DE3801858A1 - Kraftbegrenzer an einer sicherheitsgurtvorrichtung - Google Patents
Kraftbegrenzer an einer sicherheitsgurtvorrichtungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Kraftbegrenzer an einer Sicher
heitsgurtvorrichtung, mit einem an seinen beiden Längsenden
in den Kraftflußweg eingefügten Streckelement, das sich unter
Zugbelastung durch Zunahme seine Länge kraftbegrenzend ver
formt.
Kraftbegrenzer dieser Art, die beispielweise aus der DE-OS
22 33 421 bekannt sind, weisen ein Streckelement auf, das aus
in Richtung der Zugbeanspruchung aneinandergereihten Streck
gliedern besteht. Bei Zugbeanspruchung werden die Streckglie
der in Längsrichtung gestreckt, um einen Teil der bei einem
Aufprall freigesetzten kinetischen Energie durch Materialver
formung zu absorbieren und die im Gurtsystem auftretende Zug
spannung zu begrenzen.
Die Kraftbegrenzung soll bereits bei relativ niedrigen Werten
der Zugbeanspruchung einsetzen. Diese Forderung kann durch
Verwendung von Streckgliedern erfüllt werden, deren Formstabi
lität entsprechend gering ist. Zugleich wird aber eine ausrei
chend hohe Bruchlast des Kraftbegrenzers gefordert. Beide For
derungen, nämlich das Einsetzen der Kraftbegrenzung bei bereits
relativ geringer Zugbeanspruchung und eine hohe Bruchlast,
konnten bisher nicht erfüllt werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Kraftbegrenzer
für eine Sicherheitsgurtvorrichtung zur Verfügung zu stellen,
der eine Auslegung des Streckelementes für einen Einsatz der
Kraftbegrenzung bei bereits relativ niedriger Zugbeanspruchung
gestattet, jedoch eine hohe Bruchlast gewährleistet.
Diese Aufgabe wird bei einem Kraftbegrenzer der eingangs an
gegebenen Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die beiden
Längsenden des Streckelementes durch ein streckungsbegrenzen
des Element unter Einfügung eines der vorgesehenen Streckungs
länge des Streckelementes entsprechenden Spiels überbrückt
sind. Das streckungsbegrenzende Element tritt erst in Funktion,
nachdem dieses Spiel durch die unter Last erfolgte Längung
des Streckelementes überwunden ist. Die Zugbeanspruchung wird
dann größtenteils von dem streckungsbegrenzenden Element auf
genommen, das für die gewünschte hohe Bruchlast dimensioniert
ist. Durch die Anwesenheit des streckungsbegrenzenden Elementes
wird also die Zuglast/Streckungs-Kennlinie des Streckelementes,
und des Kraftbegrenzers insgesamt, innerhalb des vorgesehenen
Arbeitsbereiches des Streckelementes nicht beeinflußt. Das
Streckelement kann daher hinsichtlich seines Kennlinienverlaufs
optimiert werden, ohne zugleich die Forderung zu berücksichti
gen, daß dieses Streckelement eine hohe Bruchlast aufweisen
soll.
Das streckungsbegrenzende Element wird gemäß einer vorteilhaf
ten Ausführungsform durch einen Streifen aus mechanisch hoch
beanspruchbarem Material wie Stahlblech gebildet. Es läßt sich
dann als kostengünstiges Stanzteil herstellen, das ein gerin
ges Gewicht und einen geringen Raumbedarf aufweist.
