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Vorrichtung zur Umsetzung von blindenschriftähnlichen Lochungen oder
diesen Lochungen entsprechenden Tastenbewegungen in Maschinenschrift. Vorrichtungen
zum alphabetischen Ordnen gelochter Karten sind bekannt. Die Herstellung eines Kataloges
oder einer Liste nach den alphabetisch geordneten Karten müßte bisher in der Weise
gemacht werden, daß der Reihe nach jede einzelne Karte von dem geordneten Stapel
genommen und auf der Schreibmaschine abgeschrieben und hierauf wieder dem Stapel
eingefügt wurde. Abgesehen von der Mühsamkeit dieser Arbeit war ein Zerstören der
Ordnung
der sortierten Karten durch dieses Aufnehmen und Wiedereinlegen
sehr leicht möglich, so daß schließlich sowohl der Katalog wie@die Ordnung des Kartenstapels
fehlerhaft war.
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Alles dieses vermeidet die neue Maschine, die außerdem schon während
des Ordnens selber ihre Arbeit vollzieht und mit beendetem Sortieren auch den der
Ordnung entsprechenden Katalog fertig geschrieben hat.
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Wird die Maschine so ausgeführt, daß sie nicht mit Hilfe gelochter
Karten und beweglicher Taststifte gesteuert wird, sondern mit Hilfe von Hand zu
bedienender Tasten, so kann sie als Schreibmaschine, insbesondere infolge der Möglichkeit
mit sechs Tasten, dreiundsechzig Buchstaben oder Buchstabengruppen zu schreiben,
als Stenographiermaschine Verwendung finden.
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Die Maschine arbeitet durch das Zusammenwirken einer Ablese- oder
Abtastvorrichtung oder dieser entsprechenden von Hand gedrückter Tasten, einer Steuer-
(oder Wähler-) Vorrichtung, einer Abnehmevorrichtung und einer Schreibvorrichtung
mit Papierführung.
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Die Ablese- oder Abtastvorrichtung besteht aus fünf oder mehr beweglichen
Taststiften, gegen die mit Buchstabenlochungen versehene Karten herangeführt werden,
wodurch, je nach den Lochungen, einzelne Taststifte in Ruhelage bleiben, andere
in Arbeitsstellung gedrückt werden Bei Verwendung der Maschine als Schreib- bzw.
als Stenographiermaschine entsprechen dieser Vorrichtung fünf oder mehr Tasten.
(In der Zeichnung sind diese Vorrichtungen, weil auch so verständlich und nicht
eigentlich das Wesen der Erfindung bedingend, weggelassen.) Die Zeichnung stellt
die Maschine in einem Ausführungsbeispiel dar, und zwar Abb. i eine Vorderansicht
der Schreibvorrichtung von der Papierführung aus gesehen, Abb. 2 eine Seitenansicht
davon, Abb. 3 eine Vorderansicht der Steuer- oder Wählervorrichtung, Abb. q. eine
Seitenansicht davon, Abb. 5 eine Einzelheit zur Steuer- oder \@"-.ihlervorrichtung.
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Die Schreibvorrichtung ist die von den Typenradschreibmaschinen her
bekannte. Das Typenrad n sitzt drehbar auf der um die Achse p kippbaren Typenradachse
o. Unter Zug durch Stange q wird das Typenrad it gegen die Schreibwalze geschlagen
und kehrt unter Federzug wieder in seine Bereitschaftslage zurück. Die einzelnen
Buchstaben werden durch Drehung des Typenrades n eingestellt und die Drehung des
Typenrades durch das fest mit dem Typenrade verbundene, von Kegelrad L bewegte Kegelrad
m bewirkt. Ein Verdrehen während der Vorwärtsbewegung ist in bekannter Weise verhindert
durch ein sternförmiges (nicht gezeichnetes) Führungsrad. Die zwei Kegelräder l
und in greifen nur in der Ruhestellung der Typenradachse o ineinander.
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Schreibwalze und Papierführung sind wie bei den bekannten Schreibmaschinen.
Da der gleiche Papierstreifen aber mehrere Male vor dem Typenrade vorübergeführt
wird (sooft als Buchstabenstellen zu erwarten sind), ist durch filmartige Führung
des Papiers absolut indentische Lage beim jedesmaligen Durchlaufen in besonderer,
aber bekannter Weise gesichert.
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Die Steuer- oder Wählervorrichtung besteht im wesentlichen aus sechs
konzentrischen Ringen, deren oberer Rand so ausgebildet ist, daß der innerste Ring
einen Zahn und eine Bleichgroße Lücke, der zweite Ring zwei Zähne und zwei ebensogroße
Lücken, der dritte Ring vier, der vierte Ring acht, der fünfte Ring sechzehn, der
sechste Ring zweiunddreißig Zähne und zweiunddreißig Lücken aufweist.
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Der äußerste Ring r mit den zweiunddreißig Zähnen ist fest, die übrigen
fünf Ringe s sind achsial um etwa Zahnhöhe verschiebbar (Abb. 3). Zur Erreichung
dieses Zweckes dienen die fünf durch zwei Lager geführten Stangen ir (Abb. 4.),
die möglichst nahe dem Kreismittelpunkte angeordnet sind und ihre zugehörigen Ringe
s durch je einen speichenartig angeordneten Arm t tragen.
