DE3819503C1 - - Google Patents
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- C03—GLASS; MINERAL OR SLAG WOOL
- C03B—MANUFACTURE, SHAPING, OR SUPPLEMENTARY PROCESSES
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- C03B23/02—Re-forming glass sheets
- C03B23/023—Re-forming glass sheets by bending
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- Re-Forming, After-Treatment, Cutting And Transporting Of Glass Products (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Herstellen
zweidimensional gebogener und gegebenenfalls vorgespannter
Glasscheiben, mit einem Rollenofen zum Erwärmen der ebenen
Glasscheiben in horizontaler Lage auf Biegetemperatur,
einem sich an den Rollenofen anschließenden
Preßbiegeaggregat und einer sich daran anschließenden
Kühleinrichtung.
Bei einer bekannten Vorrichtung zum Herstellen zylindrisch
gebogener Glasscheiben besitzen die Transportrollen im
Endabschnitt des Rollenofens eine von Rolle zu Rolle
zunehmende Krümmung. Die zu biegende Glasscheibe wird auf
den Transportrollen in die Biegestation transportiert. Das
Preßbiegeaggregat umfaßt eine oberhalb der
Transportrollen angeordnete vollflächige Biegeform und
eine unterhalb der tragenden Bereiche der Transportrollen
absenkbare Rahmenbiegeform, mit der die Glasscheibe gegen
die obere vollflächige Biegeform gepreßt wird. Nach dem
Preßvorgang wird die gebogene Glasscheibe wieder auf die
Transportrollen abgelegt und mit deren Hilfe in die
anschließende Kühlstation verbracht (DE-PS 34 38 705).
Um die Beeinträchtigung der optischen Qualität der auf
den Transportrollen aufliegenden erhitzten Glasscheiben
innerhalb der Biegestation unter der Wirkung ihres
Eigengewichts zu verringern, ist bei dieser bekannten
Vorrichtung vorgesehen, einen Teil des Eigengewichts der
Glasscheibe durch einen zwischen den Transportrollen von
unten gegen die Glasscheibe gerichteten heißen Gasstrom zu
kompensieren. Trotz dieser Maßnahmen kann der Einfluß der
ungleichmäßigen Unterstützung der Glasscheibe durch die
Transportrollen nicht ganz ausgeschaltet werden. Außerdem
ist diese bekannte Vorrichtung verhältnismäßig
aufwendig.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung
der eingangs genannten Art zu schaffen, die die Herstellung
von zweidimensional gebogenen Glasscheiben mit noch weiter
verbesserter optischer Qualität gestattet.
Die Vorrichtung gemäß der Erfindung zeichnet sich dadurch
aus, daß das Preßbiegeaggregat eine untere patrizenartige
vollflächige Biegeform mit zweidimensional geformter
Biegefläche umfaßt, deren oberste Mantellinien in der
durch die Transportrollen im Rollenofen bestimmten
Transportebene liegen, daß die die Biegefläche bildende
Wand der vollflächigen Biegeform mit Bohrungen versehen
ist, die zur Bildung eines heißen Gaskissens mit unter
Überdruck stehendem heißen Gas beaufschlagbar sind und
daß nach Positionierung der Glasscheibe auf dem
Heißgaskissen die matrizenartige Gegenform auf die
Glasscheibe absenkbar ist.
Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist die untere
Biegeform als vollflächige Biegeform ausgebildet, so daß
innerhalb der Biegestation keine unerwünschten
Deformationen der Glasscheibe durch die Schwerkraftwirkung
der Glasscheibe auftreten können. Gleichzeitig jedoch wird
von dieser vollflächigen Biegeform ein Heißgaskissen
gebildet, auf dem die von dem Rollenofen kommende
Glasscheibe schwebend in ihre für den Biegevorgang
erforderliche Position gebracht wird. Während des
Einlaufens der erwärmten Glasscheiben in die Biegestation
auf dem Heißgaskissen erfolgt unter der Wirkung des
Eigengewichts der Glasscheiben bereits eine mehr oder
weniger starke Vorbiegung. Nach erfolgter Positionierung,
das heißt unmittelbar vor der Durchführung des
Preßvorgangs, kann die Zufuhr des heißen Gases zu der
Biegeform kurzfristig unterbrochen werden, so daß die
Glasscheibe durch die obere Form unmittelbar an die
Biegefläche der unteren Vollform angepreßt wird.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung eignet sich in ganz
besonderer Weise für die Herstellung von gebogenen und
vorgespannten Glasscheiben mit einem im wesentlichen ebenen
Mittelfeld und mehr oder weniger stark abgebogenen
Seitenbereichen. Glasscheiben dieser Art finden
beispielsweise für die Verglasung von Vitrinen Anwendung.
Zweckmäßige Ausgestaltungen und Weiterbildungen der
erfindungsgemäßen Vorrichtung sind Gegenstand der
Unteransprüche und ergeben sich darüber hinaus aus der
nachfolgenden Beschreibung verschiedener Ausführungsformen
der Erfindung anhand der Zeichnung.
Von den Zeichnungen zeigt
Fig. 1 eine erste Ausführungsform einer
erfindungsgemäßen Anlage in Form einer
teilweise aufgebrochenen perspektivischen
Gesamtansicht;
Fig. 2 einen senkrechten Längsschnitt entlang der
Linie II-II in Fig. 1;
Fig. 3 einen senkrechten Querschnitt entlang der Linie
III-III in Fig. 7;
Fig. 4 eine andere Ausführungsform einer
erfindungsgemäßen Vorrichtung in Form eines
senkrechten Längsschnittes;
Fig. 5 eine weitere Ausführungsform einer
erfindungsgemäßen Vorrichtung in Form einer
teilweise aufgebrochenen perspektivischen
Gesamtansicht, und
Fig. 6 einen senkrechten Querschnitt entlang der
Linien VI-VI in Fig. 5.
Wie insbesondere aus Fig. 1 zu ersehen ist, umfaßt die
Anlage grundsätzlich einen Horizontal-Rollenofen 1, eine
Biegestation 2 und eine Kühlstation 3, die im
dargestellten Fall als Vorspannstation ausgeführt ist.
Der Rollenofen 1 ist ein Horizontal-Durchlaufofen bekannter
Bauart, der dazu dient, die Glasscheiben 4 auf die
erforderliche Biegetemperatur zu erhitzen. Die
Transportwellen 5, auf denen die Glasscheiben 4 durch den
Ofen transportiert werden, werden auf bekannte Weise
angetrieben. Der Rollenofen 1 ist am Ende durch eine
Stirnwand 6 abgeschlossen. In der Stirnwand 6 befindet sich
eine schlitzartige Öffnung 7, durch die die erhitzte
Glasscheibe aus dem Ofen austritt und in die Biegestation 2
gelangt.
Die Biegestation 2 schließt sich unmittelbar an den Ofen 1
an. Die eigentlichen Biegewerkzeuge sind innerhalb eines
geschlossenen Gehäuses angeordnet, das aus einem unteren
Gehäuseteil 8 und einem oberen Gehäuseteil 9 besteht.
Innerhalb des unteren Gehäuseteils 8 ist die
patrizenförmige Biegeform 10, und innerhalb des oberen
Gehäuseteils 9 ist die matrizenartige Biegeform in Form
einer Rahmenbiegeform 11 angeordnet.
Die patrizenartige Biegeform 10 ist als vollflächige
Biegeform ausgebildet und stellt einen Abschnitt der
Mantelfläche eines Zylinders dar. Die Leitkurve dieser
Zylinderfläche entspricht der gewünschten
Querschnittsform der herzustellenden Glasscheiben; die
Erzeugenden der Zylinderfläche verlaufen in Richtung der
Längsachse der Anlage, das heißt in Transportrichtung der
Glasscheiben. Das Mittelfeld der Biegefläche ist eben
ausgebildet, und die Biegeform 10 ist in einer solchen
Höhe angeordnet, daß die Erzeugenden dieses Mittelfeldes
der Biegeform 10 in Höhe der durch die Transportrollen 5
vorgegebenen Transportebene liegen.
