-
Vorrichtung (z. B. Rollenkalander), bei der Stoff- oder Papierbahnen
von einer Rolle abgewickelt und auf eine andere Rolle aufgewickelt werden. Die Erfindung
bezieht sich auf Vorrichtungen, z. B. Rollenkalander, bei denen Stoff-(-)der Papierbahnen
von einer Rolle abgewickelt und auf eine andere Rolle aufgewickelt werden. Bei bekannten
Vorrichtungen dieser Gattung ist die Abwickelvorrichtung zwecks Erzielung der erforderlichen
Spannung in der Stoff- oder Papierbahn mit einer Bremse ausgerüstet, die ein dem
veränderlichen Rollendurchmesser der Abwickelrolle entsprechend veränderliches Bremsmoment
erzeugt und zwecks genügender Ableitung der dabei in Wärme umgesetzten Reibungsarbeit
große, gegebenenfalls sogar mit Wasser gekühlte Bremsscheiben aufweist. Diese bekannten
Vorrichtungen haben den Nachteil, daß die ganze in Wärme umgesetzte Reibungsarbeit
verlorengeht, und daß außerdem der sich sehr rasch abnutzende Bremsscheibenbelag
sehr oft erneuert werden muß. Die Erfindung bezweckt, eine Vorrichtung der eingangs
genannten Gattung zu schatten, bei der eine Bremse für die Abwickelvorrichtung nicht
erforderlich ist, und die dementsprechend von den angegebenen Nachteilen frei ist.
Dieser Zweck wird der Erfindung gemäß dadurch erreicht, daß ein Teil der in die
Abwickelvorrichtung eingeleiteten Energie zum Antriebe eines anderen Teiles der
Vorrichtung (z. B. der Auf wickelvorrichtung) dient, um die erforderliche Spannung
in der Stofft- oder Papierbahn ohne die Mitwirkung einer Bremse zu erzielen.
-
Auf der Zeichnung ist als Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
ein zum Glätten von Stoff- oder Papierbahnen bestimmter Rollenkalander schematisch
dargestellt, und zwar zeigt: Abb. i eine Seitenansicht des Rollenkalanders nebst
der Abwickel- und Aufwickelvorrichtung, Abb. z eine Oberansicht der Aufwickelvori
richturig und der untersten Kalanderwalze und Abb. 3 eine von links gesehene Ansicht
von Teilen der Abb. i.
-
An dem Gestell A (Abb. i) des Rollenkalanders sind die zum Glätten
der Stoff- oder Papierbahn B bestimmten Druckwalzen C gelagert. Neben dem Gestell
A ist die Ab-Wickel- und Aufwickelvorrichtung der Stoff-oder Papierbahn angeordnet.
Die Abwickelvorrichtung besteht aus einer drehbar gelagerten Tragrolle D, auf der
die Abwickelrolle E unter der Wirkung ihres Eigengewichtes lose aufliegt. Die Abwickelrolle
E ist durch die von ihr über die Tragrolle D und die Druckwalzen C zu einer Aufwickelrolle
H geleitete Stoff- oder Papierbahn B in der Weise mit den Druckwalzen C verbunden,
daß ein Teil der die Druckwalzen C antreibenden Energie durch @-ermittlung der Stoff-
oder Papierbahn der Abwickelrolle E zugeführt wird. Die Aufwickelvorri.chtung besteht
aus zwei parallelachsigen Tragrollen F und F1, die in einem Gestell G drehbar gelagert
und durch ein Zahnrädergetriebe f', f l;, f'r zwangläufig miteinander
verbunden sind. Auf den Trag-', rollen F und F1 liegt die Aufwickelrolle H unter
der Wirkung ihres Eigengewichtes lose auf. Die Tragrollen D und F sind mit Riemenscheiben
dl und f2 ausgerüstet, über die ein Treibriemen J gelegt ist. Die Riemenscheibe
dl sitzt dabei fest auf der Welle der Tragrolle D, die Riemenscheibe
f2 dagegen '@ lose auf der Welle der Tragrolle F (s. Abb. 3)
und ist
mit ihr durch eine nur in einem Drehsinne wirksame Kupplung f3 bekannter Einrichturig
verbunden. Gegen den Treibriemen J
legt sich eine als selbsttätiger
Riemenspanner wirkende Rolle K (Abb. i) an, die an- dem einen Arme eines schwingbar
angeordneten zweiarmigen Hebels M, M' gelagert ist. An dem Arme Ml ist ein die Spannung
des Treibriemens I regelndes Gewicht ssa2 verschiebbar und feststellbar angeordnet.
