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Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung gehärteter Glasplatten aus
durch Ziehen oder Walzen erzeugtem Flachglas Die Erfindung betrifft das Härten von
Glasplatten, und die Erfindungsaufgabe besteht in einem verbesserten Verfahren und
einer zur Ausführung desselben dienenden Vorrichtung, um die Glasplatten aus Flachglas
im Anschluß an seine Erzeugung durch "Liehen oder Walzen herzustellen.
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Gemäß der bisherigen Arbeitsweise läßt man die Glasplatten, wie man
sie nach einem der bekannten Verfahren erhält, zunächst durch Kühlen sich allmählich
abkühlen, worauf sie, wenn sie erkaltet sind, auf die gewünschten Abmessungen geschnitten,
alsdann von neuem erhitzt und zuletzt schnell abgekühlt werden.
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Erfindungsgemäß werden die Verfahrensstufen des Abkühlens, des Erkaltens
sowie der Wiedererhitzung vermieden, und es wird damit eine Ersparnis sowohl hinsichtlich
des Wärmeaufwandes beim Abkühlen und Wiedererhitzen als auch durch Fortfall der
mit diesen Vorgängen verbundenen Arbeit erzielt.
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Der neuen Verfahrensweise liegt ferner folgende Überlegung zugrunde.
Das Härten des Glases ist grundsätzlich bedingt durch die Temperatur der inneren
Schichten des Glases, cla ja diese zu einer Zeit zähflüssig bleiben müssen, «-o
die äußeren Schichten schon wesentlich starr sind. Nun werden beim Erhitzen einer
kalten Glasplatte deren äußere Schichten ein schnelleres Ansteigen ihrer Temperatur
aufweisen als die inneren Schichten, und daher muß die Platte zu einer Durchschnittstemperatur
erhitzt werden, die höher ist als die benötigte Temperatur der inneren Schichten.
Bei der Erzeugung der Glasplatten im Arbeitsgang des Ziehens und Auswalzens ergibt
sich indessen der umgekehrte Fall, da hier die äußeren Schichten eine niedrigere
Temperatur als die inneren Schichten aufweisen, indem ihre Berührung mit der Luft
oder mit den Formwalzen abkühlend wirkt. Für eine gegebene Temperatur der inneren
Schichten ist also die Durchschnittstemperatur in einer nicht dem Kühlen nach ihrer
Bildung unterzogenen Platte niedriger als wie in einer Platte, welche abgekühlt
und wieder erhitzt wurde. Weil die Verwerfung einer Glasplatte während des. Härtens
von ihrer Durchschnittotemperatur abhängt, erweist sich die niedere Durchschnittstemperatur,
die bei dein Verfahren gemäß der Erfindung erforderlich ist, eben als vorteilhaft.
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Erfindungsgemäß wird das im Wege des Ziehens oder Walzens erzeugte
Flachglas in Platten der gewünschten Größe in bekannter
Weise geschnitten,
während es noch in bildsamem Zustande ist,. _ wöraüf dann die Platten ohne anschließende
Kühlofenbehandlung schnell abgekühlt werden, um sie zu härten: Die Temperatur der
geschnittenen Platten kann, wenn es nötig ist, regelnd beeinflußt; werden, entweder
derch örtliche Erhitzung oder rCühlung, indem hiermit angestrebt wird, ihre Temperatur
gleichmäßig zu machen. Das Glas kann in Plattenform mittels Stanz- oder Stempelplatten
geschnitten oder aufgeteilt werden, und diese Werkzeuge können metallene Platten
einschließen, welche, wenn sie im Stanzvorgang mit dem Glas. in Berührung treten,
geeignet sind, eine schnelle Abkühlung hervorzurufen, sei es durch ihre Wärmeleitfähigkeit
oder unter Beihilfe von- Wasserkühlung. Glas mittels metallener Platten zu härten,
ist an sich bekannt und-nicht Gegenstand der Erfindung, die vielmehr darin besteht,
gleichzeitig Glasplatten auszuschneiden und zu härten. In den Falle, wo es sich
um die Anwendung der Erfindung auf das Plattenglasziehverfahren handelt, werden
die plattenförmigen Stanzwerkzeuge zweckmäßig an Ketten angebracht, durch deren
Umlaufantrieb zugleich das Ziehen des Glases stattfindet. In dem Falle dagegen,
wo es sich um gewalztes Plattenglas handelt, werden die Ränder des Glasstreifens
zweckmäßig mittels einer Schneidrolle abgeschert,, und man kann die Durchtrennung
in Querteilungsabständen entsprechend der gewünschten Plattengröße durch Scheren
oder andere Hilfsmittel bewerkstelligen. Die Ränder eines noch bildsamen Glasbandes
abzuscheren, ist an sich bekannt und ebenfalls nicht Gegenstand der vorliegenden
Erfindung.
