DE3737385C2 - Vorrichtung zum Öffnen und Schließen eines Tores - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Öffnen und Schließen eines Tores nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.

Eine Vorrichtung nach dem Oberbegriff ist aus der US 19 33 904 bekannt. Ferner beschreibt die DE-AS 1 057 756 eine elektrische Einrichtung zum Öffnen und Schließen von Falttüren und dgl., bei der die Falttür auf einer Tragschiene geführt und über einen motorgetriebenen Antrieb bewegt wird. Der Antrieb ist als Zahnrad-Zahnstangen- Antrieb oder als Reibradantrieb ausgebildet. Der Zahnrad-Zahnstangen-Antrieb ermöglicht eine genaue Führung, ist jedoch bei Kurven nicht flexibel einsetzbar. Der Reibradantrieb hat den Nachteil, daß man das Tor auch von Hand gegen das Haltemoment des Reibrades öffnen kann. Dies bedeutet, daß entweder keine Sicherheit gegen einen Einbruch gegeben ist, oder daß man zusätzlich noch ein Schloß anbringen muß, das jedoch in nachteiliger Weise vor Betätigung der Antriebsein­ richtung geöffnet werden muß. Der Hauptvorteil von elektri­ schen Antriebseinrichtungen für Schwingtore, nämlich daß man über eine Funksteuerung vom Auto aus das Tor öffnen und schließen kann, läßt sich bei der bekannten Vorrichtung damit nicht verwirklichen.

Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs erwähnten Art zu schaffen, deren Antrieb leicht an die gegebenen geometrischen Einbaubedingungen anpaßbar ist und trotzdem eine exakte Führung ermöglicht.

Diese Aufgabe wird durch die in Patentanspruch 1 gekennzeichnete Vorrichtung gelöst.

Durch die Ausbildung des Antriebsgliedes als Zahnrad ist stets ein sicherer Eingriff mit dem Lochblech und damit ein rutsch- und klemm­ freies Öffnen und Schließen des Tores möglich. Hierzu ist lediglich erforderlich, daß eine entsprechende Führungs­ schiene an der Tragschiene befestigt ist, in der das an das Zahnrad angepaßte Gegenprofil eingebracht ist.

Da aufgrund der in üblicher Weise wesentlich höheren Dreh­ zahl des Antriebsmotores im allgemeinen ein Untersetzungs­ getriebe vorhanden ist und durch den Eingriff des Zahnrades in die Führungsschiene ist eine hohe Schwergängigkeit im abgeschalteten Zustand gegeben, die bei einer entsprechenden Getriebewahl, z.B. einem Schneckengetriebe, sogar eine Selbsthemmung ist. Auf diese Weise kann ein Tor, das mit der erfindungsgemäßen Antriebseinrichtung geöffnet und geschlos­ sen werden kann, im geschlossenen Zustand nicht ohne weite­ res geöffnet werden. Dadurch kann ggf. ein separates mechani­ sches Schloß oder eine anderweitige mechanische Sicherung entfallen.

Da beim Öffnen und Schließen keine hohen Drehzahlen verwen­ det werden, können das Zahnrad und die dazugehörige Führungs­ schiene auch relativ einfach aufgebaut sein. Insbesondere gilt dies für die Führungsschiene, welche in einfacher Weise als Lochblech ausgebildet ist, wobei deren Löcher mit dem Zahnrad zusammenarbeiten, d.h. daß dessen Zähne in die Löcher eingreifen.

Ein Lochblech dieser Art ist sehr billig in der Herstellung und kann bei einer entsprechenden Wahl des Materiales, z.B. Federstahl, auch problemlos derart umgebogen werden, daß es dem Verlauf der am Ende des Tores in einer Kurvenbahn recht­ winklig umgebogenen Tragschiene folgen kann.

Selbstverständlich ist statt eines Lochblechs auch eine Zahn­ stange herkömmlicher Bauart möglich.

In einer erfindungsgemäßen Weiterbildung kann vorgesehen sein, daß das Lochblech an der Innenseite der Transportschie­ ne befestigt ist, wobei der Teil des Lochbleches mit den Löchern die Unterseite überragt.

