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Vorrichtung maschinellen Herstellung von Heftklammern aus Draht, bei
der das abgeschnittene Drahtstück zunächst durch einen Schieber an zwei Stellen
rechtwinklig um Dorne gebogen wird. Die Erfindung betrifft eine Maschine zur Herstellung
der bekannten, durch Biegen von Draht hergestellten Heftklammern oder sogenannten
Büronadeln. Bei den gebräuchlichen Maschinen dieser Art war die Anordnung im wesentlichen
so getroffen, daß das abgescbnittene Drahtstück zunächst von einem Schieber mit
U-förmigem Profil auf einem wagerechten Arbeitstisch um zwei von urfiten durch diesen
hindurchtretende Stifte .oder Dorne rechtwinklig herumgebogen wurde. Alsdann wurde
der längere Schenkel des in dieser Weise U-förmig gebogenen Drahtes durch einen
zweiten Schieber um einen dritten ebenfalls von unten durchtretenden Stift oder
Dorn im rechten Winkel und hiernach durch einen
dritten Schieber
um diesen Dorn herum gegen sich selbst zurückgebogen. Nach Zurücktreten dieses Dorns
erfolgte dann durch andere Schieber von den Seiten her das Zurückbiegen dieses in
sich U-förmig gebogenen und des anderen glatten Schenkels um die beiden ersten Dorne
herum gegen das Mittelstück des Drahtes. Dann mußte nach Zurücktreten der beiden
ersten Dorne in die Fläche des Arbeitstisches die fertiggebogene Drahtklammer mittels
eines Schiebers o. dgl. zur Ablegestelle abbefördert werden. Bei diesen bekannten
Maschinen waren somit im ganzen fünf Schieber erforderlich, von denen einige noch
mehrere Arbeitsgänge zu machen hatten, um die Drahtklammer fertig zu biegen. j Gemäß
der Erfindung wird die Maschine i zur Herstellung derartiger Drahtklammern erheblich
vereinfacht und verbessert, und zwar in erster Linie dadurch, daß der dritte aus
der Arbeitsfläche des Maschinengestells heraustretende Dorn ersetzt wird durch ein
Werk- j zeug, wie z. B. einen Mitnehmer, Greifer o. dgl., welches den längeren Schenkel
des in der üblichen Weise U-förmig vorgebogenen Drahtes bei seinem achsialen Vorgehen
erfaßt und alsdann eine Drehung um die eigene Achse ausführt, wobei der Draht an
der Angriffsstelle gegen sich selbst gebogen wird. Hiernach kann dann durch zwei
von den Seiten kommende Schieber in je einem Arbeitsgang das Zurückbiegen des einen
in sich U-förmig gebogenen Schenkels und des andern geraden Schenkels gegen das
Mittelstück des vorgebogenen Drahtes erfolgen und damit die Drahtklammer fertiggestellt
werden. Dadurch, daß man den Arbeitstisch, statt wie bisher wagerecht, schräg stellt,
kann man gleichzeitig erreichen, daß beim Zurücktreten der beiden aus der Arbeitsfläche
des Maschinengestells herausgetretenen Dorne die Drahtklammer selbsttätig von der
Arbeitsfläche weg und auf eine Ablegestelle springt, so daß auch die sonst dafür
nötige Arbeit gespart wird.
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Die Vereinfachung der Maschine durch die Weglassung mehrerer Schieber
und das Überflüssigwerden einzelner Arbeitsgänge der vorhandenen Schieber hat eine
wesentliche Beschleunigung in der Herstellung der Drahtklammern und somit eine wesentlich
erhöhte Arbeitsleistung der Maschine zur Folge. Während nämlich die bisher gebräuchliche
Maschine nur etwa 28 Umdrehungen in der Minute ausführen konnte, vermag die neue
75 Umdrehungen zu machen. Zudem ist die Aus- j führung der Drahtklammern mit der
neuen Maschine eine wesentlich genauere, weil sich die Umbiegung des Drahtes durch
das Mitnehmerwerkzeug bei dessen Drehung um die eigene Achse viel schärfer ausführen
läßt, als dann, wenn der Draht in der bekannten Weise durch zwei in verschiedener
Richtung nacheinander wirkende Schieber um einen Dorn herumgebogen wird.
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In der Zeichnung ist eine Ausführungsform einer solchen Maschine gemäß
der Erfindung beispielsweise veranschaulicht, und zwar zeigt Abb. i die Arbeitsfläche
der Maschine mit den erforderlichen Schiebern unter Weglassung eines Teils der Bewegungsorgane
in Aufsicht. Die Abb. 2 und 3 zeigen das Mitnehmerorgan mit seinem Halter in Unteransicht
bzw. Seitenansicht, und die Abb. q. und 5 veranschaulichen die Stellung der beiden
seitlichen Schieber bei Fertigbiegung der Klammer.
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Der Arbeitstisch x ist bei dieser Maschine etwa im Winkel von 6o Grad
schräg gegen die Wagerechte aufgerichtet. Seitlich neben ihm ist das übliche Zuführungsorgan
2 für den Draht 3 angeordnet, welches diesen in gerader Richtung in die Maschine
einführt. q. ist eine Führungsbahn für den Draht, hinter der er in der üblichen
Weise durch ein Messer 5 bei dessen Abwärtsbewegung abgeschnitten wird, nachdem
ein Drahtstück der gewünschten Länge aus der Führung q. herausgetreten ist. Neben
dem Messer sitzt auf der gleichen Führungsbahn 6 der übliche Schieber 7 mit U-förmigem
Profil. In seiner Bewegungsbahn sind die beiden Stifte 8 und 9 angeordnet, die aus
der Fläche des Arbeitstisches i hervor- und wieder in die Fläche des Tisches zurücktreten
können. Über dem Arbeitstisch i ist in einem sockelartigen Halter io ein Bolzen
ii (Abb. 3) achsial verschiebbar gelagert. Dieser Bolzen trägt zwischen den beiden
Lagern 12 und 13 des Halters io ein Getriebe 1q., das in ein Zahnsegment 15 (Abb.
i) einzugreifen vermag. Dieses Zahnsegment 15 kann durch die Hebelverbindung 16
vom Antriebsorgan der Maschine aus in hin und her gehende Bewegung versetzt werden,
während die achsiale Bewegung des Nockens ii durch die Hebel 17 bewirkt wird.