Wie insbesondere aus den Fig. 2 und 3 hervorgeht, besteht
die vollflächige Biegeform 10 aus einer Metallplatte und
ist mit einer Vielzahl von Bohrungen 14 versehen. Die
Biegeform 10 bildet die obere Abschlußplatte einer
geschlossenen Kammer 15, in die unter Überdruck stehendes
heißes Gas eingeleitet wird. Das heiße Gas, das eine etwa
der Temperatur der Glasscheibe 4 entsprechende Temperatur
aufweist, strömt aus den Bohrungen 14 aus und bildet ein
Heißgaskissen, auf dem die Glasscheibe 4 schwebt, ohne
daß sie während der Gleitbewegung mit der Oberfläche
der Biegeform 10 in Berührung kommt. Der erforderliche
Volumenstrom des heißen Gases wird durch ein Gebläse 16
erzeugt. Zum Erwärmen des Gasstroms auf die erforderliche
Temperatur dient ein Heizaggregat 17. Das heiße Gas kann
aus der Öffnung 13 im oberen Gehäuseteil 9 abgezogen und
durch die Leitung 18 im Kreislauf wieder in die Druckkammer
15 zurückgeführt werden.
Die Biegeform 10 ist an ihrem unteren Ende mit einem
Flansch 19 versehen, mit dessen Hilfe sie mit einem
entsprechenden Flansch 20 an dem Druckkammergehäuse 15
befestigt wird. Auf diese Weise kann die vollflächige
Biegeform 10 bei Bedarf gegen eine andere vollflächige
Biegeform ausgewechselt werden.
Wie aus Fig. 3 zu ersehen ist, kann es zweckmäßig sein,
die vollflächige Biegeform 10 auf der unteren Seite mit
Trennwänden 22 zu versehen und die dadurch voneinander
getrennten Felder der Biegefläche, nämlich das Mittelfeld
23 und die beiden abgewinkelten Seitenfelder 24 und 25,
getrennt mit Druckgas zu versorgen, dessen Volumenstrom und
Druck für diese drei Felder jeweils getrennt geregelt
werden kann. Zu diesem Zweck schließen die Trennwände 22
in der Biegeform 10 an entsprechende Trennwände 26
innerhalb des Gehäuses 15 an. Die auf diese Weise
entstehenden Teilräume 27, 28, 29 werden über getrennte
Anschlußleitungen 30, 31 und 32 und über eigne
Regelventile 33 mit dem heißen Druckgas versorgt.
Die innerhalb des oberen Gehäuseteils 9 angeordnete
Rahmenbiegeform 11 ist mit Hilfe des pneumatischen oder
hydraulischen Zylinders 35 oder mit Hilfe einer
entsprechenden mechanischen Hubeinrichtung heb- und senkbar
angeordnet.
Seitlich der unteren Biegeform 10 sind seitliche
Führungsrollen 37 für die Glasscheibe 4 angeordnet. Diese
Führungsrollen 37 dienen dazu, die Glasscheibe 4 auf ihrem
Weg vom Rollenofen 1 in die Biegestation 2 sowie innerhalb
der Biegestation 2 in der erforderlichen Position zu
halten. In der Transportrichtung dienen zur Positionierung
der Glasscheibe 4 Anschläge 38, die unter die
Transportebene abgesenkt werden können.
Die seitlichen Führungsrollen 37 sind auf einem Schlitten
40 gelagert, der in Schienen 41 quer zur Transportrichtung
der Glasscheiben 4 verschiebbar ist. Der Schlitten 40 kann
durch einen hydraulischen Zylinder 42 oder durch einen
entsprechenden mechanischen Antrieb in die gewünschte
Position verfahren werden.
