DE3801450A1 - Verfahren fuer die synthese von vinblastin und vincristin - Google Patents
Verfahren fuer die synthese von vinblastin und vincristinInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein neues und verbessertes
Verfahren zur Herstellung von Dimer-Alkaloid-Verbindungen, speziell
der Catharanthus (Vinca)-Alkaloidgruppe, und sie liefert
insbesondere ein verbessertes Verfahren für die Herstellung der
Antivirus-, Antileukemie- (antineoplastischen) Verbindungen,
Vincristin und Vinblastin der Formel I.
Die vorstehende Verbindung ist, wenn R = COOCH₃ ist und R₁ = OCH₃
ist, Vinblastin (NSC 49 432) und, wenn R = COOCH₃ ist und R₁ = OCH₃
ist und N₁ = N-CHO (N-Formyl) ist, Vincristin (NSC 67 574).
Die vorliegenden Reihen von dimerischen Alkaloiden, einschließlich
wichtiger tumorhemmender Mittel (Antitumormittel) werden aus
einem Indol wie Catharanthin (Formel II, R = COOCH₃) und einer
Dihydroindol-Einheit, z. B. Vindolin (Formel III) gebildet, wobei
die Hälften über eine Kohlenstoff-Kohlenstoff-Bindung verbunden
werden, die ein aliphatisches Mittelglied C₁₈ in der Indol-
Einheit und ein aromatisches Kohlenstoffglied C₁₅ in dem Vindolin-
Abschnitt enthält.
Die Bedingungen für die Kupplungsreaktion, wie sie in der vorliegenden
Erfindung beschrieben werden, beziehen sich auf eine
wichtige Modifikation des Verfahrens, das in diesen Laboratorien
entwickelt wurde (US-Patent Nr. 42 79 817; Helv. Chim. Acta, 59,
28 58 (1976)) (Schema 1). Insbesondere gestattet die vorliegende
Modifikation die Herstellung und Isolierung des in hohem Maße
instabilen Dihydropyridinium-Zwischenproduktes VI (R = COOCH₃),
das bei der Kupplung von Catharanthin-N-Oxid (Formel IIa) mit
Vindolin (Formel III) gebildet wird.
Im allgemeinen werden das N b -Oxid-Derivat der Indol-Einheit (Formel
IIa) oder verwandte Analoge (Formel IV, wobei R₁ = R₂ = R₃ =
R₄ = H oder R₂ = R₃ = R₄ = H und R₁ = Alkylgruppe der Struktur
(CH₂) n CH₃ mit n = 0 bis 10 ist), die mit einer Persäure wie
m-Chlorperbenzoesäure oder p-Nitroperbenzoesäure in einem inerten
organischen Lösungsmittel wie Methylenchlorid oder anderen
polyhalogen-organischen Lösungsmitteln hergestellt werden, bei
verschiedenen Temperaturen erhalten, z. B. -77°C, 0°C, Raumtemperatur
und darüber. Das so gebildete N-Oxid-Zwischenprodukt
wird für den nächsten Schritt ohne Isolation verwendet. Die Fragmentierungsreaktion,
die die C₅-C₁₈-Bindung des Indol-N b -Oxid-
Zwischenproduktes fragmentiert, wird in Anwesenheit eines Reaktionsmittels
wie Trifluoressigsäureanhydrid durchgeführt. Um die
nachfolgende Kupplungsreaktion zu maximalisieren, die die Bildung
eines natürlichen Dimeren, gebunden bei C₁₈ (Indol-Einheit)
und C₁₅ (Dihydroindol-Einheit), beschleunigt, kann die Dihydroindol-
Einheit zu dem Reaktionsgemisch vor der Fragmentierungsreaktion
hinzugegeben werden. Als alternative Reaktionsbestandteile
für den Trifluoressigsäureanhydrid-Bestandteil, der bei
der Fragmentierung und Kupplung verwendet wird, können Trichloressigsäureanhydrid,
Essigsäureanhydrid, Acetylhalogenide und
Tosylanhydrid verwendet werden. Diese Reaktionsbestandteile verursachen
eine Fragmentierung vom Polonovski-Typ der C₅-C₁₈-Bindung
in den in den Formeln IIa und IV angegebenen Verbindungen.
Die Reaktionsbedingungen für Temperatur, Zeit und Druck sind im
allgemeinen ähnlich zu denjenigen, die in der Polonovski-Reaktion
verwendet werden, die in ihrer Original-Anwendung die Dealkylierung
von tertiären und heterocyclischen Aminen durch Acylierung
der entsprechenden N-Oxide mit Essigsäureanhydrid oder
Acetylchlorid enthielt (s. Merck Index, 8. Ausgabe, 1968, Seite
1203). Die Temperatur der Fragmentierungs- und Kupplungsreaktion
kann von -70°C bis 40°C variieren und liegt vorzugsweise in dem
niedrigen Temperaturbereich. Die Abschnitte der Reaktion, die
die Bildung der N-Oxid-Verbindung betreffen, können in offener
oder unter inerter Gasatmosphäre wie unter Argon oder einem anderen
inerten Gas der Gruppe Null des Periodischen Systems wie
unter Helium, Stickstoff, Neon usw. durchgeführt werden. Die
gleichen inerten Atmosphären-Bedingungen werden in den Fragmentierungs-
und Kupplungsabschnitten der Reaktion und unter einer
positiven Temperatursteuerung, vorzugsweise in dem Bereich von
-40°C bis -60°C, angewendet.
Aufgrund der niedrigenTemperatur, die für die Reaktionen der
späteren Stufen notwendig ist, kann die Reaktionszeit von einigen
Stunden bis zu einigen Tagen variieren.
