DE3802745A1 - Verfahren zur herstellung von fluormalonsaeure und ihren derivaten - Google Patents
Verfahren zur herstellung von fluormalonsaeure und ihren derivatenInfo
- Publication number
- DE3802745A1 DE3802745A1 DE3802745A DE3802745A DE3802745A1 DE 3802745 A1 DE3802745 A1 DE 3802745A1 DE 3802745 A DE3802745 A DE 3802745A DE 3802745 A DE3802745 A DE 3802745A DE 3802745 A1 DE3802745 A1 DE 3802745A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- acid
- electrolyte
- catholyte
- electrolyzed
- electrolysis
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Withdrawn
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C25—ELECTROLYTIC OR ELECTROPHORETIC PROCESSES; APPARATUS THEREFOR
- C25B—ELECTROLYTIC OR ELECTROPHORETIC PROCESSES FOR THE PRODUCTION OF COMPOUNDS OR NON-METALS; APPARATUS THEREFOR
- C25B3/00—Electrolytic production of organic compounds
- C25B3/20—Processes
- C25B3/25—Reduction
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
- Electrochemistry (AREA)
- Materials Engineering (AREA)
- Metallurgy (AREA)
- Electrolytic Production Of Non-Metals, Compounds, Apparatuses Therefor (AREA)
Description
Biologisch aktive organische Fluorverbindungen finden
häufig Verwendung als Pflanzenschutzmittel oder Pharmazeutika.
Solche Verbindungen besitzen in vielen Fällen eine erhöhte
Wirksamkeit, oft gekoppelt mit verminderter Nebenwirkung,
wobei Effekte, die auf die Fluorsubstitution zurückzuführen
sind, wie höhere Lipidlöslichkeit und höhere
Oxydationsstabilität, eine wesentliche Rolle spielen.
Man kennt heute eine Reihe präparativer Methoden zur
direkten Einführung eines Fluoratoms in die gewünschte
Position organischer Moleküle. Da eine direkte Fluorierung
aber oft nicht praktikabel ist, kommt der Herstellung von
fluorierten Zwischenprodukten für die Synthese der ins Auge
gefaßten Verbindungen eine besondere Bedeutung zu. Mit
der Fluormalonsäure und ihren Derivaten stehen so z. B.
Fluorverbindungen zur Verfügung, die sich nach vielfältigen
synthetischen Methoden in pharmakologisch interessante
Produkte wie Fluorpimelinsäuren, Alkylfluorbarbitursäuren
oder 5-Fluoruracil überführen lassen.
Fluormalonsäure und ihre Derivate können nach verschiedenen
Methoden hergestellt werden, die jedoch meist schlechte
Ausbeuten liefern und bei denen man zudem von sehr toxischen
oder teuren Ausgangsverbindungen ausgeht. So ist es bekannt,
daß man Fluormalonsäurediäthylester durch Umsetzung von
Monofluoressigsäureäthylester und Chlorameisensäureäthylester
unter basischen Bedingungen (J. Chem. Soc. 1959, 3286-3289),
durch Halogenaustausch aus Chlorameisensäurediäthylester
und Kaliumfluorid (USSR P 185,878 (1966) - s. Chem.
Abstr. 67, 2777 r (1967)) oder durch Fluorierung von
Malonsäurediäthylester mit Perchlorylfluorid (J. Org. Chem.
31, 916-918 (1966)) erhalten kann.
Es sind weiterhin Verfahren beschrieben,
Fluormalonsäurederivate durch Ammonolyse bzw. Alkoholyse
von Hexafluorpropen herzustellen (Jap. OS 59-046 256
(1984), Chem. Lett. 1981, 107-110), wobei fünf der sechs
Fluorsubstituenten abgebaut werden, was einen Zwangsanfall
an Fluoriden oder Fluorwasserstoff mit sich bringt.
Nach dem Stand der Technik bestand also das Bedürfnis, ein
Verfahren zur Herstellung von Fluormalonsäure und ihren
Derivaten bereitzustellen, das nicht von toxischen oder
teuren Verbindungen ausgeht, nicht mit einem Zwangsanfall
von Fluoriden oder Fluorwasserstoff verbunden ist und
nach dem man sowohl die Fluormalonsäure als auch ihre
Derivate in hohen Ausbeuten herstellen kann.