Durch diese Ausgestaltung wird zum einen relativ wenig Platz benötigt und zum anderen befindet sich damit die erfindungs­ gemäße Vorrichtung an einer nicht störenden Stelle. Zwischen der Halterung für die Transportrollen und den Lamellen ist im allgemeinen ausreichend Platz für das Lochblech und die Befestigungseinrichtungen für die Antriebseinrichtung vor­ handen.

Von Vorteil ist es, wenn das Zahnrad durch ein Zwischenglied nachgiebig an das Lochblech anpreßbar ist.

Auf diese Weise werden Toleranzungenauigkeiten und Uneben­ heiten in der Bahn ausgeglichen. Insbesondere läßt sich damit die gesamte Einrichtung auch problemlos um eine Kurve schieben, damit das Tor entlang der Längswand des Gebäudes, die rechtwinklig zu der Toröffnung steht, eingeschoben werden kann, denn im Kurvenbereich ergibt sich eine Abstands­ änderung.

Das Zwischenglied kann in einfacher Weise eine Feder sein. Dabei ist lediglich dafür zu sorgen, daß die Feder in geeig­ neter Weise so abgestützt ist, daß das Zahnrad an die Füh­ rungsschiene gezogen wird.

Eine einfache und sichere Befestigung der Antriebseinrich­ tung an dem verschiebbaren Tor kann darin bestehen, daß die Antriebseinrichtung mit dem Motor direkt oder indirekt an einer Plattform befestigt ist, die sich an einem Tragarm für eine Transportrolle abstützt.

Im Bereich der Tragarme sind entsprechende Verstärkungsglie­ der vorhanden bzw. stellt der Tragarm selbst eine entspre­ chende Verstärkung und Stabilisierung dar, wodurch sich keine besondere zusätzliche Belastung für das verschiebbare Tor und deren Lamellen ergibt.

Eine sehr vorteilhafte Weiterbildung der vorstehend beschrie­ benen Befestigung besteht darin, daß die Antriebseinrichtung mit dem Antriebsmotor auf einer Lagerplatte angeordnet ist, die über ein Drehgelenk mit der Plattform verbunden ist.

Durch die Verbindung über ein Drehgelenk wird zum einen in einfacher Weise der nachgiebige bzw. elastische Eingriff des Zahnrades in die Führungsschiene erreicht und zum anderen kann auf diese Weise auch eine mechanische Entriegelung im Notfalle vorgenommen werden, wenn z.B. die Antriebseinrich­ tung defekt ist oder ein Stromausfall gegeben ist. Über das Drehgelenk nämlich kann die Lagerplatte gegenüber der Platt­ form so verschwenkt werden, daß das Zahnrad aus dem Ein­ griffsbereich der Führungsschiene gerät.

In einfacher Weise kann man dabei die Feder mit dem Drehge­ lenk derart kombinieren, daß diese zwischen der Lagerplatte oder einem mit der Lagerplatte verbundenen Teil und der Plattform oder einem mit der Plattform verbundenen Teil gespannt ist, das hinter dem Lochblech bzw. der Führungs­ schiene auf der von dem Motor abgewandten Seite liegt.

Auf diese Weise übernimmt die Feder eine Doppelfunktion, nämlich zum einen die federnde Vorspannung und zum anderen gleichzeitig auch eine federnde Arretierung der Plattform gegenüber der Lagerplatte.

Für eine einfache mechanische Notentriegelung des Tores kann vorgesehen sein, daß die Feder lösbar an der Einrichtung befestigt ist.

Nachfolgend ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnung prinzipmäßig beschrieben.

Es zeigt:

Fig. 1 eine Teilansicht eines Tores mit der erfindungs­ gemäßen Vorrichtung;

Fig. 2 eine Ansicht aus Pfeilrichtung A der Fig. 1;

Fig. 3 einen Schnitt nach der Linie III-III der Fig. 2.

Dargestellt ist in dem Ausführungsbeispiel ein Garagentor, aber selbstverständlich ist die erfindungsgemäße Vorrichtung auch für andere Tore geeignet. Weiterhin ist es auch nicht unbedingt erforderlich, daß die Lamellen des zu verschieben­ den Tores rechtwinklig am Ende der Toröffnung nach hinten entlang einer Gebäudelängswand eingeschoben werden.

