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Einrichtung zur Regelung der Strömungsgeschwindigkeit der Abzugsgase
von Feuerungsanlagen u. dgl. mit Ausstoß der Gase über dem Spiegel einer Flüssigkeit.
Die Erfindung betrifft Einrichtungen zur Regelung der Strömungsgeschwindigkeit unter
Druck stehender Abzugsgase von Feuerungsanlagen, Retorten oder Schmelzöfen, wobei
diese Gase über dem Spiegel einer Flüssigkeit ausgestoßen werden.
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Es ist bekannt, die Abgase von Schmelzöfen, Retorten usw. auf Flüssigkeitsspiegel
auszustoßen, um wertvolle Bestandtfeile in den Gasen abzusondern.
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Die Erfindung bezweckt nun, abgesehen von der Absonderung, eine Regelung
der Strömungsgeschwindigkeit der Gase. Die aus dem Abzugsrohr unter Druck ausströmenden
Gase werden je nach ihrer Strömungsgeschwindigkeit einen verschieden starken Druck
auf den Flüssigkeitsspiegel ausüben. Ist dieser Druck stark, so weicht der Spiegel
zurück, und durch einen Schwimmer wird die Zuflußsteuerung geöffnet und der Flüssigkeitsbehälter
so lange mit Wasser gefüllt, bis der Abstand des Flüssigkeitsspiegels von der Rohröffnung
ein geringerer geworden ist und dadurch eine Drosselung des Gasstromes bewirkt wird.
Steigt anderseits durch Nachlassen des Gasdruckes der Flüssigkeitsspiegel zu hoch,
so wird durch den Schwimmer der Flüssigkeitsauslaß geöffnet und selbsttätig eine
Senkung des Spiegels herbeigeführt. Diese Regelung ist nicht nur insofern von Vorteil,
als sie die Geschwindigkeit des Gasstromes regelt, sonclern sie ist vor allen Dingen
dann wichtig, wenn es sich darum handelt, den Gasen beigemischte Stoffe niederzuschlagen.
Für die wirkungsvolle Regelung der Geschwindigkeit und des Niederschlages muß der
Flüssigkeitsspiegel einen bestimmten Abstand von der Öffnung des Rohres haben, der
durch den Schwimmer, welcher mit dem Ventil für den Zufluß und Abfluß des Wassers
in den Behälter in Verbindung steht, aufrechterhalten wird. Von Hand aus regelbare
Ventile sind in der Hauptwasserleitung vorgesehen, um den Wasserspiegel im Behälter
für bestimmte Zwecke nach Belieben regeln zu können.
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Abb. i ist eine Seitenansicht des Erfindungsgegenstandes, wobei Teile
im Schnitt dargestellt sind.
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Abb. 2 und 3 sind vergrößerte Schnitte durch das die Standhöhe des
-Wassers selbsttätig regelnde Ventil, welches in verschiedenen Stellungen dargestellt
ist, Die Gase einer Retorte oder eines Schmelzofens 5 werden durch eine Abzugsröhre
abgeführt. Die Abzugsröhre besteht .gemäß der Abb. i aus einem schrägen. mittleren
Teil 6, einem oberen Teil 8 von halbkreisförmiger Form und einem nach unten gerichteten
Auslaßende g, das im wesentlichen in einer wagerechten Ebene angeordnet ist. Das
abgebogene Ende der Abzugsröhre ragt in einen Behälter io hinein. Der Behälter hat
einen größeren Durchmesser als die Abzugsröhre, ist oben offen und mit einem trichterförmigen
Boden i i ausgestattet, der am untersten Teil mit einer den Niederschlag sammelnden
Röhre 12 versehen ist, welche den Ablaßhahn 13 besitzt. Der Behälter io steht mit
einer Zuführungsröhre 14 in Verbindung, welche an einer Wasserquelle angeschlossen
ist.
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In. der Röhre 14 befindet sich ein die Zuführung
des
Wassers abschließbares Ventil 15, und zwischen diesem und dem Behälter ist ein Ventil
15' vorgesehen, durch welches Wasser aus dem Behälter austreten kann. Eine Nebenleitung
16, 16' umgeht die beiden Ventile und ist mit einem handverstellbaren Abschlußventil
17 ausgestattet. Die Nebenleitung enthält fernerhin ein Dreiwegventil 18. Letzteres
besteht aus einem Ventilküken i9, das sich in der Bohrung eines Gehäuses to dreht
und das an diametral gegenüberliegenden Seiten mit den Teilen 16, 16' der Nebenleitung
in Verbindung steht. Rechtwinklig dazu steht das Gehäuse mit einer Ablaufröhre 21
in Verbindung. Das Küken i9 hat eine T-förtnige Bohrung i9', und bei geeigneter
Drehung des Ventils wird eine Verbindung gemäß Abb. 3 für den Durchgang des Wassers
durch die N ebenleitung um die eigentliche Leitung 14 in den Behälter io hergestellt.
