DE3307439C2 - - Google Patents
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- G01T—MEASUREMENT OF NUCLEAR OR X-RADIATION
- G01T7/00—Details of radiation-measuring instruments
- G01T7/02—Collecting means for receiving or storing samples to be investigated and possibly directly transporting the samples to the measuring arrangement; particularly for investigating radioactive fluids
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Description
Die Erfindung betrifft eine Meßanordnung zur Fest
stellung der gasförmigen Radio-Jod-Konzentration
in einem Trägergas
nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.
Bei kerntechnischen Anlagen, insbesondere Kernkraft
werken, ist es wichtig, die Emission von gasförmigen,
radioaktiven Jod-Isotopen, insbesondere J131 zu
messen.
Da die Konzentration von Radio-Jod in der Anlagenluft
und erst recht am Kamin außerordentlich gering ist,
muß eine relativ große Teilmenge Abluft über einen
geeigneten Adsorber, z. B. AgNO3 imprägniertes Kata
lysatorträgermaterial, geführt werden, um durch
Akkumulierung an dem Sorptionsmittel eine meßbare
Aktivität zu erhalten. Hierfür stehen inzwischen ge
eignete, hochempfindliche Meßgeräte zur Verfügung, die
im Prinzip aus einer Adsorberpatrone, durch die ein
großer Volumenstrom geführt wird, und einem Detektor
für Gamma-Quanten, z. B. Szintillations-Detektor
mit NaJ/Tl-Kristall oder einem Halbleiter-Detektor,
wie z. B. Ge(Li), bestehen (DE-PS 22 51 189). Ziel
setzung dieser Meßgeräte war die Erlangung höchster
Nachweisempfindlichkeit, um z. B. die über den Kamin
auftretenden, extrem kleinen Jod-Freisetzungen sicher
zu messen.
Der Dynamikbereich solcher höchst empfindlichen
Meßgeräte ist jedoch begrenzt. Bei einem schwer
wiegenden Störfall können so hohe Jod-Konzentrationen
auftreten, daß der Meßbereich nicht ausreicht. Nun
erscheint es zunächst naheliegend, zur Messung sehr
hoher Jod-Konzentrationen in der Luft direkt zu
messen. Letzteres ist jedoch nicht möglch, da neben
dem Radio-Jod in der Luft gleichzeitig radioaktive
Edelgase vorhanden sind, deren Konzentration um
Größenordnungen höher liegt und die den Detektor
völlig übersteuern würden. Deshalb ist auch bei sehr
hohen Radio-Jod-Konzentrationen eine Akkumulierung
an einem Adsorber nötig, um so partiell die Jod-
Konzentration gegenüber der Edelgas-Konzentration
anzuheben. Dabei ist das Sorptionsmittel vorzugs
weise in leicht auswechselbaren Patronen untergebracht.
Bekannt ist z. B. eine Anordnung, die mit einem Dreh
teller arbeitet, in der eine größere Anzahl von
Sorptionspatronen untergebracht ist. Wird die in einer
Patrone gesammelte Aktivität für den Detektor zu groß,
so führt der Drehteller nach Art eines Revolvers
einen Schritt aus und stellt eine frische Sorptions
patrone zur Verfügung.
Bei einer anderen Anordnung mit ähnlichem Prinzip
befindet sich das Sorptionsmittel zwischen den
Flanken eines schrittweise beweglichen Zahnrades.
Beiden Anordnungen gemeinsam ist das schrittweise
Umschalten von einer Sorptionspatrone bzw. -kammer
auf die jeweils Nächste, so daß ein kontinuierlicher
Betrieb nicht möglich ist. Außerdem muß bei beiden
Anordnungen ein erheblicher technischer Aufwand für
die sichere Abdichtung getrieben werden.
