-
Ein- und Ausrückvorrichtung für Briefumschlagmaschinen. Die Erfindung
bezieht sich auf eine Ein-und Ausrückvorrichtung für den Antrieb von Briefumschlagmaschinen,
bei welcher die von Hand einrückbare und unter Wirkung einer Ausrückfeder stehende
Antriebskupplung im eingerückten Zustand durch eine Sperrvorrichtung gehalten wird,
-d-ie ihrerseits unter dem Einfluß eines den Arbeitsgang der Maschine überwachenden
Fühlers steht.
-
Beim Ingangsetzen der Maschine muß der Fühler so lange ausgeschaltet
bleiben, bis mindestens ein Werkstück den ganzen Arbeitsgang der Maschine durchlaufen.
hat, da sonst die Antriebskupplung durch den Einflluß des Fühlers immer wieder selbsttätig
ausgerückt wird. Die bekannten. Maschinen besitzen deshalb neben einem Handhebel
zum Einrücken der Antriebskupplung und einem Handhebel zum Ausrücken der Sperrvorrichtung
für die Kupplung noch: einem weiteren Handhebel, durch den,das die Fühler mit der
Vorrichtung kuppelnde Glied ausgeschaltet werden kann. Dieses Glied wird im ausgeschalteten
Zustand durch eine besondere Sperrvorrichtung gehalten, die durch einen vierten
Handhebel wieder ausgerückt werden kann.
-
Für die Steuerung des Maschinenantriebes sind also insgesamt vier
Handhebel vorhanden, von welchen .beim Ingangsetzen der Maschine drei in einer bestimmten
Reihenfolge bewegt werden müssen, was umständlich ist und eine ,ganz besondere Aufmerksamkeit
des Bedienungspersonals erfordert. Bei falscher Bedienung derHandhebel treten Störungen
im Gang der Maschine ein, und es entsteht viel Ausschuß.
-
Beim Erfindungsgegenstand. erfolgt d.ie Steuerung der Ein- und Ausrückvorrichtung
durch einen gemeinsamen Handhebel, .mit dem die Einrüekvorrichtung für :die Antriebskupplung,
deren Sperrvorrichtung und das die letztere mit dem Fühler kuppelnde Gliedzeit Totgang
so verbunden sind, daß in, einer Stellung des Handhebels die Antriebskupplung und
ihre Sperrvorrichtung ausgerückt sind, während in einer zweiten Stellung die Antriebskupplung
und ihre Sperrvorrichtung eingerückt sind, dagegen das die Sperrvorrichtung mit
dem Fühler kuppelnde -Glied ausgeschaltet ist, und daß. bei Bewegung des Handhebels
aus dieser Stellung in eine dritte Stellung bei eingerückter Antriebskupplung und
Sperrvorrichtung das Kupplungsglied zwischen. Sperrvorrichtung und, Fühler eingeschaltet
wird. Dadurch ist die Bedienung der Ein- -und AusrüclivoTrichtu-ng wesentlich erleichtert,
indem für das Ingen gsetzen der Maschine nur ein einziger Hebel verstellt zu
werden
braucht, dessen Stellungen durch gecignete Inschriften an einem neben dem Hebel
angeordneten Schild gekennzeichnet werden können. Ferner ist eine falsche Bedienung
ausgeschlossen, da für das Ausschalten des 1# ühlers kein besonderer Handgriff mehr
notwendig ist, der Fühler vielmehr bei Bewegung es Handhebels in die erste Einrückstellung
selbsttätig ausgeschaltet wird.
-
Die Zeichnung veranschaulicht ein Ausfül;run ,z slieispiel des Erfindungsgegenstandes,
lin.l zwar zeigen die Abb. i bis 3 eine Seitenansicht des für die Erfindung in Betracht
kommenden Teiles der Ein- und Ausrückvorrichtung bei den drei verschiedenen Stellungen
des Handhebels.
-
Abb..I eine Vorderansicht und Abb. 5 eine Draufsicht.
-
Der Antrieb der Maschine kann durch eine Reibungskupplung oder eine
andere geeignete ausrückbare Kupplung oder durch: Fest- und Losscheibe und Riemen
erfolgen. Dieser Teil der Antriebsvorrichtung ist, weil für die Erfindung nebensächlich,
in der Zeichnung weggelassen.
