DE3820595A1 - Organische salze enthaltend zwei bis vier cyclische oder acyclische amidinreste und ihre verwendung als basenvorlaeufer, insbesondere in waermeentwickelbarem aufzeichnungsmaterial - Google Patents
Organische salze enthaltend zwei bis vier cyclische oder acyclische amidinreste und ihre verwendung als basenvorlaeufer, insbesondere in waermeentwickelbarem aufzeichnungsmaterialInfo
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- DE3820595A1 DE3820595A1 DE19883820595 DE3820595A DE3820595A1 DE 3820595 A1 DE3820595 A1 DE 3820595A1 DE 19883820595 DE19883820595 DE 19883820595 DE 3820595 A DE3820595 A DE 3820595A DE 3820595 A1 DE3820595 A1 DE 3820595A1
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Description
Die Erfindung betrifft einen Basenvorläufer in Form eines
Salzes einer organischen Base mit einer Carbonsäure sowie
ein Verfahren zur Herstellung einer organischen Base aus
diesem Basenvorläufer.
Basen sind Reagenzien, die in großem Umfange für verschiedene
Reaktionen, wie z. B. Hydrolysereaktionen, Polymerisationsreaktionen,
Farbbildungsreaktionen, Redoxreaktionen,
Neutralisationsreaktionen und dgl., verwendet werden. So
ist beispielsweise bei verschiedenen Aufzeichnungsmaterialien,
wie z. B. photographischen Silbersalzmaterialien und
photographischen Diazotypie-Materialien, während des Bilderzeugungsprozesses
eine Base erforderlich.
Ein Bild kann auf einem Aufzeichnungsmaterial erzeugt werden
unter Anwendung eines Naßentwicklungsverfahrens unter
Verwendung einer Behandlungslösung (Entwicklerlösung) oder
eines Trockenentwicklungsverfahrens, beispielsweise eines
Wärmeentwicklungsverfahrens. Wenn ein Bild unter Anwendung
eines nassen Verfahrens, wie z. B, eines Naßentwicklungsverfahrens,
erzeugt wird, kann in der Entwicklerlösung eine
Base enthalten sein. Wenn andererseits ein Bild unter Anwendung
eines trockenen Verfahrens erzeugt wird, wird die Base
vorher einem Aufzeichnungsmaterial einverleibt. Die dem
Aufzeichnungsmaterial einverleibte Base bringt jedoch manchmal
Probleme mit sich in bezug auf die Stabilität des Aufzeichnungsmaterials.
Die Base kann beispielsweise die anderen
Bestandteile in dem Aufzeichnungsmaterial in nachteiliger
Weise beeinflussen oder die Base selbst kann während der
Lagerung des Aufzeichnungsmaterials beeinträchtigt werden.
Um die obengenannten Probleme zu eliminieren, wurde bereits
vorgeschlagen, anstelle der Base einen Basenvorläufer zu
verwenden. Der Basenvorläufer ist eine neutrale oder schwach
basische Verbindung und kann während des Bilderzeugungsverfahrens
eine Base bilden. In einem wärmeentwickelbaren
Aufzeichnungsmaterial wird vorzugsweise ein Basenvorläufer
vom Wärmezersetzungs-Typ verwendet.
Es sind bereits verschiedene Arten von Basenvorläufern vom
Wärmezersetzungs-Typ untersucht und vorgeschlagen worden.
Ein typisches Beispiel für einen Basenvorläufer vom Wärmezersetzungs-
Typ ist ein Salz einer organischen Base mit einer
Carbonsäure. Die Basenvorläufer in Form eines Salzes
einer organischen Base mit einer Carbonsäure sind in der
US-PS 34 93 374 (Triazinverbindung und Carbonsäure) und
GB-PS 9 98 949 (Trichloracetat), in der vorläufigen japanischen
Patentpublikation 59 (1984)-180 537 (Propiolat)
(entsprechend der US-PS 45 60 763) und in der vorläufigen
japanischen Patentpublikation 61 (1986)-51 139 (Sulfonylacetat)
beschrieben. Diese Basenvorläufer setzen eine
Base frei, wenn die Carboxylgruppe in der Carbonsäure bei
einer erhöhten Temperatur einer Decarboxylierung unterliegt.
Man ist nun seit langem bestrebt, einen Basenvorläufer zu
finden, der während der Lagerung stabil ist, beim Erhitzen
jedoch schnell zersetzt wird unter Bildung einer Base. In
den vorgenannten Publikationen ist die Hauptaufmerksamkeit
gerichtet auf eine Decarboxylierung der Carboxylgruppe der
Carbonsäure und in erster Linie wird die Carbonsäure untersucht.
Diese Basenvorläufer erfüllen jedoch nicht vollständig
die beiden Anforderungen in bezug auf Stabilität während
der Lagerung und schnelle Bildung einer Base.
Ziel der vorliegenden Erfindung ist es daher, einen Basenvorläufer
zu finden, der während der Lagerung (bei Raumtemperatur)
sehr stabil ist und beim Erhitzen schnell eine
Base freisetzt. Ziel der Erfindung ist es ferner, ein Verfahren
zur Bildung einer Base zu schaffen, bei dem die Base
aus einem sehr stabilen Basenvorläufer schnell gebildet wird.
Gegenstand der Erfindung ist ein Basenvorläufer in Form eines
Salzes einer organischen Base mit einer Carbonsäure, der
dadurch gekennzeichnet ist, daß die organische Base eine
disäurige bis tetrasäurige Base ist, die aus 2 bis 4 Amidinresten
und mindestens einem Rest eines Kohlenwasserstoffs
oder eines heterocyclischen Ringes als verbindender Gruppe
für die Amidinreste aufgebaut ist, wobei der Amidinrest einer
Atomgruppe entspricht, die gebildet wird, wenn man ein oder
zwei Wasserstoffatome von einem Amidin der nachstehend angegebenen
allgemeinen Formel (I) entfernt:
worin bedeuten:
R¹, R² R³ und R⁴ unabhängig voneinander jeweils eine monovalente
Gruppe, die ausgewählt wird aus der Gruppe, die
besteht aus Wasserstoff, einer Alkylgruppe, einer Alkenylgruppe,
einer Alkinylgruppe, einer Cycloalkylgruppe,
einer Aralkylgruppe, einer Arylgruppe und einer heterocyclischen
Gruppe, wobei jede dieser Gruppen eine oder
mehr Substituentengruppen aufweisen kann und jeweils zwei
der Reste R¹, R², R³ und ⁴ miteinander kombiniert sein
können unter Bildung eines 5gliedrigen oder 6gliedrigen
heterocyclischen Ringes, der aus Stickstoff- und Kohlenstoffatomen
besteht.
Gegenstand der Erfindung ist ferner ein Verfahren zur Herstellung
einer Base, das dadurch gekennzeichnet ist, daß ein Basenvorläufer
in Form eines Salzes einer organischen Base mit
einer Carbonsäure, bei dem die organische Base des Basenvorläufers
eine disäurige bis tetrasäurige Base ist, die aus
2 bis 4 Amidinresten und mindestens einem Rest eines Kohlenwasserstoffs
oder eines heterocyclischen Ringes als verbindender
Gruppe für die Amidinreste aufgebaut ist, wobei der
Amidinrest einer Atomgruppe entspricht, die beim Entfernen
von einem oder zwei Wasserstoffatomen von einem Amidin mit
der oben angegebenen Formel (I) entsteht, erhitzt wird.
Der erfindungsgemäße Basenvorläufer ist dadurch charakterisiert,
daß die organische Base 2 bis 4 Amidinreste aufweist,
die von dem Amidin der allgemeinen Formel (I) abgeleitet sind.