Auf dem Schlitten 40 ist auf dem aus dem unteren
Gehäuseteil 8 herausragenden Teil ein Elektromotor 44
angeordnet, der über einen Antriebsriemen bzw. eine
Antriebskette 45 eine der Rollen 37 antreibt. Über die
beiden Rollen 37 läuft ein Band 46 aus hitzebeständigem
Werkstoff, das auf diese Weise über den Antriebsriemen 45
mit regelbarer Geschwindigkeit angetrieben wird. Das derart
angetriebene Band 46 dient auf diese Weise zur seitlichen
Führung der Glasscheibe 4 auf dem Weg vom Ofen 1 in die
Biegestation 2, wobei es gleichzeitig durch den Kontakt mit
der seitlichen Kante der Glasscheibe 4 für den
Weitertransport der Glasscheibe 4 bis in die Endposition
sorgt. Die gleiche Anordnung von Führungsrollen 37 und
einem angetriebenen Band 46 befindet sich auf der
gegenüberliegenden Längsseite der Biegestation.
Innerhalb der Biegestation 2 ist ferner eine
Transportvorrichtung angeordnet, mit deren Hilfe die
Glasscheibe 4 nach der Durchführung des Biegevorgangs von
der Biegestation 2 in die nachfolgende Kühlstation 3
geschoben wird. Im dargestellten Fall besteht diese
Transportvorrichtung aus einem Schieber 48, der an einer
Stange 49 befestigt ist, die ihrerseits auf beiden Seiten
jeweils an einer endlosen Kette 50 befestigt ist. Die
Ketten 50 sind jeweils in seitlichem Abstand von der
Biegeform auf Kettenrädern 51 oberhalb der Transportebene
der Glasscheiben gelagert, und zwar in einer solchen Höhe,
daß der Schieber 48 die hintere Kante der Glasscheibe 4
ergreift, wenn die Leiste 49 mit dem Schieber 48 sich am
Untertrum der Ketten 50 befindet. Die Ketten 50 mit dem
Schieber 48 werden durch den gesteuerten Motor 52 in
Drehung versetzt, wobei der Schieber 48 die gebogene
Glasscheibe 4′ aus der Biegestation in die Kühlstation 3
schiebt. In der Kühlstation 3 übernehmen angetriebene
Transportrollen 53 den weiteren Transport der Glasscheiben.
Der Schieber 48 löst sich am Ende des Schiebevorgangs von
der Glasscheibe 4′ und kehrt mit dem Obertrum der Ketten 50
in seine Ausgangslage zurück, die sich außerhalb des
Raumes befindet, der von der Rahmenbiegeform 11 beim
Preßvorgang benötigt wird.
Der Verfahrensablauf bei der Durchführung eines
Biegezyklus ist wie folgt: Sobald die vordere Kante einer
Glasscheibe 4, die im Ofen 1 auf Biegetemperatur erhitzt
wurde, in die Biegestation einläuft und sich der unteren
Biegeform 10 nähert, wird mit Hilfe eines nicht
dargestellten Steuerungskreises das Gebläse 16
eingeschaltet und dadurch die perforierte Biegeform 10 von
unten mit Heißluft beaufschlagt. Das aus den Bohrungen 14
austretende heiße Gas bildet zwischen der Oberfläche der
Biegeform 10 und der Glasscheibe 4 ein Heißgaskissen, auf
dem die Glasscheibe 4 aufgrund ihrer Bewegungsenergie oder,
falls erforderlich, aufgrund der ihr durch das angetriebene
Band 46 übertragenen Reibungskraft in ihre Endposition
gelangt, die in Bewegungsrichtung durch den Anschlag 38
und seitlich durch die Rollen 37 und das Band 46 bestimmt
ist. Sobald die Glasscheibe ihre Endposition erreicht hat,
wird der Heißgasstrom zur unteren Biegeform unterbrochen,
so daß die Glasscheibe 4 sich an die Biegeform 10 anlegt.