Das Tor weist eine Vielzahl von Lamellen 1 auf, die in der Fig. 1 aus Übersichtlichkeitsgründen lediglich gestrichelt und in der Fig. 2 zusammen mit den dazugehörigen Bändern überhaupt nicht dargestellt sind. Die Lamellen 1 sind durch Bänder 2 und 3 miteinander verbunden. Die Bänder 2 und 3 sind im allgemeinen elastisch, damit sie im Kurvenbereich in Bogenform umgebogen werden können. Entlang der Toröffnungs­ breite sind mehrere Tragarme 4 an den Lamellen 1 befestigt, die abgekröpft sind und in denen im oberen Bereich jeweils eine Transportrolle 5 gelagert ist. Die Transportrollen 5 laufen auf der Oberseite einer Trageschiene 6, welche am Ende der Toröffnungsbreite in einem Bogen nach hinten ge­ führt ist. Über die Transportrollen sind die Lamellen 1 aufgehängt und über diese in üblicher Weise in horizontaler Richtung verschiebbar.

Ausgehend von dieser bekannten Torkonstruktion ist nun auf der Innenseite der Tragschiene 6 ein Lochblech 7 mit einer Vielzahl von Löchern 8 als Führungsschiene befestigt. Die Befestigung kann auf beliebige Weise, z.B. durch Schrauben oder durch Schweißen, erfolgen.

Das Lochblech 7 muß so biegsam ausgeführt sein, daß es der Kurvenbahn der Tragschiene 6 folgen kann.

An dem Band 2 und ggf. an einem weiteren Versteifungsband 9 ist eine Plattform 10 befestigt. An einer vertikalen Längs­ seite der Plattform 10 befindet sich ein Drehgelenk 11, an der gelenkig ein Winkeleisen 12 mit einer Lagerplatte 13. Auf der Lagerplatte 13 ist ein elektrischer Antriebsmotor 14 angeordnet, der auf beliebige Weise seine Stromzufuhr, z.B. über ein flexibles Kabel, erhalten kann. Der Antriebsmotor wird in üblicher Weise ein 220-V-Wechselstrommotor mit Dreh­ richtungsumkehr sein. Selbstverständlich sind im Rahmen der Erfindung jedoch auch noch andere Antriebsmotore denkbar.

Zur Untersetzung ist die Ausgangswelle des Antriebsmotors 14 mit der Eingangswelle eines Schneckengetriebes 15 verbunden. Die Ausgangswelle 16 des Schneckengetriebes 15 ist durch einen Schenkel des Winkeleisens 12 geführt und trägt am vor­ deren Ende ein Zahnrad 17. Das Zahnrad 17 greift mit seinen Zähnen in die als Langlöcher ausgebildeten Löcher 8 des Lochbleches 7 ein. Hierzu verläuft die Achse der Welle 16 in vertikaler Richtung.

An dem Winkeleisen 12 oder der Lagerplatte 13 greift ein Ende einer Feder 18 an, deren anderes Ende auf der anderen Seite des Lochbleches 7 an einem nicht näher dargestellten Halteglied 19 abgestützt ist. Das Halteglied 19 ist an der Plattform 10 befestigt. Seine Lage ist lediglich so zu wäh­ len, daß durch die Zugfeder 18 eine Anpressung des Zahnrades 17 an das Lochblech 7 bzw. in dessen Löcher 8 entsprechend der Richtung des Pfeiles 20 in der Fig. 2 erfolgt.

Die erfindungsgemäße Vorrichtung funktioniert nun auf folgen­ de Weise:

Zum Öffnen, z.B. über eine Funksteuerung, wird der Elektro­ motor 14 in Drehung versetzt, womit sich über das Schnecken­ getriebe 15 und die Getriebeausgangswelle 16 das Zahnrad 17 entlang des Lochbleches 7 abwälzt. Dadurch, daß das Loch­ blech 7 fest mit der stationären Tragschiene 6 verbunden ist, wird das Tor bzw. dessen Lamellen 1 in horizontaler Richtung verschoben, wobei in üblicher Weise der Transport und die Führung über die Transportrollen 5 erfolgt, welche auf der Tragschiene abrollen.

Zum Schließen des Tores wird die Drehrichtung des Antriebs­ motores 14 umgekehrt.

