DE3738467C2 - - Google Patents
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- DE3738467C2 DE3738467C2 DE3738467A DE3738467A DE3738467C2 DE 3738467 C2 DE3738467 C2 DE 3738467C2 DE 3738467 A DE3738467 A DE 3738467A DE 3738467 A DE3738467 A DE 3738467A DE 3738467 C2 DE3738467 C2 DE 3738467C2
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur
Flüssigkeitschromatographie gemäß Oberbegriff des Anspruchs 1 und
gemäß Oberbegriff des Anspruchs 10.
Gemäß den allgemeinen Grundlagen der Flüssigkeitschromatographie
füllt man dabei ein Ionenaustauscherharz oder ein
absorbtives Packungsmaterial in eine Trennsäule und speist
eine Eluierungslösung in die Trennsäule ein, wodurch die
Komponenten einer eingespritzten Probe voneinander abgetrennt
werden. In den offengelegten japanischen Patentanmeldungen
61-11 662 und 55-1 32 952 (Kokai Nummern) werden Beispiele
für ein genaues Messen der zu bestimmenden Komponenten
offenbart, bei denen eine Probe einer besonderen Behandlung
unterzogen wird.
Mit höherer Geschwindigkeit der Flüssigkeitschromatographie
sind die Einspeisungsgeschwindigkeit der Eluierungslösung und
damit das Volumen der Trennsäule kleiner geworden. Damit ist
auch das Volumen einer einzuführenden Probe kleiner geworden.
Bei der herkömmlichen Flüssigkeitschromatographie wird eine
vorbestimmte kleine Menge einer Probe in den Strom der
Eluierungslösung eingespritzt und die zu bestimmenden Komponenten
in der Probe werden in der Trennsäule voneinander
abgetrennt. Mit kleinerer Flußgeschwindigkeit der Eluierungslösung
bei der Mikro-Flüssigkeitschromatographie wird die
einzuspritzende Probenmenge unvermeidlich zu einer Spurenmenge,
und es ist sehr schwierig, eine solche Spuremenge der
Proben nach genauem volumetrischen Abmessen in die Eluierungslösung
einzuspritzen. Wenn z. B. die Flußgeschwindigkeit
einer Eluierungslösung auf einige wenige µl/min vermindert
wird, liegt die Probenmenge in der Größenordnung von nl, und
es ist in der Praxis schwierig, eine solche Spurenmenge der
Probe genau abzumessen.
Andererseits ist - ungeachtet der Verminderung des Volumens
einer Probe - in Anal. Chem. 56, S. 2073 bis 2078 (1984) ein
Stand der Technik im Bereich der Ionenchromatographie offenbart,
der vorschlägt, daß Anionen in einer Eluierungslösung
als abwesende Peaks beobachtet werden sollten, wenn man nur
die Eluierungslösung kontinuierlich in eine Trennsäule
einspeist und in den Strom der Eluierungslösung destilliertes
Wasser einspritzt. Der Stand der Technik macht jedoch keinen
Vorschlag, wie eine Flüssigkeitsprobe zu handhaben ist, wenn
die Flußgeschwindigkeit der Eluierungslösung niedrig ist.
Es ist die Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren und eine
Vorrichtung zur flüssigkeitschromatographischen Bestimmung
anzugeben, welche eine einfache Bestimmung von kleinen
Probenmengen auch bei niedriger Flußgeschwindigkeit der
Eluierungslösung ermöglichen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein
Verfahren gemäß Anspruch 1 und eine Vorrichtung
gemäß Anspruch 10 gelöst.
Bei der vorliegenden Erfindung wird ein flüssiges Gemisch der
Probe und der Eluierungslösung so hergestellt, daß es sauer
oder neutral ist, und die Extraktionsflüssigkeit wird so
hergestellt, daß sie alkalisch ist. Die Anionen in einer
Probe können mit hoher Empfindlichkeit gemessen werden, wenn
man als Erfassungseinrichtung einen Leitfähigkeitsdetektor
verwendet.
Als alkalische Extraktionsflüssigkeit ist z. B. eine Kaliumhy
droxidlösung oder eine Natriumhydroxidlösung geeignet und
wird der Trennsäule oder dem Strom des flüssigen Gemisches
aus Eluierungslösung und Probe gepulst zugesetzt.
