DE3787C - Vorrichtung zum Erleichtern des Anziehens bei Fuhrwerken - Google Patents
Vorrichtung zum Erleichtern des Anziehens bei FuhrwerkenInfo
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Description
1878.
HENRY PERCY HOLT in LEEDS (England). Vorrichtung zum Erleichtern des Anziehens bei Fuhrwerken.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 6. Juli 1878 ab.
Diese Erfindung bezieht sich auf eine bei Pferdebahn-, Dampf- und gewöhnlichen Wagen
anzubringende Vorrichtung, durch welche die zum Anziehen erforderliche Kraft verringert
wird.
Durch Anwendung des in den Fig. 1 bis 4 der Zeichnungen dargestellten Apparates ist nur
das Drittel des bisher nothwendigen Kraftaufwandes erforderlich.
Die Fig. 1 und 2 zeigen in Aufrifs und Grundrifs einen derartigen mit einem Pferdebahnwagen
in Verbindung gebrachten Apparat.
Die Zugstange a, an welcher sich die zum Anspannen der Pferde dienenden Ortscheite befinden,
ist innerhalb ihres Lagerungsstückes al
in axialer Richtung verschiebbar; der Ring <z2
auf dieser Stange dient zur Begrenzung der Verschiebung.
Am entgegengesetzten Ende steht die Zugstange α durch ein Gelenk χ mit dem Hebel b
in Verbindung, welcher um den am Gestell des Wagens befestigten Zapfen q drehbar ist. Zur
Führung des Hebels b ist aufserdem noch der um den Zapfen q1 drehbare Lenker b' an dem
Gelenk χ befestigt, Fig. 2. Bei dem Anzug der Stange α wird demgemäfs das Gelenk χ durch
den Hebel b und seinen Lenker b1 veranlafst,
einen Kreisbogen a, Fig. 1, in der Verticalebene
zu beschreiben, dessen Mittelpunkt in der Mitte der durch die Drehungszapfen q und q1
im Drehungspunkte gedachten Geraden liegt. Infolge dessen bleibt die Stange α bei der
schwingenden Bewegung des Gelenkes stets in der Verticalebene.
Auf der Welle / der beiden Wagenräder mm ist nun ein Sperrrad e aufgekeilt, dessen Sperrkegel
d (ein dreiarmiger Hebel) um den die beiden kurbelartigen Scheiben k k verbindenden
Bolzen s drehbar ist. Diese beiden Stücke k k,
welche auf beiden Seiten des Sperrrades d sitzen, sind noch durch mehrere Bolzen mit
einander verbunden, sind aber lose auf der Welle / drehbar. Wie schon erwähnt, ist der
Sperrkegel ein dreiarmiger Hebel, dessen Hebelarm / durch eine Kette c mit dem Hebel b
bei ν in Verbindung steht; der dritte Hebelarm r des Sperrkegels d steht durch eine Zugstange
und daran befindlichem Haken mit der bei u am Gestell / des Wagens befestigten
Spiralfeder h in Verbindung.
Die Spiralfeder h dient dazu, den Sperrkegel,
wenn dieser nicht durch eine entgegengesetzt wirkende gröfsere Kraft dazu gezwungen wird,
aufser Eingriff mit dem Sperrrad zu halten.
Ferner ist die bei t befestigte Spiralfeder i auch stets bestrebt, durch eine am oberen Theil
der Kurbelstücke k befestigte Zugstange diese
Scheiben k nach t zu heranzuziehen; damit aber dies nicht zu weit geschehe, wirkt der
Feder i die bei t' am Gestell des Wagens und ebenfalls an k k befestigte Kette / entgegen.
Der Apparat wirkt nun auf folgende Weise.
Ziehen die Pferde an, um den Wagen in Bewegung zu setzen, so giebt die Zugstange a
nach, verschiebt sich innerhalb ihres Lagers α1
nach auswärts, zieht den Hebel b, dessen Gröfsenverhältnifs zwischen Drehpunkt und Angriffspunkt
der Kräfte 1:3 ist, herum und bewirkt infolge dessen einen Zug an der Kette c.