Diese Aufgabe konnte nun erfindungsgemäß dadurch gelöst
werden, daß man Halogenfluormalonsäuren, die z. B. durch die
selektive Hydrolyse von Tetrahalogen-2-fluorpropionsäuren
leicht zugänglich sind, bzw. deren Derivate, d. s.
Verbindungen der Formel I, elektrochemisch enthalogeniert.
Dabei entstehen Verbindungen der Formel II
In der Formel I ist R¹ ein Halogen mit einem Atomgewicht
von 35 bis 127, also Chlor, Brom oder Jod, vorzugsweise
Chlor. In den Formeln I und II sind R² un dR³ gleich oder
verschieden und bedeuten Hydroxyl oder die Gruppe OX, worin
X ein Alkali-, Erdalkali- oder NH₄⁺-Ion, insbesondere
Lithium, Natrium, Kalium, Magnesium oder Kalzium, oder
einen C₁-C₁₂-Alkylrest, vorzugsweise C₁-C₆-Alkylrest,
darstellt, oder R² und R³ bedeuten die Gruppe NR⁴R⁵,
worin R⁴ und R⁵ gleich oder verschieden sind und
Wasserstoff oder einen Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis
12 C-Atomen bedeuten. Dieser Kohlenwasserstoffrest kann
aromatischer, cycloaliphatischer oder aliphatischer Natur
sein und hat vorteilhaft 1 bis 6 C-Atome. Zum Beispiel stellt er
Phenyl dar. Bevorzugt sind R⁴ und R⁵ jedoch Wasserstoff
und/oder C₁-C₆-Alkyl.
Als Reste R² und R³ sind Hydroxylreste sowie diejenigen
bevorzugt, in denen X ein Alkali- oder NH₄⁺-Ion oder einen
Alkylrest darstellt.
Als Alkylreste für X, R⁴ und R⁵ kommen insbesondere Methyl,
Äthyl, die verschiedenen Propyl-, Butyl-, Pentyl- und
Hexylreste in Betracht, daneben aber auch höhere Reste
wie die verschiedenen Octyl-, Decyl- und Dodecylreste.
Als Ausgangsverbindungen für das erfindungsgemäße Verfahren
sind also Chlorfluormalonsäure, Bromfluormalonsäure und
Jodfluormalonsäure sowie deren Ester, Amide und Salze
geeignet, die der Formel I genügen.
Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich in geteilten oder
ungeteilten Elektrolysezellen durchführen bei einer Temperatur von
-20°C bis zur Siedetemperatur des Elektrolyten bei einer
Stromdichte von 1 bis 600 mA/cm² an einer Kathode aus Blei,
Cadmium, Zink, Kupfer, Zinn, Zirkon, Quecksilber,
Legierungen dieser Metalle oder Kohlenstoff in einer
Elektrolytflüssigkeit, deren flüssiges Medium aus Wasser
und/oder einem organischen Lösungsmittel besteht. Zur
Teilung der Zellen in den Anoden- und Kathodenraum
lassen sich die üblichen, im Elektrolyten stabilen
Diaphragmen aus organischen Polymeren wie Polyäthylen,
Polypropylen, Polyestern und Polysulfonen, insbesondere
halogenhaltigen Polymeren, wie Polyvinylchlorid
oder Polyvinylidenfluorid, vorzugsweise aber aus
perfluorierten Polymeren, oder Diaphragmen aus anorganischen
Werkstoffen, wie Glas oder Keramik, vorzugsweise aber
Ionenaustauschermembranen, verwenden. Bevorzugte
Ionenaustauschermembranen sind Kationenaustauschermembranen
aus Polymeren wie Polystyrol, vorzugsweise aber aus
perfluorierten Polymeren, die Carboxyl- und/oder
Sulfonsäuregruppen enthalten. Die Verwendung von stabilen
Anionenaustauschermembranen ist ebenfalls möglich.
Erfindungsgemäß werden Kathoden verwendet, die im
Elektrolyten stabil sind. Die Elektrolyse kann sowohl
kontinuierlich als auch diskontinuierlich und in allen
üblichen Elektrolysezellen, wie beispielsweise in
Becherglas- oder Platten- und Rahmenzellen oder Zellen mit
Festbett- oder Fließbettelektroden, durchgeführt werden. Es
ist sowohl die monopolare als auch die bipolare Schaltung
der Elektroden anwendbar. Besonders zweckmäßig ist eine
Arbeitsweise in geteilten Elektrolysezellen (d. i. mit einer
Katholyt- und Anolytflüssigkeit) mit diskontinuierlicher
Ausführung der Kathodenreaktion und kontinuierlichem
Betrieb der Anodenreaktion. Die erfindungsgemäß
verwendeten Elektrodenmaterialien haben eine mittlere
bis hohe Wasserstoffüberspannung. Bevorzugt ist die
Verwendung von Kohlenstoffkathoden, insbesondere bei der
Elektrolyse in sauren Elektrolyten mit einem pH-Wert unter
4, da einige der aufgeführten Elektrodenmaterialien, z. B.