Das erste gebildete Indol-Dihydroindol-Dimer-Zwischenprodukt
nach der (stereospezifischen) Kupplungsreaktion besitzt eine
Iminium-Salz-Funktion an dem N b -Atom der Indolhälfte, wie es
durch die Formeln V oder VI wiedergegeben wird. Reduktion dieses
Iminium-Zwischenproduktes durch Umsetzen mit Alkalimetallborhydrid
(NaBH₄, KBH₄, LiBH₄) erzeugt das bzw. die dimerische(n)
Alkaloid(e), wie es in US-Patent Nr. 42 79 818 beschrieben ist.
Bei der vorliegenden Erfindung kann das Iminium-Zwischenprodukt
(Formel V oder VI) als solches durch sorgfältige Manipulation
isoliert werden. Nachdem die Kupplungsreaktion abgeschlossen ist,
wird das Reaktionsgemisch direkt auf ein geeignetes chromatographisches
System wie z. B. für Säulen-, Dünnschicht- oder Hochleistungs-
Flüssigkeitschromatographie aufgebracht, vorzugsweise
für Wechselphasen- und/oder Größenausschluß-Trennverfahren. Die
Temperatur des Betriebs kann von 4°C bis Raumtemperatur variieren.
Alternativ dazu können flüchtige Reaktionsbestandteile und
Lösungsmittel, die zusammen mit dem Iminium-Zwischenprodukt in
dem Reaktionsgemisch anwesend sind, unter Unterdruck und abgesenkter
Temperatur, vorzugsweise unter -10°C, entfernt werden.
Der enstehende Feststoff (Formel V oder VI) wird dann in verschiedenartigen
organischen Lösungsmitteln wie halogenierten
Kohlenwasserstoffen, Äthern, Alkoholen, Acetonitril usw. und/oder
verschiedenen wäßrigen Puffern gelöst. Der pH des Puffers kann
von 2 bis 10 variieren. Die Lösung des Iminium-Zwischenproduktes
(Formel V oder VI) kann dann durch die vorstehend beschriebenen
chromatographischen Verfahren vor weiteren Charakterisierungen
gereinigt werden. Alternativ dazu kann die Iminium-Zwischenprodukt-
Lösung direkt für nachfolgende Reaktionen eingesetzt werden.
Die Verwendung von inerten Atmosphäre-Bedingungen kann notwendig
sein oder nicht.
Wenn die Ausgangsindol-Einheit eine C₃-C₄-Doppelbindung besitzt
(z. B. Catharanthin (II)), enthält das entstehende Kupplungs-Zwischenprodukt
eine α, β-ungesättigte Iminium-funktionelle Gruppe,
wie es durch Formel VI dargestellt wird. Reduktion von VI mit
Alkalimetallborhydrid (NaBH₄, KBH₄, LiBH₄) liefert 3′, 4′-Dehydrovinblastin-
Verbindungen (Formel VII). Bei dem vorliegenden Verfahren
wird ein neues Reduktionsverfahren verwendet, bei dem Umwandlung
des Iminium-Zwischenproduktes (Formel VI) zu dem Enamin
(Formel VIII) erzielt werden kann. Reaktionsbestandteile, die
für diese Reaktion verwendet werden, umfassen 1,4-Dihydropyridin-
Verbindungen (die sogenannten NADH-Modelle), wie sie durch Formel
IX dargestellt werden,
worin R₁, R₂, R₃, R₄, R₅ und R₆ irgendein Glied aus der Gruppe,
bestehend aus H, Alkyl, substituiertem Alkyl, Aryl und substituiertem
Aryl, sein können. Zwei Reihen derartiger Verbindungen
sind leicht erhältlich (Chem. Rev. 82, 232 (1982); Chem. Rev.
72, 1 (1972)). Die ersteren sind bekannt als Hantzch-Ester,
bei denen R₃ und R₅ in Formel IX Carbonsäureester, z. B. Carbäthoxy
(COOC₂H₅) sind. Die zweite Reihe sind die N-substituierten
1,4-Dihydronikotinamide (Formel IX), bei denen R₁ eine substituierte
Alkyl- oder substituierte Aryl-funktionelle Gruppe, z. B.
Benzyl, ist und R₃ CONT₇R₈ ist, wobei R₇ und R₈ irgendein Glied
aus der Gruppe, bestehend aus Wasserstoff, Alkyl-, substituierten
Alkyl-, Aryl- und substituierten Aryl-funktionellen Gruppen,
sein können.
Die vorstehend genannten Reduktionsmittel können allein oder in
Kombination verwendet werden. Wenn 1,4-Dihydropyridine verwendet
werden, um Iminium VI zu reduzieren, können organische Lösungsmittel
wie Alkohole, Acetonitril oder höhere Glieder dieser
Reihen, Dimethylsulfoxid, Dimethylformamid, verschiedene Äther
wie Dioxan, Tetrahydrofuran usw., chlorierte Kohlenwasserstoffe
usw., normalerweise ohne einen wäßrigen Puffer als Co-Lösungsmittel,
verwendet werden. Das Fortschreiten der Reduktion wird
durch direkte Analyse des Reaktionsgemisches auf einem geeigneten
chromatographischen System, vorzugsweise mit Wechselphasen-
Hochleistungs-Flüssigkeitschromatographie, überwacht. Dieses
Verfahren wird angewendet, um die Reaktionstemperatur, -zeit,
-druck und Konzentration der Reaktionsbestandteile zu optimalisieren.