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Auf den Zeichnungen ist Abb. i eine wesentlich als Vorderansicht gezeichnete
Darstellung einer zur Anwendung beim Plattenglasziehverfahren . dienenden Vorrichtung
mit durch Kettenlauf bewegten Stanzplatten zum Ausstanzen der Glasplatten aus dem
gezogenen Streifen oder Glasband, Abb. 2 eine Seitenansicht, die in größerem Maßstabe
die Hälfte einer der Stanzplatten zeigt.
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Abb.3 ist ein senkrechter Schnitt durch zwei Paare solcher Stanzplatten,
von denen das obere Paar sich in der- der Vollendung des Stanzvorganges entsprechenden
Lage befindet.
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Abb.4 i`st ein Teilschnitt nach der Linie A-A von Abb. 2 in größeren
Maßstabe.
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Abb. 5 ist eine Vorderansicht einer Vorrichtung zur Durchtrennung
eines Walzglasstreifens mittels Abscherung in Querrichtung zur Streifenbahn.
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Abb. 6 und 7 sind Stirnansichten- des links und rechts gelegenen Endes
der Vorrichtung nach Abb. 5, wobei in dem einen und anderen Falle die Teile am jenseitigen
Ende nicht mit-";gezeichnet sind.
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Abb. 8 ist eine stückweise Oberansicht der t`- Torrichtung zum Beschneiden
der Ränder .ies Walzglasstreifens und Abb.9 ein diese Darstellung ergänzender senkrechter
Schnitt durch den Streifen z\vischen den Walzen, welche beide in Ansicht gezeichnet
sind.
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Abb. io ist eine Seitenansicht der Vorrichtung zur Zuführung der zugeschnittenen
Glasplatte zu der Härtungseinrichtung.
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In Abb. i ist mit i der nach dem Glaszieli-'verfahren gebildete, aus
einer darunter befindlichen Glasschmelze zwischen Abdeckplatten 2, 2 emporgehobene
Glasstreifen bezeichnet. Zwei aus Gliedern 3 bestehende Ketten, eine auf jeder Seite
des Glasbandes bzw. Glasstreifens, laufen über zwei Paare von Kettenrädern 4., die
sich in Lagern drehen und miteinander in Getriebseingriff mittels einer Querwelle
6 und durch Kegelräder 7 sind. Die Kettenräder 4 werden (durch eine nicht dargestellte
Antriebsvorrichtung) beständig so angetrieben, daß die Ketten mit der für das Ziehen
des Glasbandes i erforderlichen Geschwindigkeit bewegt werden. Jede Kette hängt
in einer Schleife von seinem Kettenräderpaar 4 herab. Die rechts und links gelegenen
Kettenräder ,d. drehen sich im Uhrzeigersinn bzw. entgegen der Uhrzeigerrichtung.
An jedem Kettenglied 3 befindet sich, um Zapfen 8 schwingbar, j e eine Stempelplatte
9. Abb. 2 zeigt in größerem Maßstabe die eine Hälfte einer Stempelplatte 9 am Zapfen
8 schwingbar und mit zwei Gliedern 3 verbunden. Das links gelegene Ende des Zapfens
8 liegt dabei in 1 Eingriff mit einem der Kettenräder ,-und die Stempelplatte 9
hat ihre Führungslage zwischen den beiden Rädern jedes Paars, während sie um die
Zapfen 8 schwingbar ist.
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Die Ansicht nach Abb. i ergibt sich aus einem nach der Linie B-B bei
Abb. 2 hindurchgelegten Schnitt, und deswegen ist das vordere Lagergestell 5 der
Kettenräder nebst Führungszubehör weggelassen.
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An dem einen und anderen Ende jeder Stempelplatte 9 ragen nach der
Seite zwei Fortsätze io@(Abb.2) hervor, die Rollen ii tragen. Diese sind zum Eingriff
mit Schienen i2 (Abb. i) befähigt, die am Boden der von den Ketten gebildeten Schleifen
angebracht ; sind, womit eine Führung in solcher Weise erzielt wird, daß die Stempelplatten
9 beim Aufwärtsrücken zur Stellung der Stempelplatte 9a vom Glasstreifen i entfernt;
also in Freistellung gehalten werden.
