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Einrichtung zum Zählen von laufenden Wagen, insbesondere von Förderwagen.
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Zählen von laufenden Förderwagen
und anderen Fördergefäßen mit einer Unterscheidung nach dem Gewicht und unter Ausschluß
eines Doppelzählens.
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Die Entlohnung auf den Zechen findet meist nach der Wagenzahl statt,
welche eine einzelne Arbeitergruppe (Kameradschaft) beladen hat. Bei mechanischen
Zählvorrichtungen kann nun der Wagenmeister durch Zurückdrücken bereits gezählter
Wagen die Zählung wiederholen und so einzelnen Kameradschaften zum Schaden der Zeche
eine höhere Entlohnung verschaffen. Dies wird bei der Einrichtung nach der Erfindung
dadurch verhindert, daß durch das Überfahren eines das Zählen veranlassenden Wägebalkens
eine Sperre eingeschaltet wird, welche jeweils einen pendelähnlichen Lenker festhält,
der von der Achse oder von einem anderen geeigneten Teil des Förderwagens während
der Fahrt ausgeschwenkt werden muß. Dieser Lenker, der infolge geeigneter Gewichts-
oder Federbelastung nach jedem Ausschwenken wieder in die Anfangsstellung zurückkehrt,
hält einen bereits gezählten, aber noch nicht entladenen `Vagen mit einem Arm fest,
wenn dieser Wagen zurückgedrückt werden soll. Wenn aber versucht werden sollte,
den Wagen sofort beim Eintritt des Zählens festzuhalten und zurückzudrücken, -so
hält ein zweiter Arm des Lenkers den wiederkehrenden Wagen fest, da der Lenker von
dem Wägebalken in seiner Sperrstellung festgelegt ist. Da ein leerer Wagen bei geeigneter
Einstellung des Wägebalkengewichts den Wägelialken (und mit ihm das Zählwerk) nicht
in Tätigkeit setzen kann, wird der auf demselben Gleis zurückgedrückte Leerwagen
von dem dann frei ausschwenkenden Lenker nicht festgehalten. Dies ist wichtig für
eingleisige Zähl- und Entladeeinrichtungen, weil dort der gezählte und entladene
Wagen _ über die Zählvorrichtung zurückgeführt werden muß. Bei Doppelgleisen kann
durch eine Gleissperre an der Entlüdevorrichtung die richtige Umleitung der Leerwagen
in Rundfahrt gesichert werden. Wesentlich ist für den Erfindungsgegenstand, daß
das an sich-bekannte Zählen beladener Wagen mittels eines die Zählvorrichtung beherrschenden
Wägebalkens nur bei einer bestimmten Lage der Hebelarme unter sich stattfindet und
ein freier Verkehr der Leerwagen möglich bleibt.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel
der
neuen Einrichtung in vier verschiedenen Stellungen wiedergegeben. Abb. i zeigt die
Stellung vor der Zählung, Abb.2 während des Zählvorganges, Abb.3 während des Zurückdrückens
eines Wagens, der die Einrichtung bereits verlassen hatte, und Abb. d die Stellung
des Wagens, der unmittelbar aus der Zählstellung zurückgedrückt wird Der Förderwagen
ist durch die beiden Radsätze i und 2 dargestellt. Unterhalb des Gleises 3 befindet
sich der Wägebalken.f, der auf einer Schneide 5 ruht und an dem einen Ende mit einem
eingesetzten Zwischenstück 6 der Schiene verbunden ist und an dem anderen Hebelende
ein Belastungsgewicht 7 trägt, das nach dem abzuwiegenden Wagengewicht genau einzustellen
ist. Ein leerer Wagen kann das über die Oberkante der Schiene 3 herausragende Schienenstück
6 (Abb. i) nicht niederdrücken. An dem durch das Gewicht belasteten Arm des Wägebalkens
ist ein Anschlag für einen Sperrkloben 8 vorgesehen. Dieser befindet sich an einem
pendelartig uni den Drehpunkt 9 schwenkbaren Lenker io und besitzt zwei Sperrstufen
13 und id.. Vor die eine tritt der Anschlag 15 des Hebels d. bei senkrechter Stellung
des Lenkers io und vor die zweite tritt er, wenn der Lenker i o von dem Radsatz
2 ausgerückt ist, wobei jedesmal die Wägeschiene 6 durch das Gesicht des Radsatzes
i niedergedrückt ist. Erst in der letzterwähnten Stellung, also bei dem großen Ausschlag
des Wägebalkens, soll die mit der Stange 16 verbundene Zählvorrichtung in Tätigkeit
gesetzt werden. Der Lenker i o hat ferner in Form einer Gabel zwei Arme i i und
12.