Die Reaktionstemperatur kann von -60°C bis 60°C, und
vorzugsweise von 4°C bis Raumtemperatur, variieren. Die Reaktionszeit
kann von einigen Minuten bis zu mehreren Tagen in
Abhängigkeit von anderen Parametern variieren. Die Reduktion
wird unter Schutz mit inerten Bedingungen wie Argon oder einem
inerten Gas der Gruppe Null des Periodischen Systems (Stickstoff,
Helium, Neon usw.) durchgeführt.
Das in der vorstehend beschriebenen Reduktion gebildete Enamin
(Formel VIII) kann direkt für nachfolgende Reaktionen verwendet
werden oder durch sorgfältige Behandlung oder Manipulation isoliert
werden. Das Reaktionsgemisch wird direkt auf ein geeignetes
chromatographisches System wie Säulen-, Dünnschicht- oder
Hochleistungs-Flüssigkeitschromatographie-System, vorzugsweise
in Wechselphasen- und/oder Gel-Permeations-Trennverfahren,
aufgetragen. Die Temperatur des Betriebs kann von 4°C bis Raumtemperatur
variieren. Alternativ dazu werden flüchtige Reaktionsbestandteile
und Lösungsmittel, die in dem Reaktionsgemisch
anwesend sind, unter Unterdruck und abgesenkter Temperatur,
vorzugsweise unterhalb -10°C, entfernt. Der entstehende Rest
kann durch die oben beschriebenen chromatographischen Verfahren
vor weiterer Charakterisierung oder Transformation gereinigt
werden.
Eine Behandlung des Enamins VIII mit Alkalimetallborhydrid
(NaBH₄, KBH₄, LiBH₄) erzeugt die 4′-Deoxovinblastin-Verbindungen
(Formel X, R = COOCH₃) und 4′-Deoxo-4′-epi-vinblastin-Verbindungen
(Formel XI, R = COOCH₃). Andererseits kann unter oxidierenden
Bedingungen das Enamin VIII in die Vinblastin-/Vincristin-
Reihen über das Iminium-Zwischenprodukt (Formel XVI)
umgewandelt werden.
Oxidierende Bedingungen, die zum Umwandeln von Enamin (Formel
VIII) zu einem Iminium-Zwischenprodukt (Formel XVI) verwendet
werden können, umfassen:
- (1) gesteuerte Belüftung/Oxydation;
- (2) Zugabe von Flavin-Coenzymen (Riboflavin, Formel XII, R = H; Flavinmononucleotid (FMN), Formel XII, R = PO₃2-; Flavin-Adenin-Dinucleotid (FAD), Formel XII, R = (PO₃)₂2--Adenosin), woraufhin gesteuerte Belüftung/ Oxydation folgt;
- (3) Zugabe der reduzierten Form der Flavin-Coenzyme (Dihydroriboflavin, Formel XIII, R = H; Dihydroflavin- Mononucleotid (FMNH₂), Formel XIII, R = PO₃2-; Dihydroflavin-Adenin-Dinucleotid (FADH₂), Formel XIII, R = (PO₃)2--Adenosin), woraufhin gesteuerte Belüftung/Oxydation folgt;
- (4) Zugabe von Flavin-Coenzym-Analogen mit der Isolloxazin- Struktur, wie es durch die Formel XIV dargestellt ist, wobei R₁, R₂ und R₃ jeweils ein Glied aus der Gruppe sein können, die aus Alkyl-, substituierten Alkyl-, Aryl- und substituierten Aryl-funktionellen Gruppen besteht, und nachfolgende gesteuerte Belüftung/Oxydation;
- (5) Zugabe der reduzierten Form (1,5-Dihydro) der obigen Flavin-Coenzym-Analogen, wie sie durch Formel XV dargestellt werden, wobei R₁, R₂ und R₃ jeweils ein Glied aus der Gruppe sein können, die aus Alkyl-, substituierten Alkyl-, Aryl- und substituierten Aryl-funktionellen Gruppen besteht, und nachfolgende gesteuerte Belüftung/Oxydation;
- (6) Zugabe von Wasserstoffperoxid und/oder Hydroperoxiden, wie sie durch die Formel R-OOH dargestellt werden, wobei R eine Alkyl-, substituierte Alkyl-, Aryl- oder substituierte Aryl-funktionelle Gruppe sein kann;
- (7) Zugabe von Persäuren, wie sie durch die Formel R-CO₃H dargestellt werden, wobei R eine Alkyl-, substituierte Alkyl-, Aryl- oder substituierte Aryl-funktionelle Gruppe sein kann;
- (8) Zugabe von Hyperoxiden;
- (9) Zugabe eines Hydroxyl-Restes (OH), der auf vielfältige Weise erzeugt werden kann, z. B. durch die Anwendung von Wasserstoffperoxid in Anwesenheit von Eisen(II)-Ion;
- (10) Zugabe eines Metallions, das ein guter Elektronenacceptor ist, z. B. Eisen(III)-Ion (Fe+3); Kupfer(II)-Ion (Cu+2); Kupfer(I)-Ion (Cu+1); Quecksilber(II)-Ion (Hg₂+2) und Silber-Ion (Ag+1), mit nachfolgender gesteuerter Belüftung/Oxydation.
Die Oxydationsverfahren, die gesteuerte Belüftung/Oxydation (Bedingung
(1), die Flavin-Coenzym-Analogen (Bedingungen (4), (5)),
Peroxide (Bedingung (6)), Persäuren (Bedingung (7)), Hyperoxide
(Bedingung (8)), Hydroxylrest (OH) (Bedingung (9)) und Metallionen,
die zur Elektronenübertragung fähig sind, (Bedingung (10))
umfassen, können in organischen Lösungsmitteln wie Alkoholen,
Acetonitril oder höheren Gliedern dieser Reihen, Dimethylsulfoxid,
Dimethylformamid, verschiedenen Äthern wie Dioxan, Tetrahydrofuran,
aromatischen Kohlenwasserstoffen wie Benzol, Toluol
usw., durchgeführt werden.