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Bei einer Stellung ein wenig oberhalb derjenigen von 9a werden die
zu einem Paar gehörigen
Stempelplatten 9 gegeneinander bewegt,
um so im Stanzschnitt eine Glasplatte aus dem Streifen i auszuschneiden; die hierzu
dienende Einrichtung wird nachher beschrieben. Bei den Stellungen 9b und sind die
Stempelplatten als in ihrer Zusaminenschlußlage befindlich gezeichnet. Oberhalb
'solcher Stellungen trennen sich die Stempelplatten voneinander infolge der Bewegung
der Ketten um die Kettenräder herum. Die rechts gelegene Stempelplatte g hält die
ausgestanzte Glasplatte innerhalb ihrer Umgrenzung zurück, und erst wenn sie die
Stellung 9d erreicht hat, wird die Glasplatte, wie nachher näher erläutert, aus
der Stempelplatte ausgestoßen und von einem Tragteil 13 aufgenommen, um weggefördert
zu werden. Unterhalb dieser'Stellung werden die Stempelplatten durch Wasserstrahlen
aus dem Rohr 14 gekühlt.
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In Abb. 3 ist durch vergrößerte Schnittdarstellung an zwei Stempelplattenpaaren
bei dem einen die offene Lage und bei dem andern die geschlossene Lage entsprechend
den Stellungen, 911 und 9b ersichtlich gemacht. Jede Stempelplatte 9 besteht aus
einem Gehäuse 15 mit einer vollen Einlageplatte 16, deren dem Glase zugekehrte Fläche
poliert ist. Diese Einlageplatte lagert eingebettet und versenkt an dem rechts gelegenen
Gehäuse 15, steht dagegen beim links gelegenen Geliäuse vor; durch die Ränder der
hier vorstehenden Einlageplatte wird im Zusammenwirken mit der Einfassungskante
des rechts gelegenen Gehäuses das Abscheren bzw. Ausstanzen des Glases zur gewünschten
Plattengröße bewirkt, während zugleich die so ausgestanzte Glasplatte in das rechts
gelegene Gehäuse unter Pressung zwischen den Platten 16 hinübergewechselt wird:
dies ist durch die Stellung 9b der Stempelplatten veranschaulicht. Die Einlageplatte
16 im rechts gelegenen. Gehäuse lagert darin lose und wird in Stellung durch vier
außermittige Nockenzapfen 17 (Abb. 4) gehalten; dieselben greifen in Schlitze an
der Einlageplatte 16 und sind an der Stirnseite von Bolzen i8 angebracht, die zur
Drehung am Gehäusekörper 15 befähigt sind. Den Bolzen 18 in fester Verbindung zugehörige
Steharme 19 (Abb. 4) befinden sich außerhalb der Gehäusewandung, und je zwei dieser
Stellarme auf jeder Seite des Gehäuses 15 sind durch eine Lenkstange 2o (Abb. 2)
miteinander gekuppelt. Zufolge Drehung der Stellarrne i9 an beiden Seiten der Stempelplatte
um 9o° pressen die außermittigen N ockenzapfen 17 die Einlageplatte 16 auswärts
vom Gehäuse 15 weg, und so wird das Ausstoßen der Glasplatte bewirkt. Paßstifte
und -löcher sind an den Fortsätzen fo, wie bei 21 durch punktierte Linien angedeutet,
vorgesehen, um das genaue Zusammenschließen der Stempelplatten 9-gegeneinander zu
sichern.
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Die Vorrichtung zum Zusammenpressen der Stempelplatten 9, um eine
Platte aus dein Glase auszustanzen, ist folgendermaßen angeordnet. Ein Luftdruckzy
linder 22 (Abb. i und 2) ist an einer Kette 23 jenseits jedes Randes des Glasstreifens
i aufgehängt. Die Ketten 23 führen über zwei (nicht mit dargestellte) auf gemeinsamer
Welle angebrachte Rollen und sind mit Gegengewichten versehen, die nicht ganz zum
Ausgleich des Gewichts der Zylinder und ihrer Zubehörteile ausreichen. Mit den zu
den beiden Zylindern 22 gehörigen Kolbenstangen 25 ist eine Koppelstange 24 (Abb.