Es wurde nun gefunden, daß zur Verbesserung des Basenvorläufers,
der aus einer Carbonsäure und einer organischen Base
besteht, die Hauptaufmerksamkeit mehr auf die organische Base
als auf die Carbonsäure gerichtet werden muß. Nach umfangreichen
Untersuchungen wurde ein Basenvorläufer gefunden,
der allen Anforderungen genügt, wenn als organische Base
die vorstehend beschriebene disäurige bis tetrasäurige Base
verwendet wird. Der dabei erhaltene Basenvorläufer ist während
der Lagerung sehr stabil und setzt bei erhöhter Temperatur
schnell eine Base frei. Dieser überraschende Effekt wird
nachstehend näher erläutert.
Das Salz, das aus einer disäurigen, trisäurigen oder tetrasäurigen
Base und einer Carbonsäure besteht, weist eine stabile
Kristallstruktur auf, verglichen mit einem Salz, bei dem
die organische Base eine monosäurige Base ist. Insbesondere
dann, wenn die disäurige bis tetrasäurige Base eine symmetrische
Struktur hat, ist die Kristallstruktur sehr stabil.
Außerdem wird häufig eine funktionelle Gruppe, welche die
Decarboxylierung beschleunigt, wie z. B. eine Arylgruppe, in
die Carbonsäure des Basenvorläufers eingeführt. Daher weist
die Carbonsäure im allgemeinen einen hydrophoben Rest auf.
In einem Salz, der aus der Carbonsäure mit einem hydrophoben
Rest und der disäurigen bis tetrasäurigen Base besteht, ist
eine Vielzahl der hydrophoben Reste in der Carbonsäure über
ionische Bindungen um die organische Base herum angeordnet.
Die Base ist somit im Zentrum des Salzes angeordnet, das von
den hydrophoben Resten der Carbonsäure umgeben ist. Die obengenannte
Struktur ist viel stabiler als die Struktur eines
Salzes, bei dem die organische Base eine monosäurige Base ist,
in der die organische Base und der hydrophobe Rest der Carbonsäure
an beiden Enden der Struktur über eine ionische Bindung
angeordnet sind.
Es wurde nun gefunden, daß der Basenvorläufer, bestehend aus
einer Carbonsäure und einer organischen Base, in einem Bindemittel,
das in einem Aufzeichnungsmaterial enthalten ist,
bei einer erhöhten Temperatur schmilzt oder darin gelöst wird
und daß dann die Decarboxylierung der Carbonsäure initiiert
wird. Der erfindungsgemäße Basenvorläufer hat eine stabile
Kristallstruktur, wie vorstehend beschrieben. Daher wird die
Kristallstruktur des Basenvorläufers beibehalten, bis er bei
einer erhöhten Temperatur schmilzt oder gelöst wird. Die
Carbonsäure wird deshalb schnell decarboxyliert unter Freisetzung
einer Base zum gleichen Zeitpunkt wie die Kristallstruktur
zerbricht.
Wenn die Carbonsäure einen hydrophoben Rest aufweist, sind
die Carboxylgruppe der Carbonsäure und die organische Base
durch den hydrophoben Rest in dem erfindungsgemäßen Basenvorläufer
blockiert. Der hydrophobe Rest verhindert demnach,
daß der Basenvorläufer in einem Bindemittel (das im allgemeinen
hydrophil ist) gelöst wird. Die Kristallstruktur des
Salzes wird weiter stabilisiert durch eine intramolekulare
Wechselwirkung zwischen den hydrophoben Resten. Deshalb
weist der erfindungsgemäße Basenvorläufer eine viel höhere
Stabilität während der Lagerung auf, wenn die Carbonsäure
hydrophobe Reste aufweist.
Die von einem Amidin der Formel (I) abgeleitete disäurige
bis tetrasäurige Base wird als organische Base in dem erfindungsgemäßen
Basenvorläufer verwendet. Der erfindungsgemäße
Basenvorläufer setzt daher das Amidinderivat frei, das eine
starke Base ist, so daß die freigesetzte Base in verschiedenen
Systemen eine starke Wirkung aufweist, in denen eine
Base erforderlich ist, z. B. in einem Aufzeichnungsmaterial.
Die Erfindung wird nachstehend unter Bezugnahme auf die beiliegenden
Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 bis 5 Diagramme, welche die Ergebnisse der Messung
von Änderungen des pH-Wertes der Proben während des Erhitzens
darstellen, in denen auf der Abszisse die Erhitzungsdauer
und auf der Ordinate der pH-Wert aufgetragen sind;
Fig. 6 ein Diagramm, das die Ergebnisse der Messung der
Änderungen des pH-Wertes der Proben während der Lagerung
darstellt, wobei auf der Abszisse die Lagerungsdauer und
auf der Ordinate der pH-Wert aufgetragen sind; und
Fig. 7 ein Diagramm, das die Ergebnisse der Messung der
Änderungen des pH-Wertes der Proben während des Erhitzens
nach der Lagerung zeigt, wobei auf der Abszisse die Erhitzungsdauer
und auf der Ordinate der pH-Wert aufgetragen
sind.
Der erfindungsgemäße Basenvorläufer liegt in Form eines Salzes
einer organischen Base mit einer Carbonsäure vor. Die
organische Base weist 2 bis 4 Amidinreste in ihrer Molekülstruktur
auf. Der Amidinrest entspricht einer Atomgruppe,
die gebildet wird, wenn man ein oder zwei Wasserstoffatome
von einem Amidin der folgenden allgemeinen Formel (I) entfernt.
In der vorstehenden Formel (I) bedeuten R¹, R², R³ und R⁴
unabhängig voneinander jeweils eine monovalente Gruppe, wie
z. B. Wasserstoff, eine Alkylgruppe, eine Alkenylgruppe, eine
Alkinylgruppe, eine Cycloalkylgruppe, eine Aralkylgruppe,
eine Arylgruppe und eine heterocyclische Gruppe. Jede der
monovalenten Gruppen kann eine oder mehr Substituentengruppen
aufweisen. Unter ihnen sind Wasserstoff, eine Alkylgruppe,
eine Cycloalkylgruppe, eine Aralkylgruppe und eine Arylgruppe
bevorzugt. Die Alkylgruppe, die Alkenylgruppe und die Alkinylgruppe
weisen vorzugsweise jeweils 1 bis 6 Kohlenstoffatome
auf. Ein Beispiel für eine geeignete Cycloalkylgruppe ist
eine Cyclohexylguppe. Ein Beispiel für eine geeignete
Aralkylgruppe ist eine Benzylgruppe. Ein Beispiel für eine
geeignete Arylgruppe ist eine Phenylgruppe.
Jeweils zwei der Reste R¹, R², R³ und R⁴ können miteinander
kombiniert sein unter Bildung eines 5gliedrigen oder 6gliedrigen
heterocyclischen Ringes, der aus Stickstoff- und
Kohlenstoffatomen besteht (die 5 oder 6 Glieder des Ringes
sind nur Stickstoff- und Kohlenstoffatome). Es ist besonders
bevorzugt, daß R¹ und R² miteinander kombiniert sind unter
Bildung eines cyclischen Amidins der allgemeinen Formel
In der obigen Formel (I-2) steht R¹⁵ für eine divalente
Gruppe, wie z. B. Ethylen, Propylen, Vinylen und Propenylen.
Jede der divalenten Gruppen kann eine oder mehr Substituentengruppen
aufweisen. Unter ihnen sind Ethylen und Propylen
bevorzugt und Propylen ist am meisten bevorzugt. Das heißt
mit anderen Worten, daß das cyclische Amidin der Formel
(I-2) vorzugsweise bedeutet 2-Imidazolin, 1,4,5,6-Tetrahydropyrimidin
oder ein Derivat davon und insbesondere 1,4,5,6-
Tetrahydropyrimidin oder Derivate davon.