Wenn das streckungsbegrenzende Element ein Teil von hoher
Längssteifigkeit ist, beispielsweise eine Stahlblechplatte
oder ein Stahlblechstreifen, so wird das Spiel, mit welchem
es die beiden Längsenden des Streckelementes überbrückt, vor
zugsweise dadurch hergestellt, daß es an seinem einen Ende
fest mit dem einen Längsende des Streckelementes verbunden
ist und an seinem anderen Ende ein Langloch aufweist, dessen
Länge der vorgesehenen Streckungslänge entspricht und in wel
ches ein an dem entsprechenden Längsende des Streckungselemen
tes befestigter Zapfen eingreift. Der Zapfen kann als Niet
ausgebildet sein, durch welchen das Streckelement und das
streckungsbegrenzende Element an ihren betreffenden Längsen
den zusammengehalten werden. Am entgegengesetzten Ende weisen
das Streckelement und das streckungsbegrenzende Element vor
zugsweise jeweils eine Öse auf, durch die sich ein Schraubbol
zen oder ein Niet zur Befestigung eines Beschlagteils oder
zur Befestigung am Fahrzeugaufbau erstreckt. Diese Ausführungs
form zeichnet sich durch große Einfachheit, geringe Herstel
lungskosten und insbesondere auch durch geringen Raumbedarf
aus, da das Streckelement und das streckungsbegrenzende Ele
ment unmittelbar aufeinandergelegt und miteinander befestigt
werden können.
Eine Weiterbildung dieser Ausführungsform besteht darin, daß
das streckungsbegrenzende Element als längliche Abdeckplatte
von annähernd gleicher Form und Größe wie das Streckelement
ausgebildet und wenigstens eine Seite des Streckelements ab
deckend angeordnet ist. Insbesondere bei Ausbildung des Streck
elementes aus einer Reihe von Streckgliedern ist nämlich eine
Abdeckung desselben erwünscht. Eine gesonderte Abdeckung kann
aber entfallen, wenn das als Abdeckplatte ausgebildete strec
kungsbegrenzende Element diese Funktion bereits erfüllt.
Gemäß einer gleichfalls sehr einfachen und kostengünstig her
stellbaren Ausführungsform ist das streckungsbegrenzende Ele
ment als zugfestes flexibles Band oder Seil ausgebildet, des
sen Länge um die vorgesehene Streckungslänge größer ist als
die Länge des Streckelements und dessen Enden an den entspre
chenden Längsenden des Streckelements durch Niete oder derglei
chen befestigt sind.
Ein Kraftbegrenzer mit besonders vorteilhaften Eigenschaften
wird erhalten, wenn das Streckelement gemäß der deutschen Pa
tentanmeldung P 37 23 772 der Anmelderin ausgebildet wird.
Das dort beschriebene Streckelement besteht aus einer Reihe
von Streckgliedern, die jeweils eine Öffnung aufweisen, die
von einer unter Zuglast verformbaren Berandung umgeben ist
und worin Begrenzungselemente angeordnet sind, welche die Ver
formung der Berandung quer zur Richtung der Zugbeanspruchung
anschlagartig begrenzen. Ein solches Streckelement weist einer
seits den gewünschten gleichmäßigen Verlauf der Zuglast/Län
gungs-Kennlinie innerhalb eines gut reproduzierbaren Wirkungs
bereiches auf und läßt sich andererseits als einfaches Stanz
teil kostengünstig herstellen.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus
der folgenden Beschreibung mehrerer Ausführungsformen und aus
der Zeichnung, auf die Bezug genommen wird. In der Zeichnung
zeigen:
Fig. 1 eine Draufsicht eines Kraftbegrenzers nach einer
ersten Ausführungsform;
Fig. 2 einen Längsschnitt des in Fig. 1 gezeigten Kraft
begrenzers; und
Fig. 3 eine Perspektivansicht einer besonderen Ausführungs
form eines Streckelements, das zur Verwendung bei
einem Kraftbegrenzer nach den Fig. 1 und 2 geeignet
ist.
