DE3820568C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Erhöhen der Beförderungskapazität
der Aufzüge in einem Gebäude durch Aufteilen
der Aufzüge in zwei oder mehr Gruppen, gemäß dem
Oberbegriff des Anspruchs 1.
Es ist wünschenswert, die Steuerung einer Aufzuggruppe
so auszulegen, daß allen Benutzern, selbst in Zeiten starken
aufwärtsgerichteten Spitzenverkehrs die nötige Beförderung
geboten wird, ohne daß sich in den Stockwerken,
in denen Personen auf Aufzüge warten, Schlangen bilden.
Bei einem bekannten Verfahren, wie es z. B. in dem Buch "Der
Aufzugbau" C. F. Franzen/Th. Englert (1972) S. 233-237 beschrieben
ist, wird das Gebäude während
starken Aufwärtsverkehrs in zwei feste Bereiche unterteilt,
wobei etwa die Hälfte der Aufzüge ausschließlich den oberen
Bereich und der Rest den unteren Bereich bedient. Unter
Rückgriff auf Methoden der statistischen Mathematik, wie
sie für die Bemessung von Aufzuggruppen angewandt wird,
läßt sich nachweisen, daß die auf diese Weise erzielte zu
sätzliche Kapazität im Größenordnungsbereich von 20 bis
40% liegt, je nach der Größe der Aufzuggruppe, der Art der
verwendeten Aufzüge, der Verkehrsmerkmale und der Anzahl
von Unterbereichen.
Die genannte Lösung hat jedoch verschiedene Nachteile, von
denen der schwerwiegendste darin besteht, daß der Verkehr
während der Stoßzeiten in Richtung nach oben nicht gleich
mäßig auf alle Stockwerke des Gebäudes verteilt ist, son
dern sich auf verschiedene Teile des Gebäudes während ver
schiedener Phasen des Stoßverkehrs nach oben konzentrieren
kann. Unter diesen Umständen nimmt die Bedienungsqualität
für diejenigen Teile des Gebäudes stark ab, für die mehr
als ein durchschnittliches Verkehrsaufkommen besteht.
Ein weiterer merklicher Nachteil besteht darin, daß in dem
Aufzugsteuersystem keine Vorsorge für eine Neuaufteilung
der Bereiche für den Fall vorgesehen ist, daß einer oder
mehrere Aufzüge aus dem einen oder anderen Grund nicht am
normalen Betrieb teilnehmen kann. Dies hat zur Folge, daß
sich vor den restlichen Aufzügen der betroffenen Gruppe
Schlangen bilden. Das gilt für den Fall der Beförderung von
Gütern oder sehr wichtigen Personen, eine Beförderung, die
insbesondere bei großen Gebäuden einen beträchtlichen Teil
der Kapazität einnehmen kann. Wegen mangelnder Überwachung
erfolgen solche Beförderungen häufig während des Stoßver
kehrs nach oben, auch wenn das den allgemeinen Empfehlungen
widerspricht.
Die Verschlechterung der Dienstleistungsqualität hat auto
matisch zur Folge, daß die Benutzer, die länger warten müs
sen, ungeduldig werden und deshalb der Benutzerinformation
keine ausreichende Aufmerksamkeit schenken, sondern statt
dessen die falschen Aufzüge besteigen in der Hoffnung,
trotzdem zu ihrem Ziel zu gelangen oder weil sie sich aus
rechnen, daß sie schneller ans Ziel kommen, wenn sie
zunächst zum falschen Stockwerk fahren und dann den Aufzug
wechseln. Das führt zu einer unnötigen Verminderung der Be
förderungskapazität der Aufzuggruppe, und es ist schwer zu
erreichen, daß sich das Gruppensteuersystem aus dieser
schlechten Betriebsbedingung erholt, ehe das Gedränge vor
über ist.
Natürlich können Aufzugführer angestellt und mit der Auf
gabe betraut werden, die Fahrkörbe mit dem höchstmöglichen
Wirkungsgrad zu ihrem Ziel zu bringen und dabei gleichzei
tig dafür zu sorgen, daß die Benutzer die Fahrkörbe rasch
und richtig während des Stoßverkehrs nach oben besteigen.