R¹⁶ hat die gleichen Bedeutungen wie R³ in der Formel (I).
Es ist besonders bevorzugt, daß R¹⁶ für Wasserstoff oder eine
Alkylgruppe steht.
R¹⁷ hat die gleiche Bedeutung wie R⁴ in der Formel (I). Es ist
besonders bevorzugt, daß R¹⁷ für Wasserstoff steht.
Ein anderer heterocyclischer Ring, aliphatischer Ring (wie
z. B. Cyclohexan) und/oder aromatischer Ring kann mit dem cyclischen
Amidin der Formel (I-2) kondensiert sein.
Erfindungsgemäß ist die organische Base des Basenvorläufers
eine disäurige bis tetrasäurige Base, die aus 2 bis 4 Amidinresten,
die einer Atomgruppe entsprechen, die beim Entfernen
von 1 oder 2 Wasserstoffatomen aus dem obengenannten
Amidin entsteht, und mindestens einer verbindenden Gruppe
für die Amidinreste besteht. Die verbindende Gruppe ist ein
Rest eines Kohlenwasserstoffs oder eines heterocyclischen
Ringes. Die verbindende Gruppe kann eine oder mehr Sibstituentengruppen
aufweisen.
Der Amidinrest ist vorzugsweise eine monovalente Substituentengruppe
eines Kohlenwasserstoffs oder heterocyclischen
Ringes, wie in der nachstehenden Formel (II) angegeben. Das
heißt mit anderen Worten, es ist bevorzugt, daß der Amidinrest
einer Atomgruppe entspricht, die beim Entfernen eines
Wasserstoffatoms aus einem Amidin der Formel (I) entsteht. Der
Amidinrest kann aber auch einer Atomgruppe entsprechen, die
beim Entfernen von zwei Wasserstoffatomen aus einem Amidin
der Formel (I) entsteht. In diesem Falle kann die organische
Base in Form eines kondensierten heterocyclischen Ringes
(z. B. eines tricyclischen kondensierten Ringes) vorliegen.
In dem erfindungsgemäßen Basenvorläufer hat die disäurige
bis tetrasäurige Base vorzugsweise die folgende Formel
R⁵(-B) n (II)
In der Formel (II) steht R⁵ für einen n-valenten Rest eines
Kohlenwasserstoffs oder heterocyclischen Ringes. n steht
für eine ganze Zahl von 2 bis 4, vorzugsweise für die Zahl
2 oder 4, insbesondere für die Zahl 2. Wenn n=2, ist es
bevorzugt, daß der divalente Rest des Kohlenwasserstoffs,
der R⁵ darstellen kann, eine Alkylengruppe (insbesondere
eine solche mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen) oder eine Arylengruppe
(insbesondere eine Phenylgruppe) ist. Ein Beispiel
für den Rest des heterocyclischen Ringes, der durch R⁵ repräsentiert
sein kann, ist ein von einem Pyridinring abgeleiteter
Rest.
Die disäurige bis tetrasäurige Base der Formel (II) ist vorzugsweise
symmetrisch. In der vorliegenden Erfindung bedeutet
der Ausdruck "symmetrische organische Base", daß alle
durch B dargestellten Gruppen in der Molekülstruktur der
organischen Base äquivalent sind. Dies bedeutet konkret ausgedrückt,
daß kein Isomeres gebildet wird, selbst wenn die
durch B dargestellten Gruppen durch andere (verschiedene)
Gruppen ersetzt werden.
In der Formel (II) ist die durch B dargestellte Gruppe eine
monovalente Gruppe, die einer Atomgruppe entspricht, die beim
Entfernen eines Wasserstoffatoms von einem Amidin der
Formel (I) gebildet wird.
Es besteht keine spezifische Beschränkung in bezug auf die
Position des Wasserstoffatoms, das entfernt werden soll. Wenn
jedoch R⁴ in der Formel (I) für Wasserstoff steht, wird vorzugsweise
das R⁴ entsprechende Wasserstoffatom entfernt. Das
heißt mit anderen Worten, es ist besonders bevorzugt, daß die
durch die Formel (II) dargestellte organische Base eine disäurige
bis tetrasäurige Base der allgemeinen Formel ist:
In der Formel (II-1) haben R²¹, R²² und R²³ die gleichen
Bedeutungen wie R¹, R² und R³ in der Formel (I). R²⁴ und
n haben die gleichen Bedeutungen wie R⁵ und n in der Formel
(II).
Jeweils zwei der Reste R²¹, R²² und R²³ können miteinander
kombiniert sein unter Bildung eines 5gliedrigen oder 6gliedrigen
heterocyclischen Ringes, der aus Stickstoff- und Kohlenstoffatomen
besteht. Es ist besonders bevorzugt, daß R²¹
und R²² miteinander kombiniert sind unter Bildung einer disäurigen
bis tetrasäurigen Base mit der nachstehend angegebenen
allgemeinen Formel
In der Formel (II-2) haben R²⁵ und R²⁶ die gleichen Bedeutungen
wie R¹⁵ und R¹⁶ in der Formel (I-2). R²⁷ und n haben
die gleichen Bedeutungen wie R⁵ und n in der Formel (II).
Beispiele für organische Basen, die in dem erfindungsgemäßen
Basenvorläufer verwendet werden können, sind folgende:
Die Carbonsäure des erfindungsgemäßen Basenvorläufers sollte
die Eigenschaft haben, daß die Carboxylgruppe unter bestimmten
Bedingungen einer Decarboxylierung unterliegt. Eine Carboxylgruppe
hat jedoch im allgemeinen die obengenannte Eigenschaft,
so daß verschiedene Arten von Carbonsäuren in dem erfindungsgemäßen
Basenvorläufer verwendet werden können.
Wenn der erfindungsgemäße Basenvorläufer für ein wärmeentwickelbares
Aufzeichnungsmaterial verwendet wird, ist es bevorzugt,
daß die Carboxylgruppe bei einer erhöhten Temperatur
einer Decarboxylierung unterliegt. Die für die Decarboxylierung
der Carboxylgruppe erforderliche Temperatur liegt vorzugsweise
in dem Bereich von 80 bis 250°C, insbesondere in dem
Bereich von 110 bis 200°C.
Zu Beispielen für geeignete Carbonsäuren mit der obengenannten
Eigenschaft gehören Trichloressigsäure, Propiolsäure und Sulfonylessigsäure,
wie sie in den auf Seite 10 genannten
Publikationen beschrieben sind. Vorzugsweise weist die Carbonsäure
eine funktionelle Gruppe auf, welche die Decarboxylierung
beschleunigt, beispielsweise eine Arylgruppe oder eine
Arylengruppe, wie oben angegeben. Die Carbonsäure ist vorzugsweise
eine Sulfonylessigsäure mit der nachstehend angegebenen
allgemeinen Formel (III-1) oder eine Propiolsäure mit der
nachstehend angegebenen allgemeinen Formel (III-2).
In der Formel (III-1) stehen R³¹ und R³² jeweils für eine
monovalente Gruppe, wie z. B. Wasserstoff, eine Alkylgruppe,
eine Alkenylgruppe, eine Cycloalkylgruppe, eine Aralkylgruppe,
eine Arylgruppe und eine heterocyclische Gruppe. Jede der
monovalenten Gruppen kann eine oder mehr Substituentengruppen
aufweisen. Unter ihnen sind Wasserstoff, eine Alkylgruppe
und eine Arylgruppe bevorzugt. Die Alkylgruppe, die Alkenylgruppe
und die Alkinylgruppe weisen jeweils vorzugsweise 1
bis 8 Kohlenstoffatome auf.