Wenn eine Probelösung im voraus kontinuierlich in die Trenn
säule eingespeist wird, erreichen die aufzutrennenden Kompo
nenten der Probenlösung in der Trennsäule ein Adsorptions/De
sorptions-Gleichgewicht zwischen der Säulenfüllung und der
Probenlösung. Die Säulenfüllung ist ein Anionenaustauscher
harz mit niedriger Austauschkapazität, und die zu bestimmen
den Komponenten sind Anionen. Somit wird in der Trennsäule
ein Ionenaustausch-Gleichgewicht aufgebaut. Wenn eine vorbe
stimmte geringe Menge einer Lösung aus Alkalihydroxid im
Ionengleichgewichtszustand dazu gegeben wird, treiben die
Hydroxylionen die bereits adsorbierten Anionen aus dem
Anionenaustauscherharz heraus und bilden dabei einen Bandbe
reich, der reich an Hydroxylionen ist und dem die gewünschten
Anionen auf dem Ionenaustauscherharz fehlen. Die Hydroxylionen
werden durch die gewünschten Anionen in der Probe und durch
andere gelöste Stoffe entwickelt und aus der Trennsäule an
den Positionen eluiert, die den eluierten Stellen der zu
bestimmenden Anionen in der Probe entsprechen. Die eluierten
Hydroxylionen vereinigen sich mit Wasserstoffionen zur
Bildung von Wasser, und als Ergebnis erhält man ein Chromato
gramm, indem die jeweiligen gewünschten Anionen fehlen.
Die Mengen der im voraus adsorbierten gewünschten Anionen
sind innerhalb gewisser Konzentrationsbereiche proportional
ihrer Konzentration in der Probenlösung, und somit sind die
gewünschten Anionen quantitativ bestimmbar. Wenn man die
vorliegende Erfindung auf die Messung von Kationen anwendet,
wird als Säulenfüllmaterial ein Kationenaustauscherharz
verwendet, und als Extraktionsflüssigkeit verwendet man eine
saure Lösung, wie z. B. eine verdünnte HNO3-Lösung.
Nachfolgend wird die Funktion der Erfindung in weiteren
Einzelheiten beschrieben.
Als Extraktionsflüssigkeit wird eine Lösung verwendet, die
von gleichen Substanzen wie die zu bestimmenden Komponenten
in der Probe völlig frei ist. Wenn als Extraktionsflüssigkeit
reines Wasser verwendet wird (bevorzugt hochreines (ultra
pures) Wasser für die Bestimmung von Spurenmengen an Kompo
nenten), erscheint ein abwesender (unbesetzter) Peak des
gelösten Stoffes der Eluierungslösung selbst. Wenn eine
Lösung verwendet wird, die die gleichen Substanzen enthält
wie der gelöste Stoff der Eluierungslösung, um im Flußdurch
lauf die gleichen Konzentrationen zu ergeben wie das Extrak
tionsmittel, kann das Erscheinen des Peaks des gelösten
Stoffes selbst unterdrückt werden.
Bei der vorliegenden Erfindung kann als Extraktionsflüssig
keit eine Standardprobenlösung verwendet werden, die die
gleiche Substanz oder die gleichen Substanzen mit vorbestimm
ter Konzentration enthält wie die zu bestimmende Komponente
oder Komponenten in der Probe. In diesem Fall kann man mit
dem Detektor ein Chromatogramm erhalten, das auf dem Konzen
trationsunterschied zwischen der zu bestimmenden Probe und
der Standardprobe aufbaut.
Als Trennsäule kann eine Säule verwendet werden, die mit
einer Füllung von niedriger Adsorption, Verteilung oder
Ionenaustauschkapazität gefüllt ist. Wenn z. B. eine Füllung
mit einer Austauschkapazität von 3 µeq/g verwendet wird,
beträgt die erforderliche Zeit vom Start, um das flüssige
Gemisch einer Eluierungslösung und einer Probe in die Trenn
säule einzuspeisen, etwa 20 Minuten. Um die Equilibrierung in
der Trennsäule innerhalb von 3 Stunden zu erreichen, ist es
wünschenswert, daß die Füllung eine Austauschkapazität von
nicht mehr als 30 µeq/g hat.