Die Oxydationsverfahren, die Flavin-Coenzyme (Bedingungen (2),
(3)) umfassen, erfordern einen wäßrigen Puffer (z. B. Phosphat-,
Tris-HCl-, MES-Puffer) bei pH 5-9, aber vorzugsweise in dem Bereich
von 6-8, als Lösungsmittel. Ein organisches Co-Lösungsmittel,
z. B. Alkohole, Acetonitril oder höhere Glieder dieser
Reihen, Dioxan, Tetrahydrofuran, Dimethylsulfoxid, Dimethylformamid,
können verwendet werden.
Das Fortschreiten des Oxydationsverfahrens wird durch direkte
Analyse des Reaktionsgemisches an einem geeigneten chromatographischen
System, vorzugsweise Wechselphasen-Hochleistungs-Flüssigkeitschromatographie,
überwacht. Dieses Verfahren wird angewendet,
um die Reaktionstemperatur, -zeit, -druck und die Konzentration
der Reaktionsbestandteile zu optimalisieren. Die Reaktionstemperatur
kann von -60°C bis 60°C und vorzugsweise von
4°C bis Raumtemperatur variieren. Die Reaktionszeit kann von
einigen Minuten bis zu einigen Tagen in Abhängigkeit von anderen
Parametern variieren. Die Reaktion wird bei Atmosphärendruck
durchgeführt.
Die Umwandlung des Zwischenproduktes (Formel XVI) in Vinblastin
(Formel I) kann durch Umsetzen von XVI mit Alkalimetallborhydrid
(NaBH₄, KBH₄, LiBH₄) in geeigneten Lösungsmitteln (organischen
oder wäßrigen), wie sie bei dem oxidierenden Verfahren (Bedingungen
(1) - (10)) verwendet werden, erreicht werden.
Für praktische Zwecke ist die Isolation von Zwischenprodukten
(Formeln V, VI, VIII, XVI) nicht erforderlich, und das gesamte
Verfahren von der Indol-Einheit (Formel II) und der Dihydroindol-
Einheit (Formel III) bis zu dem Endprodukt Vinblastin (Formel I)
kann vorzugsweise in einem Ein-Behälter-Betrieb durchgeführt
werden.
Zusammengefaßt ist das vorliegende Verfahren auf die Herstellung
von Dimer-Produkten von Catharanthin und Dihydrocatharanthin mit
Vindolin als Ausgangsmaterialien und Phenyl-, Alkyl- und Amid-
Derivate, die durch die folgenden Formeln umfaßt werden, anwendbar:
Formel XXI ist wie abgebildet, und in dieser Formel stellt alk
eine niedere Alkylgruppe mit C₁-C₆ und vorzugsweise C₁-C₃ dar;
Aryl ist Monoaryl wie z. B. Benzyl, Styryl und Xylyl; R₁ ist
ein Glied aus der Gruppe, die aus Wasserstoff, alk, CHO und
COR₅ besteht, wobei R₅ Alkyl oder Aryl ist; R₂ und R₃ sind Glieder
aus der Gruppe, die aus Wasserstoff und -CO-alk besteht;
R₄ ist ein Glied aus der Gruppe, die aus COO-alk, CONH-NH₂,
CONH₂, CONHR₆ und CON(R₆)₂ besteht, worin R₆ Alkyl ist; Z ist
ein Glied aus der Gruppe, die aus -CH₂-CH₂- und -CH=CH- besteht,
und R ist ein Glied aus der Indol-Familie, dargestellt durch
Formel XXII, worin R₇ ein Glied aus der Gruppe ist, die aus
Wasserstoff oder COO-alk besteht; R₈ ist ein Glied aus der
Gruppe, die aus Wasserstoff, OH, O-alk, OCO-alk oder Alkyl besteht,
R₉ ist ein Glied aus der Gruppe, die aus Wasserstoff,
OH, O-alk, OCO-alk oder alk besteht; R₁₀ ist ein Glied aus der
Gruppe, die aus Wasserstoff, OH, O-alk oder OCO-alk besteht;
oder durch die Formel XXIII, in der R₁₁ ein Glied aus der Gruppe
ist, die aus Wasserstoff oder COO-alk besteht und R₁₂ ein
Glied ist, das aus Alkyl besteht.
Die vorliegende Erfindung unterscheidet sich von dem Stand der
Technik (US-Patent-No. 42 79 817) in verschiedenen wichtigen
Stufen, speziell der Isolierung und Charakterisierung von instabilen
Zwischenprodukten V, VI, VIII und XVI, und ihrer nachfolgenden
Umwandlung in die klinischen Arzneimittel Vinblastin
und Vincristin. Im Stand der Technik ist ein Verfahren zur Herstellung
von Dimer-Alkaloiden beschrieben, die Analoge der klinischen
Arzneimittel sind, z. B. 3′, 4′-Dehydrovinblastin gemäß
Formel VII.
Zwischenprodukte V und VI werden hergestellt, indem Vindolin
oder ein Vindolin-Derivat (Formel XXI, wenn R gleich H ist) mit
einem Indol-Derivat in Kontakt gebracht wird, welches durch eine
Verbindung der Formel XXIV, bei der R₁₃ ein Glied aus der Gruppe,
bestehend aus Wasserstoff oder COO-alk, ist, oder durch eine
Verbindung der Formel XXV, bei der R₁₄ ein Glied aus der Gruppe,
bestehend aus H oder COO-alk, ist und R₁₅ ein Glied aus der Gruppe,
bestehend aus Wasserstoff oder Alkyl, ist, dargestellt wird.