Zn, Sn, Cd und Pb, Korrosion erleiden können. Als
Kohlenstoffkathoden kommen im Prinzip alle möglichen
Kohle-Elektrodenmaterialien in Frage, wie Elektrodengraphite,
imprägnierte Graphitwerkstoffe, Kohlefilze und auch
glasartiger Kohlenstoff.
Als Anodenmaterial können alle bei Anodenreaktionen
üblichen Materialien verwendet werden. Beispiele sind Blei,
Bleidioxyd auf Blei oder anderen Trägern, Platin oder
mit Edelmetalloxyden, z. B. Rutheniumoxyd, dotiertes
Titandioxyd auf Titan oder anderen Materialien für
die Sauerstoffentwicklung aus verdünnten Säuren wie
Schwefelsäure, Phosphorsäure oder Tetrafluoroborsäure oder
Kohlenstoff oder mit Edelmetalloxyden dotiertes Titandioxyd
auf Titan oder anderen Materialien für die Entwicklung von
Chlor aus wäßrigen Alkalichlorid- oder Chlorwasserstoff-
Lösungen.
Bevorzugte Anolytflüssigkeiten sind wäßrige Mineralsäuren
oder Lösungen ihrer Salze, wie verdünnte Schwefelsäure,
Phosphorsäure, Tetrafluoroborsäure, konzentrierte
Salzsäure, Natriumsulfat- oder Natriumchloridlösungen.
Als organische Lösungsmittel sind z. B. geeignet kurzkettige
aliphatische Alkohole wie Methanol, Äthanol, n- und iso-
Propanol oder die verschiedenen Butanole, Diole wie
Äthylenglykol, die verschiedenen Propandiole, aber auch
Polyalkylenglykole aus Äthylen- und/oder Propylenglykol
und deren Äther, Äther wie Tetrahydrofuran, Dioxan, Amide
wie N,N-Dimethylformamid, Hexamethylphosphorsäuretriamid,
N-Metyl-2-pyrrolidinon, Nitrile wie Acetonitril,
Propionitril, Ketone wie Aceton und andere Lösungsmittel
wie Sulfolan oder Dimethylsulfoxyd. Auch Gemische können
verwendet werden. Im Prinzip ist auch eine
Zweiphasenelektrolyse unter Zusatz eines nicht
wasserlöslichen organischen Lösungsmittels wie t-Butylmethyläther
oder Methylenchlorid in Verbindung mit einem
Phasentransferkatalysator möglich.
Der Anteil der organischen Lösungsmittel im Elektrolyten in
der ungeteilten Zelle oder dem Katholyten in der geteilten
Zelle kann 0 bis 100 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmenge
des Elektrolyten oder Katholyten, betragen. Vorzugsweise
beträgt er 10 bis 80 Gew.-%.
Weiterhin können dem Elektrolyten in der ungeteilten Zelle
oder dem Katholyten in der geteilten Zelle Salze von
Metallen mit einer Wasserstoffüberspannung von mindestens
0,25 V (bezogen auf eine Stromdichte von 300 mA/cm²)
und/oder enthalogenierenden Eigenschaften zugesetzt werden.
Als Salze kommen hauptsächlich in Frage die löslichen Salze
von Cu, Ag, Au, Zn, Cd, Hg, Sn, Pb, Tl, Ti, Zr, Bi, V, Ta,
Cr, Ce, Co oder Ni, vorzugsweise die löslichen Pb-, Zn-,
Cd- und Ag-Salze. Die bevorzugten Anionen dieser Salze
sind Cl-, SO₄-, NO₃- und CH₃COO-. Die Salze können der
Elektrolyselösung zugesetzt oder auch, z. B. durch Zugabe
von Oxyden, Carbonaten etc. - in einigen Fällen auch der
Metalle selbst (sofern löslich) - in der Lösung erzeugt
werden. Ihre Konzentration im Elektrolyten der ungeteilten
Zelle sowie im Katholyten der geteilten Zelle wird
zweckmäßig auf etwa 10-5 bis 10 Gew.-%, vorzugsweise auf
etwa 10-3 bis 5 Gew.-%, jeweils bezogen auf die Gesamtmenge
des Elektrolyten oder Katholyten, eingestellt.