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Bei dem Gebrauch entwickeln sich folgende Vorgänge: Die regelrechte
Zählung verläuft so, daß zunächst der Radsatz i des beladenen Wagens den Gabelarm
i i des Lenkers io faßt und ausschwenkt. Der Sperrkloben 8 kann sich dabei frei
bewegen, weil das Gewicht 7 den Anschlag 15 außer Eingriff hält. Beim Weiterlaufen
des Wagens aber drückt der Radsatz i die Wägeschiene 6 nieder und bringt dadurch
den Anschlag 15 vor die Sperre 13. Zugleich auch wird der Lenker io vom Radsatz
2 gefaßt und so weit ausgeschwenkt, daß der Anschlag 15 vor die Sperre 14 einfallen
kann. Hierbei bewirkt die Bewegung des Wägehebels d. die Zählschaltung, z. B. mittels
der Übertragungsstange 16. Der weiterlaufende Förderwagen läßt jetzt den Gabelarm
ii vom Radsatz :2 frei und verläßt auch mit dem Radsatz i die Wägeschiene 6, worauf
sämtliche Hebel in die Anfangsstellung (Abb. i) zurückkehren. Der danach über die
Wägeschiene 6 laufende Radsatz 2 kann keine Schaltung des Zählwerks bewirken, weil
der Wägebalken q. mit seinem Anschlag 15 nur bis vor die Sperre 13 schlagen
kann.
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Bei Täuschungsversuchen könnte ein bereit gezählter und noch belasteter
Wagen in die Zälilvorrichturig zurückgedrückt werden (Abb. 3) oder unmittelbar nach
der Schaltung des Zählwerks von der Wägeschiene 6 herab zurückgedrückt werden (Abb.
q.). Im ersteren Falle läuft der Radsatz :2 über die Wägeschiene 6 ohne Zählvorgang,
weil der Anschlag 15 in der Sperre 13 gehalten wird. Der dann auf die Wägeschiene6
kommende Radsatz i hält den Lenker io ebenfalls durch den Anschlag 15 in der Sperre
13 fest, und es wird daher der Radsatz 2 durch den Gabelarm i i des festgehaltenen
Lenkers io aufgehalten. Der Wagen kann somit nicht weiter zurück. Will man aber
den Wagen schon aus der Stellung (Abb. 2) zurückdrücken (wobei der Arm i i von der
Radachse nicht mehr gefaßt werden würde), so drückt die Radachse 2 gegen den zweiten
Gabelaren 12 des Lenkers io und sucht diesen auszuschwenken. Da sich aber der Anschlag
15 jetzt vor der Sperre 14 befindet, ist auch diese Bewegung nicht möglich und der
Wagen bleibt folglich stehen.
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Ein zurückgedrückter leerer Wagen kann dagegen die Wägeschienen 6
nicht niederdrücken, der Lenker io bleibt also in der in Abb. i gezeigten Lage ohne
Sperre und läßt sich ohne weiteres nach links und rechts ausschwenken. Der leere
Wagen kann also auch rückläufig die Zählvorrichtung ungezählt.und ungehindert durchlaufen.