Neben der Riemenscheibe f2 ist eine zweite fest auf der Welle der Tragrolle F sitzende
Riemenscheibe f4 angeordnet, die durch einen weiteren Treibriemen 0 mit einer auf
der Welle der untersten Kalanderwalze sitzenden Riemenscheibe cl verbunden ist.
-
Beim Betriebe des erläuterten Kalanders werden die Druckwalzen C durch
eine nicht dargestellte Antriebsvorrichtung mit möglichst gleichförmiger Geschwindigkeit
gedreht. Die Drehung der Druckwalzen C bewirkt, daß die Stoff- oder Papierbahn B
auf dem durch Pfeile bezeichneten Wege zwischen den Druckwalzen C hindurchgezogen
wird, wobei sie die Trägrolle D und die auf dieser lose aufliegende Abwickelrolle
E in Drehung versetzt. Die Drehung der Tragrolle D überträgt sich durch Vermittlung
des Riemengetriebes d', J, f2 und der in diesem Drehsinne wirksamen Kupplung
f3 auf die Tragrolle F, die ihrerseits durch Vermittlung des Zahnrädergetiebes f5,
f6, f7 die Tragrolle F' der Aufwickelvorrichtung in Umdrehung versetzt. Die
von der untersten Druckwalze C ablaufende Stoff- oder Papierbahn B wird daher auf
die auf den Tragrollen F, F' aufliegende und von diesen durch Reibung mitgenommene
Aufwickelrolle H aufgewickelt. Die Drehung der Tragrolle F überträgt sich ferner
durch Vermittlung des Riemengetriebes f4, 0, c' auf die unterste der Druckwalzen
C und liefert so einen Beitrag zu dem Drehmoment, das die (nicht dargestellte) Antriebsvorrichtung
zum Drehen der Druckwalzen C aufzubringen hat. Das verstellbare Gewicht 1r12 des
Riemenspanners M, M', K ist so eingestellt, daß bei einer Überschreitung
einer bestimmten in der Stoff- oder Papierbahn B auftretenden Spannung die Riemenscheibe
d' in bezug auf den Riemen J zu gleiten anfängt.
-
Beim Reißen der Stoff- oder Papierbahn B bleibt die Tragrolle D und
damit auch die von dieser angetriebene Riemenscheibe f2 stehen. In diesem Falle
wird dann die Tragrolle F von der untersten der Druckwalzen C durch Vermittlung
des Riemengetriebes cl, O, - J'4 angetrieben. Der Hauptvorteil der den Gegenstand
der vorliegenden Erfindung bildenden Vorrichtung besteht darin, daß die zum richtigen
Abwickeln der Stoff- oder Papierbahn erforderliche Spannung erzeugt werden kann,
ohne daß fortdauernd ein beträchtlicher Teil der hierfür aufgewendeten Energie abgebremst
und damit vernichtet zu werden braucht. Ein weiterer Vorteil liegt in dem Wegfall
all der mit dem Betriebe einer derartigen Bremse unvermeidlich verbundenen Betriebsschwierigkeiten
und Zeitverluste, die eine Folge der raschen Abnutzung der Bremsscheiben und der
sich hieraus ergebenden Notwendigkeit ihres öfteren Auswechselns sind.
-
Ohne daß am Wesen der Erfindung etwas geändert wird, kann ein Teil
der in die Abwickelvorrichtung D eingeleiteten Energie auch einem anderen Teile
der Vorrichtung, z. B. einer Kalanderdruckwalze, zugeführt werden. Ferner kann man
den Riemenspanner K, M, Ml, in2 auch durch eine zwischen der Riemenscheibe dl und
der Tragrolle D eingeschaltete Gleitkupplung ersetzen.