Aus der US-PS 39 82 129 ist weiterhin eine Vorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 bekannt,
bei der kontinuierlich Radio-Jod-Gehalt in der Abluft von Nuklearanlagen sowohl
bei Normalbetrieb als auch bei Störfällen gemessen werden kann. Dabei werden das
Radio-Jod sowie die in sehr großem Überschuß vorhandenen ra
dioaktiven Edelgase zusammen an einem Sorptionsmittel adsor
biert.
Das Edelgas wird dann beim Weitertransport des Sorptionsmit
tels auf den Detektor zu mit Hilfe von Fremdgas desorbiert, da
das Radio-Jod vor dem hohen Untergrund der Edelgase sonst nicht
meßbar wäre.
Bei einem Störfall ist dieses komplexe Meßverfahren viel zu
träge, da zwischen der Adsorption des Radio-Jods und seiner
Detektion erst die zeitraubende vollständige Entfernung der
Edelgase und der Transport zum Detektor liegt.
Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe besteht
nunmehr darin, eine Meßanordnung der eingangs ge
nannten Art zu bieten, mit der auch bei Störfällen kontinuierlich und ohne Zeitverzögerung
die Radio-Jod-Konzentration in Anwesenheit von radio
aktiven Edelgasen bestimmt werden kann.
Die Lösung ist in den kennzeichnenden Merkmalen
des Anspruches 1 beschrieben.
Die übrigen Ansprüche geben vorteilhafte Weiterbil
dungen und Ausführungsformen der Erfindung wieder.
Die Erfindung wird im folgenden anhand zweier Aus
führungsbeispiele mittels der Fig. 1 bis 4 näher
beschrieben.
Die Fig. 1 zeigt im Längsschnitt die schematische
Darstellung einer Radio-Jod-Meßanordnung.
Das Medium
mit Trägergas und radioaktivem Jod tritt über eine
Schlauchleitung 13 in eine vertikal angeordnete, lang
gestreckte Leitung 3 ein, die von einem konzentrisch
hierzu angeordneten Rohr 1 mit weiterem Außendurch
messer zumindest über einen Teillängenbereich um
geben wird. Die Leitung 3 ist mittels einer Dichtung
6 in einer Endkappe 14 des Rohres 1 zentriert abge
dichtet.
Rohr 1 und Leitung 3 sind in einer durch eine Ab
schirmung 11 aus Pb für den Detektor 8 hindurchge
führten Ausnehmung 15 angeordnet, wobei von der
Ausnehmung 15, vorzugsweise im rechten Winkel weg
führend ein Strahleneintrittskanal 7 vorgesehen
ist, der sich leicht zum Detektor 8 hin erweitern
kann. Die kombinierte Rohr 1/Leitung 3-Anordnung
ist vorteilhafterweise derart in der Ausnehmung 15
aufgehängt, daß die Mantelfläche des Rohres 1 an
der Eintrittsöffnung zum Strahleneintrittskanal
7 anliegt. Die Aufhängung der Anordnung erfolgt
mittels Haltering 16 für die Leitung 3 sowie den An
trieb 10, mit dem das Rohr 1 relativ zur Leitung 3
(Pfeil) bewegt werden kann. Anstelle dieser Art von
Relativbewegung ist auch eine gleichzeitige Bewegung
von Leitung 3 zu Rohr 1 oder der Leitung 3 alleine
gegenüber dem Rohr 1 denkbar.
Das Rohr 1 erstreckt sich nur über einen Teil der
Leitung 3, und zwar bis über den Bereich 5 hinaus,
der als Sorptionsmittel-Teilvolumen in Meßposition
zu betrachten ist. Das Rohr 1 wird von einer weiteren
Endkappe 17 verschlossen, an der die Weiterführung 18
der Leitung 3 angeordnet ist, über die das von Radio-
Jod gereinigte Trägergas mittels einer Pumpe 4 abge
führt werden kann.