In der Formel (III-1) steht k für die Zahl 1 oder 2. Wenn k=1,
steht Y für eine monovalente Gruppe, wie z. B. eine Alkylgruppe,
eine Cycloalkylgruppe, eine Alkenylgruppe, eine Alkinylgruppe,
eine Aralkylgruppe, eine Arylgruppe und eine heterocyclische
Gruppe. Unter ihnen sind eine Arylgruppe und
eine heterocyclische Gruppe bevorzugt und eine Arylgruppe ist
besonders bevorzugt. Die monovalenten Gruppen können jeweils
eine oder mehr Substituentengruppen aufweisen. Zu Beispielen
für eine geeignete Substituentengruppe für die Arylgruppe gehören
ein Halogenatom, eine Alkylgruppe, eine Alkoxylgruppe,
eine Alkylsulfonylgruppe, eine Arylsulfonylgruppe, eine Acylaminogruppe,
eine Carbamoylgruppe und eine Sulfamoylgruppe.
Wenn k=2, steht Y für eine divalente Gruppe, wie z. B. eine
Alkylengruppe, eine Arylengruppe und eine heterocyclische
Gruppe. Jede der divalenten Gruppen kann eine oder mehr Substituentengruppen
aufweisen. Unter ihnen sind eine Arylengruppe
und eine heterocyclische Gruppe bevorzugt und eine
Arylengruppe ist besonders bevorzugt. Beispiele für die
Substituentengruppen für die Arylengruppe sind die gleichen
wie diejenigen, wie sie oben für die Arylgruppe angegeben
worden sind.
Z(-C≡C-CO₂H) m (III-2)
In der Formel (III-2) steht m für die Zahl 1 oder 2. Wenn
m=1, steht Z für eine monovalente Gruppe, wie z. B. Wasserstoff,
eine Alkylgruppe, eine Cycloalkylgruppe, eine Alkenylgruppe,
eine Alkinylgruppe, eine Aralkylgruppe, eine Arylgruppe,
eine heterocyclische Gruppe und eine Carboxylgruppe.
Jede der monovalenten Gruppen kann eine oder mehr Substituentengruppen
aufweisen. Unter ihnen ist eine Arylgruppe besonders
bevorzugt.
Wenn m=2, steht Z für eine divalente Gruppe, wie z. B. eine
Alkylengruppe, eine Arylengruppe und eine heterocyclische
Gruppe. Jede der divalenten Gruppen kann eine oder mehr Substituentengruppen
aufweisen. Unter ihnen ist eine Arylengruppe
besonders bevorzugt.
Geeignete Beispiele für die Carbonsäure sind folgende:
Der erfindungsgemäße Basenvorläufer liegt in Form eines Salzes
vor, das aus der obengenannten Carbonsäure und einer organischen
Base besteht. Es besteht keine spezifische Beschränkung
in bezug auf die Kombination aus Carbonsäure und organischer
Base. Es ist jedoch bevorzugt, daß das Salz der Carbonsäure
und der organischen Base einen Schmelzpunkt von 50 bis
200°C, besonders bevorzugt von 80 bis 120°C, hat.
Konkrete Beispiele für erfindungsgemäße Basenvorläufer sind
nachstehend angegeben, es sei jedoch darauf hingewiesen, daß
die Erfindung keineswegs darauf beschränkt ist.
Nachstehend werden Synthesebeispiele für die Basenvorläufer
(3) und (5) angegeben. Die anderen Basenvorläufer können auf
ähnliche Weise wie in den Synthesebeispielen beschrieben
synthetisiert werden.
In einem gemischten Lösungsmittel aus 260 ml Acetonitril und 7 ml
Dimethylacetamid wurden 133 g Natrium-α-naphthalinsulfonat
suspendiert. Unter Kühlen der Suspension mit Wasser wurden
80 ml Phosphoroxychlorid zu der Suspension zugetropft. Nach
der Zugabe wurde die Mischung 1 Stunde lang bei 65°C reagieren
gelassen. Die Reaktionsmischung wurde abgekühlt und in
2 l eiskaltes Wasser gegossen. Die ausgefallenen gräulichweißen
Kristalle wurden durch Filtration abgetrennt und
an der Luft getrocknet. Die Ausbeute betrug 110,8 g (84,6%
der Theorie), F. 66 bis 68°C.
Zu 500 ml einer wäßrigen Lösung von 122 g Natriumsulfit wurden
110 g α-Naphthalinsulfonylchlorid zugegeben. Unter Kühlen
der Mischung mit Wasser wurde eine 20%ige wäßrige Lösung von
36 g Natriumhydroxid zu der Mischung zugetropft, um so die
Reaktionsmischung bei einem pH-Wert von etwa 8 zu halten.
Nach etwa 1 Stunde wurde die Reaktionsmischung einheitlich.
Zu der Mischung wurden 135 ml 35%ige Chlorwasserstoffsäure
zugetropft. Die gebildeten gräulich-weißen Kristalle wurden
durch Filtrieren abgetrennt und an der Luft getrocknet. Die
Ausbeute betrug 91,4 g (98% der Theorie).
In 45 ml Isopropylalkohol wurden 44 g 1-Naphthalinsulfinsäure,
17,4 g Kaliumcarbonat und 34,4 g Isopropylchloroacetat suspendiert.
Die Suspension wurde 3 Stunden lang unter Rückfluß
erhitzt. Die Reaktionsmischung wurde abgekühlt und es wurde
eine 20%ige wäßrige Lösung von 13,8 g Natriumhydroxid zu der
Mischung zugegeben. Die Mischung wurde 1 Stunde lang gerührt.
Die resultierende Lösung wurde mit 58 ml Wasser verdünnt.
Zu der Lösung wurden 58 ml Chlorwasserstoffsäure zugegeben.
Die ausgefallenen Kristalle wurden durch Filtrieren abgetrennt
und an der Luft getrocknet. Die Ausbeute betrug 54,9 g
(95,8% der Theorie).
Die rohen Kristalle wurden aus 165 ml Acetonitril umkristallisiert,
um sie zu reinigen. Die Ausbeute betrug 44 g, F. 168
bis 172°C.
In 600 ml Toluol wurden 384 g Terephthalonitril, 533 g
1,3-Diaminopropan und 0,9 g Schwefel suspendiert. Die Suspension
wurde 12 Stunden lang unter Rückfluß erhitzt und
dann auf 70°C abgekühlt. Zu der Reaktionsmischung wurden
300 ml Methanol zugegeben. Die Mischung wurde auf Raumtemperatur
abgekühlt. Die ausgefallenen Kristalle wurden
durch Filtrieren abgetrennt und getrocknet. Die Ausbeute
betrug 706,5 g (97,3% der Theorie).
Die rohen Kristalle wurden aus 3 l Methanol umkristallisiert.
Die Ausbeute betrug 567 g (78% der Theorie), F. 313°C.
Eine Lösung von 41,2 g 1-Naphthylsulfonylessigsäure (A-9) in
120 ml Methanol wurde zu einer Suspension von 19,3 g der
organischen Base (B-1) in 160 ml Methanol zugegeben. Die
aus der resultierenden einheitlichen Lösung ausgefallenen
Kristalle wurden durch Filtrieren abgetrennt und an der Luft
getrocknet. Die Ausbeute betrug 55,0 g (92,7% der Theorie).
Eine Lösung von 40 g Bernsteinsäurenitril, 100 ml 1,3-Diaminopropan
und 0,3 g Schwefel in 60 ml Toluol wurde 3 Stunden
lang zum Rückfluß erhitzt und dann auf Raumtemperatur abgekühlt.
Die ausgefallenen Kristalle wurden durch Filtrieren
abgetrennt, mit Acetonitril gewaschen und getrocknet. Die
Ausbeute betrug 95 g (98% der Theorie), F. 218°C.