-
Die ebenfalls nicht gezeichnete Stellgabel für die Kupplung oder die
Riemengabel sitzt auf einer Welle i, die im Sinne des Ausrückens der Kupplung unter
Wirkung einer nicht dargestellten Feder steht. Die Welle i trägt einen Hebel 2,
der durch eine Schul:-stange 3 mit einem Hebel .I verbunden ist, welcher auf der
`'Felle 5 eines Handhebels 6 sitzt. Die Schubstange 3 enthält einen Längsschlitz
;, in den der Gelenkzapfen des Hebels 2 verschiebbar eingreift, so daß zwischen
den beidem Hebeln 2 und d ein gewisser besteht. Auf der @Y'elle i ist ferner ein
Hebelarm 8 befestigt, finit dein eine am NIaschinengestell gelagerte Sperrklinke
9 zusammen wirkt, um dieWelle i bei eingerückter Kupplung oder auf die Festscheibe
verschobenem Riemen zu halten. Die Sperrklinke g steht unter \Virkun g einer ebenfalls
nicht gezeichneten Feder, welche die Klinke in der Sperrstellung zu halten Sucht.
An der Klinke 9 ist eine Zugstange 1o angelenkt, die wiederum zur Erzielung eines
Totganges. einen Längsschlitz i i enthält. In letzteren greift der Zapfen eines
weiteren auf der Welle des Handhebels 6 befestigten Hebels 12 e:n.
-
13 ist eine hin und, her 1 eweglich geführte Stange, welche, wie bekannt,
durch ein Exzenter 14 in regelmäßigen "Zeitabschnitten gegen eine an der Klinke
9 befestigte Platte 15 bewegt wird, die gegenüber der Stange ein Loch 16 enthält,
in das die Stange eintreten kann. An der Platte 15 lagert ein Pendel 17, das je
nach seiner Stellung das Loch 16 freigibt oder aber verdeckt. Im letzteren Falle
wird die Klinke 9 durch den Vorgang der Stange 13 ausgerückt. Der Pendel 17 ist
mit einem seitlichen Arm 18 versehen, der durch ein Zugorgan mit dem den Arbeitsgang
der :.Maschine überwachenden Fühler in Verbindung steht. Bei ordnungsmäßigem Gang
der -Maschine, d. h. wenn zu den vorgeschriebenen Zeiten ein Briefumschlag
den beispielsweise am Eingang des Sammelbehälters angeordneten Fühler berührt, verstellt
letzterer jedesmai beim Vorgang Ier Stange 13 (:'en Pendel 17 so, daß er das Loch
16 in der Platte 15 freigibt. Sind Störungen im Gang der Maschine eingetreten. was
zurFolge hat, daß zu den vorgeschriebenen Zeiten kein Briefumschlag in den Sammelbehälter
gelangt, so verdeckt der Pendel 17 das Loch 16, und die Stange 13 stößt die Klinke
9 aus ihrer Sperrstellung heraus. worauf die Welle i durch ihre Feder im Sinne des
Ausriickens der Antriebskupplung gedreht und die Maschine so selbsttätig stillgesetzt
wird.
-
Um leim Ine-angsetzen der :Maschine den Fühler so lange auszuschalten,
bis mindestens ein Briefumschlag sämtliche Arbeitsstellen der Maschine durchlaufen
hat, ist am Maschinengestell, wie bekannt, ein doppelarmiger Hebel 1c, 2o gelagert,
dessen einer Arm 19 unter den Arm 18 des Pendels 17 greift und' diesen dadurch in
diejenige Stellung zu drehen vermag, in welcher er das Loch. 16 freigibt. Dieser
Hebel 19, 20 ist erfindungsgemäß mit einem dritten auf der Handhebeüvelle ; sitzenden
Hebel 21 gekuppelt, und zwar greift wieder ein am Hebel 21 angeordneter Zapfen in
einen Längsschlitz 22 des Armes 2o des Hebels 19, 20 ein.
-
Für den Handhebel 6 sind drei Stellungen, nämlich zwei Endstellungen
0 und I und eine 'Mittelstellung 1I vorgesehen. Die Längsschlitze 7 und i i in der
Schubstange 3 111V-1 in der Zugstange 1o besitzen eine solche Länge, und sie sind
so angeordnet, daß bei der Drehung des Handhebels 6 aus der Stellung 0 in die Stellung
I (Pfeil .v) der Hebel 2 durch Anschlag seines Zapfens an das Schlitzende der Stange
3 mitgenommen wird, während der .apfen des Hebels 12 im Schlitz der Stange io Totgang
hat, wohingegen .bei entgegengesetzter Drehung (Pfeil y) der Hebel 12 bis zur Stellung
1I Tot-an- hat, dann al:er die Stange 1o mitnimmt, während die Stange 3 für die
ganze Dauer dieser Hebeldrehung leerläuft. Der Schlitz 22 im Hebel 19, 2o besitzt
endlich eine solche Länge, daß der Zapfen des Hebels 21 sich bei jeder Drehrichtung
des Handhebels 6 darin. hin und her bewegen kann. Der geschlitzte Hebel 19, 2o und
der Hebel 21 wirken zusammen wie eine Kurbelschleife, und der Schlitz 22 ist so
angeor-Inet, daß bei ;'er Drehung des Handhebels 6 in Richtung des Pfeiles y der
mit dein Pendel 17 zusammen
wirkende Arm ig gesenkt, bei entgegengesetzter
Drehung (Pfeil x) dagegen angehoben wird.