Durch das kontinuierliche Einspeisen des flüssigen Gemisches
einer Eluierungslösung und einer Probe in eine Trennsäule mit
geringer Adsorption, Verteilung oder Ionenaustauschkapazität,
kann man die Equilibrierung von Adsorption, Verteilung oder
Ionenaustausch erreichen. Wenn dann eine vorbestimmte Menge
einer Extraktionsflüssigkeit zum Zweck der Freisetzung in die
Trennsäule eingespeist wird, verhalten sich die zu bestimmen
den Komponenten, die sich durch Adsorption etc. unter diesen
Bedingungen in einem Gleichgewichtszustand auf der Füllung
befunden haben, so daß, sie den Gleichgewichtszustand zwi
schen den zu bestimmenden Komponenten und der Extraktions
flüssigkeit aufrechterhalten. Als Ergebnis werden die zu
bestimmenden Komponenten, die in der Trennsäule durch Adsorp
tion etc. gehalten worden sind, in die Extraktionsflüssigkeit
extrahiert und aus der Trennsäule ausgetragen, wenn die
Extraktionsflüssigkeit aus der Trennsäule ausgetragen wird.
Die Extraktionsflüssigkeit bewegt sich durch die Trennsäule
und nimmt dabei den Zustand eines Bandes an, das von dem
flüssigen Gemisch der Eluierungslösung und der Probe an
beiden Seiten sandwichartig eingeschlossen wird.
Wenn sich dann das flüssige Gemisch aus der Eluierungslösung
und der Probe, wenn es nach dem Einführen der Extraktions
lösung kontinuierlich in die Trennsäule eingespeist wird,
durch die Trennsäule bewegt, werden die in der Probe zu
bestimmenden Komponenten verbraucht und ergeben sich die Stellen,
aus denen die zu bestimmenden Komponenten durch das vorherige
Durchleiten der Extraktionslösung freigesetzt wurden, und
somit bewegt sich ein von den zu bestimmenden Komponenten
freies Band durch die Trennsäule und wird darin in der glei
chen Weise entwickelt wie beim normalen Trennbetrieb.
Wenn die aus der Trennsäule abfließende Lösung mit einem
Detektor überwacht wird, kann ein Chromatogramm erhalten
werden, wie es in Fig. 2 angegeben ist. Wenn in einer Probe
nur eine Komponente erfaßt und überwacht wird, kann ein
unbesetztes Band als negativer Peak erfaßt werden, welches
der Konzentration dieser einzelnen Komponente entspricht.
Durch richtige Auswahl der Eluierungsbedingungen kann man die
einzelnen zu bestimmenden Komponenten als jeweilige negative
Peaks an Positionen (bei Retentionsseiten) erscheinen lassen,
an denen sie durch die normale Flüssigkeitschromatographie
hätten eluiert werden sollen.
Im Beispiel der Fig. 2 wurden in einer Ionenaustauschersäule
Anionen einer Probe aufgetrennt und durch einen Leitfähig
keitsdetektor erfaßt. Die erfindungsgemäß zu bestimmenden
Komponenten sind darauf nicht beschränkt, sondern man kann im
Prinzip mit den besonderen Trennsäulen und den bisher in der
normalen Flüssigkeitschromatographie verwendeten Detektoren
alle Komponenten erfassen, die mit der normalen Flüssigkeits
chromatographie gemessen werden können.
Im Beispiel der Fig. 2 wurde zum Zweck der Freisetzung als
Extraktionsflüssigkeit hochreines (ultrapures) Wasser verwen
det, jedoch schließt es das erfindungsgemäße Arbeitsprinzip
ein, daß jede andere Lösung als Extraktionsflüssigkeit
verwendet werden kann, solange sie keine zu bestimmenden
Komponenten enthält.
Die Menge der in den Strom eines flüssigen Gemisches der
Eluierungslösung und der Probe eingespritzten Extraktions
flüssigkeit muß genau abgemessen werden. Zum Einspritzen wird
normalerweise eine automatische Einspritzeinrichtung verwen
det, die mit einem Meßrohr und einem Durchgangsschaltventil
ausgerüstet ist, und man kann eine Einspritzvorrichtung wie
z. B. eine Injektionsspritze verwenden. Die Menge der einzu
spritzenden Extraktionsflüssigkeit wird ausgewählt nach
Maßgabe der Art der Füllung, der Flußgeschwindigkeit der
Eluierungslösung, den Konzentrationen der Komponenten in der
Probe, der Erfassungsempfindlichkeit des Detektors etc. In
der Praxis setzt man ein Volumen fest, das mit einem Meßrohr
etc. genau abgemessen werden kann und das normalerweise im
Bereich von 1 µl bis 1 ml liegt.
Das flüssige Gemisch aus Eluierungslösung und der Probe wird in
die Trennkolonne mit vorgestimmter Geschwindigkeit einge
speist, und die Flußgeschwindigkeit beträgt nicht mehr als 2
ml/min.
