AT520902B1

AT520902B1 - Kreuzspindelantrieb mit Verriegelungsvorrichtung für Schiebetüren und Schwenk-Schiebetüren für Schienenfahrzeuge zum Personentransport

Info

Publication number: AT520902B1
Application number: ATA14/2018A
Authority: AT
Inventors: Jarolim Reinhold
Original assignee: Knorr Bremse Gmbh
Priority date: 2018-01-15
Filing date: 2018-01-15
Publication date: 2021-02-15
Also published as: WO2019136507A1; AT520902A1

Abstract

Kreuzspindelantrieb mit Verriegelungsvorrichtung zum Antreiben und Verriegeln von zweiflügeligen Schiebetüren, oder Schwenkschiebetüren für Schienenfahrzeuge zum Personentransport, mit einer angetriebenen Kreuzspindel (1) die zwei halbschalenförmige Spindelmuttern (2, 3) in zueinander gegenläufiger Richtung über die gesamte Länge der Kreuzspindel (1) verschiebt, wobei die beiden halbschalenförmigen Spindelmuttern (2, 3) auf, parallel zur Längsachse der Spindel (1) liegenden, Führungen (8) geführt sind und an den halbschalenförmigen Spindelmuttern (2, 3), um Achse (a) schwenkbar, die Hebel (4, 5) angebracht sind, an welchen die Rollen (6, 7) im Abstand (L) von der Achse (a) befestigt sind und die Rollen (6, 7) in Führungen, bestehend aus einem parallel zur Längsachse der Führungen (8) gerichteten Teil (9) und einem daran anschließenden gekrümmten Teil (9.1) im Verriegelungsbereich, laufen, in welchem beim Schließvorgang die Hebel (4, 5) um Achse (a) geschwenkt werden bis die Richtung der gedachten Verbindungslinie (L) an den Hebeln (4, 5) im Verriegelungszustand eine Totpunkt- oder Übertotpunktlage bezüglich der Längsrichtung der Führungen (8) einnimmt, sodass für Kräfte an den Hebeln (4, 5) in Öffnungsrichtung (A) angreifend, der Antrieb verriegelt ist.

Description

Beschreibung

[0001] Die Erfindung betrifft einen Spindelantrieb und Verriegelungsvorrichtung zum Antrieb und Verriegelung der Türblätter einer zweiflügeligen Schiebe- bzw. Schwenkschiebetür für ein Schienenfahrzeug zum Personentransport entsprechend dem Oberbegriff des Anspruches 1 und der DE 69 711 780 T2.

[0002] Aus dieser Druckschrift ist es bekannt, eine Spindelwelle zu verwenden, die über jeweils die Hälfte ihrer Länge mit einer linksgängigen und einer rechtsgängigen Spindel versehen ist.

[0003] Jede Hälfte arbeitet mit einer eigenen Spindelmutter eines Türblattes zusammen. Die Herstellungskosten und die Probleme beim Justieren sind nachteilig.

[0004] Praktisch die gleiche Lösung ist aus der DE 623699 aus 1936 bekannt, mit den gleichen Nachteilen.

[0005] Aus der DE 202 005 007 984 U ist es bekannt, zwei miteinander verbundene Schraubspindeln zu verwenden, die jeweils einem Türblatt zugeordnet sind. Der Investitionsaufwand und der Platzbedarf sind erheblich.

[0006] Aus anderem Zusammenhang ist aus der DE 102 012 013 527 ein Schiffchen zur Führung des Seilzulaufes einer Haspel bekannt, bei dem das in seiner Laufrichtung umschaltbare Schiffchen au einer Kreuzspindel läuft.

[0007] Kreuzspindelantriebe mit halbschalenförmigen Spindelmuttern sind bereits bekannt, siehe u. a. US 1 251 111 A (RUEGAMER, vom 25.12.1917); US 1 368 044 A (MURNANE, vom 8.2.1921); CH 293 845 A (ZAHNRADFABRIK FRIEDRICHSHAFEN, vom 4.1.1954); US 1 607 483 A (SCHARF, vom16.11.1926). Auch sind vielfältig Spindelantriebe, insbesondere zum Antreiben und Verriegeln von Türen für Schienenfahrzeuge, mit einer rechts- und einer linksgängigen Spindel und zugehörigen Spindelmuttern bekannt. Bei letzteren Antrieben sind die beiden Spindeln und eine Verriegelungsvorrichtung meist in einer Achse hintereinander angeordnet. Dies ergibt eine Gesamtbaulänge, die es unmöglich macht derartige Antriebe innerhalb einer, vom Fahrzeughersteller vorgegebenen Portalbreite unterzubringen, wenn zudem bei offenen Türen der freie Durchgang möglichst wenig einschränkt sein soll.