Durch diesen starken Zug der mit dem Hebelarm p des Sperrkegels verbundenen Kette c
wird die Kraft der Spiralfeder h überwunden und der Sperrkegel d in die Zähne des Sperrrades
eingedruckt. Gleichzeitig wird die der Anzugskraft des Wagens am Scheibenstück k
entgegenwirkende Kraft der Feder i ebenfalls überwunden und die Kette c zieht nun das
durch den Sperrkegel jetzt mit der Axe / verbundene kurbelartig wirkende Hebelstück k k
herum, die Räder m m des Wagens werden, wie hieraus ersichtlich, ein Stück durch die als
Kurbel oder Hebel an der Axe / angreifenden Theile k k gedreht und damit das Beharrungsvermögen
des Wagens überwunden. Hat das Kurbelstück k ungefähr einen Weg von 90 °
zurückgelegt, so stöfst der auf der Zugstange a befestigte Bund α 2 gegen das Lager a * und die
Zugkraft des Wagens greift nun auf die gewöhnliche bisher übliche Weise am Wagen an.
Noch ehe der Bund β2 der Stange α das
Lager a' ganz erreicht hatte, brachte die durch
eine Verbindungsstange mit dem Hebelarm r des Sperrkegels verbundene Kette g (bei u am
Gestell befestigt und von entsprechender Länge) diesen Sperrkegel aufser Eingriff mit dem Sperrrad,
welches sich nun, da es auf der Welle / befestigt ist, beim Fortgang der Drehung der
Räder frei unter dem Kegel hinwegdrehen kann.
Hält der Wagen wieder still, so zieht die Feder i die Kurbel und den Hebel b in die
normale Stellung zurück; da durch diesen Vorgang die Kette g aufser Spannung kommt, so
tritt die Feder h an ihre Stelle und erhält den Sperrkegel so lange aufser Eingriff mit dem
Sperrrad, bis durch einen neuen Zug der Kette c deren Kraft wieder überwunden wird.
η ist ein mit einem Tritte versehener Zughaken,
durch welchen die Zugstange an ihrem vordersten Bund festgehalten werden kann, falls
die Vorrichtung nicht angewendet werden soll.
Die Fig. 3 und 4 zeigen in Aufrifs und Grundrifs eine Modification der auf mannichfache Art
und Weise möglichen Anordnung der Federn und Einhaltsketten. Der Sperrkegel d, hier nur
ein zweiarmiger Hebel, wird nicht wie bei der vorigen Anordnung durch eine Spiralfeder,
sondern durch die entsprechend angebrachte Kette h', wenn erforderlich, aufser Eingriff mit
dem Sperrrad gehalten. Im übrigen sind alle anderen Theile dieselben wie bei der vorigen
Anordnung, und ihr Zusammenwirken ist, wenn mit der Beschreibung der Fig. 1 und 2 zusammengebracht,
klar zu ersehen.
Es ist ersichtlich, dafs man den Mechanismus des Apparates aufser der in der Zeichnung dargestellten
Art und Weise noch mannichfach verändern kann, wobei jedoch das Princip der Erfindung in jedem Falle dasselbe verbleibt;
man kann z. B. die Sperranordnung durch einen Reibungsklotz ersetzen, welcher entweder gegen
eine Reibungsscheibe oder direct gegen das Wagenrad geprefst wird und an welchem dann
die Zugkette c angreifen kann.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Die oben beschriebene und in den Zeichnungen dargestellte, aus einer Verbindung von Hebeln, Sperrrädern, Federn, Zugstangen oder Ketten bestehende Vorrichtung, durch welche die zur Ueberwindung des Beharrungsvermögens der Wagen erforderliche Kraft vermindert und das Anziehen derselben wesentlich erleichtert wird.Hierzu 3 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3787C true DE3787C (de) |
Family
ID=282697
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT3787D Active DE3787C (de) | Vorrichtung zum Erleichtern des Anziehens bei Fuhrwerken |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3787C (de) |
-
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