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An seiner Unterseite trägt der Bolzen ii in der Mitte einen etwas
über seine Stirnfläche vorstehenden Stift 18. Neben diesem ist die Stirnfläche (Abb.
2) des Bolzens derartig ausgearbeitet, daß zwischen dem Stift 18 und einem erhöhten
Teil i9 der Stirnfläche eine rinnenförmige Vertiefung 2o gebildet wird, in die sich
der Draht einzulegen vermag.
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Zwischen dem Lager 12 (Abb. 3) und einem am Ende des Bolzens il angeordneten
Widerlager 21 ist eine Schraubenfeder 22 angeordnet, die zur Unterstützung der Rückwärtsbewegung
des Nockens nach vollendeter Arbeitsleistung dient.
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In Führungen 23 und 24 sind zwei seitliche Schieber 25 und 26 in üblicher
Weise angeordnet.
Die Arbeitsweise der Maschine ist folgende Der
durch das Organ 2 durch das Führungsrohr 4 zugeführte Draht wird nach dem Heraustreten
aus diesem mit Hilfe des sich nach abwärts bewegenden Messers 5 abgeschnitten und
unmittelbar darauf durch den Schieber 7 mit U-förmigem Profil um die von unten her
aus der Arbeitsfläche des Tisches i herausgetretenen Stifte 8, g rechtwinklig umgebogen,
wie dies aus Abb: i erkennbar. Alsdann wird der Bolzen ir mit Hilfe des Hebels 17
gegen den Draht vorbewegt. Dabei legt sich der längere Schenkel 28 des U-förmig
gebogenen Drahtes 27 in die Rinne zwischen Stift 18 und Erhöhung ig der Arbeitsfläche
des Nokkens. hTunmehr wird der Bolzen ii, dessen Getriebe 14 in das Zahnsegment
15 eingreift, durch dieses um seine Achse gedreht und biegt dabei den längeren Schenkel
28 des Drahtes 27 U-förmig um, wie dies in Abb. i punktiert angedeutet ist. Hiernach
bewegt sich der Bolzen i1 wieder in seine Anfangslage und gibt damit den nun U-förmig
gebogenen Schenkel 28 des Drahtes 27 frei. Dieser wird darauf durch den sich in
seine Arbeitsstellung bewegenden Schieber 26 um den Dorn 8 herum gegen den Mittelteil
des Drahtes 27 zurückgebogen, wie dies Abb. 4 veranschaulicht. Durch das Vorgehen
des anderen Schiebers 25 wird schließlich auch der kürzere Schenkel 29 des Drahtes
27 in entsprechender Weise gegen dessen Mittelteil um den Dorn g herum zurückgebogen
und damit die Drahtklammtr fertiggestellt (Abb. 5). Nunmehr treten die Dorne 8 und
g in die Oberfläche des Arbeitstisches i zurück. Infolgedessen springt die fertige
Drahtklammer, da sie mit Spannung um die Dorne 8 und g herumgebogen worden ist,
selbsttätig von dem Arbeitstisch herunter auf eine unterhalb desselben angeordnete
Ablegestelle. Die Anordnung des um seine. eigene Achse drehbaren Mitnehmerwerkzeugs
ii an Stelle von Schiebern ermöglicht auch eine wesentlich schnellere Aufeinanderfolge
der einzelnen Werkzeugwirkungen und damit eine schnellere Fertigstellung des Produkts.
Man kann alle Bewegungen fast zu gleicher Zeit beginnen lassen und so größere Biegungspausen
bei Herstellung der Klammern vermeiden. Dadurch wird zugleich ein sehr gleichmäßiger
ruhiger Arbeitsgang gesichert.
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Wie ohne weiteres klar, sind mannigfache Änderungen der gezeigten
Konstruktion möglich, ohne von dem Wesen der Erfindung abzuweichen; so kann an Stelle
des Bolzens ii mit dem Stift 18 und der Erhöhung 1g an der Arbeitsfläche auch ein
anders gestaltetes Werkzeug Verwendung finden, durch das der Draht erfaßt und umgebogen
werden kann, z. B. ein zangen- oder greiferartiges Werkzeug. Wesentlich ist dabei
nur, daß das Werkzeug den Draht zeitweise zu erfassen und festzuhalten und sich
um seine eigene Achse zu drehen vermag, so daß dadurch der erfaßte Drahtschenkelteil
gegen den anderen Teil zurückgebogen wird. Man kann auch an Stelle der beiden hervortretenden
Dorne 8 und g und der Schieber 25 und 26 dem Werkzeug ri ähnliche, den Draht zeitweise
erfassende Mitnehmerwerkzeuge vorsehen, die sich um ihre eigene Achse zu drehen
und dadurch die Schenkel des Drahtes gegen seinen Mittelteil zurückzubiegen vermögen.
Indessen erscheint der dadurch erreichbare Vorteil nicht so groß wie derjenige,
der durch die Anordnung des einen Mitnehmerwrerkzeugs ii erreicht wird.