Die Rahmenbiegeform 11 wird nun mit Hilfe des
Druckzylinders 35 abgesenkt und preßt die Glasscheibe 4
gegen die vollflächige Biegeform 10. Der Anschlag 38 wird
mit Hilfe des pneumatischen Zylinders 35 abgesenkt und gibt
den Weg für die gebogene Glasscheibe 4′ in die
Kühlstation frei. Der Druckzylinder 35 fährt sodann die
Rahmenbiegeform 11 in ihre obere Endlage zurück. Sobald
der Weg für den Schieber 48 durch die Rahmenbiegeform 11
freigegeben ist, schaltet sich der Motor 52 ein, wodurch
der Schieber 48 in seine untere Arbeitsstellung verbracht
wird. Gleichzeitig wird das Gebläse 16 wieder
eingeschaltet, wodurch zwischen der vollflächigen
Biegeform 10 und der gebogenen Glasscheibe 4′ wieder ein
Heißgaskissen gebildet wird. Auf diesem Heißgaskissen
schwebend wird die Glasscheibe mit Hilfe des Schiebers 48
in die Kühlstation 3 geschoben. In dieser Kühlstation 3
wird sie in bekannter Weise mit Hilfe von zwei Blaskästen
58, 59, die jeweils mit Blasdüsen 60 bestückt sind, mit
kalter Luft beschleunigt abgekühlt und dadurch unter
Vorspannung gesetzt.
Eine andere Möglichkeit, um die gebogene Glasscheibe 4′ im
Anschluß an den Biegevorgang von der Biegestation 2 in die
Kühlstation 3 zu fördern, ist in den Fig. 4 und 5
dargestellt. In diesem Fall sind die untere Biegeform 10
einschließlich der Druckkammer 15 einerseits sowie die aus
den beiden Blaskästen 58, 59 bestehende Abblasvorrichtung
andererseits an einem gemeinsamen Tragrahmen 62 befestigt.
Der Tragrahmen 62 ist um eine horizontale Achse 63
schwenkbar gelagert. Mit Hilfe des hydraulischen oder
pneumatischen Zylinders 64 kann der Tragrahmen 62 um einen
Winkel α verschwenkt werden. Wenn die Glasscheibe 4 von
dem Ofen 1 in die Biegestation 2 einläuft, befindet sich
der Tragrahmen 62 in seiner horizontalen Endstellung. Die
Glasscheibe 4 wird, sobald sie auf der Biegeform 10 ihre
Endposition erreicht hat, in der beschriebenen Weise mit
Hilfe der Rahmenbiegeform 11 gebogen. Sobald der
Biegevorgang beendet ist und die Rahmenbiegeform 11 wieder
ihre obere Endstellung eingenommen hat, wird die
Druckkammer 15 mit heißer Druckluft beaufschlagt. Dadurch
löst sich die gebogene Glasscheibe 4′ von der
Formoberfläche und es bildet sich ein Heißgaskissen, auf
dem die Glasscheibe 4′ schwimmt. Sodann wird der
Druckzylinder 64 betätigt und mit dessen Hilfe der
Tragrahmen 62 um den Winkel α verschwenkt. Unter der
Wirkung ihres Eigengewichts gleitet die Glasscheibe 4′ nun
in die Kühlstation, wo sie von den Rollen 53 übernommen
wird. Auf den Rollen 53 läuft sie sodann in eine nicht
dargestellte Entnahmestation.