[0008] Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, einen Spindelantrieb mit integrierter Verriegelungsvorrichtung so zu gestalten, dass oben beschriebener Nachteil der großen Gesamtbaulänge vermieden wird und der Antrieb samt Verriegelung problemlos innerhalb einer vorgegebenen Portalbreite, bei optimierter lichter Offnungsweite, unterzubringen ist.

[0009] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruches 1 enthaltenen Merkmale gelöst. Mit anderen Worten dadurch, dass eine angetriebene Kreuzspindel zwei halbschalenförmige Spindelmuttern in zueinander gegenläufiger Richtung über die gesamte Länge der Kreuzspindel verschiebt, wobei die beiden halbschalenförmigen Spindelmuttern auf, parallel zur Längsachse der Spindel liegenden, Führungen geführt sind und an den halbschalenförmigen Spindelmuttern, um Achse (a) schwenkbar, die Hebel angebracht sind, an welchen die Rollen im Abstand von der Achse befestigt sind und die Rollen in Führungen, bestehend aus einem parallel zur Längsachse der Führungen gerichteten Teil und einem daran anschlieBenden gekrümmten Teil im Verriegelungsbereich, laufen, in welchem beim Schließvorgang die Hebel um Achse geschwenkt werden bis die Richtung der gedachten Verbindungslinie an den Hebeln im Verriegelungszustand eine Totpunkt- oder UÜbertotpunktlage bezüglich der Längsrichtung der Führungen einnimmt, sodass für Kräfte an den Hebeln in Offnungsrichtung angreifend, der Antrieb verriegelt ist.

[0010] Die Figuren zeigen schematisch ein Ausführungsbeispiel des angegebenen Kreuzspindelantriebs mit Verriegelungsvorrichtung.

[0011] Fig. 1 zeigt eine Sicht von oben auf das Portal und den gesamten Antrieb, mit den Türen in Geschlossenlage, sowie eine Ansicht von vorne auf den Antrieb.

[0012] Fig. 2 zeigt den Schnitt A-A durch die Mitte der Kreuzspindel mit Sicht auf den Antrieb für die rechte Tür in Verriegeltlage und den Schnitt B-B durch die Mitte der Kreuzspindel mit Sicht auf den Antrieb für die linke Tür in Verriegeltlage.

[0013] Fig. 3 zeigt eine Sicht von oben auf das Portal und den gesamten Antrieb, mit den Türen in Offenlage, sowie eine Ansicht von vorne auf den Antrieb.

[0014] Fig. 4 zeigt den Schnitt C-C durch die Mitte der Kreuzspindel mit Sicht auf den Antrieb für die rechte Tür in Offenlage und den Schnitt D-D durch die Mitte der Kreuzspindel mit Sicht auf den Antrieb für die linke Tür in Offenlage.

[0015] Fig. 5 zeigt ein vergrößertes Detail X des Antriebs für die rechte Tür in der Verriegeltlage. [0016] Fig. 6 zeigt ein vergrößertes Detail Y des Antriebs für die rechte Tür in der Offenlage. [0017] Fig. 7 zeigt einen Querschnitt E-E durch den Antrieb in Verriegeltlage der Türen.

[0018] In den Figuren wurde der Einfachheit halber auf die Einzeichnung der Türführungen selbst verzichtet, da diese nicht Gegenstand der Erfindung sind.

[0019] Im Folgenden werden die Figuren 1 bis 7 anhand eines vollständigen Tür-Schließ- u. Öffnungszyklus beschrieben: Die beiden Türblätter 11, 12 befinden sich in Offenlage, wie in Fig.3, 4 und 6 dargestellt. Wird die Kreuzspindel 1, in Schließrichtung rotierend angetrieben, werden die halbschalenförmigen Spindelmuttern 2, 3 auf den Führungen 8 mit den Hebeln 4, 5 und den daran angebrachten Rollen 6, 7 in Schließrichtung bewegt, wobei die Rollen 6, 7 in den Führungen 9 geführt werden, bis die Rollen 6, 7 den gekrümmte Bereich der Führung 9.1 erreichen. Bei weiterem Bewegen der Spindelmuttern 2, 3 in Schließrichtung beginnen sich nun die Hebel 4, 5 entsprechend der Bahnkrümmung der Führung im Bereich 9.1 um Achse a auszulenken, bis sich in der Verriegeltlage der Muttern 2, 3, eine Totpunkt- oder Ubertotpunktlage der Hebel 4, 5 relativ zur Längsachse der Führungen 8, wie in Fig.5 gezeigt, einstellt. Es sind nun beide Türblätter 11, 12 über die Verbindungsstangen 10, die an den Hebeln 4, 5 gelenkig angebracht sind, verriegelt, sodass die Türblätter 11, 12 durch äußere Kräfte nicht mehr geöffnet werden können. Die Federn 13, 14 halten die Hebel 4, 5 und damit die beiden Spindelmuttern 2, 3 auch bei Energieausfall immer in Verriegeltlage und unterstützen beim händischen Schließen der Türen den Verriegelungsvorgang. Durch Drehrichtungsumkehr der Kreuzspindel 1 werden die Spindelmuttern 2, 3 in Öffnungsrichtung aus der Verriegeltlage geschoben, und die Hebel 4, 5 mit den Rollen 6, 7 in den Führungen 9 aus der Totpunktlage um Achse a geschwenkt, sodass über die Verbindungsstangen 10 die Türblätter 11, 12 wieder in die Offenlage bewegt werden.