Für die Mikro-Chromatographie wird eine Trennsäule mit
kleinem inneren Volumen verwendet, und das innere Volumen
einer solchen Trennsäule beträgt nicht mehr als 3 ml. Das pro
Minute eingespeiste Volumen des flüssigen Gemisches ist
kleiner als das inneren Volumen der Trennsäule.
Weitere Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der
vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung von Ausführungsbeispielen in Verbindung mit der
Zeichnung. Es zeigt
Fig. 1 eine Ansicht, die den schematischen Aufbau einer
analytischen Vorrichtung gemäß einer Ausführungs
form der vorliegenden Erfindung zeigt;
Fig. 2 eine Auftragung, die ein Meßbeispiel zeigt, welches
mit der Ausführungsform gemäß Fig. 1 erhalten
wurde;
Fig. 3 bis Fig. 6 Auftragungen von Meßergebnissen, die mit der
Vorrichtung gemäß der Ausführungsform von Fig. 1
erhalten wurden;
Fig. 7 eine Auftragung, die ein Meßbeispiel zeigt, das mit
einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung erhalten wurde;
Fig. 8 eine Ansicht, die den schematischen Aufbau einer
analytischen Vorrichtung gemäß einer anderen
Ausführungsform der vorliegenden Erfindung zeigt;
Fig. 9 eine Auftragung, die ein Ionenchromatogramm mit
einem unbesetzten Chromatogramm vergleicht;
Fig. 10 bis Fig. 13 Vergleichsauftragungen von unbesetzten Chromato
grammen unter Verwendung verschiedenartiger Extrak
tionsflüssigkeiten;
Fig. 14 eine Auftragung, die die Kalibrierkurven verschie
denartiger Anionen gemäß der vorliegenden Erfindung
zeigt.
Unter Bezugnahme auf Fig. 1 wird nachfolgend eine Aus
führungsform der vorliegenden Erfindung beschrieben.
Auf einem Drehteller wird eine Vielzahl von Probenbehältern 1
bereitgestellt, von denen jeder eine flüssige, die zu bestim
menden Komponenten enthaltende Probe enthält, und die Proben
behälter werden nacheinander für jede Bestimmung an die
Ansaugstelle in Richtung des Pfeiles bewegt. In einem Vor
ratsbehälter 2 für Eluierungslösung ist eine wäßrige Kalium
hydrogenphthalatlösung enthalten, die so hergestellt ist, daß
sie beim Mischen mit einer Probe eine Konzentration von 0,75
mM ergibt. Der Betrieb einer Einspeisepumpe 5 vom Typ einer
Doppelhubkolbenpumpe wird von einem Steuergerät 9 gesteuert,
um eine Flußgeschwindigkeit von üblicherweise nicht mehr als
1 ml/min, insbesondere eine Mikroflußgeschwindigkeit in der
Größenordnung von µl/min sicherzustellen.
Strömungsaufwärts von der Einspeisepumpe 5 ist eine Mischein
richtung 4 vorgesehen, wobei ein Zweig davon über ein elek
tromagnetisches Ventil 3 mit einem Schlauch 12 verbunden ist,
und wobei der andere Zweig davon über ein anderes Magnet
ventil 3′ mit einem Ansaugschlauch 11 verbunden ist. Der
Ansaugschlauch 11 wird vertikal bewegt und nacheinander in
die Probenbehälter 1 eingetaucht, in Übereinstimmung mit der
schrittweisen Bewegung der Probenhälter 1 in Reihe. Die
elektromagnetischen Ventile 3 und 3′ werden von dem Steuerge
rät 9 geöffnet und geschlossen, und die Eluierungslösung und
die flüssige Probe werden in einem vorbestimmten Verhältnis
durch das Ansaugen der Einspeisepumpe 5 in die Schläuche 12
bzw. 11 aufgenommen und in der Mischeinrichtung 4 miteinander
verbunden und vermischt.
Das entstehende flüssige Gemisch wird unter Einhaltung einer
vorbestimmten Flußgeschwindigkeit in eine Trennsäule 7
eingespeist. Bei dieser Ausführungsform beträgt das
Mischungsverhältnis von Eluierungslösung zu flüssiger Probe
etwa 50 : 50 (Volumenverhältnis). Das flüssige Gemisch wird
kontinuierlich in die Trennsäule 7 eingespeist und aus der
Trennsäule 7 durch einen Detektor 8 nach außen ausgetragen.