Diese Methode hat unter anderem den Nachteil, daß der Auf
zugdienst nicht ordnungsgemäß koordiniert werden kann, weil
die Aufzugführer einander während des Stoßverkehrs nicht
sehen. Deshalb kommt es oft zu dicken Knäulen und folglich
langen Wartezeiten, obwohl eigentlich der Beförderungsbe
darf die verfügbare Kapazität nicht übersteigt. Außerdem
können die Bereichsgrenzen nicht schnell geändert werden,
wenn der Verkehr ungleichmäßig verteilt ist. Dies System
bringt außerdem beträchtliche zusätzliche Kosten mit sich.
Die bekannten Methoden leiden ferner an der Schwäche, daß
bei abwärts gerichtetem und internem Verkehr, der zwar ein
geringes Volumen hat und gegen Ende des Stoßverkehrs nach
oben beginnt, eine Aufhebung der zeitweiligen Bereichsun
terteilung mit festen Bereichsgrenzen erfolgt, weil die
Steuerung diese Art von Mischverkehr nicht ordentlich im
Griff hat. So können nicht auf gesteuerte Weise Einschrän
kungen erhoben werden, um den Aufzugdienst für Personen
einzuschränken, die während des Stoßverkehrs in entgegenge
setzter Richtung fahren wollen, beispielsweise indem man
sie länger als durchschnittlich innerhalb bestimmter maxi
maler Grenzen auf ihren Aufzug warten läßt. Das bedeutet,
daß die Stoßzeitbeförderungskapazität der ganzen Aufzug
gruppe sich wegen des gemischten Verkehrs zu verschlechtern
beginnt, ehe der Stoßbetrieb vorüber ist.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein flexibles und wirkungs
volles Verfahren zu schaffen, mit dem die Aufzugkapazität
eines Gebäudes während des aufwärts gerichteten Spitzenver
kehrs in den Erfordernissen entsprechende Gruppen aufgeteilt
wird.
Die Lösung der der Erfindung zugrunde liegenden Aufgabe
ist in Anspruch 1 gekennzeichnet. Vorteilhafte Ausbildung
der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Aus der DE-OS 24 59 887 ist in Verbindung mit einer Steuervorrichtung
für Aufzüge eine Bedienungszone-Einstellvorrichtung
bekannt. Bedienungszone bedeutet in diesem Zusammenhang
den Bereich, in welchem eine Aufzugkabine auf
einen Ruf ansprechen bzw. antworten kann. Dies ist nicht
vergleichbar mit der Neuaufteilung von Bereichszonen der
Aufzuggruppen nach dem erfindungsgemäßen Verfahren.
Im folgenden ist die Erfindung
anhand eines schematisch dargestellten Ausfüh
rungsbeispiels näher erläutert. In den Zeichnungen zeigt:
Fig. 1 ein Diagramm eines großen Gebäudes mit einer Gruppe
von sechs Aufzügen, die achtzehn Stockwerke bedie
nen, sowie einen Maschinenraum, in dem die Steuer
einrichtungen untergebracht sind;
Fig. 2 das gleiche Gebäude wie Fig. 1, bei dem die Aufzug
gruppe in zwei Bereiche aufgeteilt ist;
Fig. 3 eine Ansicht der Aufzughalle im Erdgeschoß, in der
die sechs Aufzüge in der üblichen Weise in zwei
Gruppen von je drei an entgegengesetzten Seiten der
Halle angeordnet sind;
Fig. 4 ein Blockschaltbild einer bekannten Aufzuggruppen
steuerung;
Fig. 5 ein Blockschaltbild des Steuersystems gemäß Fig. 4
mit dem Zusatz eines erfindungsgemäßen Steuersystems
zur Bereichsunterteilung;
Fig. 6 ein Ablaufdiagramm, welches den Betrieb des Steuer
systems gemäß der Erfindung veranschaulicht.
In dem Diagramm gemäß Fig. 1 ist ein großes Gebäude 1 zu
sehen, in welchem eine Gruppe von sechs Aufzügen 2 bis 7
achtzehn Etagen bedient. In der Figur ist auch der Aufzug
maschinenraum 8 und die Halle 9 zu sehen. Fig. 2 zeigt das
Gebäude gemäß Fig. 1, bei dem die Aufzüge in zwei Gruppen
11 und 12 unterteilt sind, welche die Stockwerke von 1 bis
10 bzw. 10 bis 18 bedienen.