Eine Lösung von 11,6 g der organischen Base (B-4) in 20 ml
Methanol wurde zu einer Suspension von 36 g p-Methylsulfonylphenylsulfonylessigsäure
(A-4) in 150 ml Methanol zugegeben.
Die Mischung wurde 1 Stunde lang gerührt und die gebildeten
Kristalle wurden durch Filtrieren abgetrennt. Die Ausbeute
betrug 44,6 g (99% der Theorie).
Der erfindungsgemäße Basenvorläufer wird mit Vorteil in einem
Verfahren zur Bildung einer Base verwendet, bei dem der Basenvorläufer
erhitzt wird. Der Basenvorläufer wird vorzugsweise
auf eine Temperatur von 80 bis 250°C, insbesondere
auf eine Temperatur von 110 bis 220°C, erhitzt. Außerdem
wird der Basenvorläufer vorzugsweise in Gegenwart eines
Polymeren (insbesondere eines hydrophilen Polymeren) erhitzt.
Das Polymere wird vorzugsweise in einer Menge von 0,5 bis 400
Gew.-%, insbesondere in einer Menge von 1 bis 200 Gew.-%,
bezogen auf die Menge des Basenvorläufers, verwendet.
Der erfindungsgemäße Basenvorläufer kann mit Vorteil in verschiedenen
chemischen Reaktionssystemen, in denen Basenkomponenten
erforderlich sind, wie z. B. in anionisch-polymerisierbaren
Klebstoffen, Beschichtungsmitteln, Abdichtungs- und
Dichtungsmitteln sowie in den obengenannten Aufzeichnungsmaterialien,
z. B. in photographischen Silbersalzmaterialien,
photographischen Diazotypiematerialien und dgl., verwendet
werden.
Die aus dem erfindungsgemäßen Basenvorläufer gebildete Base
kann als basischer Katalysator für die Polymerisationsreaktion
von anionisch polymerisierbaren Monomeren verwendet
werden. Es besteht keine spezifische Beschränkung in bezug
auf die anionische Polymerisation und die erfindungsgemäßen
Basenvorläufer können in großem Umfange in den verschiedenen
Produkten, beispielsweise in Klebstoffen, Beschichtungsmitteln,
Abdichtungsmitteln, Dichtungsmitteln und dgl. verwendet
werden.
Wenn der erfindungsgemäße Basenvorläufer in den obengenannten
Produkten verwendet wird, kann eine Base gebildet werden durch
Erhitzen des Basenvorläufers für die Verwendung des Produkts.
Diese Produkte können neutral, sicher und stabil gemacht
werden durch Verwendung des erfindungsgemäßen Basenvorläufers.
In dem Verfahren, in dem ein photographisches Diazotypie-
Material verwendet wird, wird eine Kupplungsreaktion zwischen
einem Kuppler und dem verbliebenen Diazoniumsalz in dem
nicht-belichteten Bereich unter alkalischen Bedingungen durchgeführt
zur Bildung eines Azofarbstoffes, wie in der folgenden
Gleichung dargestellt:
Wenn der erfindungsgemäße Basenvorläufer in dem vorstehend
beschriebenen photographischen Diazotypieverfahren, in dem
beispielsweise ein Trockenverfahren angewendet wird, eingesetzt
wird, werden der Basenvorläufer und ein Diazoniumsalz
einem lichtempfindlichen Diazotypie-Papier in der Weise zugesetzt,
daß das Diazoniumsalz und der Basenvorläufer gegeneinander
isoliert sind (beispielsweise durch die Feststoffdispersion
des Basenvorläufers). Nachdem das lichtempfindliche
Papier bildmäßig belichtet worden ist, kann durch Wärmeentwicklung
ein Azofarbstoffbild erhalten werden. Bei konventionellen
photographischen Diazotypie-Verfahren, in denen
eine Wärmeentwicklung angewendet wird, werden Basenvorläufer,
wie z. B. Ammoniumcarbonat, Hexamethylentetramin und dgl.,
verwendet. Bei den konventionellen Verfahren ist die Entwicklungszeit
verhältnismäßig lang und bei dem lichtempfindlichen
Papier tritt ein Problem auf in bezug auf die Stabilität.
Wenn der erfindungsgemäße Basenvorläufer in diesen
Verfahren verwendet wird, kann das Bild schnell erzeugt
werden und das lichtempfindliche Papier weist eine verbesserte
Stabilität auf.
In einem konventionellen photographischen Silbersalzverfahren
wird die Entwicklung (d. h. eine Oxidations-Reduktions-Reaktion
zwischen Silberhalogenid und einer Entwicklerverbindung)
unter alkalischen Bedingungen durchgeführt. Wenn der erfindungsgemäße
Basenvorläufer in dem photographischen Material
enthalten ist, kann die Entwicklung nur durch Erhitzen nach
der Belichtung durchgeführt werden. In dem photographischen
Material ist es bevorzugt, daß der Basenvorläufer gegenüber
anderen Komponenten in dem photographischen Material isoliert
wird durch Emulgieren, Dispergieren oder Einkapseln
des Basenvorläufers. Es ist besonders bevorzugt, daß der
Basenvorläufer in Form von feinen Feststoffteilchen dispergiert
wird. Der erfindungsgemäße Basenvorläufer bietet noch
einen weiteren Vorteil insofern, als er gegenüber den anderen
Komponenten in dem lichtempfindlichen Material wirksam
isoliert werden kann.
Außerdem kann der erfindungsgemäße Basenvorläufer mit Vorteil
in einem lichtempfindlichen Material verwendet werden, das
umfaßt eine auf einen Träger aufgebrachte lichtempfindliche
Schicht, die ein Silberhalogenid, ein Reduktionsmittel und
eine polymerisierbare Verbindung enthält. Dieses lichtempfindliche
Material kann in einem Bilderzeugungsverfahren
verwendet werden, in dem ein latentes Bild aus Silberhalogenid
gebildet wird, und dann wird die polymerisierbare Verbindung
polymerisiert unter Erzeugung des entsprechenden
Bildes.
Beispiele für derartige Bilderzeugungsverfahren sind in den
japanischen Patentpublikationen 45(1970)-11 149 (entsprechend
der US-PS 36 97 275), 47(1972)-20 741 (entsprechend der US-
PS 26 87 667) und 49(1974)-10697 sowie in den japanischen
vorläufigen Patentpublikationen 57(1982)-139 632, 57(1982)-
142 638, 57(1982)-176 033, 57(1982)-211 146 (entsprechend der
US-PS 45 57 997, 58(1983)-107 529 (entsprechend der US-PS
45 60 637), 58(1983)-121 031 (entsprechend der US-PS
45 47 450) und 58(1983)-169 143 beschrieben. In diesen Bilderzeugungsverfahren
wird dann, wenn das belichtete Silberhalogenid
unter Verwendung einer Entwicklerlösung entwickelt wird,
die polymerisierbare Verbindung dazu gebracht, in Gegenwart
eines oxidierten Reduktionsmittels zu polymerisieren unter
Erzeugung eines Polymerbildes. Zur Durchführung dieser
Verfahren ist somit ein Naßentwicklungsverfahren erforderlich,
in dem eine Entwicklerlösung verwendet wird. Das
Verfahren benötigt daher eine verhältnismäßig lange Zeit
für die Durchführung.