Zur Einstellung des für die Elektrolyse günstigsten
pH-Wertes von 0 bis 13, vorzugsweise von 0,5 bis 12, und
zur Erhöhung der Leitfähigkeit können dem Katholyten in der
geteilten Zelle oder dem Elektrolyten in der ungeteilten
Zelle anorganische oder organische Säuen zugesetzt werden,
vorzugsweise Säuren wie Salz-, Bor-, Phosphor-, Schwefel-
oder Tetrafluoroborsäure und/oder Ameisen, Essig- oder
Citronensäure und/oder deren Salze, wobei bei Verwendung
von Säuren, die mit den obengenannten Metallen im neutralen
oder basischen Bereich schwer lösliche Verbindungen bilden,
natürlich nur in solchen pH-Bereichen gearbeitet wird, in
denen sich keine unlöslichen Verbindungen bilden.
Auch die Zugabe organischer Basen kann zur Einstellung des
für die Elektrolyse günstigen pH-Wertes nötig sein und/oder
den Verlauf der Elektrolyse günstig beeinflussen. Geeignet
sind primäre, sekundäre oder tertiäre C₂-C₁₂-Alkyl- oder
Cycloalkylamine, aromatische oder aliphatisch-aromatische
(insbesondere araliphatische) Amine oder deren Salze,
anorganische Basen wie Alkali- oder Erdalkalihydroxyde wie
beispielsweise Li-, Na-, K-, Cs-, Mg-, Ca-, Ba-hydroxyd,
quartäre Ammoniumsalze, mit Anionen, wie beispielsweise
den Fluoriden, Chloriden, Bromiden, Jodiden, Acetaten,
Sulfaten, Hydrogensulfaten, Tetrafluoroboraten, Phosphaten
oder Hydroxyden, wobei natürlich solche Kombinationen von
Kationen und Anionen außer Betracht bleiben, die unter
den angewandten Bedingungen zu unlöslichen Produkten
führen. Als Ammoniumsalze kommen z. B. des C₁-C₁₂-
Tetraalkylammoniums, C₁-C₁₂-Trialkylarylammoniums und
C₁-C₁₂-Trialkylmonoalkylarylammoniums in Betracht. Es
können aber auch anionische oder kationische Emulgatoren
in Mengen von 0,01 bis 15, vorzugsweise 0,03 bis
10 Gewichtsprozenten, bezogen auf die Gesamtmenge des
Elektrolyten oder Katholyten, eingesetzt werden.
Bei der Elektrolyse in ungeteilter Zelle können dem
Elektrolyten Verbindungen zugesetzt werden, die bei einem
negativeren Potential oxydiert werden als die freigesetzten
Halogenionen, um das Entstehen des freien Halogens zu
vermeiden. Geeignet sind hierfür beispielsweise die Salze
der Oxalsäure, der Methoxyessigsäure, der Glyoxylsäure, der
Ameisensäure und/oder der Stickstoffwasserstoffsäure.
Man elektrolysiert bevorzugt bei einer Stromdichte von
10 bis 500 mA/cm². Die Elektrolysetemperatur liegt
zweckmäßig im Bereich von -10°C bis zur Siedetemperatur der
Elektrolyseflüssigkeit, vorzugsweise von 5 bis 90°C,
insbesondere von 15 bis 80°C.
Die Aufarbeitung des Elektrolyseprodukts erfolgt auf
übliche Weise, z. B. durch Extraktion aus dem
Reaktionsmedium oder durch Abdestillieren des
Lösungsmittels. Die dem Katholyten zugesetzten Verbindungen
können so dem Prozeß wieder zugeführt werden.
Zur Herstellung von Fluormalonsäureestern wird die
Elektrolyse in dem entsprechenden Alkohol durchgeführt.
Nach Beendigung der Elektrolyse wird die Hauptmenge des
Alkohols abdestilliert und die Säure nach üblichen Methoden
verestert.