In Fig. 3 ist die Aufzughalle im Erdgeschoß gezeigt, in der
die sechs Aufzüge in der üblichen Weise jeweils zu dritt an
gegenüberliegenden Seiten der Halle angeordnet sind. In der
Halle befindet sich außerdem ein Rechner 10, der mit einer
an einer Stirnwand der Halle vorgesehenen Anzeigeeinrich
tung 13 verbunden ist. An den Rechner 10 ist auch eine Ver
kehrsanzeigeeinrichtung in Form eines Videomonitors 14 an
geschlossen, auf dem die Aufzugbewegungen angezeigt werden,
sowie ein Radargerät 15, welches die in der Halle erschei
nenden Personen zählt, die auf einen Aufzug warten. Wenn
die Aufzüge in zwei oder mehr Gruppen zur Bedienung unter
schiedlicher Gebäudebereiche aufgeteilt sind, muß auch die
Anordnung der Aufzuggruppen in der Halle 9 berücksichtigt
werden, damit sichergestellt ist, daß die verschiedene Be
reiche bedienenden Aufzüge voneinander getrennt sind, damit
sich die Wege der Menschen nicht kreuzen, die zu verschie
denen Bereichen des Gebäudes wollen. Unter Hinweis auf Fig.
3 bedeutet dies, daß alle drei an der linken Seite angeord
neten Aufzüge 2, 3 und 4 einen Bereich versorgen, während
die Aufzüge an der rechten Seite, nämlich die Aufzüge 5, 6
und 7 den anderen Bereich bedienen.
Fig. 4 ist ein Blockschaltbild der Steuerung einer moder
nen, sechs Aufzüge umfassenden Gruppe mit einem Rechner 21
für die Hauptsteuerung, einem Rechner 22 als Reservesteue
rung aufzugspezifischen Rechnern 23 bis 28 zur individuel
len Aufzugsteuerung und Einstellung, entsprechenden, in den
Fahrkörben angeordneten Rechnern 29 bis 34 und einem spe
ziellen Rechner 35, der mit dem Kontrollraum des Gebäudes
in Verbindung steht.
In Fig. 5 ist das Steuersystem gemäß Fig. 4 unter Zusatz
eines Steuersystems zur Bereichsunterteilung gemäß der Er
findung dargestellt. Dies Zusatzsystem ist während des
Stoßverkehrs nach oben in Betrieb. Zu dem Bereichsuntertei
lungs-Steuersystem gehört ein Rechner 44, der den Bereichs
unterteilungs-Algorithmus durchführt, sowie der schon ge
nannte Rechner 10, das Videomonitorgerät 14, und Vorrich
tungen 36 bis 43, die nötig sind, um die erforderlichen In
formationen über die Bereichsunterteilung und Änderungen
derselben zu liefern. Der Rechner 44, der für die Bereichs
unterteilung abgestellt ist, übermittelt Bereichsauftei
lungsdaten an den Rechner 10 in der Halle, der aufgrund
dieser Daten eine Anzeigevorrichtung 36 für die Bereichsun
terteilung, die Videomonitorgeräte 14 und 43, welche die
Aufzugbewegungen zeigen, sowie aufzugspezifische Anzeige
vorrichtungen 37 bis 42 steuert. Je nach der Gestalt der
Halle und der Anordnung der Aufzüge kann es nötig sein,
weitere Monitorgeräte zu benutzen, und/oder es können die
von den Verkehrsmonitorgeräten gelieferten Daten variieren.
Bei diesem Ausführungsbeispiel der Erfindung liegt der Al
gorithmus für die Bereichsunterteilung in einem eigenen
Rechner, nämlich dem Rechner 44, der die Rechner 21 und 22
für die Gruppensteuerung während des Stoßverkehrs nach oben
mit Befehlen beaufschlagt. Es ist aber auch möglich, den
Algorithmus einem oder beiden der Gruppensteuerrechner zu
zuteilen (zum Beispiel um eine Stütz- oder Reservefunktion
zu erhalten).
