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Innenbackenbremse, insbesondere für Kraftfahrzeuge. Als Bremsen für
Fahrzeuge und andere Zwecke, bei denen ein Schutz gegen Verschmutzung oder anderweitige
nachteilige Beeinflussung der Bremsflächen durch Fremdkörper notwendig ist, verwendet
man bekanntlich vorzugsweise Innenbackenbremsen, -weil diese infolge der Möglichkeit
vollständiger Einkapselung am zuverlässigsten wirken und weil bei ihnen . mittels
des . sogenannten Schlüssels eine sehr hohe Bremskraft ausgeübt werden kann. Allerdings
haben diese Bremsen einen wesentlichen Nachteil, der insbesondere bei ihrer Verwendung
an häufig anzuhaltenden Fahrzeugen, z. B. an in Großstädten laufenden Kraftomnibussen
u. dgI., so unangenehm wird, daß man - für solche Zwecke trotz der anerkannten sonstigen
Vorteile der hnnenbackenbremse bereits @-on ihrer Benutzung ganz abgesehen und eine
Außenbackenbrenise angeordnet hat. Die bei starker Beanspruchung der Bremse alle
3 oder 4 Tage erforderliche Auswechslung der Bremsbackenbeläge kostet nämlich infolge
der Notwendigkeit, j edesmal das ganze Rad von der Achse abzunehmen, so viel Zeit,
daß der Betrieb zu sehr aufgehalten und eine wirtschaftliche Ausnutzung der Fahrzeuge
unmöglich wird. Auch eine -erleb ng der Bremsbelagauswechslung auf die betriebsfreien
Nachtstunden würde die Wirtschaftlichkeit der mit den. bisherigen Innenbackenbremsen
ausgerüsteten Kraftomnibusse für den Großstadtverkehr nicht verbessern kiiniien,
da die für Jachtarbeit zu zahlenden erhöhten Löhne und aufzuwendenden Sonderkosten
(z. B. für Beleuchtung usw.) den Betriebskoeffizienten der '#7erkehrsunternehinung
mindestens ebenso ungünstig fieeinfltissen würden, wie das zeitweise Außerdienststellen
de. Omnibusses während N-erkelirsscli@vächerer Tagesstunden.
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Die .\tißenbackenhreinsen, finit <Jenen man sich insbesondere bei
hraftomnibtissen für
Großstadtverkehr wegen des genannten Nachteils
der bisheri-en Innenbackenbrenisen zu behelfen genötigt «-ar, sind, wie bereits
angedeutet, weniger zuverlässig in vier Wirkung als letztere, rla sie der Verschmutzung
und dem Eindringen von griißereii I-#renidkiirpern -(z. B. Steinen usw.) ausgesetzt
sind, ferner verlangen sie mehr Platz, da der Breniskreisdurchinesser naturgemäß
nicht verringert werden kann, die sämtlichen Bremsteile aber außen angeordnet werden
müssen. .außerdem gestattet die Außenbackenbrenise auch nicht die Ausübung einer
so hohen Bremskraft wie die Innenbackenbremse.
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Die vorliegende Erfindung bezweckt nun, die behelfsmäßige Anwendung
der Außenhackenbremse überflüssig zu machen und die Innenbackenbreinse unter Beibehaltung
ihrer bekannten Vorteile so auszubilden, claß der Nachteil wegfällt. zwecks Auswechslung
des Bremsbelags jedesmal das zugehörige Hinterrad oder die Bremstrommel abnehmen
zu müssen. Dies wird nach der Erfindung dadurch erreicht, daß mit den Bremsbacken
ein Bremsbelag lösbar derart verbunden ist, daß der Bremsbelag mittels eines Flansches
auf einem Flansch des Bremsbackens oder Bremslialbringes leicht abnehmbar befestigt
ist.
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Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes ist auf der Zeichnung
dargestellt.
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Abb. i zeigt in einer Stirnansicht ein ty interrad mit der eingebauten
neuen Innenbackenbremse bei abgenommenem Bremstrommeldeckel.
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Abb. 2 ist ein achsialer Schnitt, der außerdem auch eine Tragfeder
erkennen läßt.
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Mit dem Rad a, das beim Ausführungsbeispiel als Hinterrad eines Kraftfahrzeugs
gedacht ist, ist in bekannter Weise die Bremstrommel b verbunden, welche durch einen
Deckel c abgeschlossen ist und riie Bremsteile <leg vollständig eingekapselten
Innenbackenbrenise aufnimmt. Diese bestellt aus zwei halbringförmigen Bremsteilen
d, die mit dem einen Ende auf einem gemeinsamen Bolzen f schwingbar gelagert sind,
während ihre anderen freienEnden ein unrundes. drehbar gelagertes Spreizstück, den
sogenannten Schlüssel g. zwischen sich fassen. Durch Schraubenfedern h, h' «-erden
die beiden Breinshalbringe d gegeneinander, also von der Innenfläche der Bremstrommel
b abgezogen. Das Anziehen der Bremse erfolgt, wie bekannt, dadurch, daß durch eine
Drehen- des Schlüssels die anein<lndergelenkten Halbringe d entgegen der Wirkung
der sie verbindenden Schraubenfedern h, h' auseinandergespreizt «-erden, so riaß
sich did Bremsbeläge gegen den Innenumfang der Bremstrommel b pressen.
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Von bekannten Innenbackenbremsen mit abnehmbarem Bremsbelag unterscheidet
sich die Erfindung dadurch, daß der Bremsbelag fest und doch leicht abnehmbar mit
den Bremsbacken verbunden ist. Beim Ausführungsbeispiel ist der Belagi auf einem
Schulik festgenietet, der mit einem Flansch m versehen ist und mittels dieses auf
einem Flansch 3a des Bremsbackens o oder des Brenishalbrings d festgeschraubt ist.
Der Belag i mit dem Schuh k erstreckt sich nicht auf die ganze Bogenlänge
der Halbringe d, sondern nur auf die Lange der üblichen Bremsbacken o, die mit den
Halbringen d aus einem Stück bestehen können. Bei entsprechender Stellung des Rades
d gegenüber der Tragfeder p kann also der Belag i samt seinem Schuh k abgeschraubt,
nach innen abgezogen und ausgewechselt werden, ohne daß irgendwelche sonstige Bremsteile
oder das Fahrzeugrad selbst abgebaut zu werden brauchen. Die Verbindungsschrauben
s können in irgendeiner an sich bekannten Weise gesichert werden, z. B. durch 'Muttern
t mit federnden Unterlagscheiben.
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Die Schuhe k eignen sich besonders gut für Massenfertigung, da man
aus einem entsprechend geformten Vollring durch zwei um 9o° verschiedene Schnitte
gerade vier Schuhe oder Backen gewinnen kann.
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Für weniger in Anspruch- genommene Fahrzeuge, z. B. Kleinvagen, kann
man der Billigkeit wegen den Belag i mit dem Schuh k natürlich auch aus einem einzigen
Stück herstellen oder aus Gußeisen machen. Wenn man den bekannten dauerhafteren
Ferodobelag wählt, der mit dem Schuh k durch Nieten verbunden ist, so werden zwar
auch bei entsprechender Abnutzung des Belags beide zusammen abgenommen und ausgewechselt,
der Schuh kann jedoch nach Abbauen der Verbindungsnieten wieder zum Aufnieten eines
neuen Belags verwendet werden.