DE19715270A1

DE19715270A1 - Antriebseinheit für ein Tor

Info

Publication number: DE19715270A1
Application number: DE19715270A
Authority: DE
Inventors: Gerhard Bellinger
Original assignee: BELFOX TORAUTOMATIK PRODUKTION
Current assignee: BELFOX TORAUTOMATIK PRODUKTION
Priority date: 1997-04-12
Filing date: 1997-04-12
Publication date: 1998-10-15
Anticipated expiration: 2017-04-13
Also published as: DE19715270B4

Description

Die Erfindung betrifft eine Antriebseinheit für ein Tor, insbesondere ein Seiten-Sektionaltor, welche ein an dem Tor zu befestigendes Scharnierteil hat, das mit einem Tragkörper verbunden ist, der eine sich auf einem Trag profil des Tors abstützende Tragrolle haltert, und die einen um eine senkrechte Scharnierachse des Scharnier teils schwenkbaren Motorträger mit einem ein Ritzel an treibenden Motor mit einem Vorschubzahnrad hat, welches zum Eingriff in eine entlang dem Tragprofil verlaufende Zahnstange ausgebildet ist.

Eine Antriebseinheit der vorstehenden Art ist Gegenstand der DE-C-37 37 385. Bei der bekannten Antriebseinheit wird der Motorträger mittels einer Zugfeder in Richtung einer als Lochblech ausgebildeten Zahnstange vorgespannt. Hierzu ist die Feder einerseits am Motorträger, anderer seits an einem fest mit einem an dem Tor angebrachten und bis hinter die Zahnstange ragenden Bauteil befestigt. Die Tragrolle ist an einem Tragarm angebracht, der fest an einer am Tor befestigten, das Scharnier tragenden Platte vorgesehen ist.

Bei der bekannten Antriebseinheit wird der Eingriff des Vorschubzahnrades in die Zahnstange lediglich durch die Kraft der Feder sichergestellt. Das kann dazu führen, daß es bei ausgeschaltetem Motor zu einem Ausrasten des Vorschubzahnrades kommt, wenn das Tor nur relativ schwer zu bewegen ist. Dadurch würde der Torantrieb funktionsun tüchtig. Ein weiterer Nachteil der bekannten Antriebsein heit liegt darin, daß diese quer zur Bewegungsrichtung des Tragprofils am Tragprofil nicht geführt wird. Dadurch besteht die Gefahr, daß die Tragrolle insbesondere in Kurven von dem Tragprofil freikommt, wenn man nicht zu sätzliche und aufwendig auszubildende Führungsmittel vor sieht.

Um Tore zuverlässig zu führen, befestigt man bei heutigen Toren häufig einen Rollenträger um eine senkrechte Achse schwenkbar an einem am Tor befestigten Scharnierteil. Dieser Rollenträger haltert dann zusätzlich zu der sich von oben her auf dem Tragprofil abstützenden Tragrolle eine Führungsrolle, welche von unten her in das Tragpro fil eingreift. Ein solcher Rollenträger dient mit der Tragrolle und der Führungsrolle ausschließlich der Hal terung und Führung des Tors. Falls das Tor motorisch an getrieben werden soll, befestigt man separat von diesen Bauteilen am Tor eine Antriebseinheit, welche im wesent lichen aus einem Motor mit einem Vorschubzahnrad besteht, die in eine am Tragprofil befestigte Zahnstange eingreift. Dabei erweist es sich als nachteilig, daß der Abstand zwischen dem Vorschubzahnrad und der Zahnstange infolge von Toleranzen nicht immer konstant ist. Bei To ren mit breiten, um vertikale Achsen schwenkbar miteinan der verbundenen Lamellen, sogenannten Sektionaltoren, kommt es beim Durchfahren einer Kurve zwangsläufig zu ei nem Entfernen der Anbringungsstelle des Vorschubzahnrades am Tor und der Zahnstange, weil die einzelnen Lamellen starr sind und deshalb nicht der Kontur der Zahnstange in einer Kurve folgen können. Um solche Abstandsänderungen ausgleichen zu können, wäre es entsprechend der Lehre der eingangs genannten DE-C-37 37 385 möglich, den Motorträger um eine senkrechte, am Tor befestigte Scharnierachse schwenkbar anzuordnen und mittels einer Feder dafür zu sorgen, daß das Vorschubzahnrad stets in Eingriff mit der Zahnstange bleibt. Eine solche Ausfüh rungsform erforderte jedoch einen erheblichen Kostenauf wand und würde es bei Sektionaltoren häufig nicht ermög lichen, die dort auftretenden großen Abstandsänderungen auszugleichen.

Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, eine möglichst einfach ausgebildete Antriebseinheit der eingangs genann ten Art so zu gestalten, daß der Gesamtaufwand zum Füh ren, Abtragen und Antreiben des Motors möglichst gering ist und die ohne größere Montagearbeiten bei einem Tor ohne motorischen Antrieb montiert werden kann.