Zusätzlich zu Catharanthin kann eine beliebige Indol-Einheit,
die durch die Formel XXVI dargestellt wird, verwendet werden.
In der Formel XXVI sind R, R₁, R₂ und R₃ Glieder der Gruppe,
die aus Wasserstoff, OH, O-alk, OCO-alk, Alkyl oder Aryl besteht.
In der Formel XXVI sind, wie vorstehend bereits angegeben
wurde, alk niederes Alkyl C₁-C₆ und vorzugsweise C₁-C₃,
und Aryl Monoaryl wie Benzyl, Xylyl usw.
In den Formeln XXI bis XXVI und allgemein in dieser Anmeldung
und in den Ansprüchen bezeichnen alk und Alkyl niederes Alkyl,
wie es in Formel XXI definiert ist und Aryl bezeichnet Monoaryl,
wie es in ähnlicher Weise in Formel XXI definiert ist.
Das so erhaltene Zwischenprodukt VI wird in einem hoch-spezifischen
und neuen Verfahren, das 1,4-Reduktion einschließt, verwendet,
um das nächste wichtige Zwischenprodukt VIII zu liefern.
Das Zwischenprodukt VIII wird weiter umgewandelt durch ein
neues Verfahren in das neue Zwischenprodukt XVI, und das letztere
wird in einem anderen neuen reduzierenden Verfahren verwendet,
um die Verbindungen der allgemeinen Struktur XXI zu liefern,
wenn R eine Verbindung der Formel XXII ist.
In einer ähnlichen Reihe von Reaktionen führt das Zwischenprodukt
V zu Verbindungen der allgemeinen Struktur XXI, wenn R
eine Verbindung der Formel XXIII ist.
Ein weiteres in hohem Maße signifikantes und neues Merkmal dieser
Erfindung ist, daß die Isolation von Zwischenprodukten VI,
VIII und XVI nicht wesentlich ist und das ganze Verfahren, wenn
es sorgfältig in bezug auf VI, VIII und XVI durch HPLC überwacht
wird, zu den dimerischen Produkten der Formel XXI von den Ausgangsindol-
(Formeln II, XXII und XXIII) und -dihydroindol-(Formel
XXI, R = H)-einheiten in einem Ein-Behälter-Betrieb durchgeführt
werden kann.
Die Reaktion wurde unter wasserfreien Bedingungen durchgeführt.
Alle Glasgeräte wurden im Ofen bei 120°C getrocknet. Das Lösungsmittel,
Methylenchlorid, und der Kupplungsreaktionsbestandteil,
Trifluoressigsäureanhydrid, wurden vor dem Gebrauch von P₂O₅ destilliert.
Zu einer Lösung von Catharanthin (II, 200 mg, 0,6 mMol) in trockenem
Methylenchlorid (2 ml) bei -20°C unter einer positiven Atmosphäre
aus Argon wurde m-Chlorbenzoesäure (132 mg, 0,8 mMol)
hinzugegeben, und das Gemisch wurde 5 Minuten gerührt. Zu dem so
gebildeten Catharanthin-N-Oxid (IIa) wurde eine Lösung von Vindolin
(III, 270 mg, 0,6 mMol) in Methylenchlorid (1 ml) hinzugegeben,
und das Gemisch wurde auf 60°C abgekühlt. Trifluoressigsäureanhydrid
(0,2 ml, 1,5 mMol) wurde zu dem gerührten Reaktionsgemisch
hinzugegeben, das 2 Stunden bei -60°C gehalten wurde. Nach
dieser Zeit wurden das Lösungsmittel und überschüssige Reaktionsbestandteile
im Vakuum bei -20°C entfernt, wobei ein rötlich-brauner
Rückstand übrigblieb, der das Iminium-Zwischenprodukt enthielt.
Das letztere wurde durch Wechselphasen-Hochleistungs-Flüssigkeitschromatographie
(HPLC) (Waters Radial-Pak C₁₈ oder CN-
Patrone, Methanol H₂O-Et₃N als Lösungsmittelsystem) charakterisiert.
Es zeigte sich, daß die Ausbeute von VI in dieser Reaktion
80% überschritt durch Reduktion von VI (NaBH₄, Methanol, 0°C) zu
dem bekannten 3′,4′-Dehydrovinblastin (Formel VII).
Zu einer gerührten Lösung von Iminium-Zwischenprodukt (VI, 100 mg)
in entgastem Acetonitril (5 ml) wurde 1-Benzyl-1,4-dihydronicotinamid
(135 mg, 0,63 mMol, 6 Äquivalente) unter einer positiven Atmosphäre
von Argon bei Raumtemperatur (20°C) über eine Zeitperiode
von 5 Stunden hinzugegeben. Nach dieser Zeit zeigte das Reaktionsgemisch,
überwacht und gesteuert durch Wechselphasen-HPLC
(Waters Radial-Pak C₁₈ oder CN-Patrone, Methanol/H₂O/Et₃N-Lösungsmittelsystem),
vollständige Umwandlung von VI zu einem Gemisch
von Enamin VIII und 3′,4′-Dehydrovinblastin (VII) in einem Verhältnis
von 1 : 1 (75% Ausbeute).
Alternativ dazu wurde zu einer gerührten Lösung von Iminium-Zwischenprodukt
(VI, 100 mg) in Methanol (5 ml), das anfänglich bei
0°C 0,5 Stunden gehalten wurde, tropfenweise oder in Portionen
eine Lösung von 1-Benzyl-1,4-dihydronicotinamid (56 mg, 0,26 mMol,
2,5 Äquivalente) in Methanol (2 ml) unter einer positiven Atmosphäre
von Argon über eine Zeitperiode von 5 Stunden hinzugegeben.