Das Rohr 1 wird zum größten Teil mit Sorptionsgranulat
2, das rieselfähig ist, gefüllt. Im unteren Teil
(Bereich 5) wird das Sorptionsmittel 2 von einem
Sieb 9 zurückgehalten. Die Leitung 3 endet kurz über
dem Teilvolumen 5 als Austrittsöffnung 24, so daß
das Meßmedium aus ihm heraus in das Sorptionsmittel
2 eintreten kann. Halterungen 19 können für die
Fixierung des freien Leitungsendes der Leitung 3
vorgesehen sein.
Im oberen Teil des Rohres 1 befindet sich eine Feder
12, welche auf eine bewegliche, längsverschiebliche
Platte 20 einwirkt und sich an der Endkappe 14 ab
stützt. Hierdurch wird immer wieder rieselfähiges
Sorptionsmittel 2 bei der Relativbewegung des Rohres
1 zur Leitung 3 in neue für die Messung bereitstehen
de Teilbereiche 5 hineingepreßt, da das freie Ende
der Leitung 3 beim Hochgleiten einen Freiraum schafft.
Die Fig. 2 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel
im Schnitt, welches in den wesentlichsten Teilen dem
nach Fig. 1 entspricht. Für die sich entsprechenden
Elemente wurden daher die gleichen Bezugszeichen ver
wendet und auf ihre Funktion braucht nicht nochmals
eingegangen werden. Lediglich die Rohr 1/Leitung 3-
Anordnung wurde verändert. Die Relativbewegung beider
Teile zueinander zum Zwecke der Erzeugung immer
neuer Teilbereiche 5 in Meßposition wird ebenfalls
vom Antrieb 10 durchgeführt. Das Sorptionsmittel 2
befindet sich jedoch in einem zu einer Adsorber
patrone ausgebildeten Rohr 1, von dem im unteren Teil
mittels einer Siebplatte 21, die das Sorptionsmittel
2 zurückhält, ein Gassammelraum 22 abgetrennt ist, der
mit der Weiterführungsleitung 18 zur Pumpe 4 ver
bunden ist. Die Leitung 3 ist unterhalb der Austritts
öffnungen 24 verschlossen.
Das Meßmedium strömt wiederum in die an der Halterung
16 befestigte Leitung 3 hinein und von dort über Aus
trittsöffnungen 24, die rund um die Leitung 3 herum
in Höhe der oberen Kante des Strahleneintrittskanals
7 auf einer Ebene (Schnitt AA siehe Fig. 3) ange
ordnet sind, in das Sorptionsmedium 2 ein. Die Strömung
des Meßmediums ist durch Pfeile gekennzeichnet. Das
innere Begrenzungsrohr 25 der Absorberpatrone (Rohr 1)
weist entsprechend der Anzahl der Austrittsöffnungen
24 (vier Stück gemäß Fig. 3) Längsschlitze 26 (siehe
Fig. 4) auf, in denen entsprechende Längsstege 27 auf
der Mantelfläche der Leitung 3 verlaufen und das
Leitungsrohr 25 abdichten. Im Teilbereich 5 des
Sorptionsmittels 2 korrespondieren diese Längsschlitze
26 mit den Austrittsöffnungen 24 der Leitung 3, so
daß das Meßmedium in das Sorptionsmittel 2 übertreten
kann. Beim Verschieben des Rohres 1 gegenüber der
Leitung 3 kann somit das gesamte Sorptionsmedium nach
und nach, kontinuierlich oder diskontinuierlich mit
Radio-Jod beaufschlagt werden.
Die Bleiabschirmung 11 (und dies gilt für beide Ausfüh
rungen) besitzt die Bohrung 7, die dafür sorgt, daß
der Strahlungsdetektor 8 jeweils nur von der Strahlung
beaufschlagt wird, die aus dem gerade in Benutzung be
findlichen Teilvolumen 5 des Sorptionsmaterials 2
kommt, wobei das Teilvolumen 5 so gewählt ist, daß der
Abscheidegrad für Jod z. B. größer 90% ist.