Dieses Problem wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Motorträger mit einem ebenfalls um die Scharnierachse schwenkbaren Rollenträger verbunden ist, welcher unter das Tragprofil führt und dort eine in das Tragprofil ein greifende, genau gegenüber dem Vorschubzahnrad angeord nete Führungsrolle lagert.

Bei einer solchen Antriebseinheit ist der Motorträger statt am Tor an dem Tragkörper befestigt, welcher die sich auf dem Tragprofil abstützende Tragrolle haltert. Deshalb braucht man beim Umbau eines nicht angetriebenen Tors in ein Tor mit Torantrieb lediglich die Scharnier achse zu entfernen und den Tragkörper ohne Motorträger gegen einen solchen mit Motorträger, Motor und Vorschub zahnrad auszutauschen und an dem Tragprofil eine Zahn stange zu befestigen. Da gemäß der Erfindung der Motor träger zugleich mit einem Rollenträger verbunden ist, welcher eine in das Tragprofil eingreifende Führungsrolle lagert, die gegenüber dem Vorschubzahnrad angeordnet ist, wird ein die Zahnstange tragender Schenkel des Tragpro fils von dem Vorschubzahnrad und der Führungsrolle um griffen, so daß es ausgeschlossen ist, daß der Abstand des Vorschubzahnrades von der Zahnstange sich verändert und es dadurch zu einem Außereingriffkommen des Vorschub zahnrades kommen kann. Weiterhin wird durch die Erfindung eine Feder eingespart, welche das Vorschubzahnrad zur Zahnstange hin vorspannt.

Konstruktiv besonders einfach ist die Antriebseinheit ge staltet, wenn gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung der die Tragrolle tragende Tragkörper mit dem Rollenträger eine starre Einheit bildet.

Um das Tor bei einem Stromausfall oder einem Defekt im Torantrieb von Hand bewegen zu können, kann man sich ver schiedener bekannter konstruktiver Einrichtungen bedie nen. Man könnte beispielsweise zwischen dem Motor und dem Vorschubzahnrad eine mechanische, von Hand zu lösende Kupplung vorsehen. Besonders einfach ist ein Auskuppeln des Torantriebes zu erreichen, wenn gemäß einer anderen Weiterbildung der Erfindung der Motorträger und der Rol lenträger unabhängig voneinander um die Scharnierachse schwenkbar gelagert sind und wenn ein ausrastbarer Arre tierbolzen zum Kuppeln des Motorträgers mit dem Rollen träger vorgesehen ist.

Der Rollenträger und damit auch der Motorträger mit dem gesamten Antrieb des Tores sind vor einem Verdrehen um die diese Bauteile halternden Scharnierachse auf einfache Weise gesichert, wenn gemäß einer anderen Weiterbildung der Erfindung der Rollenträger mit geringerem Abstand zur Scharnierachse als die dem Vorschubzahnrad gegenüberlie gende Führungsrolle eine zweite, ebenfalls in das Trag profil eingreifende Führungsrolle lagert und die Verbin dungslinie zwischen dem Vorschubzahnrad und der gegen überliegenden Führungsrolle im rechten Winkel zur Verbin dungslinie zwischen den Führungsrollen steht. Durch diese Gestaltung ist sichergestellt, daß die Verbindungslinie zwischen dem Vorschubzahnrad und der gegenüberliegenden Führungsrolle stets im rechten Winkel zum Tragprofil oder in einer Kurve zur Tangente des Tragprofils verläuft, was einen optimalen Eingriff des Vorschubzahnrades in die Zahnstange sicherstellt.

Die Zahnstange kann sehr unterschiedlich gestaltet sein. Es kann sich bei ihr um eine übliche Zahnstange mit prä zise geformten Zähnen handeln, so daß sie verschleiß- und reibungsarm arbeitet. Der Torantrieb arbeitet beson ders geräuscharm, wenn die Zahnstange ein elastischer Zahnriemen und das Vorschubzahnrad eine in den Zahnriemen eingreifende Riemenscheibe ist. Eine solche Zahnstange bietet zusätzlich den Vorteil, daß sie problemlos auch um enge Kurven geführt werden kann.

Zur weiteren Vereinfachung des konstruktiven Aufbaus trägt es bei, wenn der Tragkörper in Bewegungsrichtung der Antriebseinheit gesehen u-förmig ausgebildet und der Motorträger mittels einer zwischen den Schenkeln des U's eingreifenden Hülse auf der Scharnierachse schwenkbar ge lagert ist.

Ein Verschieben des Tors von Hand ist auch ausgeschlos sen, wenn sich das Tor in Zwischenstellungen befindet, wenn der Motor mit einem das Vorschubzahnrad antreibenden Schneckengetriebe eine bauliche Einheit bildet, da ein solches Schneckengetriebe selbsthemmend ist.

Die Erfindung läßt verschiedene Ausführungsformen zu. Eine davon ist in der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend beschrieben. Diese zeigt in

Fig. 1 eine teilweise geschnittene Seitenansicht der Antriebseinheit nach der Erfindung,

Fig. 2 eine Draufsicht auf die Antriebseinheit.