Während dieser Zeit konnte sich die Lösung auf Raumtemperatur
erwärmen. HPLC-Überwachung und Steuerung, wie oben beschrieben,
zeigte vollständige Umwandlung von VI in ein Gemisch von Enamin
VIII und 3′,4′-Dehydrovinblastin (VII) in einem Verhältnis von
1 : 1 (75% Ausbeute).
In einem Experiment wurde das Gemisch von Enamin (VIII) und 3′,4′-
Dehydrovinblastin (VII), das wie vorstehend beschrieben erhalten
worden war, mit einem Überschuß von Natriumborhydrid (500 mg) bei
0°C behandelt. Das Reaktionsgemisch wurde dann mit NH₄OH basisch
gemacht und mit Äthylacetat (3 × 200 ml) extrahiert. Die kombinierte
organische Phase wurde über Magnesiumsulfat getrocknet.
Das erhaltene Produkt wurde nach Entfernung von organischem Lösungsmittel
der präparativen Dünnschicht-Chromatographie auf Silica-
Gel (Methanol/Äthylacetat als Eluierungs-System) unterworfen.
Es zeigte sich, daß das Produkt ein Gemisch von nicht umgesetztem
3′,4′-Dehydrovinblastin (VII) und den bekannten Verbindungen
4′-Deoxovinblastin (X, R = COOCH₃) und 4′-Deoxo-4′-epivinblastin
(XI, R = COOCH₃) war. Das Vorhandensein der letzteren
Verbindungen lieferte unzweideutigen Beweis für die Struktur von
Enamin VIII.
Zu einer gerührten Lösung von Iminium-Zwischenprodukt (VI, 100
mg) in entgastem Acetonitril (3 ml) wurden 3,5-Diäthoxycarbonyl-
2,6-dimethyl-4-phenyl-1,4-dihydropyridin (264 mg, 8 Äquivalente)
in Äthanol (12 ml) unter einer positiven Atmosphäre von Argon
gegeben. Das Reaktionsgemisch wurde 3 Stunden unter Rückfluß erhitzt.
Nach dieser Zeit zeigte Wechselphasen-HPLC-Analyse (wie
vorstehend beschrieben) unter anderen Produkten die Bildung von
Enamin VIII und 3′,4′-Dehydrovinblastin (VII) in einem Verhältnis
von 1 : 1 (60% Ausbeute).
Zu einem gerührten Reaktionsgemisch, das das wie oben beschrieben
(Verfahren A) von Iminium VI (100 mg) erhaltene Enamin (VIII) enthielt,
wurde FMN (80 mg, 1 Äquivalent) gelöst in Tris-HCl-Puffer
(2 ml) unter einer positiven Atmosphäre von Argon hinzugegeben.
Die Lösung wurde im Dunkeln bei Raumtemperatur (20°C) über 16
Stunden gehalten. Nach dieser Zeit wurde die inerte Atmosphäre
aus Argon durch Luft ersetzt und das Reaktionsgemisch über weitere
2,5 Stunden gerührt. Wechselphasen-HPLC-Analysen zeigten Umwandlung
von Enamin VIII zu dem Iminium-Zwischenprodukt XVI und auch
zu anderen Produkten (siehe unten). Natriumborhydrid (500 mg)
wurde bei 0°C hinzugegeben, und das Reaktionsgemisch wurde mit
NH₄OH basisch gemacht und mit Äthylacetat (3 × 200 ml) extrahiert.
Der kombinierte organische Extrakt wurde über Magnesiumsulfat
getrocknet und das Lösungsmittel wurde im Vakuum entfernt, um ein
Rohprodukt (85 mg) zu liefern.
Reinigung des letzteren durch Dickschicht-Chromatographie (Silica-
Gel, Methanol : Äthylacetat 1 : 5) gestattete die Trennung der folgenden
dimerischen Produkte: Vinblastin (Formel I, 22 mg, 23%);
3′,4′-Dehydrovinblastin (Formel VII, 16 mg, 17%); Leurosin (Formel
XVII, 8 mg, 9%), Catharin (Formel XVIII, 7 mg, 7,5%); Vinamidin
(Formel XIX, 5 mg, 5,6%) und das Reduktionsprodukt von
Vinamidin (Formel XX, 19 mg, 20%).
Zu einer Lösung, die das vom Iminium-Zwischenprodukt VI (100 mg,
Verfahren A) erhaltene Enamin (VIII) enthielt, wurde Wasserstoffperoxid
30%, 1,2 ml, 95 Äquivalente) unter einer inerten Atmosphäre
von Argon hinzugegeben. Das Reaktionsgemisch wurde bei
Raumtemperatur 5,5 Stunden gerührt, als Wechselphasen-HPLC-Analysen
vollständige Umwandlung von Enamin VIII zeigten. Natriumborhydrid
(500 mg) wurde bei 0°C hinzugegeben und mit Äthylacetat
(3 × 200 ml) extrahiert. Der kombinierte organische Extrakt wurde
über Magnesiumsulfat getrocknet und im Vakuum entfernt. Das entstandene
Produktgemisch wurde durch Dickschicht-Chromatographie
getrennt (Silica-Gel, Methanol/Äthylacetat) und lieferte die folgenden
dimerischen Alkaloide: Vinblastin (I, 4 mg, 4%), 3′, 4′-Dehydrovinblastin
(VII, 5 mg, 4,8%), Leurosin (XVII, 13 mg, 12,5%),
Catharin (XVIII, 5 mg, 4,8%) die reduzierte Form von Vinamidin
(XX, 30 mg, 27,6%).