Ein verbessertes Bilderzeugungsverfahren, in dem eine Trockenentwicklung
angewendet wird, ist in den vorläufigen japanischen
Patentpublikationen 61(1986)-69 062 und 61(1986)-
73 145 (die Inhalte beider Publikationen sind in der US-PS
46 29 676 und in der vorläufigen europäischen Patentpublikation
01 74 634A2 beschrieben) beschrieben. Bei diesem Bilderzeugungsverfahren
wird ein Aufzeichnungsmaterial (d. h. ein
lichtempfindliches Material), das umfaßt eine auf einen Träger
aufgebrachte lichtempfindliche Schicht, die ein lichtempfindliches
Silbersalz (d. h. ein Silberhalogenid), ein
Reduktionsmittel, eine vernetzbare Verbindung (d. h. eine
polymerisierbare Verbindung) und ein Bindemittel enthält,
bildmäßig belichtet unter Erzeugung eines latenten Bildes
und dann wird das Material erhitzt, um es innerhalb des
Bereiches zu polymerisieren, in dem das latente Bild aus dem
Silberhalogenid erzeugt worden ist. Das vorstehend beschriebene
Verfahren, in dem die Trockenentwicklung angewendet
wird, und das lichtempfindliche Material, das zur
Durchführung dieses Verfahrens verwendbar ist, sind ebenfalls
in den vorläufigen japanischen Patentpublikationen 61(1986)-
183 640, 61(1986)-188 535 und 61(1986)-228 441 beschrieben.
Die vorstehend beschriebenen Bilderzeugungsverfahren basieren
auf dem Prinzip, wonach die polymerisierbare Verbindung innerhalb
des Bereiches polymerisiert wird, in dem ein latentes
Bild aus dem Silberhalogenid erzeugt worden ist.
In der vorläufigen japanischen Patentpublikation 61(1986)-
260 241 ist ein weiteres Bilderzeugungsverfahren beschrieben,
bei dem die polymerisierbare Verbindung innerhalb des Bereiches,
in dem ein latentes Bild aus dem Silberhalogenid
nicht erzeugt worden ist, polymerisiert wird. Bei diesem
Verfahren fungiert dann, wenn das Material erhitzt wird,
das oxidierte Reduktionsmittel als Polymerisationsinhibitor
innerhalb des Bereiches, in dem ein latentes Bild aus
dem Silberhalogenid erzeugt worden ist, und die polymerisierbare
Verbindung innerhalb des anderen Bereiches wird
polymerisiert.
Die Polymerisationsreaktion in den vorstehend beschriebenen
Bilderzeugungsverfahren läuft unter alkalischen Bedingungen
glatt ab. Deshalb kann der erfindungsgemäße Basenvorläufer
in der lichtempfindlichen Schicht des lichtempfindlichen
Materials enthalten sein.
Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele näher erläutert,
ohne jedoch darauf beschränkt zu sein.
In 80 g einer 3%igen wäßrigen Lösung von Polyvinylalkohol
wurden 20 g des nachstehend angegebenen Basenvorläufers (3)
unter Verwendung einer Dynomill-Dispergiervorrichtung dispergiert
zur Herstellung einer Dispersion. Es wurde eine
Beschichtungslösung hergestellt aus 37 g der dabei erhaltenen
Feststoffdispersion des Basenvorläufers, 22 g einer
wäßrigen Lösung von 5% Polyvinylalkohol und 11 g Wasser.
Die Beschichtungslösung wurde in Form einer Schicht auf einen
Polyethylenterephthalatfilm unter Verwendung eines Drahtstabes
Nr. 40 in einer Beschichtungsmenge von 70 cm³/m²
aufgebracht und 30 min lang bei 40°C getrocknet zur Herstellung
einer beschichteten Probe des Basenvorläufers (3). Die
Probe wurde auf einer heißen Platte auf 125°C erhitzt. Nach dem
Verstreichen einer gegebenen Zeitspanne wurde die Probe herausgenommen
und der pH-Wert auf der Oberfläche des Films wurde gemessen. Außerdem
wurde ein Versuch durchgeführt durch Änderung der Erhitzungstemperatur
auf 75°C, 100°C, 140°C und 150°C. Der pH-Wert wurde jeweils 10 Aufzeichnungen
gemessen. Die Ergebnisse der Messungen sind in der
Fig. 1 dargestellt.
Die Fig. 1 zeigt ein Diagramm, in dem die Beziehung zwischen
der Zeit und dem dabei erhaltenen pH-Wert in Form
eines Diagramms dargestellt ist. In der Fig. 1 sind auf der
Abszisse die Zeit und auf der Ordinate der pH-Wert aufgetragen.
Das Verfahren des Beispiels 1 wurde wiederholt, wobei diesmal
20 g des nachstehend angegebenen Basenvorläufers (1)
anstelle von 20 g des Basenvorläufers (3) verwendet wurden
zur Herstellung einer beschichteten Probe des Basenvorläufers
(1).
Auf ähnliche Weise wie in Beispiel 1 beschrieben wurden die
Änderungen des pH-Wertes auf der Oberfläche des Films beim
Erhitzen gemessen. Die Ergebnisse der Messungen sind in der
Fig. 2 dargestellt.
Das Verfahren des Beispiels 1 wurde wiederholt, wobei diesmal
20 g des nachstehend angegebenen Basenvorläufers (5)
anstelle von 20 g des Basenvorläufers (3) zur Herstellung
einer beschichteten Probe des Basenvorläufers (5) verwendet
wurden.
Auf ähnliche Weise wie in Beispiel 1 beschrieben wurden die
Änderungen des pH-Wertes auf der Oberfläche des Films beim
Erhitzen gemessen. Die Ergebnisse der Messungen sind in der
Fig. 3 dargestellt.
In 176,0 g einer 5%igen wäßrigen Lösung von Ethanol wurden
24,0 g Guanidintrichloracetat (Basenvorläufer (x)) gelöst.
Zu der Lösung wurden 176,0 g einer 4%igen wäßrigen Lösung
von Polyvinylalkohol zugegeben und der gebildete Niederschlag
wurde in einer Dynomill-Dispergiervorrichtung dispergiert.
Auf ähnliche Weise wie in Beispiel 1 wurde die erhaltene
Dispersion in Form einer Schicht auf einen Polyethylenterephthalatfilm-
Träger aufgebracht und getrocknet zur Herstellung
einer beschichteten Probe des Basenvorläufers (x).
Auf ähnliche Weise wie in Beispiel 1 wurden Änderungen des
pH-Wertes auf der Oberfläche des Films beim Erhitzen gemessen.
Die Ergebnisse sind in der Fig. 4 dargestellt.
Das Verfahren des Beispiels 1 wurde wiederholt, wobei diesmal
20 g des nachstehend angegebenen Basenvorläufers (y) anstelle
von 20 g des Basenvorläufers (3) verwendet wurden zur Herstellung
einer beschichteten Probe des Basenvorläufers (y).
Auf ähnliche Weise wie in Beispiel 1 beschrieben wurden die
Änderungen des pH-Wertes auf der Oberfläche des Films beim
Erhitzen gemessen. Die Ergebnisse sind in der Fig. 5 dargestellt.
Aus den Ergebnissen der Fig. 1 bis 5 geht hervor, daß jeder
der erfindungsgemäßen Basenvorläufer schnell eine Base freisetzt,
wenn er auf 140°C oder höher erhitzt wird, daß sie
jedoch auch dann keine Base freisetzen, wenn sie auf 100°C
oder darunter für eine lange Zeitspanne erhitzt werden.
Der konventionelle Basenvorläufer (x) setzt selbst bei einer
Temperatur von 150°C eine Base nur langsam frei und bei
einer niedrigen Temperatur setzt er portionsweise die Base
frei. Der Basenvorläufer (y) setzt bei einer Temperatur von
125°C oder höher schnell eine Base frei, er setzt jedoch bei
einer tiefen Temperatur allmählich eine Base frei wie der
Basenvorläufer (x). Wenn die Struktur des Basenvorläufers
(y) mit derjenigen des Basenvorläufers (3) gemäß der vorliegenden
Erfindung verglichen wird, erkennt man, daß der Basenvorläufer
(y) ein Salz einer monosäurigen Base mit einer
ähnlichen Struktur wie der Basenvorläufer (3) mit der gleichen
Säure wie in dem Basenvorläufer (3) ist. Es ist daher
klar, daß das Zersetzungsverhalten eines Basenvorläufers
gegenüber Temperatur stark verändert wird durch Ersatz einer
monosäurigen Base durch eine disäurige Base.