[0020] Natürlich können mit dem Antrieb auch einflügelige Schiebetüren oder Schwenkschiebetüren angetrieben und verriegelt werden, die Kreuzspinel wird dann durch eine übliche, rechtsgängige oder linksgängige Spindel ersetzt.

[0021] Vorteile und Effekte des erfindungsgemäßen Kreuzspindelantriebs mit Verriegelungsvor-

richtung:

[0022] -) Geringe, etwa nur halbe Gesamtbaulänge gegenüber herkömmlichen Spindelantrieben,

[0023] -) Jedes Türblatt hat eine ihr zugeordnete Verriegelung, wodurch sich die Sicherheit erhöht,

[0024] -) In der Schließ/Öffnungsfase des Antriebs findet eine kinematisch bedingte Verzögerung/Beschleunigung der bewegten Massen statt, sodass Stöße reduziert werden, wodurch sich ein schonender Betrieb ergibt, der sich positiv auf die Lebensdauer auswirkt,

[0025] -) In der End-Schließfase wird ein Kniehebeleffekt wirksam, der zu einem Kraftanstieg am Ende des Türeinstellweges führt und das Andrücken der Türdichtungen an die Dichtebene unterstützt.

[0026] -) Einfache Entriegelung im Notfall durch Verschieben einer Spindelmutter aus ihrer Verriegeltlage durch eine Hand- Notöffnungseinrichtung.

Claims

Patentansprüche

1. Spindelantrieb und Verriegelungsvorrichtung zum Antrieb und Verriegelung der Türblätter (11, 12) einer zweiflügeligen Schiebe- bzw. Schwenkschiebetür für ein Schienenfahrzeug zum Personentransport, wobei eine angetriebene Gewindespindel ein rechts- und ein linksgängiges Gewinde aufweist, welches sich mit je einer je einem Türblatt (11, 12) zugehörigen Spindelmutter (2, 3) im Eingriff befindet, sodass bei Drehung der Gewindespindel sich die beiden Spindelmuttern (2, 3) in gegenläufiger Richtung bewegen, dadurch gekennzeichnet, dass die Gewindespindel als Kreuzspindel (1) und jede der beiden Spindelmuttern (2, 3) halbschalenförmig ausgebildet und entlang einer parallel zur Kreuzspindel (1) angeordneten Führung (8) bewegbar ist.

2. Spindelantrieb und Verriegelungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass an jeder halbschalenförmigen Spindelmutter (2, 3) ein Ende eines um eine Achse (a) schwenkbaren Hebels (4, 5) gelenkig angeordnet ist und an dessen anderem Ende eine in einer Führung (9, 9.1) laufende Rolle (6, 7) drehbar gelagert sind, wobei die Führung (9) geradlinig und parallel zur Kreuzspindel (1) und der dem Tür-Schließbereich entsprechende Teil der Führung (9.1) gekrümmt verläuft, und dass Verbindungsstangen (16, 17) vorgesehen sind, deren Enden einerseits mit dem rollenseitigen Ende des Hebels (4,5) und andererseits mit dem zugehörigen Türblatt (11, 12) jeweils gelenkig verbunden sind.

3. Spindelantrieb und Verriegelungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass beim Schließvorgang der Hebel (4, 5) mittels der im gekrümmten Teil der Führung (9.1) laufenden Rolle (6, 7) um die Achse (a) entgegen der Schließrichtung so weit geschwenkt wird, dass zur Verriegelung des Türblatts (1, 12) der Hebel (4, 5) in eine Totpunkt- bzw. Ubertotpunktlage gelangt.

4. Spindelantrieb und Verriegelungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Hebel (4, 5) durch eine Feder (13, 14) in seine Totpunkt- bzw. UÜbertotpunktlage gedrängt wird.

5. Spindelantrieb und Verriegelungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungen (9, 9.1) der Rollen (6, 7) ein Teil des Gehäuses (15) sind, mit welchem auch die Führungen (8) der Spindelmuttern (2, 3) fest verbunden sind.

Hierzu 7 Blatt Zeichnungen