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Für gewöhnlich werden die Ringe so gehalten, daß die Stirnflächen
aller Zähne in einer Ebene liegen. Dies wird erreicht dadurch, daß an den Stangen
u angebrachte Nasen auf den Sperrklinken v aufsitzen; werden die Nasen freigegeben,
so rückt die betreffende Stange is mit Ring s unter Federdruck etwa um Zahnhöhe
aus der obenerwähnten Ebene.
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Durch die bewegliche Platte w werden die Stangen it und die Ringe
s wieder in ihre Bereitschaftsstellung gedrückt, in der sie nun wieder durch die
Nasen und zugehörigen Klinken v festgehalten werden.
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Die Sperrklinken v werden betätigt durch die Taststifte (Sortiermaschine)
oder von Hand bediente Tasten (Stenographiermaschine, Schreibmaschine).
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Die Abnehmevorrichtung besteht aus der Achse lt, die an ihrem einen
Ende das Kegelrad L trägt, welches auf das in der Ruhelage befindliche Kegelrad
in die Drehung überträgt, aus der Spiralfeder g, die mit ihrem einen Ende auf der
Achse lt festsitzt und dieser mindestens eine ganze Umdrehung zu verleihen vermag.
Mit ihrem äußeren bzw. anderen Ende ist diese Spiralfeder g an ihrem mit dem Zahnrad
f fest verbundenen Gehäuse befestigt. Dieses Zahnrad f erhält seine Drehung durch
die beständig umlaufende Schraube ohne Ende e, wodurch die Feder g ihre nötige Spannung
erhält, ferner dem Abnehmerträger b und dem beweglichen Abnehmerflügel a, dessen
der
Achse A abgekehrtes Ende als Sperrzahn ausgebildet ist. Der
Abnehmerträger b ist so ausgebildet, daß die Sperrzahnschneide des Abnehmerflügels
a auf der durch die Stirnflächen der auf den Ringen angeordneten Zähne gebildeten
Ebene genau radial aufliegt. In Bereitschaftslage steht die Sperrzahnschneide von
a bei z (Abb. 3).
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Der Abnehmerflügel a wird leicht durch Federdruck gegen die Stirnflächen
der Zahnringe r gedrückt gehalten und gleitet, wenn ein auf der Kegelradachse A
angeordneter und diese festhaltender Arm i freigegeben ist und die Achse A sich
unter dem Druck der Spiralfeder g dreht, in die erste Lücke, die er antrifft, wodurch
der als Sperrzahn ausgebildete vordere Teil in eine Lücke des feststehenden Ringes
r einfällt und die Achse A festhält.
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Ist so das ganze System zur Ruhe gekommen, so erfolgt von einer Steuerwelle
aus ein Zug auf die Stange q, wodurch das auf einen Buchstaben eingestellte Typenrad
gegen die Schreibwalze geschlagen wird. Ist die Achse des Typenrades unter Federdruck
wieder in ihre Ruhelage zurückgekehrt und das Kegelrad m mit dem Kegelrade l in
Eingriff gelangt, so wird durch die in diesem Augenblick von der Steuerwelle aus
betätigte Vorrichtung c (Abb. a) der Abnehmerflügel a angezogen, die Sperrnase wird
aus der Lücke der Zähne des Ringes r gehoben, so daß sich nunmehr die Achse A unter
dem Federdruck von g weiterdreht, bis der Sperrarm i der Achse A an dem auslösbaren
Anschlag k anstößt, wodurch der Abnehmerflügel a bei z
(Abb. 3) wieder in
die Ausgangs- bzw. Bereitschaftsstellung angelangt ist.
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Die Arbeitsweise der Maschine ist folgende Wird eine oder, werden
mehrere der Tasten oder Taster gedrückt, so wird oder werden eine oder mehrere der
Sperrklinken v gezogen, die zugehörige Nase freigegeben und die entsprechende Stange
az gleitet aus der Ruhestellung. Damit werden die Zähne .des zugehörigen Ringes
s aus der Ebene der in Bereitschaftsstellung befindlichen Ringzähne zurücktreten,
und es entsteht an einer ganz bestimmten Stelle in der Zahnebene eine quer durch
sämtliche fünf Ringe durchlaufende Vertiefung, in die nun der Abnehmerflügel cz,
sobald die Auslösung des Armes i der Welle A bei k erfolgt ist, im Laufe seiner
Umdrehung gleiten muß. Dadurch kommt der vordere als Sperrzahn ausgebildete Teil
des Abnehmerflügels a in eine Lücke von Ring v. und das ganze System kommt
zum Stillstand.
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Die Bewegung von Mitnehmerflügel a und Welle A hat sich durch die
Kegelräder l und na
auf das Typenrad übertragen, das nun eine ganz
bestimmte Stellung einnimmt und in dieser Stellung durch Zug auf die Stange. q gegen
das Papier der Schreibwalze geschlagen wird. Die Typenradachse o kehrt aber sofort
wieder in die Ruhelage zurück.
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Nunmehr wird durch Zug von der Steuerwelle aus die Vorrichtung c betätigt,
durch die der Sperrzahn des Abnehmerflügels a aus der Lücke von Zahnring r herausgezogen
wird, worauf die Achse A mit allen von ihr getragenen Teilen die Drehung fortsetzt,
bis der Arm i der Welle lz wieder gegen den in seine Ruhelage zurückgekehrten Anschlag
k stößt.
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Eine Vorrichtung bekannter Art sorgt nun für das Vorrücken des Papiers
um die Entfernung zweier Buchstaben oder beim Katalogschreiben gleichzeitig mit
dem Sortiervorgang für das Aufrücken um Zeilenweite.