Die Hauptbestandteile des in den Fig. 1 und 2 gezeigten Kraft
begrenzers sind ein Streckelement 10, das aus einer Reihe von
flachen, aneinandergefügten Streckgliedern besteht, und ein
streckungsbegrenzendes Element 12. Das streckungsbegrenzende
Element 12 ist als längliche flache Platte ausgebildet, deren
Länge größer als die des Streckelements 10 ist. Streckelement
10 und streckungsbegrenzendes Element 12 sind an ihrem entspre
chenden Ende jeweils mit einer eine Öse bildenden Öffnung 14,
16 versehen, durch die ein Schraubbolzen, Niet oder derglei
chen eingesetzt wird, um beide Elemente 10, 12 miteinander
und mit einem Beschlagteil oder dem Kraftfahrzeugaufbau zu
verbinden. An dem entgegengesetzten Längsende weist das Streck
element 10 eine Öffnung 18 auf, durch die sich der zapfenförmi
ge Teil eines Niets 20 erstreckt. Der zapfenförmige Teil des
Niets 20 durchgreift weiterhin eine mit der Öffnung 18 fluch
tende Öffnung eines Beschlagteils 22, das zur Verankerung eines
Gurtbandes 24 dient, sowie ein Langloch 26, das in dem entspre
chenden Ende des streckungsbegrenzenden Elementes 12 ausgebil
det ist. Die verbleibende freie Wegstrecke L des Langlochs
26 entspricht der vorgesehenen Streckungslänge des Streckele
mentes 10 unter einer Zugbeanspruchung, wie sie in einem Si
cherheitsgurtsystem bei einem Fahrzeugaufprall erwartet wird.
Gleiche Bedingungen können auf einer Prüfvorrichtung simuliert
werden. Vor der Zugbeanspruchung des Streckelementes 10 ist
dessen wirksame Länge L 1, die durch den Abstand der Achsen
der Öffnungen 14, 18 gegeben ist, um den Betrag L kleiner als
die wirksame Länge L 2 nach der Zugbeanspruchung. Der Zustand
des Kraftbegrenzers vor der Zugbeanspruchung ist in den Fig.
1 und 2 mit durchgezogenen Linien, der Zustand nach der Zugbe
anspruchung gestrichelt dargestellt.
Man sieht also, daß das streckungsbegrenzende Element 12 das
Streckelement 10 an seinen Längsenden mit einem Spiel über
brückt, das der vorgesehenen Streckungslänge L des Streckele
mentes 10 entspricht. Die Überbrückung wird erst wirksam,
nachdem dieses Spiel überwunden ist und der zapfenförmige Teil
des Niets 20 am Ende des Langlochs 26 anschlägt. Der Niet 20
gewährleistet zugleich den Zusammenhalt von Streckelement und
streckungsbegrenzendem Element 12, die Führung beider Teile
relativ zueinander in Längsrichtung sowie ihre Befestigung
an dem Beschlagteil 22.
Das streckungsbegrenzende Element 12 kann als schmaler Strei
fen aus einem Stahlblech oder dergleichen ausgestanzt werden.
Vorzugsweise bildet es zugleich eine Abdeckung des Streckele
mentes 10. Dabei kann es seine beiden Schmalseiten umgreifen
und gewünschtenfalls auch seine Rückseite abdecken. Man erzielt
so eine sehr raumsparende und leicht in ein Fahrzeug zu inte
grierende, flache Bauform.
Wie in den Fig. 1 und 2 angedeutet ist, kann das Beschlagteil
22 durch eine Kappe 28 oder dergleichen abgedeckt werden. Bei
anderen Ausführungsformen bildet das Beschlagteil 22 die Ver
ankerungsplatte eines Gurtschlosses, das über den Kraftbegren
zer an einem Fahrzeugsitz oder am Fahrzeugboden verankert wird.