Wenn das Steuersystem gemäß der Erfindung für Stoßverkehr
in Betrieb ist, lassen sich verschiedene Phasen unterschei
den, wie aus dem Diagramm gemäß Fig. 6 hervorgeht. Der Be
reichsaufteilungsalgorithmus ist eine Dauerprüfroutine, die
unaufhörlich Informationen von den verschiedenen Teilen der
Aufzuganlage sammelt. Die wichtigsten Daten betreffen den
Verkehrsstrom, und sie werden in dem BED-Block, dem Block
für Aufzugbasisdaten gesammelt. Zu diesen Daten gehören
langfristige Verkehrsstromstatistiken, Radardaten, das
heißt die Anzahl der in jedem Moment in der Halle im Erdge
schoß wartenden Personen, sowie kurzfristige Verkehrsstrom
statistiken. Zu den statistischen Daten gehören verschie
dene früher für ein entsprechendes Zeitintervall gesammelte
Informationen, zum Beispiel die Anzahl der Abfahrten, die
Belastungen der Fahrkörbe bei jeder Abfahrt, die Anzahl und
Verteilung der Rufe sowie die Anzahl der auf jedem Stock
werk Fahrkörbe verlassenden Benutzer. Die Aufteilung zwi
schen langfristigen und kurzfristigen Daten hängt vom je
weiligen Anwendungsfall ab, wobei als "kurzfristig"
Zeiträume von wenigen Minuten bis zu wenigen Tagen in Frage
kommen, während langfristige Statistiken Daten umfassen
können, die während der ganzen Dauer des Bestehens der An
lage gesammelt wurden.
In großen Gebäuden entwickelt sich Stoßverkehr nach oben
allmählich, wobei eine Spitzenverkehrssituation in wenigen
Minuten bis zu einigen zehn Minuten entsteht. Der Rechner
44, der in diesem Stadium hauptsächlich mit der Verarbei
tung kurzfristiger Lastdaten beschäftigt ist, vergleicht
diese Lastdaten mit gewissen gegebenen Grenzen und ent
scheidet, wann der Stoßverkehr nach oben beginnt. Dies er
folgt in dem in Fig. 6 gezeigten PTC-Block, dem Block für
die Spitzenverkehrssituation. Wenn das Prüfergebnis negativ
ist (FALSCH), entscheidet der Rechner, daß noch normale Be
dingungen herrschen und hält die Aufzuggruppe unter der
normalen Verkehrssteuerung gemäß dem NTC-Block, dem Block
für Normalverkehrskontrolle. Wenn bestimmte Kriterien wäh
rend eines bestimmten Zeitintervalls von zum Beispiel zwei
Minuten erfüllt sind, beispielsweise wenn eine gegebene An
zahl von Fahrkörben mit einer eine gegebene Grenze, zum
Beispiel 70% der nominellen Last übersteigenden Belastung
in Aufwärtsrichtung abgefahren ist, dann ist das Ergebnis
der Prüfung im PTC-Block, dem Block für die Spitzenver
kehrssituation RICHTIG. Die im Wege der Prüfung im PTC-
Block zu erzielenden Schlußfolgerungen können mittels lang
fristiger oder kurzfristiger Verkehrsstatistiken gesteuert
werden, beispielsweise so, daß der Bereichsunterteilungsal
gorithmus außerhalb der normalen Spitzenverkehrsstunden
nicht so leicht wie während der Stoßzeit aktiviert wird. Es
kann nämlich sein, daß das Auftreten eines erhöhten Beför
derungsbedarfs während normaler Verkehrsstunden durch eine
vorübergehende Belastungsspitze verursacht ist, zum Bei
spiel durch eine Gruppe von Besuchern. Dies kann mit der
normalen Gruppensteuerung in annehmbarer Weise erledigt
werden.
Vor dem Umschalten auf die Arbeitsweise der Bereichsunter
teilung nimmt der Rechner 44 eine Prüfung im ECD-Block vor,
dem Block für Aufzugkapazitätsdaten, um festzustellen, wie
viel Aufzugkapazität zur Verfügung steht. Auf diese Weise
kann die sich ergebende Verminderung der Transportkapazi
tät, falls einige der Aufzüge für spezielle Zwecke benutzt
werden, zum Beispiel zum Befördern von Gütern oder sehr
wichtigen Personen, berücksichtigt werden.
