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Kalenderwerk. Die Erfindung ,betrifft ein Kalenderwerk, also -eine
von einem Uhrwerk beliebiger Ausführung angetriebene Uhr, die eine Datumscheibe
.mit den Ziffern z ,bis 3.r, eine Tagesscheibe mit der Aufschrift, Sonntag, Montag
us-,v. un,d@ eine Monatsscheibe besitzt. Die sprungweise sich vorwärts bewegenden.
Scheiben ersetzen also einen Kalender.
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Das Wesentliche und Neue der Uhr ist der Antrieb der drei Scheiben.;
die als kon,zentrische
Ringe auf derselben. Achse sitzenden Scheiben
-werden nämlich ,durch diese Achse alle drei angetrieben. Hierdurch. wird eine sehr
gedrängte Bauart gewonnen, die den Einbau der Datumuhr sogar in eine Taschenuhr
gestattet.
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In dem Ausführungsbeispiele der Zeichnung ist in Abb. i die Uhr von
,der Seite im Schnitt und in. Abb. 2 ein Teil des Getriebes von hinten, und zwar
im Schnitt X-Y der Abb. i dargestellt.
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Die Tagesscheibe T, die Datumscheibe D
und die Monatsscheibe
M sitzen gemeinsam auf der Achse A. Deren Antrieb erfolgt durch eine Welle L, die
von dem Uhrwerk so angetrieben wird, daß sie sich in 24 Stunden einmal, und zwar
absatzweise, dreht. Durch die Zahnräder m und n wird in an sich bekannter
Weise eine Federn' gespannt. Das Rad n dreht mittels des Rades o eine Sperrklinke
p, die nach jeder Umdrehung den doppelarmigen Sperrhebel r1, r2 niederdrückt, der
seinerseits ein mit sieben Zähnen oder Kerben versehenes, auf derAchseA sitzendes
Sperrad s freigibt, so daß dieses durch die Entspannung der Feder n1 sich und damit
die Achse A und die Tagesscheibe T nach 24 Stunden .um 1/7 des Umfanges, also um
einen Tag vorausdreht.
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Die Monats- .und die Datumsscheiben können nicht starr auf der Achse
A sitzen, da die Monate und Jahre nicht stets gleich dang sind.
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Der Antrieb der Monatsscheibe M ist folgender: Auf der Hauptachse
A sitzt ein Zahnrad a, dieses greift in ein Zahnrad aa; auf dessen Achse sitzt ein
-weiteres Rad ab, das mit dem Rade ac auf der Achse Al kämmt. Das Übersetzungsverhältnis
zwischen den Umdrehungsgeschwindigkeiten der Welle A zu Al ist 4,345238i : i, weil
4,3452381 ' 7 ' i= -365 ist. Die Achse Al dreht sich also einmal im Monat.
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Mit der Achse Al kann .sich ein Arm h drehen, der an seinem freien
Ende gezahnt ist und mit dem Zahne jedesmal nach einem Monat in ein mit 12 Zahnpaaren
besetztes Rad SM eingreift. Dieses Monatsrad wirrt also nach einem. Monat immer
um den Abstand zweier Zahnpaare gedreht. Das Rad trägt 12 Stifte Ssl, die aber nicht
ganz gleichmäßig voneinander entfernt sind, entsprechend der verschiedenen Länge
.der Monate; für den Februar ist eine Länge von 28 Tagen angenommen. Bei der Drehung
des Rades SM durch den Arme 1a hebt aderbetreffende Stift S1 den einen Arm Hl eines
doppelarmigen Hebels Hl, H2, der bei Hd drehbar gelagert ist. Der Arm H2 bildet
eine doppelarmige Sperrklinke H3, H4, die bei dieser Bewegung des Hebels ein unter
Einfluß einer Feder F (Abb. i und 2) stehendes, mit 12 Sperrzähnen versehenes Sperrad
S um 1/12 Umdrehung vorschnellen läßt. Dieses Sperrad ist nun .durch die Zahnräder
Ml und MZ (Abb. i) mit der Monatsscheibe M verbunden, die damit um einen Monat weiter
gedreht wird, so daß der folgende Monat unter dem Fenster sichtbar wird. Die Feder
wird durch das auf der Achse Al festsitzende Zahnrads- und die Übersetzungsräder
s2, s3, s4 (Abb. i) gespannt.
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Damit nun die Uhr nicht in einem Schaltjahre vom 29. Februar ab um
einen Tag vorgeht, muß .das Monatsrad SM alle vier Jahre um einen Tag in seiner
Drehung verzögert werden. Zu diesem Zwecke sitzt auf dem Arme -a ein Zahnrad hl,
das in ein fest auf der Achse A1 sitzendes Zahnrad 1a2 eingreift. Ferner ist ein
Rad w (Abb. 2 links) angeordnet, -welches von dem Sperrad S durch eine entsprechende
übersetzung so angetrieben -wird, daß es .sich in vier Jahren einmal gedreht hat.