1, 2 und 3) verbunden, die hinter der rechts gelegenen Stempelplatte 9 durchgeht.
Eine ähnliche Koppelstange 26
(Abb. 3) ist an den Körpern der Zylinder selbst
angebracht und geht hinter der links gelegenen Stempelplatte durch. Die Koppelstangen
24,:26 tragen j e ein Querhaupt 27, welches durch Anlage gegen Vorsprünge 28 auf
der Rückseite des Gehäuses eine Bewegung an die diesbezügliche _ Stempelplatte
zu übertragen vermag. Die Ouerhauptglieder 27 an den Stangen 24,2-6 können gegeneinandergepreßt
oder voneinander bewegt werden, wenn man Preßluft in das eine oder andere Ende der
Luftdruckzylinder 22 einläßt.
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In Abb.3 ist mit gestrichelten@Linien die Klaffstellung der Querhaüptglieder
27 angedeutet, wobei die Stempelplatten 911 in Offenstellung sind. Wenn die Stempelplatten
infolge der Bewegung der Kette die Stellung 9a (Abb. 3) erreichen, wird Preßluft
in die Zylinder 22 eingelassen; dadurch bewegen sich die Querhauptglieder 27 gegeneinander
und pressen so die Stempelplatten zusammen, bei welchem Vorgang eine Glasplatte
ausgestanzt wird. Die Stempelplatten bleiben durch die Ouerhauptglieder zusammengepreßt,
bis die Stellung 9b der Abb. 3 erreicht ist, wobei die Zylinder 22, Koppelstangen
24,:26 und Querhauptglieder 27 die Hubbewegung der Stempelplatten mitmachen. Alsdann
wird Preßluft ami anderen Ende der Zylinder 22 eingelassen und dadurch das Auseinandergehen
der Querhauptglieder 27 veranlaßt. Die Stempelplatten bleiben indessen noch in geschlossener
Stellung, bis sie durch den Fortschritt der Kette, wie in Abb. i angegeben, auseinandergezogen
werden. Die Glasplatten werden gehärtet infolge der schnellen Wärmeabgabe von den
Glasplatten zu den Einlageplatten 16. Die Zylinder 22 werden mittels Stangen 29
(Abb. 2) geführt, die Fortsätze der Koppelstangen 24,:26 sind; dieselben endigen
in Rollen 3o, deren jede in zueinander benachbarten
parallelen
Gleisnuten 31 und 32 an Führungsplatten.33 eine Eingrithahn hat. Wenn die
Zylinder 22 mit ihren Kuppelstangen 24, 26 und Querhauptgliedern -27 in ihrer tiefsten
Stellung (wie in Abb. 3 gestrichelt angedeutet) sind, d. h. sich von den Stempelplatten
frei abgerückt befinden, sind - j ene Rollen 3o bis an das Unterende der äußeren
Gleisnuten 32 abwärts gerückt. Sie sind dann frei, in das Unterende der benachbarten
inneren Gleisminen 31 hinüberzuwechseln, sobald Prsßluft an den Zylindern zum Zwecke
der Plattenausstanzung eingelassen wird.
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Da die Zylinder, Kuppelstangen. und Querhauptglieder sich mit den-
Stempelplatten heben, laufen die Rollen 30 längs den inneren Gleisnuten 31 empor,
bis beim Ankommen der Kuppelstangen und O_uerhauptglieder in der mit vollen Linien
geze'ichneten Stellung und wenn durch Lufteinlaßsteuerung die Trennung der Querhauptglieder
erfolgt, die 1tOllen 30 in das Oberende der äußeren Nuten 32 übergehen. Alsdann
fallen die Zylinder, Kuppelstangen und Querhauptglieder gemeinsam in ihre unterste
Stellung, da ja ihr Gewicht nicht völlig von den Gegengewichten ausgeglichen ist.
Die den Zylindern 22 zugeordneten Steuervorrichtungen für den Preßlufteinlaß, welche
nicht mitgezeichnet sind, werden zweckmäßig selbsttätig, durch Mittel betätigt,
die mit den Kettenradwellen verbunden sind, so daß die' Zylinder immer dann in Wirkung
gesetzt werden, wenn jede Stempelplatte 9 die Stellungen 9a und 9b in Abb. 3 erreicht.