In der Stellung gemäß Abb. 2 dient die Nebenleitung als Auslaß für das Wasser des
Behälters. Das Ventil i9 weist einen Hebelarm 22 auf, der gemäß Abb. i von Anschlägen
:23,:23' eines Kabels 24 beherrscht wird, das sich an Rollen 25 führt und mit einer
Gewindetrommel 26 verbunden ist, die oberhalb ,les Behälters io drehbar gelagert
ist.
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Anstatt der Anschläge kann das Kabel 2q., gemäß Abb. 2 und 3, unmittelbar
mit einem Hebelarm 22' ' verbunden. werden, durch «-elchen das Ventil i9 gedreht
wird, und ein Gegengewicht 3o am oberen Ende des Armes gleicht das Gewicht eines
Körpers 28 aus. Ein zweites Kabel 27, das um die Trommelwelle 26' gewunden ist,
ist mit diesem Körper 28 verbunden, der in dem Wasser W des Behälters schwimmt,
so daß bei Tiefgang des Wassers das Gewicht des Körpers 28 das Ventil i9 dreht,
um dieses in die in Abb. 3 gezeigte Stellung zu bringen, so daß das Wasser in den
Behälter einfließen kann. Beim Hochgang des Körpers, bedingt durch ein Anfüllen
des Behälters, wird das Gewicht 29, Abb. i, am Kabel 2.4 oder das Gegengewicht 3o
der Abb. 2 und 3 das Ventil i9 schließen, um das Einfließen des Wassers abzustellen,
nachdem eine für den normalen Betrieb vorausbestimmte Standhöhe erreicht worden
ist.
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Da das Ventil ig durch einen Schwimmer des flüssigen Reglers betätigt
wird, wird es sich den Veränderungen in der Standhöhe des Wassers anpassen, das
in bezug auf die Ausflußöffnung 9 der Abzugsröhre dadurch eingestellt wird, daß
die Verbindung zwischen dem Kabel 24 und dem Ventil 19 geändert wird. Das
Wasser kann außerdem nach Abschließen des Ventils 17 durch Einstellung der Ventile
15, 15' von Hand aus geregelt werden. So kann das Wasser teilweise auslaufen und
einen größeren Abstand von der Auslaßöffnung 9 einnehmen zur Erzielung eines stärkeren
Zuges oder, wenn zur Verminderung des Zuges die Standhöhe gehoben werden soll, kann
Wasser eingeführt werden, um beinahe in Berührung mit der Auslaßöffnung zu treten.
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Um später wieder selbsttätige Regelung herzustellen, werden die Ventile
15, 15' geschlossen und das Ventil 17 geöffnet, worauf das Dreiwegventil
i9 eingeschaltet wird und in die Stellungen der Abb. 2 und 3 gerät. Obwohl in der
Abb. 2 und 3 die vollständige Offenstellung des Ventils i9 dargestellt ist, wird
das Ventil für gewöhnlich jedoch nur, etwas geöffnet oder geschlossen sein. Eine
einzige Vorrichtung 31 von irgendeiner bekannten Bauart wird von dem Kabel2d. in
Antrieb versetzt, um die Standhöhe des Wassers im Behälter anzugeben.
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Beim Betrieb gelangen die Abgase, bedingt durch den natürlichen Zug,
durch die Abzugsröhre 6 nach oben und treten an der Auslaßöffnung 9 ins Freie, durch
Verminderung oder Vermehrung der wirksamen Auslaßöffnung oder aber durch Verminderung
oder Vermehrung des Raumes unterhalb der Auslaßöffnung wird der Zug geregelt. So
wird, wenn die Standhöhe des Wassers W sich in einem Abstand von 114 des Durchmessers
vom Auslaßende befindet, der Zug verstärkt, und bei kleiner werdendem Abstand verringert
sich der Zug, bis er endlich ganz aufhört, wenn das Wasser das Ende 9 berührt.