Soweit nichts anderes angegeben ist, wurde in den folgenden
Beispielen eine Elektrolysezelle mit den nachstehenden
Merkmalen verwendet. Die Ausbeuteangaben sind auf den
Umsatz an Chlorfluormalonsäure bezogen.
Elektrolysezelle: Ummantelte Glastopfzelle mit einem Volumen von 350 ml;
Anode: Platinnetz (20 cm²);
Kathodenfläche: 12 cm²;
Elektrodenabstand: 1,5 cm;
Anolyt: verdünnte wäßrige Schwefelsäure;
Kationenaustauschermembran: Zweischichtenmembran aus einem Copolymerisat aus Perfluorsulfonyläthoxyvinyläther und Tetrafluoräthylen (®Nafion 324 der Fa. E. I. du Pont de Nemours & Co., Wilmington, USA); Stofftransport durch Magnetrührer.
Anode: Platinnetz (20 cm²);
Kathodenfläche: 12 cm²;
Elektrodenabstand: 1,5 cm;
Anolyt: verdünnte wäßrige Schwefelsäure;
Kationenaustauschermembran: Zweischichtenmembran aus einem Copolymerisat aus Perfluorsulfonyläthoxyvinyläther und Tetrafluoräthylen (®Nafion 324 der Fa. E. I. du Pont de Nemours & Co., Wilmington, USA); Stofftransport durch Magnetrührer.
1. Es wurde ein Katholyt aus 250 ml Wasser,
0,5 g Natriumhydroxyd, 0,5 g Bleiacetat und 10 g
Chlorfluormalonsäure an einer Kathode aus imprägniertem
Graphit (®Diabon N der Fa. Sigri, Meitingen, Deutschland)
bei einer Stromdichte von 88 mA/cm², einer Spannung von 7,2
bis 5,8 V und einer Temperatur von 30°C elektrolysiert.
Der Stromverbrauch betrug 3,77 Ah und der pH-Wert 0,8.
Man erhielt nach Zugabe von NaCl-Lösung zum Katholyten
durch Extraktion mit Diäthyläther und Abdestillation des
Lösungsmittels 7,36 g Fluormalonsäure (Ausbeute 95,4%)
neben 0,114 g unveränderter Chlorfluormalonsäure.
2. Die Anordnung unterschied sich dadurch, daß eine
ummantelte Glastopfumlaufzelle mit einem Volumen von
450 ml verwendet wurde; der Elektrodenabstand betrug 1 cm,
und der Stofftransport erfolgte mit Hilfe einer Pumpe mit
einem Durchfluß von 360 l/h. Es wurde ein Katholyt aus
250 ml Wasser, 0,5 g Natriumhydroxyd, 0,5 g
Tetrabutylammoniumhydrogensulfat und 2 g
Chlorfluormalonsäure an einer Kathode aus Bleiblech
bei einer Stromdichte von 450 mA/cm², einer Spannung
von 56 bis 30 V und einer Temperatur von 24 bis 44°C
elektrolysiert. Der Stromverbrauch betrug 0,754 Ah und der
pH-Wert 1,5 bis 1,4.
Man erhielt nach der Aufarbeitung wie im Beispiel 1 0,82 g
Fluormalonsäure (Ausbeute 96,8%) neben 1,14 g unveränderter
Chlorfluormalonsäure.
3. Es wurde ein Katholyt aus 300 ml Wasser,
0,5 g Natriumhydroxyd, 0,5 g Silbernitrat und 4 g
Chlorfluormalonsäure an einer Graphitkathode bei einer
Stromdichte von 200 mA/cm², einer Spannung von 12 bis
10,5 V und einer Temperatur von 30°C elektrolysiert. Der
Stromverbrauch betrug 1,78 Ah und der pH-Wert 1,6.
Man erhielt nach der Aufarbeitung wie im Beispiel 1 2,38 g
Fluormalonsäure (Ausbeute 90,9%) neben 0,62 g unveränderter
Chlorfluormalonsäure.
4. Die Elektrolysezelle unterschied sich dadurch, daß
ohne Kationenaustauschermembran gearbeitet wurde. Es wurde
ein Elektrolyt aus 300 ml Wasser, 0,5 g Zinkchlorid, 40 g
Natriumformiat und 6,8 g Chlorfluormalonsäure verwendet und
an einer Kathode aus imprägniertem Graphit (Diabon N) bei
einer Stromdichte von 300 mA/cm², einer Spannung von 12,5 V
und einer Temperatur von 30°C elektrolysiert. Der
Stromverbrauch betrug 3,03 Ah und der pH-Wert 4,9.