Die Vorschubgeschwindigkeit des Antriebes 10 ist dabei
so zu wählen, daß sich im gewünschten Meßbereich
für die Jod-Konzentration die erforderliche Empfind
lichkeit ergibt. Dabei entspricht eine langsame Vor
geschwindigkeit einer großen Meßempfindlichkeit und
umgekehrt eine große Vorschubgeschwindigkeit einer
kleinen Meßempfindlichkeit. Gemessen wird die vom
Detektor 8 gelieferte Impulsrate in Imp./s.
Die Meßanordnung kann jedoch auch
so betrieben werden, daß die Impulsrate vom Detektor
8 auf einen bestimmten Wert dadurch konstant gehalten
wird, daß die Vorschubgeschwindigkeit über einen Regel
kreis geändert wird. In diesem Fall ist die Vorschub
geschwindigkeit das Maß für die Jod-Konzentration.
Steigende Jod-Konzentration führt zu einem schnelleren
Vorschub des Sorptionsmaterials 2 und verhindert so
automatisch eine Übersteuerung des Strahlungsdetektors
8.
Claims (6)
1. Meßanordnung zur Feststellung der gasförmigen Radio-Jod-
Konzentration in einem Trägergas, wobei das Radio-Jod in
einem Sorptionsmittel abgeschieden und akkumuliert sowie
mittels eines Detektors die Radio-Jod-Aktivität festge
stellt wird,
- a) bei der eine das Trägergas mit dem Radio-Jod führende Leitung (3) vorgesehen ist, die mindestens eine Über trittsstelle (24) für das Trägergas mit dem Radio-Jod zum Sorptionsmittel (2) aufweist,
- b) bei der das Sorptionsmittel (2) und die Übertrittsstelle (24) relativ zueinander verschiebbar sind, derart, daß immer frische Bereiche (5) des Sorptionsmittels (2) be aufschlagbar sind,
dadurch gekennzeichnet, daß
- c) die Leitung (3) und ein das Sorptionsmittel (2) beinhal tendes Rohr (1) konzentrisch zueinander angeordnet sind, wobei die Leitung (3) von dem Sorptionsmittel (2) umge ben ist, daß
- d) entweder die Leitung (3) gegenüber dem Rohr (1) oder um gekehrt bewegbar ist, und daß
- e) die frischen Bereiche (5) vor der Öffnung eines zum De tektor (8) weisenden Strahleneintrittskanals (7) einer Abschirmung (11) liegen.
2. Meßanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Rohr (1) gegenüber der Leitung
(3) mittels eines Antriebes (10) bewegbar ist.
3. Meßanordnung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Leitung (3)
innerhalb des Rohres (1) in Höhe des Strahlenein
trittskanals (7) unterbrochen ist, und daß das
Sorptionsmittel (2) mittels Federkraft (12) in den
Bereich (5) der Meßposition nachgeführt wird.
4. Meßanordnung nach einem der Ansprüche 1-3,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Sorptionsmittel (2) auf dem beidseitig für
das Sorptionsmittel (2) abgeschlossenen Rohr (1)
entlang der Leitung (3) bewegbar ist, wobei am
Rohr (1) und der Leitung (3) Führungen (26, 27)
vorgesehen sind.
5. Meßanordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß das Rohr (1) als Patrone (1, 25) ausgestaltet
ist, dessen Innenrohr (25) Längsschlitze (26) auf
weist, die durch Längsstege (27) auf der Außen
fläche der Leitung (3) abgedichtet sind, und daß
die Leitung (3) im Bereich (5) der Meßposition
Durchtrittsöffnungen (24) aufweist, die mit den
Längsschlitzen (26) korrespondieren.
Priority Applications (6)
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- 1983-03-03 DE DE19833307439 patent/DE3307439A1/de active Granted
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