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Die Länge des bei der Aufwärtsbewegung der Zylinder 22, durchschrittenen
Weges muß um ein geringes Stück kleiner als das Teilungsmaß der Kettenglieder 3
sein, so daß die zu ihrem Hochsteigen beanspruchte Zeit und die Zeit des Fallens
gleich ist der Zeit, welche für die Bewegung der Kette über die Länge einer Teilung
hin beansprucht wird.
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Die Randleisten 34 des Glasstreifens (Abb. 2) bleiben durchgehend
ganz und werden mittels der Walzen 35 (Abb, r) hochgezogen.
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Ein abgeändertes Verfahren und Vorrichtungen zur Ausführung der Erfindung
sind in Abb. 5 bis to veranschaulicht, nämlich für den Fall, daß es sich um deren
Anwendung bei Erzeugung von Glasstreifen oder langen Glasplatten durch Auswalzen
handelt, wobei man die Kühlung der ausgeschnittenen Glasplatten durch Luftgebläsewirkung
in üblicher Weise nutzbar machen kann. In Abb. 8 und 9 ist mit 36 der aus der Walzmaschine
hervorgehende Glasstreifen bezeichnet, der in der Richtung des Pfeils über dem Bett
37 wandert. Der Streifen geht zwischen einem Paar Walzen 38, 39 hindurch; von diesen
besitzt die Walze 38 Endflansche 4o, welche mit den Stirnenden der Walze 39 so zusammenwirken,
daß dadurch die Randleisten 41 des Streifens in bekannter Weise abgeschert werden.
Der so auf das Breitenmaß beschnittene Streifen setzt seinen Weg über dem Bett 42
fort. Dieses Bett ist als vor der Ouerschneidvorrichtung endigend in Abb.6 dargestellt.
Abb. 5 zeigt die in üblicher Weise das Bett überquerende Schneidklinge 45 und den
mit ihr zusammenwirkenden, einen entsprechenden Schlitz 44 aufweisenden Abscherblock
43 in Vorderansicht, zu welcher Abb. 7 eine Endansicht von rechts her gesehen darstellt.
Die Schneidklinge 45 ist schwingbar und so angeordnet, daß sie in den Schlitz 44
eintreten kann; wenn dies der Fall ist, schert die Klinke einen schmalen Streifen
Glas ab. Der Abscherblock 43 ist besonders, wie aus Abb. 5 ersichtlich, an Schildzapfen
46 schwingbar gelagert und erfährt, wenn ein quer durchgehender Schnitt auszuführen
ist, wie üblich eine Drehung so, daß seine Oberfläche sich nach rechts (in bezug
auf Abb.6) mit der Geschwindigkeit des Streifens fortschreitend bewegt, während
der Schnitt stattfindet, um nachher zurückzuschwingen. Diese Bewegung wird dem Block
43 mittels der an ihm angebrachten Rollen 47 durch zwei mit diesen in Eingriff stehende
Nockenscheiben 48 übertragen; letztere werden gleichzeitig und gleichsinnig von
einem Schneckengetriebe 49, 5o aus durch Zwischenräder 53 in Eingriff mit Rädern
52 angetrieben. Das. Schneckenrad 5o und das an den Rädern 53 in Eingriff liegende
Zahnrad 51 drehen sich gemeinsam auf einem Wellenschaft 54, der eine Fortsetzung
des einen Schildzapfens 46 (links in Abb. 5) ist. Die Nockenscheiben 48 und Zahnräder
52, 53 drehen sich in an einem Gestellkörper 55 angebrachten Lagern. Die Schnecke
49 kann von dem zur Streifenwalzmaschine gehörigen Getriebe aus durch eine Kupplung
oder durch einen unabhängigen Motor angetrieben werden. In Abb. 6 ist der mit Schlitz
versehene Abscherblock 43 in seiner Mittelstellung gezeichnet; die Ausgangslage
desselben befindet sich aber nahe dem Stirnendes des Bettes 42 und die Schwingung
endet in einer Stellung dicht hinter dem Bett 56.
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Die Schneidklinge 45 ist an einer Welle 57 festgekeilt, die sich.
in Konsollagern 58 eines mit dem Block 43 starr verbundenen Tragstückes drehen kann.
Ebenfalls auf der Welle 57 festgekeilt ist ein abwärts reichender Arm 59, an welchem
die Kolbenstange 6o eines Luftdruckzylinders 61 angelenkt ist; letzterer ist fest
an der Wange des Blocks 43 angebracht und besitzt Steuerkanäle 62 (Abb. 5).