Durch Analysieren der Verkehrsverteilung im Gebäude errech
net der Rechner 44 den optimalen Bereichsgrenzwert im SZC-
Block, dem Block für Bereichsunterteilungskalkulation des
in Fig. 6 gezeigten Diagramms. In der Praxis bedeutet die
Bereichsgrenze dasjenige Stockwerk des Gebäudes, in welchem
die durchschnittlichen Belastungen ankommender Aufzüge, die
nicht weitergehen können, etwa die gleichen sind wie die
Belastungen in den Aufzügen, für die das fragliche Stock
werk oder das nächste Stockwerk der erste Halt auf dem Weg
nach oben ist. Die Berechnung der Bereichsunterteilungs
grenze umfaßt eine Anzahl grundlegender Operationen, die
Verkehrsverteilungsdaten beinhalten, und kann infolgedessen
auf vielerlei verschiedene Weise durchgeführt werden. Um
das Prinzip zu erläutern wird nachfolgend ein Beispiel ge
geben.
Im Speicher des Rechners ist die berechnete, theoretische,
optimale Bereichsgrenze ebenso wie bei früheren Spitzenver
kehrssituationen benutzte Ausgangswerte gespeichert. Wenn
die Verkehrssituation eine Aktivierung der Bereichsunter
teilung erforderlich macht, vergleicht der Rechner den aus
neuen Rechnungen gewonnenen kurzfristigen, optimalen Aus
gangswert mit den vorhergehenden Werten, deren gewichteter
Durchschnitt in seinem Speicher gespeichert vorliegt. Wenn
sich die Aufzüge in einem Anfangsstadium befinden, das
heißt wenn sie gerade für den ersten Betrieb in Gang ge
setzt werden, oder wenn sie sich anderweitig in besonderem
Zustand befinden, wird ein theoretischer optimaler Wert be
nutzt. Wenn die Differenz zwischen dem statistischen Wert
und dem berechneten Wert für die Bereichsgrenze eine be
stimmte erlaubte Grenze von zum Beispiel 15% nicht über
steigt, akzeptiert der Rechner den statistischen Wert. Ist
die Differenz größer, dann wird der Bereichsgrenzwert je
weils zur Zeit nur um ein bestimmtes Inkrement korrigiert,
zum Beispiel um ein Stockwerk in der durch den neuberechne
ten Wert angedeuteten Richtung. Das gleiche Prinzip gilt
auch, wenn die Bereichsgrenzen während des Spitzenverkehrs
geändert werden, wie nachfolgend erläutert. Es wird immer
bevorzugt, bei der Berechnung der Bereichsgrenze die Anzahl
der in der Halle wartenden Personen zu berücksichtigen, wie
nachfolgend erläutert. Deshalb kann diese Information auch
bei der Bestimmung der anfänglichen Bereichsgrenze herange
zogen werden, insbesondere dann, wenn innerhalb kurzer Zeit
die Zahl der auf einen Aufzug wartenden Personen stark zu
nimmt.
Die Bereichsunterteilung erfolgt im SZA-Block, dem Block
für die Bereichsunterteilungsaktivierung. Der Rechner 44
gibt die neuen Grenzdaten an den Rechner 10 in der Halle
weiter und befiehlt ihm über den PID-Block, den Block für
Benutzerinformationsanzeige die entsprechenden Funktionen
zu aktivieren, damit die Benutzer zu den richtigen Aufzügen
geleitet werden. Die Funktionen der Benutzerinformation
werden mit den in Fig. 5 gezeigten Einrichtungen verwirk
licht, zu denen die Anzeigevorrichtung 36 für die Bereichs
unterteilung bzw. Bereichsgrenze ebenso gehört wie die Vi
deomonitorgeräte 14 und 43, die die Aufzugbewegungen anzei
gen, sowie die aufzugspezifischen Anzeigevorrichtungen 37
bis 42. Die Bereichsunterteilungsdaten aller Aufzüge der
Gruppe werden gleichzeitig geändert; aber alle vor der Än
derung aufgezeichneten Rufe werden zuerst normal erledigt.
