DE380891C - Verfahren zur Klaerung von Abwaessern, namentlich aus Farbenfabriken und Faerbereie - Google Patents

Description

• Verfahren zur Klärung von Abwässern, namentlich aus Farbenfabriken und Färbereiei Verfahren zur Klärung häuslicher und gewerblicher Abwässer mittels des elektrischen Gleichstroms sind schon mehrfach bekannt geworden. Von diesen unterscheidet sich das neue Verfahren dadurch, daß bei ihm die elektrische Zersetzung absatzweise in mehreren Zellen vorgenommen wird, indem zwischen den einzelnen Zellen. in denen die elektrische Zersetzung stattfindet, Zwischengefäße eingeschaltet werden, in denen die in den vorher durchflossenen elektrischen Zellen gebildeten Fällungen sich zusammenballen und absetzen können, während in allen bisher bekannten Verfahren die elektrische Zersetzung nur in einem Raume vorgenommen wird.
• Es zeigte sich nämlich bei Versuchen, daß in Proben, die während der elektrischen Behandlung von Abwässern herausgenommen und ruhig gehalten wurden, die schon gebildeten Fällungen weiter zunahmen, sich zusammenballten und absetzten und daß, nachdem diese sich abgesetzt hatten, die weitere elektrische Zersetzung leichter vor sich ging, als wenn dasselbe Abwasser kontinuirlich der elektrischen Zersetzung ausgesetzt wurde. In dieser diskontinuirlichen Behandlung besteht der wesentliche technische Fortschritt des neuen Verfahrens, weil durch diese Arbeitsweise an elektrischer Kraft gespart wird, also das Ziel der Abwasserreinigung mit einem geringeren Aufwande an Geldmitteln in gleicher Vollkommenheit erreicht wird.
• Das neue Verfahren eignet sich besonders für die Abwässer aus Teerfarbenfabriken und solchen gelderblichen Betrieben, die diese 1#arbstoffe benutzen (Färbereien). Durch die elel trische Zersetzung werden die in diesen Al wässern enthaltenen Farbstoffe gleichzeitig ze: stört.
• Sind die zu reinigenden Abwässer sehr-reic an Kolloiden, was besonders häufig der. Fa bei den Abfallbrühen der Teerfarbenfabrike ist, so kann es in einzelnen Fällen vorteilhai sein, diese Abfallbrühen vor der elektrische Behandlung zu verdünnen. Zur Verdünnun kann jedes beliebige Wasser, auch bereits elel, trolysierte Abfallbrühe benutzt werden. I einzelnen Fällen ist es auch zweckmäßig, di elektrolytische Behandlung erst vorzunehmen nachdem die in den betreffenden Abfallbrühe: besonders reichlich vorhandenen Kolloide au rein chemischem U"ege durch Zusatz gebräuclr licher Fällungsmittel (Ball;, Eisen, Aluminium ausgefällt wurden oder der Farbstoff durch Zu satt von bekannten Reduktions- und Oxyda tionsmitteln angegriffen wurde. In diese: Fällen kann die Menge der zugesetzten Chemi kauen geringer sein, als wenn dieselben allei einwirken sollen.
• Selbstverständlich ist es, daß in solche Fällen, in denen die auf elektrischem Wege zi reinigenden Abwässer gröbere ungelöste Stoffe auf die der elektrische Strom überhaupt eich einwirkt, mit sich führen, diese vor Eintritt ii die erste elektrische Zelle entfernt werden unc daß nach Austritt aus der letzten elektrische Zelle die in derselben gebildeten Fällungen be seitigt werden, ehe das Wasser in den Vorflute abfließt. Zu diesem Zweck können alle bekann tc#n :Arten von Abfang- und Absitzvorrichtunger (Rechen, Siebe, Klärbecken und Klärtürme sowie Filter) benutzt werden.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Klärung von Abwässern, namentlich aus Farbenfabriken und Färbereien, mittels des elektrischen Gleichstromes, dadurch gekennzeichnet, daß die Abwässer in der Weise elektrolysiert werden, daß der Strom nicht stetig, sondern absatzweise auf die Abwässer einicirkt, indem die elektrische Zersetzung in mehreren voneinander getrennten Zellen stattfindet, und daß -zwischen den einzelnen elektrolytischen Zellen Zwischengefäße eingeschaltet sind, in denen die Fällungen, welche in der aus einer elektrolytischen Zelle ausgetretenen Flüssigkeit bereits gebildet sind, sich zusammenballen und absetzen können, ehe die Flüssigkeit in der nächsten elektrolytischen Zelle weiterhin der Wirkung des Gleichstroms ausgesetzt wird.