Als Detektor 8 wird in dieser Ausführungsform ein Leitfähig
keitsüberwacher (Typ L-3700, hergestellt von Hitachi, Ltd.,
Japan) verwendet, man kann jedoch auch andere Detektorarten,
wie z. B. ein Spektrofotometer oder einen coulometrischen
Überwacher für einen gewünschten Meßzweck einsetzen.
Als Trennsäule 7 wird eine gepackte Säule Nr. 2710SA-IC von
Hitachi verwendet, die einen inneren Durchmesser von 4 mm,
eine Länge von 50 mm und ein inneres Säulenvolumen von etwa
2,5 ml aufweist und mit normalen Ionenaustauscherharz
2710SA-IC von Hitachi als Füllung gefüllt ist. Die Füllung
ist ein Anionenaustauscherharz mit niedriger Austauschkapazi
tät, d. h. etwa 20 µeq/g. Als Füllung kann auch ein Ionenaus
tauscherharz von wesentlich kleinerer Ionenaustauscherkapazi
tät verwendet werden oder ein Absorbens mit einer Adsorptions
kapazität in der Größenordnung von µmol/g.
Zwischen der Einspeisepumpe 5 und der Trennsäule 7 ist eine
automatische Einspeisungseinrichtung 6 vorgesehen, die mit
einem Meßrohr ausgestattet ist, und hochreines Wasser aus
einem Lösemittelvorratsbehälter wird mit dem Meßrohr abgemes
sen, und genau 20 ml des hochreinen Wassers können in den
Strom des flüssigen Gemisches aus Eluierungslösung und
flüssiger Probe eingespeist werden, indem ein Durchgangsschalt
ventil geschaltet wird, das in der automatischen Einspeisungs
einrichtung 6 vorgesehen ist. Signale des Detektors werden
als Chromatogramm in einem Aufzeichnungsgerät 14 aufgezeich
net. Die Signale vom Detektor 8 können auch mit einem Daten
verarbeiter verarbeitet werden, um die Konzentrationen der
einzelnen zu bestimmenden Komponenten zu berechnen und die
berechneten Konzentrationen können angezeigt werden.
In die Vorrichtung mit dem vorerwähnten Aufbau wurde das
flüssige Gemisch aus Eluierungslösung und flüssiger Probe
etwa 2 Stunden nach dem Einspeisen des flüssigen Gemisches
mit einer Flußgeschwindigkeit von 1 ml/min eingespeist. Es
wurden 20 µl reines Wasser von der automatischen Ein
speisungsvorrichtung 6 als Extraktionsflüssigkeit in den
Strom des flüssigen Gemisches eingespritzt. Die flüssige
Probe enthielt jeweils 100 ppm Fluoridionen (F-), Chlorid
ionen (Cl-), Nitritionen (NO2 -), Bromidionen (Br-), Nitrat
ionen (NO3 -) und Sulfationen (SO4 2-). Das Meßergebnis ist in
Fig. 2 gezeigt, wobei der Peak, der bei einer Retentionszeit
von etwa 17 Minuten nach der Injektion der Extraktionsflüssig
keit erscheint, auf Kaliumhydrogenphthalat in der Eluierungs
lösung zurückzuführen ist.
Mit der Ausführungsform von Fig. 1 kann sogar eine chromato
graphische Bestimmung durchgeführt werden, wenn man die
flüssige Probe ohne Messung ihres Volumens kontinuierlich
einspeist. Somit kann mit dieser Ausführungsform die Bestim
mung einer flüssigen Probe durchgeführt werden, indem man sie
kontinuierlich einspeist, bis eine Bestimmung abgeschlossen
ist, ohne irgendeinen automatisch schwierigen Vorgang des
Messens einer Menge einer flüssigen Probe in der Größenord
nung von ml wie bei der herkömmlichen Mikro-Flüssigkeits
chromatographie, und die automatische Bestimmung kann mit der
vorliegenden Erfindung in einfacher und wirksamer Weise
durchgeführt werden. Weiterhin kann man eine große Anzahl
flüssiger Proben wirksam messen, indem man die einzelnen
flüssigen Proben fortlaufend in eine Eluierungslösung ein
mischt.