-
Wenn der Handhebel 6 sich in der in Abb. 3 veranschaulichten Endlage
0 befindet, sind die Antriebskupplung der Maschine und die Sperrklinke 9 ausgerückt.
Um die Maschine in Betrieb zu setzen, wird der Handhebel zunächst in seine andere
Endstellung I gedreht. Hierbei wird durch Vermittlung des Hebels 4., :_ler Stange
3 und des Hebelas z die Welle i im Sinne des Einrüolcens der Antriebskupplung: gedreht,
letztere also .eingerückt, während gleichzeitig die Klinke 9 unter Wirkung ihrer
Feder in die Sperrstellung gelangt und somit durch ihr Zusammenwirken mit dem Hebel
8 die Antriebskupplung in der Schlußlage festhält. '-Gleichzeitig wird der Hebel
ig, 2o so gedreht, daß sein Arm ig den Pendel 17 in derjenigen Stellung hält, in
welcher das Loch 16 in der Platte 15 unverdeckt ist, so daß der Fühler keinen Einfluß
auf den Pendel 17 hat (s. Abb. 4).
-
Der Handhebel bleibt in der Stellung I bis mindestens ein Werkstück
sämtliche Arbeitsstellen der Maschine durchlaufen und in den Sammelbehälter gelangt
ist. Alsdann wird der Handhebel in die Stellung II gehracht. Dabei gehen der Hebel
12 und die Stange 3 tot, während der Arm ig des Hebels ig, 2o nach abwärts gedreht
wird, so daß er den Pendel 17 freigibt, dessen Stellung nunmehr vom Fühler geregelt
wird, der den Arbeitsgang der Maschine überwacht und beim Auftreten von Störungen,
z. B. beim Hängenbleiben eines Briefumschlages in den Werkzeugen oder, Fördervorrichtungen,
sowie nach Verbrauch des Papierstapels, die Maschine selbsttätig sti'llsetzt. Um
die Maschine im Bedarfsfalle von Hand auszurücken, bringt man den Handhebel 6 wieder
in die Stellung 0, wodurch die Sperrklinke 9 unter Vermittlung des Hebels 12 und
der Stange io aus der Sperrstellung herausgedreht wird, was ebenfalls das selbsttätige
Ausrücken, des Antriebes zur Folge hat.
-
Bei Drehung des Handhebels 6 in die Stellung 0 senkt sich gleichzeitig
der Arm ig des Hebels ig, 2o noch weiter, bis der Pendelarm 18 vollständig frei
ist. Der Pendel 17 schwingt dann infolge seiner Gewichtsverteilung so aus, daß er
das Loch 16 in der Platte 15 freigibt, wobei er sich aber auf der dier Stellung
nach Abb. 4 entgegengesetzten Seifte des Loches. 16 und! der Stange 13 befindet.
Das Wiedereinrücken des Antriebes kann also unbedenklich auch dann. erfolgen, wenn
die Stange 13 gerade ihre vorgeschobene Stellung einnimmt. Da hierbei aber die Drehung
des Pendels 17 diurch den Hebelarm i9 in die Stellung nach Abb. 4 durch die Stange
13 verhindert ist, besteht -erfind'ungsgemäß der Arm ig des Hebels ig, 2o aus zwei
gelenkig miteinander verbundenen Teilen ig und 1911, die durch eine Feder 23 in
gestreckter Lagegehalten werden. Der Hebel kann also, wenn der Pendel 17 beim Einrücken
des Antriebes an die Stange 13 stögt,.nach unten ausweichen, und er dreht den Pendel
17 durch die Wirkung der Feder 23 in die Ausschattstellung, sobald die Stange 13
aus dem Loch der Plattei 5 herausgetreten. ist.
-
Natürlich ist d:e Erfindung nicht mit dem dargestellten Beispiel erschöpft,
vielmehr sind auch andere Ausführungen sowie Abänderungen des gezeichneten Beispiels
möglich. Z. B. könnte die Einrichtung auch derart sein, .daß das Einrücken der Antriebskupplung
und ihrer Sperrklinke und das Ausschalten des Pendels in der Mittelstellung des
Handhebels 6 (jetzige Stellung II) erfolgt, während: das Einschalten d'es Pendels
in der einen Endstellung (jetzige Stellung I) bewirkt wird.