Als nächstes führt der Algorithmus eine neue Prüfrunde
durch, das heißt er kehrt zum BED-Block für die Aufzugba
sisdaten zurück. Während dieser Zeit überwacht der der Be
reichsunterteilung zugeordnete Rechner 44 den Betrieb der
Anlage mit der neuen Bereichsgrenze und führt Rechnungen
durch, um festzustellen, ob erneut Bedarf für eine Änderung
besteht. Wenn die Differenz zwischen dem berechneten Wert
und dem laufenden Grenzwert eine bestimmte Schwelle nicht
überschreitet, in diesem Fall zum Beispiel 10%, ändert der
Rechner die Grenze nicht. Ist die Differenz größer, so wird
der Bereichsgrenzwert jeweils zur Zeit nur um ein bestimm
tes Inkrement korrigiert, zum Beispiel um ein Stockwerk in
der durch den neuerrechneten Wert angedeuteten Richtung. Um
wiederholte Änderungen des Grenzwertes, zum Beispiel zwi
schen zwei Stockwerken zu vermeiden, ist im Algorithmus
eine gewisse Hysterese enthalten, die zur Wirkung kommt,
wenn die Berechnungen einen Änderungsbedarf in entgegenge
setzter Richtung anzeigen. Hierzu wird ein höherer Schwel
lenwert angelegt, im vorliegenden Fall 15%. Bei der Be
rechnung des Bereichsgrenzwertes ist es nützlich, die An
zahl der in der Halle 9 auf einen Aufzug wartenden Personen
zu berücksichtigen, denn selbst während der Stoßzeit können
spezielle Spitzen auftreten, die durch Ereignisse wie die
Ankunft von unterirdischen Zügen in einem unmittelbar unter
dem Gebäude liegenden Bahnhof verursacht sein können und
dergleichen. Wenn in solchen Fällen festgestellt wird, daß
die Anzahl der in der Halle wartenden Personen außergewöhn
lich groß ist, sollte diese Information bei der Berechnung
der Bereichsaufteilung als entscheidender Faktor behandelt
werden.
Wenn die Verkehrssituation eine Aufhebung der während des
Stoßverkehrs nach oben angewandten Bereichsunterteilung er
forderlich macht, erfolgt dies im PTC-Block des Diagramms
gemäß Fig. 6, das heißt im Block für die Spitzenverkehrssi
tuation, denn der Rechner überwacht kontinuierlich den Ver
kehr, beispielsweise während jedes Rechenzyklus, um festzu
stellen, ob eine Spitzenverkehrssituation vorliegt oder
nicht. Der PCT-Block kann auch einen alternativen Beendi
gungszweig aufweisen, in welchem der interne Verkehr inner
halb des Gebäudes berücksichtigt wird, zum Beispiel auf
solche Weise, daß die Bereichsunterteilung aufgehoben wird,
falls das interne Verkehrsvolumen einen nennenswerten An
teil des Gesamtverkehrs übersteigt, selbst wenn im Erdge
schoß noch Spitzenverkehrsbedingungen herrschen. Das ist
manchmal nötig, beispielsweise gegen Ende einer Spitzenver
kehrsphase, um ein vollständiges Verstopfen des internen
Verkehrs zu verhüten.
Das Modell gemäß Fig. 6 stellt ein stark vereinfachtes Aus
führungsbeispiel des Verfahrens gemäß der Erfindung dar.
Die Kette von Entscheidungen und Aktionen, die das Wesen
der Erfindung bilden, kann im Rahmen der Ansprüche auf ver
schiedene Weise verwirklicht werden. So können zum Beispiel
die für die Bestimmung der Bereichsgrenze erforderlichen
Rechnungen in einer anderen logischen Stufe als die Berech
nung des anfänglichen optimalen Bereichsgrenzwertes erfol
gen, zum Beispiel nach der Prüfung auf Änderungsbedarf.
Ferner kann die Berechnung des Bereichsgrenzwertes während
des Spitzenverkehrs auf der Erzeugung von Alternativwerten
beruhen, indem die von langfristigen Statistiken geliefer
ten Informationen berücksichtigt werden, so daß die Grenze
unmittelbar geändert werden kann, wenn die entsprechende
Verkehrsbedingung auftritt.
Um auch für Fälle ungewöhnlicher Aufzugbelastung gerüstet
zu sein, kann der Algorithmus Maßnahmen zur Änderung der im
Zusammenhang mit Fig. 3 beschriebenen Gruppenanordnung der
Aufzüge oder zum Auslösen eines oder mehrerer Aufzüge aus
der Gruppe aufweisen, wobei dem herausgetrennten Aufzug die
Aufgabe eines frei beweglichen Aufzugs zufällt. Unter ge
wissen Umständen können solche Maßnahmen die Gesamtbeförde
rungskapazität der Anlage auf Kosten der Dienstleistungs
qualität während des Spitzenverkehrs erhöhen. Das gilt zum
Beispiel wenn, zu Zeiten des Spitzenverkehrs, eine mäßige
Menge wichtigen internen Verkehrs abgewickelt werden muß.