Zur Aufarbeitung wurde der pH-Wert mit Salzsäure auf 1
eingestellt, und es wurde wie im Beispiel 1 weitergearbeitet.
Man erhielt 3,84 g Fluormalonsäure (Ausbeute 96,9%) neben
1,76 g unveränderter Chlorfluormalonsäure.
5. Es wurde ein Katholyt aus 300 ml Methanol,
0,5 g Bleiacetat, 0,5 g Natriumhydroxyd und 4 g
Chlorfluormalonsäure verwendet und an einer Kathode aus
imprägniertem Graphit (Diabon N) bei einer Stromdichte
von 200 mA/cm², einer Spannung von 30 bis 17,5 V und
einer Temperatur von 30°C bei einem pH-Wert von 1,04
elektrolysiert. Nach einem Stromverbrauch von 1,78 Ah wurde
die Hauptmenge Methanol abdestilliert und die verbleibende
Lösung mit p-Toluolsulfonsäure unter Rückfluß erhitzt. Man
erhielt 3,98 g Fluormalonsäuredimethylester (Ausbeute
84,5%) neben 0,07 g Chlorfluormalonsäuredimethylester.
6. Es wurde ein Katholyt aus 200 ml 2n NaOH-Lösung in
Wasser und 10 g Chlorfluormalonsäure verwendet und an einer
Kathode aus Elektrodengraphit (Type EH der Firma Sigri,
Meitingen, Deutschland) bei einer Stromdichte von 88 mA/cm²,
einer Spannung von 12 bis 8 V und einer Temperatur von 8°C
bei einem pH-Wert von 10,4 elektrolysiert. Nach einem
Stromverbrauch von 4,5 Ah war der pH-Wert auf 5,6 gesunken.
Zur Aufarbeitung wurde der pH-Wert mit Salzsäure auf 1
eingestellt, und es wurde wie in Beispiel 1 weitergearbeitet.
Man erhielt 6,94 g Fluormalonsäure (Ausbeute 90%).
7. Es wurde ein Katholyt aus 200 ml Isopropanol, 30 ml
2n Salzsäure, 2 g Methyl-trioctylammoniumchlorid und 10 g
Chlorfluormalonsäure verwendet und an einer Kathode aus
imprägniertem Graphit (Diabon N) bei einer Stromdichte von
88 mA/cm², einer Spannung von 16 bis 12 V und einer
Temperatur von 30°C bei einem pH-Wert von 0,9 elektrolysiert.
Nach einem Stromverbrauch von 5,1 Ah wurde die Hauptmenge
des Katholyten abdestilliert, die verbleibende Lösung mit
Chlorwasserstoffgas gesättigt und erhitzt. Man erhielt
7,02 g Fluormalonsäurediisopropylester (Ausbeute 46%).
Claims (10)
1. Verfahren zur Herstellung von Fluormalonsäure und
ihren Derivaten der Formel
dadurch gekennzeichnet, daß man Verbindungen der Formel
worin R¹ ein Halogen mit einem Atomgewicht von 35 bis 127
darstellt und R² und R³ gleich oder verschieden sind und
Hydroxyl, die Gruppe OX, worin X ein Alkali-, Erdalkali-
oder NH₄⁺-Ion oder einen C₁-C₁₂-Alkylrest bedeutet,
oder die Gruppe NR⁴R⁵ darstellt, worin R⁴ und R⁵ gleich
oder verschieden sind und Wasserstoff oder einen
Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis 12 C-Atomen bedeuten,
bei einer Temperatur von -20°C bis zur Siedetemperatur
des Elektrolyten bei einer Stromdichte von 1 bis 600 mA/cm²
an einer Kathode aus Blei, Cadmium, Zink, Kupfer, Zinn,
Zirkon, Quecksilber, Legierungen dieser Metalle oder
Kohlenstoff in einer Elektrolytflüssigkeit elektrolysiert,
die aus Wasser und/oder einem organischen Lösungsmittel
besteht.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man die Elektrolyse bei einem pH von 0 bis 13,
vorzugsweise 0,5 bis 12, im Elektrolyten in der ungeteilten
Zelle oder im Katholyten in der geteilten Zelle durchführt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß man an einer Kohlenstoffkathode in
einem sauren pH-Bereich von 0 bis 4 elektrolysiert.
4. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche
1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man die Elektrolyse
bei einer Temperatur von 5 bis 90°C, insbesondere von
15 bis 80°C, durchführt.
5. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche
1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man die Elektrolyse
bei einer Stromdichte von 10 bis 500 mA/cm² durchführt.
6. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche
1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß man dem Elektrolyten
in der ungeteilten Zelle oder dem Katholyten in der
geteilten Zelle ein lösliches Salz von Metallen mit
einer Wasserstoffüberspannung von mindestens 0,25 V
(bezogen auf eine Stromdichte von 300 mA/cm²), vorzugsweise
von Blei, Zink, Cadmium und Silber, zusetzt, so daß ihre
Konzentration von 10-5 bis 10 Gew.-%, vorzugsweise 10-3 bis
5 Gew.-% beträgt, bezogen auf die Gesamtmenge des
Elektrolyten oder Katholyten.
7. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche
1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß man in geteilten
Elektrolysezellen mit diskontinuierlicher Ausführung der
Kathodenreaktion und kontinuierlichem Betrieb der
Anodenreaktion arbeitet.
8. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche
1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Elektrolyt in
der ungeteilten Zelle bzw. der Katholyt in der geteilten
Zelle 10 bis 80 Gew.-% organisches Lösungsmittel enthält,
bezogen auf die Gesamtmenge des Elektrolyten bzw. Katholyten.
9. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche
1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß man Verbindungen
elektrolysiert, in denen R¹ Chlor ist.
10. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche
1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß man Verbindungen
elektrolysiert, in denen R² und R³ C₁-C₆-Alkyl oder
Hydroxyl darstellt.
Priority Applications (5)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3802745A DE3802745A1 (de) | 1988-01-30 | 1988-01-30 | Verfahren zur herstellung von fluormalonsaeure und ihren derivaten |
EP89100767A EP0326855B1 (de) | 1988-01-30 | 1989-01-18 | Verfahren zur Herstellung von Fluormalonsäure und ihren Derivaten |
DE8989100767T DE58900078D1 (de) | 1988-01-30 | 1989-01-18 | Verfahren zur herstellung von fluormalonsaeure und ihren derivaten. |
US07/302,440 US4950367A (en) | 1988-01-30 | 1989-01-26 | Process for the preparation of fluoromalonic acid and its derivatives |
JP1016496A JPH01222079A (ja) | 1988-01-30 | 1989-01-27 | フルオロマロン酸及びその誘導体の製造方法 |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3802745A DE3802745A1 (de) | 1988-01-30 | 1988-01-30 | Verfahren zur herstellung von fluormalonsaeure und ihren derivaten |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3802745A1 true DE3802745A1 (de) | 1989-08-03 |
Family
ID=6346290
Family Applications (2)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE3802745A Withdrawn DE3802745A1 (de) | 1988-01-30 | 1988-01-30 | Verfahren zur herstellung von fluormalonsaeure und ihren derivaten |
DE8989100767T Expired - Fee Related DE58900078D1 (de) | 1988-01-30 | 1989-01-18 | Verfahren zur herstellung von fluormalonsaeure und ihren derivaten. |
Family Applications After (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE8989100767T Expired - Fee Related DE58900078D1 (de) | 1988-01-30 | 1989-01-18 | Verfahren zur herstellung von fluormalonsaeure und ihren derivaten. |
Country Status (4)
Country | Link |
---|---|
US (1) | US4950367A (de) |
EP (1) | EP0326855B1 (de) |
JP (1) | JPH01222079A (de) |
DE (2) | DE3802745A1 (de) |
Families Citing this family (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
JP3496460B2 (ja) * | 1997-06-13 | 2004-02-09 | ダイキン工業株式会社 | 電解液およびそれを用いるリチウム2次電池 |