Eine Beschichtungsprobe des Basenvorläufers (3), wie in
Beispiel 1 hergestellt, wurde in eine Kiste aus einem Metall
gestellt, verschlossen und bei 50°C gelagert. Nach dem Verstreichen
einer gegebenen Zeitspanne wurde die Probe herausgenommen
und der pH-Wert auf der Oberfläche des Films wurde
gemessen. Die Ergebnisse der Messungen sind in der Fig. 6
dargestellt. Die Fig. 6 zeigt ein Diagramm, in dem die
Beziehung zwischen dem pH-Wert und der Lagerzeit angegeben
ist, die durch Eintragen derselben in Form eines Diagramms
auf der Basis der Meßergebnisse erhalten wurde. In der Fig. 6
sind auf der Abszisse die Lagerzeit und auf der Ordinate der
pH-Wert aufgetragen.
Die Schichtprobe des Basenvorläufers (1), hergestellt im
Beispiel 2, wurde auf ähnliche Weise wie in Beispiel 4 beschrieben
gelagert und der pH-Wert auf der Oberfläche des
Films wurde gemessen. Die Ergebnisse der Messungen sind zusammen
mit denjenigen des Beispiels 4 in der Fig. 6 dargestellt.
Eine Schichtprobe des Basenvorläufers (5), hergestellt in
Beispiel 3, wurde auf ähnliche Weise wie in Beispiel 4 beschrieben
gelagert und der pH-Wert auf der Oberfläche des
Films wurde gemessen. Die Ergebnisse der Messungen sind zusammen
mit denjenigen des Beispiels 4 in der Fig. 6 dargestellt.
Eine Schichtprobe des Basenvorläufers (x), hergestellt im
Vergleichsbeispiel 1, wurde auf ähnliche Weise wie in Beispiel
4 beschrieben gelagert und der pH-Wert auf der Oberfläche
des Films wurde gemessen. Die Ergebnisse der Messungen
sind zusammen mit denjenigen des Beispiels 4 in der Fig. 6
dargestellt.
Eine Schichtprobe des Basenvorläufers (y) wurde hergestellt
in Vergleichsbeispiel 2, wurde auf ähnliche Weise wie in
Beispiel 4 beschrieben gelagert und der pH-Wert auf der
Oberfläche des Films wurde gemessen. Die Ergebnisse der
Messungen sind zusammen mit denjenigen des Beispiels 4 in
der Fig. 6 dargestellt.
Aus den Ergebnissen der Fig. 6 geht hervor, daß die erfindungsgemäßen
Basenvorläufer unter den Lagerungsbedingungen
bei 50°C keine Base freisetzen, während die konventionellen
Basenvorläufer (x) und (y) beträchtliche Mengen an Basen in
einem Lagerungszeitraum von nur 1 Tag bei 50°C freisetzen.
Eine Schichtprobe des Basenvorläufers (3), hergestellt im
Beispiel 1, wurde unter den Lagerbedingungen des Beispiels 4
8 Tage lang gelagert und dann auf einer heißen Platte auf
140°C erhitzt. Nach dem Verstreichen einer gegebenen Zeitspanne
wurde die Probe herausgenommen und der pH-Wert auf
der Oberfläche des Films wurde gemessen. Die Ergebnisse
der Messungen sind in der Fig. 7 dargestellt. Die Fig. 7
zeigt ein Diagramm, das die Beziehung zwischen der Zeit
und dem pH-Wert, erhalten durch Auftragen derselben auf der
Basis der Meßergebnisse, darstellt. In der Fig. 7 sind auf
der Abszisse die Zeit und auf der Ordinate der pH-Wert aufgetragen.
Eine Schichtprobe des Basenvorläufers (5), hergestellt im
Beispiel 3, wurde unter den Lagerungsbedingungen des Beispiels
6 8 Tage lang gelagert und dann auf einer heißen
Platte auf 140°C erhitzt. Nach dem Verstreichen einer gegebenen
Zeitspanne wurde die Probe herausgenommen und der pH-
Wert auf der Oberfläche des Films wurde gemessen. Die Ergebnisse
der Messungen sind zusammen mit denjenigen des Beispiels
7 in der Fig. 7 dargestellt.
Aus den Ergebnissen der Fig. 7 geht hervor, daß die erfindungsgemäßen
Basenvorläufer kaum zu einer Verminderung der
Basen-Bildungsfunktion führen, wenn sie erhitzt werden, auch
dann nicht, wenn sie unter strengen Bedingungen eine lange
Zeitspanne gelagert werden.
Die Erfindung wurde zwar vorstehend unter Bezugnahme auf
spezifische bevorzugte Ausführungsformen näher erläutert,
es ist jedoch für den Fachmann selbstverständlich, daß sie
darauf keineswegs beschränkt ist, sondern daß diese in
vielfacher Hinsicht abgeändert und modifiziert werden können,
ohne daß dadurch der Rahmen der vorliegenden Erfindung verlassen
wird.
Claims (18)
1. Basenvorläufer in Form eines Salzes einer organischen
Base mit einer Carbonsäure, dadurch gekennzeichnet,
daß es sich bei der organischen Base um eine disäurige
bis tetrasäurige Base handelt, die aus 2 bis 4 Amidinresten
und mindestens einem Rest eines Kohlenwasserstoffs
oder eines heterocyclischen Ringes als verbindender Gruppe für
die Amidinreste aufgebaut ist, wobei der Amidinrest einer
Atomgruppe entspricht, die gebildet wird beim Entfernen von
einem oder zwei Wasserstoffatomen von einem Amidin mit der
nachstehend angegebenen allgemeinen Formel:
worin bedeuten:R¹, R², R³ und R⁴ unabhängig voneinander jeweils eine monovalente
Gruppe, die ausgewählt wird aus der Gruppe, die besteht
aus Wasserstoff, einer Alkylgruppe, einer Alkenylgruppe,
einer Alkinylgruppe, einer Cycloalkylgruppe, einer
Aralkylgruppe, einer Arylgruppe und einer heterocyclischen
Gruppe, wobei jede dieser Gruppen eine oder mehr
Substituentengruppen aufweisen kann und wobei jeweils zwei
der Reste R¹, R², R³ und R⁴ miteinander kombiniert sein
können unter Bildung eines 5gliedrigen oder 6gliedrigen
heterocyclischen Ringes, der aus Stickstoff- und Kohlenstoffatomen
besteht.
2. Basenvorläufer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß es sich bei der organischen Base um eine disäurige bis
tetrasäurige Base der allgemeinen Formel handelt:
R⁵(-B) n (II)worin bedeuten:R⁵einen n-valenten Rest eines Kohlenwasserstoffs oder
eines heterocyclischen Rings;
Beine monovalente Gruppe, die einer Atomgruppe entspricht,
die beim Entfernen eines Wasserstoffatoms von einem Amidin
der Formel (I) gebildet wird; und
ndie Zahl 2, 3 oder 4.
3. Basenvorläufer nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß es sich bei dem Amidin der Formel (I) um ein
cyclisches Amidin der allgemeinen Formel handelt:
worin bedeuten:R¹⁵eine divalente Gruppe, ausgewählt aus der Gruppe,
die besteht aus Ethylen, Propylen, Vinylen und
Propenylen, wobei jede dieser Gruppen eine oder
mehr Substituentengruppen aufweisen kann; und
R¹⁶ und R¹⁷unabhängig voneinander jeweils eine monovalente
Gruppe, ausgewählt aus der Gruppe, die besteht
aus Wasserstoff, einer Alkylgruppe, einer Alkenylgruppe,
einer Alkinylgruppe, einer Cycloalkylgruppe,
einer Aralkylgruppe , einer Arylgruppe
und einer heterocyclischen Gruppe, wobei jede
dieser Gruppen eine oder mehr Substituentengruppen
aufweisen kann.