In bezug auf den Algorithmus und die Erfindung können sol
che Aufzüge als Gruppe betrachtet werden, die einen Bereich
versorgt, der alle Stockwerke des Gebäudes einschließt, wo
bei die Bereichsgrenze für diese Gruppe auf der Basis der
Startzeit und der Anzahl der aus dem Verbund herausgelösten
Aufzüge bestimmt wird.
Wie schon erwähnt, braucht das Verfahren gemäß der Erfin
dung nicht unbedingt mit einem eigenen Rechner 44 verwirk
licht zu werden. Statt dessen können auch die zur Gruppen
steuerung vorgesehenen Rechner 21 und 22, der Rechner 35
für den Kontrollraum oder sogar der Rechner 10 in der Halle
die Logik übernehmen, die die Funktionen des Verfahrens
durchführt.
Claims (6)
1. Verfahren zum Erhöhen der Beförderungskapazität
der Aufzüge in einem Gebäude durch Aufteilen der Aufzüge
(2-7) in zwei oder mehr Gruppen, die jeweils einen oder
mehrere Aufzüge aufweisen, in solcher Weise, daß die Gruppen
bei bestimmten Spitzenverkehrsaufkommen, das auf Zeitbasis,
aufgrund der Aufzugsbelastung und/oder der Anzahl der in der
Aufzugshalle (9) des Gebäudes (1) ankommenden Personen festgestellt
wird, zeitweilig unterschiedliche Bereiche (11, 12)
des Gebäudes (1) versorgen, wobei der Bereichsgrenzwert
aufgrund von Verkehrsstatistiken festgelegt ist, gekennzeichnet
durch folgende Dauerprüfroutine
- a) Berechnen eines optimalen Bereichsgrenzwertes, auf der Basis von Verkehrsstatistiken, der Anzahl Personen in der Aufzughalle und der verfügbaren Beförderungskapazität,
- b) Vergleich des berechneten optimalen Bereichsgrenzwerts mit einem gespeicherten anfänglichen Bereichsgrenzwert, berechnet als theoretische optimale Bereichsgrenze auf der Basis von Verkehrsstatistiken und bestehender Beförderungskapazität unter Einschluß von bei früheren Spitzenverkehrssituationen benutzten Ausgangswerten,
- c) Ändern der Bereichsgrenze, wenn die Differenz zwischen dem berechneten und dem gespeicherten Wert eine bestimmte Grenze überschreitet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Bereichsgrenzwert jeweils nur um
ein bestimmtes Inkrement, z. B. ein Stockwerk, geändert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
kurzfristige Verkehrsstatistiken für entsprechende frühere
Zeiten als Hilfe bei den logischen Operationen benutzt werden,
die für die Feststellung einer Spitzenverkehrssituation
(PTC) erforderlich sind.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß langfristige Verkehrsstatistiken
als Hilfe bei den logischen Operationen
für die Neuberechnung des optimalen Bereichsgrenzwertes benutzt
werden.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß für den Fall, daß
der neuberechnete Bereichsgrenzwert eine Notwendigkeit zum
Ändern der Bereichsgrenze zu ihrem früheren Wert anzeigt,
eine höhere Schwelle bei der Vornahme der Änderungsentscheidung
beachtet wird als im Fall einer Änderung in der
gleichen Richtung wie zuvor.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß bei einer Aufteilung
der Aufzüge auf zwei oder mehr Gruppen zur Bedienung
verschiedener Bereiche (11, 12) des Gebäudes (1) die Anordnung
der Aufzugsgruppen (2, 3, 4; 5, 6, 7) in der Halle (9) berücksichtigt
wird, wobei sichergestellt wird, daß die verschiedene
Bereiche (11, 12) bedienenden Aufzüge voneinander
getrennt werden und sich die Wege der zu verschiedenen Bereichen
gehenden Menschen nicht kreuzen.
Applications Claiming Priority (1)
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