EP2421999A1 (de) * | 2009-04-20 | 2012-02-29 | Basf Se | Verfahren zur herstellung von reaktivem zink durch elektrochemische reduktion |
CN114182269B (zh) * | 2021-12-22 | 2023-05-23 | 浙江工业大学 | 一种电化学还原脱氯转化含氯挥发性有机物的方法 |
CN114843601B (zh) * | 2022-05-23 | 2024-03-01 | 远景动力技术(江苏)有限公司 | 电解液及其应用 |
Family Cites Families (6)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
JPS53132504A (en) * | 1977-04-26 | 1978-11-18 | Central Glass Co Ltd | Dehalogenation of halogenated hydrocarbons |
US4533454A (en) * | 1981-09-28 | 1985-08-06 | The Dow Chemical Company | Electrolytic cell comprising stainless steel anode, basic aqueous electrolyte and a cathode at which tetrachloro-2-picolinate ions can be selectively reduced in high yield to 3,6-dichloropicolinate ions |
JPS5946256A (ja) * | 1982-08-31 | 1984-03-15 | Daikin Ind Ltd | α−フルオロシアノ酢酸エステル又はその誘導体の製造方法 |
US4588484A (en) * | 1985-02-28 | 1986-05-13 | Eli Lilly And Company | Electrochemical reduction of 3-chlorobenzo[b]thiophenes |
DE3607446A1 (de) * | 1986-03-07 | 1987-09-10 | Hoechst Ag | Verfahren zur enthalogenierung von chlor- und von bromessigsaeuren |
DE3704915A1 (de) * | 1987-02-17 | 1988-08-25 | Hoechst Ag | Elektrochemisches verfahren zum austausch von halogenatomen in einer organischen verbindung |
-
1988
- 1988-01-30 DE DE3802745A patent/DE3802745A1/de not_active Withdrawn
-
1989
- 1989-01-18 EP EP89100767A patent/EP0326855B1/de not_active Expired - Lifetime
- 1989-01-18 DE DE8989100767T patent/DE58900078D1/de not_active Expired - Fee Related
- 1989-01-26 US US07/302,440 patent/US4950367A/en not_active Expired - Fee Related
- 1989-01-27 JP JP1016496A patent/JPH01222079A/ja active Pending
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
JPH01222079A (ja) | 1989-09-05 |
DE58900078D1 (de) | 1991-05-16 |
US4950367A (en) | 1990-08-21 |
EP0326855B1 (de) | 1991-04-10 |
EP0326855A1 (de) | 1989-08-09 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
EP0280120B1 (de) | Elektrochemisches Verfahren zum Austausch von Halogenatomen in einer organischen Verbindung | |
EP0457320B1 (de) | Verfahren zur teilweisen elektrolytischen Enthalogenierung von Di-und Trichloressigsäure sowie Elektrolyselösung | |
EP0627020B1 (de) | Elektrochemisches verfahren zur herstellung von glyoxylsäure | |
EP0334796B1 (de) | Verfahren zur Herstellung von ungesättigten halogenierten Kohlenwasserstoffen | |
EP0308838B1 (de) | Verfahren zur Herstellung von fluorierten Acrylsäuren und ihren Derivaten | |
EP0326855B1 (de) | Verfahren zur Herstellung von Fluormalonsäure und ihren Derivaten | |
DE3607446A1 (de) | Verfahren zur enthalogenierung von chlor- und von bromessigsaeuren | |
EP0578946B1 (de) | Elektrochemisches Verfahren zur Reduktion von Oxalsäure zu Glyoxylsäure | |
EP4165236B1 (de) | Verfahren zur elektrochemischen herstellung von alkandicarbonsäuren durch ringöffnende oxidation mittels einer dotierten ni(o)oh schaumelektrode | |
EP0293856B1 (de) | Verfahren zur Herstellung fluorierter Vinylether | |
WO1992005299A1 (de) | Verfaharen zur herstellung von halogenierten acrylsäuren | |
EP0339523B1 (de) | Verfahren zur Herstellung von Hydroxicarbonsäureestern | |
EP1769103B1 (de) | Elektrochemisches verfahren zur herstellung cyclopropylbenzylaminen | |
EP0382106B1 (de) | Verfahren zur Herstellung von Thiophenderivaten | |
EP0100498B1 (de) | Verfahren zur Herstellung von Dichlormilchsäure oder dem Nitril oder Amid der Dichlormilchsäure | |
DE3421976A1 (de) | Verfahren zur herstellung von phthalaldehydacetalen | |
DE3529531A1 (de) | Verfahren zur herstellung von carbamidsaeureestern | |
DE2428878C2 (de) | Verfahren zur Herstellung von p-Hydroxymethyl-benzoesäureestern | |
EP0179377B1 (de) | Verfahren zur Herstellung von 1-Alkoxyisochromanen und neue 1-Alkoxy-alkylisochromane | |
EP0384315B1 (de) | Verfahren zur Herstellung von Lactonen |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8130 | Withdrawal |