In den Fig. 3 bis 6 werden Versuchsergebnisse gezeigt, bei
denen der pH-Wert der Eluierungslösung in der Vorrichtung von
Fig. 1 geändert wurde, wobei die Beschickungsgeschwindigkeit
durch die Beschickungspumpe 5 1,0 ml/min betrug, die flüssige
Probe eine wäßrige Lösung war, die jeweils 1 ppm F-, Cl-,
NO2 -, Br-, NO3 - und SO4 2- enthielt, und wobei die Trennsäule
7 bei 40°C gehalten wurde. Fig. 3 zeigt die Messung bei pH =
4,5, Fig. 4 zeigt sie bei pH = 4,3, Fig. 5 zeigt sie bei pH =
4,1, und Fig. 6 zeigt sie bei pH = 4,0. Einzelne Pakete A, B,
C, D, E und F entsprechen den erwähnten Ionenarten in der
Reihenfolge der Beschreibung. Die Meßergebnisse zeigen, daß
die einzelnen Komponentenpeaks mit abnehmendem pH-Wert eine
längere Retentionszeit haben, wogegen der Peak G des Lösungs
bestandteiles der Eluierungslösung mit abnehmendem pH-Wert
eine kürzere Retentionszeit hat.
Eine weitere Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist
es, in dem Lösemittelvorratsbehälter 13 der Ausführungsform
gemäß Fig. 1 zum Zweck der Freisetzung eine Kaliumhydrogen
phthalatlösung als Extraktionsflüssigkeit zu verwenden. Die
Extraktionsflüssigkeit zum Zweck der Freisetzung wird so
hergestellt, daß sie die gleiche Konzentration und den glei
chen pH-Wert hat wie jene von Kaliumhydrogenphthalat der
Eluierungslösung im Fluß der analytischen Vorrichtung,
während andere Bestimmungsbedingungen identisch mit denen von
Fig. 2 sind. Das Ergebnis ist in Fig. 7 gezeigt. Der
SO4 2--Peak F erscheint an der positiven Seite der Grundlinie
wie bei der Ausführung der Fig. 2. Wie aus Fig. 7 hervorgeht,
kann das Auftreten des Störpeaks aufgrund des Lösungsbestand
teils der Eluierungslösung bei dieser Ausführungsform unter
drückt werden.
Nachstehend wird eine weitere Ausführungsform der vorliegen
den Erfindung beschrieben, wobei auf Fig. 8 Bezug genommen
wird, die einen schematischen Flußaufbau einer erfindungsge
mäßen chromatographischen Vorrichtung zeigt.
Die Flußgeschwindigkeiten einer Eluierungslösung 31 und einer
flüssigen Probe 32 werden von elektromagnetischen Hochge
schwindigkeitsventilen 33 und 33′ gesteuert und mit vorbe
stimmten Verhältnis an einer Mischeinrichtung 4 gemischt und
durch eine Einspritzeinrichtung 35 mit Hilfe einer Ein
speisepumpe 5 in eine Trennsäule eingespeist. Mit Hilfe einer
Mikrospitze 36 wird bei der Einspritzeinrichtung 35 ein
vorbestimmtes Volumen einer alkalischen Lösung eingespritzt.
Ein Detektor 8 ist ein Leitfähigkeitsüberwacher mit einer
Zelle 8′. Die Leitfähigkeitsmeßzelle 8′ und die Trennsäule 7
sind in einem Säulenofen 10 untergebracht und werden konstant
bei 40°C gehalten. Der Leitfähigkeitsüberwacher 8 ist mit
einem Datenverarbeiter 37 verbunden, um die Retentionszeit,
die Peakhöhe, die Peakfläche etc. aufzuzeichnen. Als Trenn
säule wird eine Säule verwendet, die mit einer Füllung ge
ringer Adsorption, Verteilung oder Ioneaustauscherkapazität
gefüllt ist. Wenn z. B. eine Füllung mit einer Austauschkapa
zität von 3 µeq/g verwendet wird, beträgt die notwendige Zeit
vom Start zum Einspeisen des flüssigen Gemisches aus
Eluierungslösung und flüssiger Probe bis zur Equilibrierung
in der Trennsäule etwa 20 Minuten. Um die Equilibrierung in
der Trennsäule innerhalb von 3 Stunden zu erhalten, ist es
notwendig, eine Füllung mit einer Rückhaltekapazität von
nicht mehr als 30 µeg/g zu verwenden. Bei dieser Ausführungs
form wird in die Trennsäule das gleiche Ionenaustauschharz
wie in der Ausführungsform der Fig. 1 eingefüllt.