Wenn Preßluft zu dein links gelegenen Ende
des Zylinders 6 i eingelassen
wird, erhält die Schneidklinge .45 die Bewegung im Sinne der Abwärtsschwingung mit
dem Erfolg des Abscherens eines Ouerstreifens von Glas, und die Schneidklinge wird
wieder gehoben, wenn Preßluft zum anderen Zylinderende eingelassen wird.
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Die Arbeitsweise mit dieser Vorrichtung ergibt sich demgemäß so, daß,
wenn der Glasstreifen, der vorher auf das Breitenmaß (wie beschrieben) durch Randbeschneidung
gebracht ist, vom Bett ,4? fortschreitend über den (nach links umgelegten) Block
43 hinweg und auf die gewünschte Länge an das Bett 56 übergeführt ist, zunächst
der *Drehungsantrieb der Schnecke ¢9 eingeschaltet wird, um den Block :43 sich mit
dem Streifen bewegen zu lassen, daß dann die Preßluft an dein Zylinder 61 zur Bewerkstelligung
des Abscherens eines schmalen Ouerstreifens eingelassen wird und daß unOmittelbar
danach durch Umwechselung der Preßlufteinlaßsteuerung die Schneidklinge wieder gehoben
wird. Hiernach schwingt der Abscherblock 43 zur Linkslage zurück, indem er dabei
unterhalb des ankommenden Streifens v orbeigleitet.
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In Abb. io ist die Vorrichtung zur Förderbewegung der abgeteilt aus
der Schneidvorrichtung hervorgehenden Glasplatten dargestellt. Die zunächst auf
dem Bett 56 liegende abgeschnittene Länge des Streifens wird mittels eines hakenförmigen
Anpackwerkzeuges, das man hinter dem Plattenrand in die von der Schneidklinge geschaffene
Lücke eingreifen läßt, erfaßt und zu der kippbar angeordneten Bettplatte 63 hinübergezogen,
wo die Glasplatte dann die mit vollen Linien bei 64. gezeichnete Stellung einnimmt.
Die Bettplatte 63 ist bei 65 an einem Gestell 66 schwingbar und zur Kippschwingung
befähigt, wobei ein Gegengewicht 67 mit geringem Übergewicht so angeordnet ist,
daß die unbelastete Platte. 63 für gewöhnlich die durch volle Linien bezeichnete
und mittels Anschlages 68 bestimmte Stellung einnimmt. "Zufolge der Aufnahme der
Glasplatte 64. findet ein L'berwiegen auf der Seite des Gegengewichts statt und
kippt die Bettplatte 63 in die mit gestrichelten Linien bezeichnete Lage nieder.
Die Stellung der daran lagernden Glasplatte wird durch einen einstellbaren Anschlag
69 so bestimmt, daß ein kurzes Stück dieser Platte 64. über der Bahnfläche des Bettes
frei vorsteht, wenn die Platte nahezu in der aufrechten, gestrichelt angedeuteten
Stellung ist. Dieses vorstehende Stück wird dann mittels Greifklauen 7o in üblicher
Art erfaßt,welche zu einem über dem Plattengestell angeordneten, auf einer Schiene
71 fahrbaren Hebezeug gehören; durch Anhebung desselben bzw. der Schiene wird die
Glasplatte angehoben, worauf sie mittels der Fördervorrichtung zwischen die in bekannter
Weise mit Gebläsedüsen ausgerüsteten Rahmen gebracht werden.
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Übrigens kann -irgendeine der bekannten Arbeitsweisen zur Bewerkstelligung
des Kühlens an den Glasplatten angewendet werden, gleichgültig, ob diese durch Stanzen
mittels Stempelplatten oder durch Abscheren in der gewünschten Plattengröße hergestellt
werden.
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Wenn das Kühlen durch andere Hilfsmittel als durch mit den Stempelplatten
verbundene Metallplatten bewirkt wird, ist es ratsam, die Temperatur der gestanzten
,oder geschnittenen Glasplatten regelnd zu beeinflussen und ausgleichend einzustellen,
indem man sie beispielsweise aufheizt, wenn sie zu kalt während der Schneide- und
Fördervorgänge geworden sind, oder deren eine Seite in bezug auf die andere mehr
oder weniger erhitzt oder abkühlt oder indem man zum Ausgleichzwecke unterschiedliche
Abkühlung oder Erwärmung bei den Randteilen und bei der Mitte anwendet, wenn beim
Schneiden oder Fördern Ungleichheiten in der Oberflächentemperatur entstanden sind.