Auch bei der in Fig. 5 und 6 dargestellten Einrichtung sind
einerseits die untere Biegeform 10 und die Druckkammer 15
und andererseits die beiden Blaskästen 58 und 59 an einem
gemeinsamen Tragrahmen 62 angeordnet, der um die
Schwenkachse 63 mit Hilfe des Druckzylinders 64 schwenkbar
ist, um auf diese Weise die Glasscheibe 4′ nach dem
Biegevorgang von der Biegestation in die Kühlstation 3 zu
fördern. Bei dieser Ausführungsform ist das Mittelfeld 66
der Biegeform 10 jedoch nicht eben, sondern leicht
zylindrisch gebogen. Die Glasscheibe 4 wird deshalb in
diesem Fall beim Einlaufen in die Biegestation durch
seitlich angeordnete zusätzliche
Gaskissen-Stützvorrichtungen 68 unterstützt. Diese
zusätzlichen Stützvorrichtungen 68 bestehen aus der
Geometrie der Biegeform 10 angepaßten Druckkammern, deren
obere Oberfläche eben ist und Bohrungen 69 aufweist, durch
die das heiße Gas zur Bildung des Heißgaskissens
ausströmt. Die Stützvorrichtungen 68 werden über
Druckleitungen 70 mit heißem Druckgas versorgt. Sie sind
an verschiebbar gelagerten Stangen 71 befestigt und werden
von einem Druckzylinder 72 betätigt, der über die
Verbindungslasche 73 auf die beiden Stangen 71 wirkt. Mit
Hilfe des Druckzylinders 72 wird die Stützvorrichtung 68
in die in den Zeichnungen dargestellte Arbeitsstellung
verbracht, wenn die Glasscheibe 4 den Ofen 1 verläßt und
in die Biegestation einläuft. Sobald die Glasscheibe 4 in
der Biegestation ihre Endposition erreicht hat, werden die
beiden Stützvorrichtungen 68 mit Hilfe der Druckzylinder
72 zurückgezogen, worauf sich die Glasscheibe 4 zunächst
unter der Wirkung ihres Eigengewichts und anschließend
unter der Wirkung der Rahmenbiegeform 11 an die untere
Biegeform 10 anlegt.
An den Stützvorrichtungen 68 sind jeweils zwei
Führungsrollen 37 gelagert, über die das flexible Band 46
läuft. Eine der Rollen 37 ist über die Antriebskette 45
von dem Motor 74 angetrieben. Der Motor 74 ist seinerseits
an der Verbindungslasche 73 angeordnet. Die seitlichen
Bereiche der Glasscheiben werden auf diese Weise mit Hilfe
der beschriebenen Stützvorrichtungen sowohl von unten
unterstützt als auch gleichzeitig an ihre Seitenkanten
geführt und gegebenenfalls durch Reibschluß
transportiert und werden so in ihre Endposition verbracht,
die durch die Anschläge 75 definiert ist.
Wenn die seitlichen Endbereiche der Glasscheibe 4 stark
abgebogen werden sollen, empfiehlt es sich, als obere
Rahmenbiegeform eine mehrteilige Biegeform zu verwenden,
wie sie aus Fig. 6 ersichtlich ist. Die Rahmenbiegeform 77
ist in an sich bekannter Weise mehrteilig ausgebildet, und
zwar besteht sie aus einem Mittelteil 78 und zwei
seitlichen Formteilen 79 und 80, die an dem Mittelteil 78
verschwenkbar angeordnet sind. Die Seitenteile 79 und 80
sind jeweils mit einem Hebelarm 81 versehen, an denen
jeweils ein Hebel 82 angelenkt ist. Die Hebel 82 sind
ihrerseits an einem Kurbelgetriebe 83 angelenkt, das von
einer Stange 84 betätigt wird. Die beiden Seitenteile 79
und 80 der Rahmenbiegeform 77 werden mit Hilfe der Stange
84 nach unten geklappt, sobald die Biegeform 77 mit Hilfe
der von einem Druckzylinder betätigten Kolbenstange 85 auf
die auf der unteren Form 10 liegenden Glasscheibe abgesenkt
ist.