Das Chromatogramm der Fig. 9 zeigt ein Versuchsergebnis unter
Verwendung der Vorrichtung von Fig. 8, wobei die Eluierungs
lösung 1,5 mM Kaliumhydrogenphthalat (pH = 4,3) war und die
flüssige Probe eine wäßrige Lösung war, die jeweils 4,0 ppm
F-, Cl-, NO 2 -, Br-, NO3 - und SO4 2- enthielt. Durch das Öffnen
oder Schließen der elektromagnetischen Ventile 33 und 33′
wurden die Eluierungslösung und die flüssige Probe in einem
Volumenverhältnis von 50 : 50 gemischt, und es wurden 250 µl
reines Wasser (gestrichelte Linie) oder 1 µl einer Lösung,
die jeweils 100 ppm der erwähnten Ionen (durchgezogene Linie)
enthielt, bei der Einspritzeinrichtung 35 zu dem flüssigen
Gemisch hinzugegeben.
Der Abfluß wurde mit Hilfe des Ausgangs des Leitfähigkeits
überwachers 8 überwacht. In Fig. 9 bedeutet die Aufwärtsrich
tung eine abnehmende Leitfähigkeit. Dies bedeutet, daß die
durchgezogene Linie das normale Ionenchromatogramm zeigt,
während die gestrichelte Linie ein "unbesetztes Chromato
gramm" zeigt, in dem die gewünschten Ionen fehlen.
In Fig. 9 bedeuten die Peaks der gestrichelten Linie unbe
setzte Anionenpeaks wie z. B. F- (21), Cl- (22), NO2 - (23),
Br- (24), NO3 - (25) und SO4 2- (26). Im unbesetzten Chromato
gramm ist zu sehen, daß Peaks, für die Komponenten fehlen, an
den Stellen auftreten, wo die Komponenten durch Ionenchroma
tographie zu eluieren sind, und es gibt Störungen nach dem
NO3 - Peak oder vor und dem SO4 2--Peak, wenn in den Strom
des flüssigen Gemisches Wasser eingespritzt wird. 16 Minuten
nach dem Einspritzen von reinem Wasser als Extraktionsflüssig
keit erscheint ein unbesetzter Phthalationen-Peak.
Die Fig. 10 bis 13 zeigen den Zustand des unbesetzten
Chromatogramms beim Einspritzen verschiedenartiger Extrak
tionsflüssigkeiten. Es wurde die flüssige Probe verwendet,
die jeweils 4,0 ppm der gleichen Anionen wie in Fig. 9
enthielt. In den Fig. 10 bis 13 wurde eine vorbestimmte
Menge einer der verschiedenartigen Extraktionsflüssigkeiten
an der Einspritzeinrichtung 35 der Fig. 8 in den Strom des
flüssigen Gemisches eingespritzt. Im Fall von Fig. 10 wurden
25 µl 1 mM Kaliumhydroxid eingespritzt, im Fall von Fig. 11
wurden 25 µl 0,75 mM Kaliumhydrogenphthalat eingespritzt, im
Fall von Fig. 12 wurden 250 µl reines Wasser eingespritzt,
und im Fall von Fig. 13 wurden 25 µl reines Wasser einge
spritzt, um die unbesetzten Chromatogramme zu erhalten. Wenn
wie im Fall der Fig. 10 1 mM Kaliumhydroxid eingespritzt
wurde, wurde ein gutes Chromatogramm mit weniger Basislinien
störungen erhalten. Wenn man das Chromatogramm von Fig. 10 mit
dem von Fig. 13 vergleicht, bei dem 25 µl reines Wasser
eingespritzt wurden, dann hat das Chromatogramm der Fig. 10
eine etwa dreimal höhere Empfindlichkeit.
Fig. 14 zeigt Kalibrierkurven, die man erhält, wenn man die
Konzentrationen der Anionen in der flüssigen Probe 32 zwi
schen 1 und 10 ppm variiert und 25 µl 1 mM Kaliumhydroxid in
den Strom des flüssigen Gemisches einspritzt. Aus Fig. 14
wird deutlich, daß durch das Einspritzen von Kaliumhydroxid
das jeweilige Anion in gewissen Konzentrationsbereichen eine
gute Linearität zeigt.
Als einzuspritzende Extraktionsflüssigkeit kann jede alka
lische Lösung verwendet werden, solange sie unter Bildung von
Hydroxidionen dissoziiert, und man kann in der Praxis Lithium
hydroxid, Natriumhydroxid, Kaliumhydroxid, Ammoniumhydroxid
etc. als gelösten Stoff in der alkalischen Lösung verwenden.