Eine Lösung, die das von dem Iminium-Zwischenprodukt (VI, 100 mg)
durch Verfahren A erhaltene Enamin (VIII) enthielt, wurde in offener
Luft bei Raumtemperatur 3 Stunden lang gerührt. Nach dieser
Zeit wurde Natriumborhydrid (500 mg) bei 0°C hinzugegeben, und
das Reaktionsgemisch wurde mit NH₄OH basisch gemacht und mit
Äthylacetat (3 × 200 ml) extrahiert. Der kombinierte organische
Extrakt wurde über MgSO₄ getrocknet und im Vakuum entfernt. Das
entstandene Rohprodukt wurde durch präparative Dickschicht-Chromatographie
(Silica-Gel, Methanol/Äthylacetat) entfernt, und lieferte
Vinblastin (I), 4 mg, 4%).
Zu einer gerührten Lösung, die das von dem Iminium-Zwischenprodukt
(VI, 100 mg, Verfahren A) erhaltene Enamin (VIII) enthielt,
wurde Eisen(III)-Chlorid (1 Äquivalent) hinzugegeben und Luft
durch die Lösung bei 0°C über eine Zeitperiode von 0,5 Stunden
perlen gelassen. Natriumborhydrid (500 mg) wurde bei 0°C hinzugegeben,
und das Reaktionsgemisch wurde mit NH₄OH basisch gemacht
vor der Extraktion mit Äthylacetat (3 × 100 ml). Der kombinierte
organische Extrakt wurde über Na₂SO₄ getrocknet, und das Lösungsmittel
wurde im Vakuum entfernt. Das Rohprodukt wurde durch
Dickschicht-Chromatographie (Silica-Gel, Methanol-Äthylacetat)
gereinigt, um Vinblastin (I, 37 mg) zu liefern. Bezogen auf das
in dem Gemisch vorhandene Enamin (50 mg) war die Ausbeute in
diesem Schritt 70%.
Claims (6)
1. Verfahren für die Herstellung von Verbindungen, die
durch die folgenden Formeln dargestellt werden:
wobei in Formel XXIAlkyl= CH₃ oder (CH₂) n CH₃ mit n = 1-5
R₁= CH₃ oder CHO
R₂= H oder CO-alk
R₃= H
R₄= COO-alk oder CONR₁₃R₁₄, wobei R₁₃ und R₁₄
ein beliebiges Glied aus der Gruppe sein können,
die aus Wasserstoff, Alkyl-, substituierten
Alkyl-, Aryl- oder substituierten Aryl-
funktionellen Gruppen besteht,
Z= -CH=CH- oder -CH₂-CH₂-
R= Formel XXII oder XXIII
R₇= H oder COO-alk
R₈= H, OH, O-alk, OCO-alk oder Alkyl
R₉= H, OH, O-alk, OCO-alk oder Alkyl
R₁₀= H, OH, O-alk, OCO-alk
R₁₁= H oder COO-alk
R₁₂= H oder Alkylwobei das Verfahren für die Synthese eines Dimeren
dient, das von einer Indol-Einheit der natürlichen
Ibogaalkaloid-Familie, die einen Aza-bicyclo-octan-
Abschnitt enthält, und einer Dihydroindol-Einheit der
natürlichen Aspidosperma- und Vinca-Alkaloid-Familien
abgeleitet ist, wobei die Stereochemie der Kohlenstoff-
Kohlenstoff-Bindung zwischen diesen zwei Einheiten
identisch mit der von Vinblastin ist,
dadurch gekennzeichnet, daß
- (a) ein N-Oxid-Zwischenprodukt in der Kälte bei einer Temperatur von -70°C bis +40°C von der Indol-Einheit durch Oxidieren des Brückenstickstoffs und ohne Isolation des Zwischenproduktes gebildet wird;
- (b) das N-Oxid-Indol-Zwischenprodukt in Anwesenheit eines Gliedes aus der Gruppe, die aus Essigsäureanhydrid, halogeniertem Essigsäureanhydrid und Acetylchlorid besteht behandelt wird, um eine Fragmentierungsreaktion vom Polonovski-Typ zu bewirken;
- (c) ohne Isolation des Produktes von Schritt (b) das Reaktionsprodukt mit einer Dihydroindol-Einheit in Anwesenheit von Essigsäureanhydrid, halogeniertem Essigsäureanhydrid und Acetylchlorid bei einer niedrigen Temperatur von etwa -70°C bis +40°C unter inerten Bedingungen gekuppelt wird;
- (d) das Produkt von Schritt (c) durch Lösungsmittelverdampfung, vorzugsweise bei niedriger Temperatur in dem Bereich von -20°C bis 0°C, isoliert wird;
- (e) das Produkt von Schritt (d) durch 1,4-Dihydropyridin-
Verbindungen, die durch die Formel IX dargestellt
werden, reduziert wird,
wobei R₃ und R₅ in Formel IX Carbonsäureester (COO-
alk) sind und R₁, R₂, R₄ und R₆ Glieder der Gruppe
sind, die aus H, Alkyl, Aryl (Hantzch-Ester-Reihen)
oder N-substituierten 1,4-Dihydronicotinamiden besteht,
wobei R₁ eine substituierte Alkyl- oder substituierte
Aryl-funktionelle Gruppe ist, z. B. Benzyl,
und R₃ CONR₇R₈ ist, wobei R₇ und R₈ ein beliebiges
Glied der Gruppe sein kann, die aus Wasserstoff,
Alkyl- oder Aryl-funktionellen Gruppen besteht;
wobei diese Reduktion unter einer inerten Atmosphäre bei -60°C bis +60°C und vorzugsweise in dem Temperaturbereich 4°C bis 20°C und unter Verwendung von Lösungsmitteln durchgeführt wird, die aus einem Glied der Gruppe ausgewählt sind, die aus niederen Alkylalkanolen, Acetonitril, Dimethylsulfoxid, Dimethylformamid, Dioxan, Tetrahydrofuran und chlorierten niederen Kohlenwasserstoffen besteht; - (f) das Produkt von Schritt (e), ein Enamin mit der Formel VIII, durch Lösungsmittelverdampfung, vorzugsweise bei niedriger Temperatur in dem Bereich von -20°C bis 0°C, isoliert wird;