Claims (13)
1. Vorrichtung zum Herstellen zweidimensional gebogener
und gegebenenfalls vorgespannter Glasscheiben, mit
einem Rollenofen zum Erwärmen der ebenen Glasscheiben
in horizontaler Lage auf Biegetemperatur, einem sich an
den Rollenofen anschließenden Preßbiegeaggregat und
einer sich daran anschließenden Kühleinrichtung,
dadurch gekennzeichnet, daß das
Preßbiegeaggregat (2) eine untere patrizenartige
vollflächige Biegeform (10) mit zweidimensional
geformter Biegefläche umfaßt, deren oberste
Mantellinien in der durch die Transportrollen (5) im
Rollenofen (1) bestimmten Transportebene liegen, und
daß die die Biegefläche bildende Wand der
vollflächigen Biegeform (10) mit Bohrungen (14)
versehen ist, die zur Bildung eines heißen Gaskissens
mit unter Überdruck stehendem heißen Gas
beaufschlagbar sind und daß nach Positionierung der
Glasscheibe (4) auf dem Heißgaskissen die
matrizenartige Gegenform (11) auf die Glasscheibe
absenkbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der die vollflächige Biegeform (10) zur Bildung
des Heißgaskissens beaufschlagende heiße Gasstrom
während des Preßbiegevorgangs abschaltbar ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß als Transportvorrichtung zum
Überführen der gebogenen Glasscheibe (4′) in die
Kühlstation (3) ein die gebogene Glasscheibe (4′) an
ihrer hinteren Kante angreifender angetriebener
Schieber (48) vorgesehen ist, der sich in seiner
Ruhestellung außerhalb der Transportebene befindet.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß als Transportvorrichtung zum
Überführen der gebogenen Glasscheibe (4′) in die
Kühlstation ein um ein vorgegebenes Winkelmaß (α)
gegen die Horizontale kippbarer Rahmen (62) dient, auf
dem die untere vollflächige Biegeform (10) einerseits
und die Blaskästen (58, 59) andererseits angeordnet
sind, so daß die gebogene Glasscheibe (4′) unter der
Wirkung ihres Eigengewichts auf der geneigten
Transportebene in die Kühlstation gleitet.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß seitlich der patrizenartigen
vollflächigen Biegeform (10) in Höhe der
Transportebene der Glasscheiben (4) Führungselemente
zum Führen und Positionieren der erwärmten
Glasscheiben vorgesehen sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Führungselemente in Richtung quer zur
Transportrichtung der Glasscheiben verschiebbar
angeordnet sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die seitlichen Führungselemente
aus jeweils um eine senkrechte Achse drehbar
gelagerten Rollen (37) bestehen, und daß um die
jeweils auf einer Seite angeordneten Rollen (37) ein
endloses flexibles Band (46) aus hitzebeständigem
Material herumläuft.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß jeweils eine der Rollen (37) mit einem
Antriebsmotor (44) verbunden ist.
9. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die untere,
vollflächige Biegeform (10) mit einer Druckkammer (15)
auswechselbar verbunden ist.
10. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die untere
vollflächige Biegeform (10) in Längsfelder (22, 23,
24) unterteilt ist, die in Verbindung mit
entsprechenden Längskammern (27, 28, 29) in der
Druckkammer (15) getrennt mit heißem Gas
beaufschlagbar sind.
11. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß in der
Biegestation (2) oberhalb der nach unten abgewinkelten
Seitenbereiche der Biegeform seitlich verfahrbare
Gaskissen-Stützvorrichtungen (68) vorgesehen sind,
deren obere Oberfläche jeweils eben ist und in der
Transportebene der Glasscheibe (4) liegt.
12. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die matrizenartige
Gegenform eine mehrteilige Biegeform (77) ist, deren
Seitenteile (79, 80) an dem Mittelteil (78)
verschwenkbar angeordnet sind.
13. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß das Biegeaggregat
in einem geschlossenen Gehäuse (8, 9) angeordnet ist
und daß dieses Gehäuse (8, 9) mit einer Rohrleitung
(18) zur Führung des heißen Gases im Kreislauf verbunden ist.
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