Arylgruppe und eine heterocy clische Gruppe, wobei die Gruppen jeweils eine Substituen tengruppe tragen können, ausgewählt aus einer Alkylgruppe, einer Alkoxygruppe und einer Hydroxygruppe, und wobei jegliche zwei Reste aus R21, R22 und R23 kombiniert werden können zur Ausbildung eines 5-gliedrigen oder 6-gliedrigen heterocyclischen Rings, welcher aus Stickstoff und Kohlen stoffatomen besteht;
R24 einen n-wertigen Rest eines Kohlenwasserstoffs oder eines heterocyclischen Rings und
n 2, 3 oder 4.
8. Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die organische Base eine zweisäurige bis
viersäurige Base der allgemeinen Formel (II-2) ist:
worin bedeuten:
R25 eine zweiwertige Gruppe, ausgewählt aus Ethylen, Pro pylen, Vinylen und Propenylen, die jeweils eine Substitu entengruppe tragen können, ausgewählt aus einer Alkylgrup pe, einer Alkoxygruppe und einer Hydroxygruppe,
R26 ein Wasserstoffatom, eine einwertige Gruppe, wie eine Alkylgruppe mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen, eine Alkenyl gruppe mit 2 bis 6 Kohlenstoffatomen, eine Alkinylgruppe mit 2 bis 6 Kohlenstoffatomen, eine Cycloalkylgruppe, eine Aralkylgruppe, eine Arylgruppe und eine heterocyclische Gruppe, die jeweils eine Substituentengruppe tragen kön nen, wie eine Alkoxygruppe und eine Hydroxygruppe,
R27 steht für einen n-wertigen Rest eines Kohlenwasser stoffs oder eines heterocyclischen Rings; und
n 2, 3 oder 4.
worin bedeuten:
R25 eine zweiwertige Gruppe, ausgewählt aus Ethylen, Pro pylen, Vinylen und Propenylen, die jeweils eine Substitu entengruppe tragen können, ausgewählt aus einer Alkylgrup pe, einer Alkoxygruppe und einer Hydroxygruppe,
R26 ein Wasserstoffatom, eine einwertige Gruppe, wie eine Alkylgruppe mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen, eine Alkenyl gruppe mit 2 bis 6 Kohlenstoffatomen, eine Alkinylgruppe mit 2 bis 6 Kohlenstoffatomen, eine Cycloalkylgruppe, eine Aralkylgruppe, eine Arylgruppe und eine heterocyclische Gruppe, die jeweils eine Substituentengruppe tragen kön nen, wie eine Alkoxygruppe und eine Hydroxygruppe,
R27 steht für einen n-wertigen Rest eines Kohlenwasser stoffs oder eines heterocyclischen Rings; und
n 2, 3 oder 4.
9. Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Carbonsäure eine Aryl- oder eine Arylen
gruppe besitzt.
10. Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Carbonsäure folgende Formel (III-1) be
sitzt:
worin bedeuten:
R31 und R32 unabhängig ein Wasserstoffatom, eine Alkylgrup pe mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen, eine Alkenylgruppe mit 2 bis 8 Kohlenstoffatomen, eine Cycloalkylgruppe, eine Aral kylgruppe, eine Arylgruppe und eine heterocyclische Grup pe;
k 1 oder 2
und falls k 1 ist, bedeutet
Y eine einwertige Gruppe, wie eine Alkylgruppe, eine Cy cloalkylgruppe, eine Alkenylgruppe, eine Alkinylgruppe, eine Aralkylgruppe, eine Arylgruppe und eine heterocy clische Gruppe, die jeweils einen Substituenten tragen können, wie ein Halogenatom, eine Alkylgruppe, eine Al koxygruppe, eine Alkylsulfonylgruppe, eine Arylsulfonyl gruppe, eine Acylaminogruppe, eine Carbamoyl- und eine Sulfamoylgruppe,
und falls k 2 ist, bedeutet
Y eine zweiwertige Gruppe, wie eine Alkylengruppe, eine Arylengruppe und eine heterocyclische Gruppe, die jeweils einen Substituenten tragen können, wie ein Halogenatom, eine Alkylgruppe, eine Alkoxygruppe, eine Alkylsulfonyl gruppe, eine Arylsulfonylgruppe, eine Acylaminogruppe, ei ne Carbamoyl- und eine Sulfamoylgruppe.
worin bedeuten:
R31 und R32 unabhängig ein Wasserstoffatom, eine Alkylgrup pe mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen, eine Alkenylgruppe mit 2 bis 8 Kohlenstoffatomen, eine Cycloalkylgruppe, eine Aral kylgruppe, eine Arylgruppe und eine heterocyclische Grup pe;
k 1 oder 2
und falls k 1 ist, bedeutet
Y eine einwertige Gruppe, wie eine Alkylgruppe, eine Cy cloalkylgruppe, eine Alkenylgruppe, eine Alkinylgruppe, eine Aralkylgruppe, eine Arylgruppe und eine heterocy clische Gruppe, die jeweils einen Substituenten tragen können, wie ein Halogenatom, eine Alkylgruppe, eine Al koxygruppe, eine Alkylsulfonylgruppe, eine Arylsulfonyl gruppe, eine Acylaminogruppe, eine Carbamoyl- und eine Sulfamoylgruppe,
und falls k 2 ist, bedeutet
Y eine zweiwertige Gruppe, wie eine Alkylengruppe, eine Arylengruppe und eine heterocyclische Gruppe, die jeweils einen Substituenten tragen können, wie ein Halogenatom, eine Alkylgruppe, eine Alkoxygruppe, eine Alkylsulfonyl gruppe, eine Arylsulfonylgruppe, eine Acylaminogruppe, ei ne Carbamoyl- und eine Sulfamoylgruppe.
11. Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Salz der organischen Base mit der Car
bonsäure einen Schmelzpunkt von 50 bis 200°C besitzt.
12. Bilderzeugungsverfahren, dadurch gekennzeichnet, daß ein
wärmeentwickelbares Aufzeichnungsmaterial gemäß Anspruch 1
zunächst bildmäßig belichtet und anschließend erhitzt
wird.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß
auf eine Temperatur von 80 bis 250°C erhitzt wird.
14. Verfahren nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeich
net, daß auf eine Temperatur von 110 bis 200°C erhitzt
wird.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 14, dadurch ge
kennzeichnet, daß in Gegenwart eines Polymeren erhitzt
wird.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 15, dadurch ge
kennzeichnet, daß in Gegenwart eines hydrophilen Polymeren
erhitzt wird.
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 16, dadurch ge
kennzeichnet, daß in Gegenwart eines Polymeren erhitzt
wird, wobei das Polymere in einer Menge von 0,5 bis 400 Gew.-%,
bezogen auf die Menge des Basenvorläufers, verwen
det wird.
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