4. Basenvorläufer nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß es sich bei dem Amidin der Formel (I)
um 1,4,5,6-Tetrahydropyrimidin handelt, das eine oder mehr
Substituentengruppen aufweisen kann.
5. Basenvorläufer nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die organische Base der Formel (II) eine
symmetrische chemische Struktur hat.
6. Basenvorläufer nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß n in der Formel (II) für die Zahl 2 steht.
7. Basenvorläufer nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß es sich bei der organischen Base um eine
disäurige bis tetrasäurige Base der allgemeinen Formel handelt:
worin bedeuten:R²¹, R²²
und R²³unabhängig voneinander jeweils eine monovalente Gruppe, ausgewählt aus der Gruppe, die besteht aus Wasserstoff, einer Alkylgruppe, einer Alkenylgruppe, einer Alkinylgruppe, einer Cycloalkylgruppe, einer Aralkylgruppe, einer Arylgruppe und einer heterocyclischen Gruppe, wobei jede dieser Gruppen eine oder mehr Substituentengruppen aufweisen kann und jeweils zwei der Reste R²¹, R²² und R²³ miteinander kombiniert sein können unter Bildung eines 5gliedrigen oder 6gliedrigen heterocyclischen Ringes, der aus Stickstoff- und Kohlenstoffatomen besteht; R²⁴einen n-valenten Rest eines Kohlenwasserstoffs oder eines heterocyclischen Ringes;
und ndie Zahl 2, 3 oder 4.
und R²³unabhängig voneinander jeweils eine monovalente Gruppe, ausgewählt aus der Gruppe, die besteht aus Wasserstoff, einer Alkylgruppe, einer Alkenylgruppe, einer Alkinylgruppe, einer Cycloalkylgruppe, einer Aralkylgruppe, einer Arylgruppe und einer heterocyclischen Gruppe, wobei jede dieser Gruppen eine oder mehr Substituentengruppen aufweisen kann und jeweils zwei der Reste R²¹, R²² und R²³ miteinander kombiniert sein können unter Bildung eines 5gliedrigen oder 6gliedrigen heterocyclischen Ringes, der aus Stickstoff- und Kohlenstoffatomen besteht; R²⁴einen n-valenten Rest eines Kohlenwasserstoffs oder eines heterocyclischen Ringes;
und ndie Zahl 2, 3 oder 4.
8. Basenvorläufer nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß es sich bei der organischen Base um eine
disäurige bis tetrasäurige Base der allgemeinen Formel handelt
worin bedeuten:R²⁵eine divalente Gruppe, ausgewählt aus der Gruppe, die
besteht aus Ethylen, Propylen, Vinylen und Propenylen,
von denen jede eine oder mehr Substituentengruppen aufweisen
kann;
R²⁶eine monovalente Gruppe, ausgewählt aus der Gruppe, die
besteht aus Wasserstoff, einer Alkylgruppe, einer Alkenylgruppe,
einer Alkinylgruppe, einer Cycloalkylgruppe,
einer Aralkylgruppe, einer Arylgruppe und einer heterocyclischen
Gruppe, von denen jede eine oder mehr Substituentengruppen
aufweisen kann;
R²⁷einen n-valenten Rest eines Kohlenwasserstoffs oder eines
heterocyclischen Ringes; und
ndie Zahl 2, 3 oder 4.
9. Basenvorläufer nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß die Carbonsäure die Eigenschaft hat, daß
ihre Carboxylgruppe bei einer erhöhten Temperatur von 50
bis 200°C einer Decarboxylierung unterliegt.
10. Basenvorläufer nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß die Carbonsäure eine Arylgruppe oder
eine Arylengruppe aufweist.
11. Basenvorläufer nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß die Carbonsäure die allgemeine Formel
hat
worin bedeuten:R³¹ und R³²unabhängig voneinander jeweils eine monovalente
Gruppe, ausgewählt aus der Gruppe, die besteht
aus Wasserstoff, einer Alkylgruppe, einer Alkenylgruppe,
einer Cycloalkylgruppe, einer Aralkylgruppe,
einer Arylgruppe und einer heterocyclischen
Gruppe, von denen jede eine oder mehr
Substituentengruppen aufweisen kann,
kdie Zahl 1 oder 2;
Yeine monovalente Gruppe, ausgewählt aus der
Gruppe, die besteht aus einer Alkylgruppe, einer
Cycloalkylgruppe, einer Alkenylgruppe, einer
Alkinylgruppe, einer Aralkylgruppe, einer Arylgruppe
und einer heterocyclischen Gruppe, von
denen jede eine oder mehr Substituentengruppen
aufweisen kann, falls k = 1; oder
eine divalente Gruppe, ausgewählt aus der Gruppe,
die besteht aus einer Alkylengruppe, einer Arylengruppe
und einer heterocyclischen Gruppe, von
denen jede eine oder mehr Stubstituentengruppen
aufweisen kann, falls k=2.
12. Basenvorläufer nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß das Salz der organischen Base
mit der Carbonsäure einen Schmelzpunkt von 50 bis 200°C hat.
13. Verfahren zur Herstellung einer Base, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Basenvorläufer in Form eines Salzes einer
organischen Base mit einer Carbonsäure, bei dem die organische
Base des Basenvorläufers eine disäurige bis tetrasäurige
Base ist, die aus 2 bis 4 Amidinresten und mindestens
einem Rest eines Kohlenwasserstoffs oder eines heterocyclischen
Ringes als verbindender Gruppe für die Amidinreste
aufgebaut ist, wobei der Amidinrest einer Atomgruppe
entspricht, die entsteht bei der Entfernung von einem oder
zwei Wasserstoffatomen von einem Amidin der allgemeinen
Formel
worin bedeuten:R¹, R² R³ und R⁴ unabhängig voneinander jeweils eine monovalente
Gruppe, ausgewählt aus der Gruppe, die besteht
aus Wasserstoff, einer Alkylgruppe, einer Alkenylgruppe,
einer Alkinylgruppe, einer Cycloalkylgruppe, einer Aralkylgruppe,
einer Arylgruppe und einer heterocyclischen
Gruppe, von denen jede eine oder mehr Substituentengruppen
aufweisen kann und jeweils zwei der Reste R¹,
R², R³ und ⁴ miteinander kombiniert sein können unter
Bildung eines 5gliedrigen oder 6gliedrigen heterocyclischen
Ringes, der aus Stickstoff- und Kohlenstoffatomen
besteht,erhitzt wird.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet,
daß der Basenvorläufer auf eine Temperatur von 80 bis 250°C
erhitzt wird.
15. Verfahren nach Anspruch 13 der 14, dadurch gekennzeichnet,
daß der Basenvorläufer auf eine Temperatur von
110 bis 200°C erhitzt wird.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 13 bis 15, dadurch
gekennzeichnet, daß der Basenvorläufer in Gegenwart eines
Polymeren erhitzt wird.
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 13 bis 16, dadurch
gekennzeichnet, daß der Basenvorläufer in Gegenwart eines
hydrophilen Polymeren erhitzt wird.
18. Verfahren nach einem der Ansprüche 13 bis 17, dadurch
gekennzeichnet, daß der Basenvorläufer in Gegenwart eines
Polymeren erhitzt wird, das in einer Menge von 0,5 bis 400
Gew.-%, bezogen auf die Menge des Basenvorläufers, verwendet
wird.
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