DE377813C

DE377813C - Verfahren zur Verarbeitung von Hartsalz und Sylvinit

Info

Publication number: DE377813C
Application number: DEK81652D
Authority: DE
Original assignee: KALIWERKE GROSSHERZOG VON SACH
Current assignee: KALIWERKE GROSSHERZOG VON SACH
Priority date: 1922-04-16
Filing date: 1922-04-16
Publication date: 1923-06-27

Description

Verfahren zur Verarbeitung von Hartsalz und Sylvinit. Die fabrikatorische Verarbeitung der kalihaltigen Rohsalze auf den Kaliwerken besteht darin, daß aus ihnen, gleichgiiltig, ob sie aus Karnalliten, Hartsalzen oder Sylviniten bestehen, das Kali auf heißem oder kaltem Wege ausgelöst wird, und das Steinsalz und der Kieserit der Rohsalze möglichst ungelöst bleiben. Zwecks teilweiser weiterer Verarbeitung des'auf diese Weise gewonnenen Chlorkaliums auf Kalisulfat wird der Kieserit des Rückstandes aus diesem in der Kieseritwz sehe getrennt bzw. bei Hartsalz durch vollständige Lösung des Steinsalzgehaltes des Rückstands in reinen Kieserit übergeführt. Letzterer wird dann, weil in kaltem Wasser schwer löslich, in Wasser von mindestens 8o ° C gelöst und mit festem Chlorkalium in schwefelsaures Kali bzw. schwefelsaure Kalimagnesia übergeführt. Um schwefelsaure Salze herzustellen, werden also immer die beiden Umsetzungskomponenten erst in reiner Form gewonnen, ehe sie aufeinander zur Wirkung kommen.
Wir haben nunmehr gefunden, daß die Auslösung des Chlorkaliums aus Hartsalz und Sylvinit und der Aufschluß bzw. das Auslösen des Kieserits aus Hartsalz gleichzeitig und mit besten Ausbeuten, also in einer Operation, ferner bei geringerer Temperatur erfolgen können, wenn man dem Lesungsmittel etwas Salzsäure hinzufügt, wie aus folgenden Vergleichsversuchen hervorgeht: Es wurde ein Hartsalz folgender Zusammen-, setzung angewendet

14,3 Prozent KCl,

61,3 - Nacl,

18,6 - MgS04,

5,8 - Unlösliches und Wasser.

Versuch I: Behandlung des Hartsalzes mit Wasser von 5o ° C im Rührwerk.
Es wurden dabei 96 Prozent des Chlorkaliums, 38,4 Prozent des Kieserits und 31,6 Prozent des Steinsalzes ausgelöst. Der Rückstand enthielt 1,o Prozent Chlorkalium.
Versuch II Behandlung des Hartsalzes im Rührwerk mit der gleichen Menge Wasser von 5o ° C, dem 9o g Salzsäure pro Liter zugesetzt waren.
Es wurden dabei 95,5 Prozent des Chlorkaliums, 71,8 Prozent des Kieserits und 16,4 Prozent des Steinsalzes ausgelöst. Der Rückstand enthielt 1,1 Prozent Chlorkalium.
Aus der Gegenüberstellung der beiden Versuche geht hervor, daß die Auslösung des Kieserits aus Hartsalz bei Zuhilfenahme von Salzsäure eine bedeutend bessere ist, ferner daß weniger Steinsalz in Lösung geht und daß dabei die Ausbeute an Chlorkalium nicht geringer als die in Kaliwerken übliche ist. Wie die salzsaure Mischlösung des Chlorkaliums und des Kieserits weiter vergrbeitet wird, kommt für vorliegendes Verfahren nicht in Frage.
Unsere Feststellung der leichteren und schnelleren Verarbeitung von Hartsalz und Sylvinit unter Zuhilfenahme von Salzsäure ist bisher noch vollständig unbekannt und bildet einen bedeutenden technischen und wirtschaftlichen Fortschritt, insbesondere aus der Erwägung heraus, daB der Absatz von schwefelsaurem Kali von Jahr zu Jahr steigt.

Claims

PATENT-ANSPRucH: Verfahren zur Verarbeitung von Hartsalz und Sylvinit, dadurch gekennzeichnet, daG man dem Lösemittel Salzsäure hinzufügt.