- (g) das in Schritt (f) erhaltene Enamin verwendet wird,
um ein Iminium-Zwischenprodukt mit der Formel XVI
durch ein Oxydationsverfahren herzustellen, wobei
das Oxydationsverfahren
- (1) gesteuerte Belüftung/Oxydation an offener Luft;
- (2) gesteuerte Belüftung/Oxydation plus einem Metallion;
- (3) gesteuerte Belüftung/Oxydation plus einem Flavin- Coenzym und
- (4) gesteuerte Belüftung/Oxydation plus einem Behandlungsmittel, das aus Wasserstoffperoxid und Hydroperoxiden ausgewählt ist, einschließt,
- wobei ein weiter Bereich organischer Lösungsmittel bei pH 5 bis 9 und einer Reaktionstemperatur von -60°C bis +60°C angewendet wird;
- (h) das Produkt, ein Iminium-Zwischenprodukt, das in Schritt (g) erhalten worden ist, durch Lösungsmittelverdampfung, vorzugsweise bei niedriger Temperatur in dem Bereich von -20°C bis 0°C, isoliert wird und
- (i) das in Schritt (h) erhaltene Produkt in die Zielverbindung der Formel XXI, für die Vinblastin und Vincristin Beispiele sind, durch Reduktion mit Alkalimetallborhydrid umgewandelt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß es, einschließlich des Endproduktes der Formel XXI,
in einem Ein-Behälter-Betrieb durchgeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein N-Oxid-Indol-Zwischenprodukt mit einer Dihydroindol-
Einheit gekuppelt wird und durch 1,4-Dihydropyridin-
Verbindungen, die durch Formel IX dargestellt
werden, reduziert wird,
wobei R₃ und R₅ in Formel IX Carbonsäureester (COO-alk)
sind und R₁, R₂, R₄ und R₆ Glieder der Gruppe sind, die
aus H, Alkyl, Aryl (Hantzsch-Ester-Reihen) oder N-substituierten
1,4-Dihydronikotinamiden besteht, wobei R₁
eine substituierte Alkyl- oder substituierte Aryl-funktionelle
Gruppe ist, z. B. Benzyl, und R₃ CONR₇R₈ ist,
wobei R₇ und R₈ ein beliebiges Glied aus der Gruppe
sein kann, die aus Wasserstoff, Alkyl- oder Aryl-funktionellen
Gruppen besteht,
wobei diese Reduktion unter einer inerten Atmosphäre bei -60°C bis +60°C und vorzugsweise in dem Temperaturbereich von 4°C bis 20°C und unter Verwendung von Lösungsmitteln durchgeführt wird, die aus einem Glied der Gruppe ausgewählt sind, die aus niederen Alkylalkanolen, Acetonitril, Dimethylsulfoxid, Dimethylformamid, Dioxan, Tetrahydrofuran und chlorierten niederen Kohlenwasserstoffen besteht, und
wobei das Produkt von Schritt (e), ein Enamin mit der Formel VIII, durch Lösungsmittelverdampfung, vorzugsweise bei niedriger Temperatur in dem Bereich von -20°C bis 0°C, isoliert wird.
wobei diese Reduktion unter einer inerten Atmosphäre bei -60°C bis +60°C und vorzugsweise in dem Temperaturbereich von 4°C bis 20°C und unter Verwendung von Lösungsmitteln durchgeführt wird, die aus einem Glied der Gruppe ausgewählt sind, die aus niederen Alkylalkanolen, Acetonitril, Dimethylsulfoxid, Dimethylformamid, Dioxan, Tetrahydrofuran und chlorierten niederen Kohlenwasserstoffen besteht, und
wobei das Produkt von Schritt (e), ein Enamin mit der Formel VIII, durch Lösungsmittelverdampfung, vorzugsweise bei niedriger Temperatur in dem Bereich von -20°C bis 0°C, isoliert wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1,
gekennzeichnet durch
den Schritt, der das Isolieren eines Enamins und Oxidieren
dieses Enamins zu einem Iminium-Zwischenprodukt,
Formel XVI, durch ein Oxydationsverfahren, einschließlich
durch
- (1) gesteuerte Belüftung/Oxydation in offener Luft;
- (2) gesteuerte Belüftung/Oxydation plus einem Metallion;
- (3) gesteuerte Belüftung/Oxydation plus einem Flavin- Coenzym, umfaßt.
5. Verfahren nach Anspruch 4,
gekennzeichnet durch
den Schritt, bei dem in dem Oxydationsverfahrensschritt
(1) ein Behandlungsmittel hinzugegeben wird, das aus
Wasserstoffperoxid und Hydroperoxiden ausgewählt ist.
6. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das durch Lösungsmittelverdampfung bei einer niedrigen
Temperatur in dem Bereich von -20°C bis 0°C isolierte
Iminium-Zwischenprodukt zu einem Vincaalkaloid, das
aus Vinblastin und Vincristin ausgewählt ist, durch
Reduktion mit Alkalimetallborhydrid reduziert wird.
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