Dieses Rad trägt einen Zahn w1 und hebt mit diesem am 28. Februar des Schaltjahres
das eine Ende eines doppelarmigen Hebels H5, so daß das andere Ende sich etwas senkt.
Dieses Ende kommt dadurch mit einer Spitze w' in die Bahn des Rades hl auf dem Hebel
k. Die Spitze greift in eine auf der Achse des Rades hl festsitzende gezahnte Scheibe
z (Abb. 2) ein; dreht sich nun. die von der Hauptwelle A angetriebene Welle
Al und damit das fest auf ihr sitzende Rad 1i2 um einen Tag weiter; so -wälzt sich
das Rad hl- auf dem Rade 1i2 um
eine einer Tageslänge entsprechende Winkelbewegung
ab und dreht dadurch den Arm -a, an dem sie befestigt ist, um ein Stück zurück,
so daß der Arm, in .das Monatsrad SM um einen Tag später eingreift. Der Zahn w1
verläßt nun den Hebel H5 wieder, dieser dreht sich in seine Ruhestellung zurück
und der Arm h bewegt sich nun wieder vier Jahre lang gleichmäßig ,mit der Achse
Al, bis er nach vier Jahren wieder um einen. Winkel auf der Achse zurückgestellt
wird. Damit der Arm -a während der vier Jahre der Bewegung der Achse A1 sicher folgt,
greift eine Feder Fh in die Zahnscheibe z ein und hält das Rad 1i1 und damit den
Arm in seiner Lage zur Achse fest.
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Der Antrieb der Datumscheibe D ist folgender: Auf der Hauptachse A
sitzt fest ein Zahnrad Dc .und drehbar eine Buchse Db; auf dieser ist ein großes
Zahnrad b (Abb. i und 2) und die Datumscheibe D befestigt. Die beiden Räder Dc und
b stehen miteinander durch die Zwischenräder Dcl, Dc2 und cb in Verbindung.
Dreht sich die Achse A um einen Tag, so wird .also auch die Buchse Db mit der Datumscheibe
um eine Zahl vorgeschoben.
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Nun muß die Datumscheibe, j e nachdem welcher Monat abgelaufen ist,
vom 28., 29., 3o. oder 31. auf den i. springen. Wie schon
beschrieben,
hebt ein Stift ss des Monatsrades SM nach Ablauf eines jeden Monats den.
Hebelarm H' an, so daß dessen .zweiter Armi-H2 das SperradS freigibt und dieses
durch die Feder F um einen Zahn vorschnellt. Nun legen sich gegen den Umfang des
Sperrrades. S zwei doppelarmige Hebel h7 und h8 derartig, d:aß normal, also während
der Ruhelage des Rades, ein Sperrzahn .den Hebel h7 nach oben drückt, so daß sein
freies Ende niedergedrückt wird. Während der Vorschnellbewegung des Rades gibt .der
Zahn den Hebel frei und ein anderer Zahn drückt den Hebel h8 nach unten, s@o @daß
sein freies Ende nach oben gedrückt wird. Zwischen den freien Enden der beiden Hebel
h7 und h8 .liegt das Ende eines doppelarmigen Hebels h9, :der an seinem anderen
Ende das bereits erwähnte Zahnrad cb für den Antrieb der Datumsoheibe trägt. Während
.der Ruhelage des Sperrades wird also durch den Hebel h9 das Sperrad gegen das bereits
erwähnte, auf der Buchse Db der Datums,cheibe sitzende große Zahnrad b gedrückt.
Während der Vorschnell-:bewegung des Sperrades S drehen aber die Hebel h7 und h8
den Hebel h9 in dem Sinne, daß cb außer Eingriff mit b kommt. Dadurch kann
eine Feder F2 die lose auf der Achse A sitzende Buchse Db mit der DatumscheibeD
auf den ersten zurückdrehen. Bei der Beendi5gung seiner Drehbewegung um 1]12 seines
Umfanges hebt der nächste Zahn des Sperrrades S .den Hebel h7 wieder an, so daß
cb wieder gegen b gedrückt wird und daher bei j eder Drehung .der Hauptachse A mit
der Tagesscheibe T auch das Rad b mit der Datwmscheibe D nm eine Teilung weiter
gedreht wird.
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Ohne jede Schwierigkeit könnte von .dem Uhrwerk auch ein Zählwerk
angetrieben werden, daß die Jahreszahlen angibt.
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Zweckmäßig wird zwischen Uhr und Kalenderwerk eine von außen von Hand
zu betätigende Kupplungsumschaltvorrichtung beliebiger Konstruktion angebracht,
um das @Zalenderwerk von Hand einstellen. zu können, falls die Uhr stehengeblieben
ist, so .daß hierdureh die Uhr nach der Ingangsetzung nicht beeinflußt wird. Durch
die Umschaltung wird die V erbindung zwischen Uhr und Kalenderwerk unterbrochen
und letzteres von Hand weiter, aber .nicht rückwärts gedreht. Nach Loslassen des
Handgriffes tritt durch eine Feder wieder die normale Kupplung zwischen Uhr und
Kalenderwerk ein.