Eine besonders zweckmäßige Ausführung des Streckelementes 10
ist in Fig. 3 dargestellt. Es besteht aus mehreren, beispiels
weise drei, in einer Reihe angeordneten, flachen Streckglie
dern 10 A, 10 B, 10 C zwischen zwei die Längsenden bildenden Be
festigungsplatten 11. Auch das Streckelement 10 ist vorzugs
weise als einfaches Stanzteil aus Blech hergestellt. Jedes
Streckglied 10 A, 10 B, 10 C besteht aus einer ringformigen Be
randung, die eine Öffnung umgibt, in welche pilzförmige Begren
zungselemente hineinragen. Diese pilzförmigen Begrenzungsele
mente haben die Funktion, die Verformung der verformbaren Be
randung quer zur Richtung der Zugbeanspruchung anschlagartig
zu begrenzen, indem sie gegeneinanderstoßen.
Bei einer weiteren, in der Zeichnung wegen ihrer Einfachheit
nicht gesondert dargestellten Ausführungsform ist das strec
kungsbegrenzende Element als flexibles Band oder Seil ausge
bildet, dessen Länge um die vorgesehene Streckungslänge L grö
ßer ist als die Länge des Streckelementes 10 und dessen Enden
an den entsprechenden Längsenden dieses Streckelements durch
Niete oder dergleichen befestigt sind.
Claims (7)
1. Kraftbegrenzer an einer Sicherheitsgurtvorrichtung, mit
einem an seinen beiden Längsenden in den Kraftflußweg einge
fügten Streckelement, das sich unter Zugbelastung durch Zunah
me seiner Länge kraftbegrenzend verformt, dadurch gekennzeich
net, daß die beiden Längsenden des Streckelementes (10) durch
ein streckungsbegrenzendes Element (12) unter Einfügung eines
der vorgesehenen Streckungslänge (L) entsprechenden Spiels
überbrückt sind.
2. Kraftbegrenzer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das streckungsbegrenzende Element (12) durch einen Strei
fen oder eine Platte aus mechanisch hoch beanspruchbarem Ma
terial wie Stahlblech gebildet, insbesondere ausgestanzt ist.
3. Kraftbegrenzer nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß das streckungsbegrenzende Element (12) an seinem
einen Ende fest mit dem entsprechenden Längsende des Streckele
mentes (10) verbunden ist und an seinem anderen Ende ein Lang
loch (26) aufweist, dessen Länge der vorgesehenen Streckungs
länge (L) entspricht und in welches ein an dem entsprechenden
Längsende des Streckungselementes befestigter Zapfen (Niet
20) eingreift.
4. Kraftbegrenzer nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das streckungsbegrenzende Element
(12) als längliche Abdeckplatte von annähernd gleicher Form
und Größe wie das Streckelement (10) ausgebildet und wenig
stens eine Seite des Streckelementes (10) abdeckend angeordnet
ist.
5. Kraftbegrenzer nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß eines der beiden Längsenden von
Streckelement (10) und streckungsbegrenzendem Element (12)
mit einer Öse (Öffnung 14, 16) zur gemeinsamen Befestigung
an einem Beschlagteil oder Kraftfahrzeugteil und das andere
Längsende mit einem Gurtbandbefestigungsbeschlag (22) verse
hen ist.
6. Kraftbegrenzer nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das streckungsbegrenzende Element
(12) als zugfestes flexibles Band oder Seil ausgebildet ist,
dessen Länge um die vorgesehene Streckungslänge (L) größer
ist als die Länge des Streckelementes (10) und dessen Enden
an den entsprechenden Längsenden des Streckelementes insbeson
dere durch Niete befestigt sind.
7. Kraftbegrenzer nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Streckelement (10) aus einer
Reihe von in Richtung der Zugbeanspruchung hintereinanderlie
genden flachen Streckgliedern (10 A, 10 B, 10 C) gebildet ist,
die jeweils eine von einer unter Zuglast verformbaren Beran
dung umgebene Öffnung aufweisen, in welcher Begrenzungselemen
te angeordnet sind, welche die Verformung der verformbaren
Berandung quer zur Richtung der Zugbeanspruchung anschlagartig
begrenzen.
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