Durch die elastische Anpressung des Zahnrades 7 durch die Zugrichtung der Feder 18 wird zum einen eine Spielfreiheit und zum anderen eine ausreichende Elastizität für Uneben­ heiten und für den Kurvenbereich erreicht.

Für eine mechanische Öffnung des Tores per Hand, z.B. im Notfalle, ist es lediglich erforderlich, die Feder 18 an einem ihrer beiden Enden aus ihrer Halterung auszuhängen. Dadurch, daß die Lagerplatte 13 und das Winkeleisen 12 nur über das Drehgelenk 11 mit der Plattform 10 verbunden ist, kann das Zahnrad 17 in Richtung des Pfeiles 21 der Fig. 3 so weggeschwenkt werden, daß es aus dem Eingriffsbereich der Löcher 8 des Lochbleches 7 gelangt. Auf diese Weise läßt sich das Tor ohne Sperrung durch die erfindungsgemäße Vor­ richtung von Hand öffnen oder schließen.

In üblicher Weise kann der Antriebsmotor 14 auch mit einer Sicherheitsabschaltung versehen sein, die z.B. bei Über­ schreiten eines Widerstandes, z.B. von 15 kp den Antriebs­ motor 15 abschaltet oder in seiner Drehrichtung umkehrt. Auf diese Weise können Verletzungsgefahren oder Beschädigungen vermieden werden, wenn sich Personen oder Gegenstände in dem Bewegungsbereich des Tores befinden.

Bei einer Störung an der automatischen Öffnungseinrichtung oder bei Stromausfall kann die mechanische Verbindung zwi­ schen dem Zahnrad 17 und dem Lochblech 7, z.B. über einen Bolzen gelöst werden. Dies kann durch Betätigen eines Sei­ les, einer Kette oder dgl. erfolgen. Aus Sicherheitsgründen kann dies auch über ein mechanisches Schloß erfolgen, das mit einem Schlüssel gesichert ist. Derartige Einrichtungen sind allgemein bekannt, weshalb diese hier nicht näher beschrieben werden.

Claims (10)

1. Vorrichtung zum Öffnen und Schließen eines Tores, insbe­ sondere eines Garagentores, das aus einer Vielzahl von mit­ einander verbundenen Lamellen besteht, die in oder auf einer Tragschiene gelagert und geführt und über auf der Tragschie­ ne laufenden Transportrollen in horizontaler Richtung ver­ schiebbar sind, wobei an den Lamellen oder einer mit den Lamellen verbundenen Halterung eine Antriebseinrichtung angreift, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebseinrichtung ein Motor ist, dessen Antriebsglied an oder auf der Transportschiene angreift, das Antriebsglied als Zahnrad (17) ausgebildet ist, das mit einer Führungs­ schiene (7) in Eingriff ist, die an der Tragschiene (6) befestigt ist, und die Führungsschiene als Lochblech (7) ausgebildet ist.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Lochblech (7) an der Innenseite der Transportschiene (6) befestigt ist, wobei der Teil des Lochbleches mit den Lö­ chern (8) auf der Unterseite überragt.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Zahnrad (17) durch ein Zwischenglied (18) nachgiebig an das Lochblech (7) anpreßbar ist.

4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Zwischenglied eine Feder (18) ist.

5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-4, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebseinrichtung (15) mit dem Motor (14) direkt oder indirekt an einer Plattform (10) befestigt ist, die sich an einem Tragarm (4) für eine Transportrolle (5) abstützt.

6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebseinrichtung (15) mit dem Antriebsmotor (14) auf einer Lagerplatte (13) angeordnet ist, die über ein Drehge­ lenk (11) mit der Plattform (10) verbunden ist.

7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Feder (18) zwischen der Lagerplatte (13) oder einem mit der Lagerplatte verbundenen Teil und der Plattform (10) oder einem mit der Plattform verbundenen Teil gespannt ist, das hinter dem Lochblech (7) auf der von dem Motor abgewandten Seite liegt.

8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß zur mechanischen Entriegelung die Feder (18) lösbar angeord­ net ist.

9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-8, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebseinrichtung mit einem selbsthemmenden Getriebe (15) versehen ist.

10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Getriebe ein Schneckengetriebe (15) ist.