Gemäß der Ausführungsform der Fig. 8 kann man "ein unbe
setztes Chromatogramm" mit weniger Basislinienstörungen erhal
ten und kann somit Anionen quantitativ bestimmen, indem man
eine flüssige Probe in einem bestimmten Konzentrationsbereich
kontinuierlich in die Trennsäule einspeist.
Claims (11)
1. Verfahren zur Flüssigkeitschromatographie, das aufweist:
Einspeisen einer Eluierungslösung in eine Trennsäule, Zufügen einer zu bestimmende Ionen enthaltenden Probe zu der Eluierungslösung, und
Überwachen des Abflusses aus der Trennsäule mit Hilfe eines Detektors,
gekennzeichnet durch:
Vermischen der Probe mit der Eluierungslösung in einem vorbestimmten Verhältnis;
kontinuierliches Zuführen des Gemisches in die Trennsäule (7) unter Ausbildung einer Gleichgewichtsverteilung in der Trennsäule (7);
Einführen einer bestimmten Menge einer Extraktionsflüssigkeit zum Ändern der Gleichgewichtsverteilung in den Strom des Gemisches oberhalb der Trennsäule; und
Erfassen einer Veränderung der Detektionssignale.
Einspeisen einer Eluierungslösung in eine Trennsäule, Zufügen einer zu bestimmende Ionen enthaltenden Probe zu der Eluierungslösung, und
Überwachen des Abflusses aus der Trennsäule mit Hilfe eines Detektors,
gekennzeichnet durch:
Vermischen der Probe mit der Eluierungslösung in einem vorbestimmten Verhältnis;
kontinuierliches Zuführen des Gemisches in die Trennsäule (7) unter Ausbildung einer Gleichgewichtsverteilung in der Trennsäule (7);
Einführen einer bestimmten Menge einer Extraktionsflüssigkeit zum Ändern der Gleichgewichtsverteilung in den Strom des Gemisches oberhalb der Trennsäule; und
Erfassen einer Veränderung der Detektionssignale.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Ionen Anionen sind, das flüssige
Gemisch sauer oder neutral ist, und die Extraktionsflüssigkeit
alkalisch ist.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Extraktionsflüssigkeit eine
Alkalihydroxidlösung ist.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Trennsäule mit einer Füllung
gefüllt wird, die eine Rückhaltekapazität von nicht
mehr als 30 µeq/g hat.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Extraktionsflüssigkeit eine
Lösung ist, die frei von den zu erfassenden Ionen ist.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Extraktionsflüssigkeit die
gleichen Substanzen enthält wie der gelöste Stoff der
Eluierungslösung.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man das Gemisch mit vorbestimmter
Geschwindigkeit und mit kleinerem Einspeisevolumen pro
Minute einspeist als das innere Volumen der Trennsäule.
8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die eingeführte Menge der Extraktionsflüssigkeit
kleiner als das innere Volumen der Trennsäule
ist.
9. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Extraktionsflüssigkeit eine
Standardprobenlösung ist.
10. Vorrichtung zur Flüssigkeitschromatographie, mit einer
Trennsäule, einer Einrichtung zum Einspeisen einer
Eluierungslösung in die Trennsäule und einer Detektionseinrichtung
zum Erfassen von Peaks, die zu erfassenden
Ionen im Abfluß aus der Trennsäule entsprechen, gekennzeichnet
durch
eine oberhalb der Trennsäule eingerichtete Mischeinrichtung zum Mischen einer flüssigen, die zu bestimmenden Ionen enthaltenden Probe, mit der Eluierungslösung in einem vorbestimmten Verhältnis;
eine Vorrichtung zum Einführen einer vorbestimmten Menge einer Extraktionsflüssigkeit in den Strom des flüssigen Gemisches aus flüssiger Probe und Eluierungslösung, die oberhalb der Trennsäule eingerichtet ist.
eine oberhalb der Trennsäule eingerichtete Mischeinrichtung zum Mischen einer flüssigen, die zu bestimmenden Ionen enthaltenden Probe, mit der Eluierungslösung in einem vorbestimmten Verhältnis;
eine Vorrichtung zum Einführen einer vorbestimmten Menge einer Extraktionsflüssigkeit in den Strom des flüssigen Gemisches aus flüssiger Probe und Eluierungslösung, die oberhalb der Trennsäule eingerichtet ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß die Trennsäule mit einer
Füllung gefüllt ist, die eine Rückhaltekapazität von
nicht mehr als 30 µeq/g hat.
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- 1987-11-12 DE DE19873738467 patent/DE3738467A1/de active Granted
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