Die Fig. 1 zeigt ein u-förmiges, nach unten hin offenes Tragprofil 1, auf das sich ein Tor 2 von oben her mittels einer Tragrolle 3 abstützt. Diese Tragrolle 3 ist an ei nem nach oben ragenden Arm 4 eines Tragkörpers 5 gela gert, welcher mit einem Rollenträger 6 eine bauliche Ein heit bildet. Dieser Rollenträger 6 greift von unten her unter das Tragprofil 1 und lagert eine Führungsrolle 7, die von unten her in das Tragprofil 1 ragt und gegen den in Fig. 1 gesehen rechten Schenkel des U's anliegt.

An dem Tor 2 ist ein Scharnierteil 8 befestigt. Durch dieses Scharnierteil 8 führt eine Scharnierachse 9 hin durch, die zugleich einen u-förmigen Bereich des Tragkör pers 5 durchdringt. Der Tragkörper 5 ist dadurch um die Scharnierachse 9 schwenkbar.

Ebenfalls aufgrund der Scharnierachse 9 schwenkbar ange ordnet ist ein Motorträger 10. Zu seiner Lagerung dient eine Hülse 19, welche innerhalb des u-förmigen Bereichs des Tragkörpers 5 eingesetzt ist und durch die die Schar nierachse 9 führt. Der Motorträger 10 hat einen vom Tor 2 weg gerichteten Schenkel 11, welcher parallel zu einem Schenkel 12 des Tragkörpers 5 verläuft. Am Schenkel 12 des Tragkörpers 5 ist ein von Hand ausrückbarer Arretier bolzen 13 befestigt, der im nicht ausgerückten Zustand die Schenkel 11 und 12 miteinander verbindet.

Auf dem Motorträger 10 ist ein Motor 14 befestigt, wel cher über ein Schneckengetriebe 15 ein Vorschubzahnrad 16 anzutreiben vermag. Dieses Vorschubzahnrad 16, welches als Riemenscheibe ausgebildet ist, greift in eine als Zahnriemen ausgebildete Zahnstange 17, die entlang der Außenseite des ihm zugewandten Schenkels des Tragprofils 1 verläuft.

Die Fig. 2 läßt erkennen, daß der Rollenträger 6 zu sätzlich zu der Führungsrolle 7, welche genau gegenüber dem Vorschubzahnrad 16 angeordnet ist, eine zweite Füh rungsrolle 18 trägt, die ebenfalls in das Tragprofil 1 eingreift, jedoch näher zur Scharnierachse 9 angeordnet ist. Diese zweite Führungsrolle 18 sorgt dafür, daß der Rollenträger 6 und damit im arretierten Zustand auch der Motorträger 10 stets in der dargestellten Position zum Tragprofil 1 ausgerichtet sind. Ebenfalls dargestellt ist in Fig. 2 die von oben her sich auf das Tragprofil 1 ab stützende Tragrolle 3.

Wenn man das in Fig. 1 gezeigte Tor 2 von Hand verschie ben will, dann muß man zuvor den Arretierbolzen 13 entrasten. Danach wird es möglich, in Fig. 2 gesehen den Motorträger 10 im Uhrzeigersinn zu verschwenken, wodurch das Vorschubzahnrad 16 außer Eingriff von der Zahnstange 17 kommt.

Bezugszeichenliste

1

Tragprofil

2

Tor

3

Tragrolle

4

Arm

5

Tragkörper

6

Rollenträger

7

Führungsrolle

8

Scharnierteil

9

Scharnierachse

10

Motorträger

11

Schenkel

12

Schenkel

13

Arretierbolzen

14

Motor

15

Schneckengetriebe

16

Vorschubzahnrad

17

Zahnstange

18

zweite Führungsrolle

19

Hülse

Claims

1. Antriebseinheit für ein Tor, insbesondere ein Seiten sektionaltor, welche ein an dem Tor zu befestigendes Scharnierteil hat, das mit einem Tragkörper verbunden ist, der eine sich auf einem Tragprofil des Tors abstüt zende Tragrolle haltert, und die einen um eine senkrechte Scharnierachse des Scharnierteils schwenkbaren Motorträ ger mit einem ein Ritzel antreibenden Motor mit einem Vorschubzahnrad hat, welches zum Eingriff in eine entlang dem Tragprofil verlaufende Zahnstange ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Motorträger (10) mit ei nem ebenfalls um die Scharnierachse (9) schwenkbaren Rol lenträger (6) verbunden ist, welcher unter das Tragprofil (1) führt und dort eine in das Tragprofil (1) ein greifende, genau gegenüber dem Vorschubzahnrad (16) ange ordnete Führungsrolle (7) lagert.

2. Antriebseinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich net, daß der die Tragrolle (3) tragende Tragkörper (5) mit dem Rollenträger (6) eine starre Einheit bildet.

3. Antriebseinheit nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Motorträger (10) und der Rollen träger (6) unabhängig voneinander um die Scharnierachse (9) schwenkbar gelagert sind und daß ein ausrastbarer Arretierbolzen (13) zum Kuppeln des Motorträgers (10) mit dem Rollenträger (6) vorgesehen ist.

4. Antriebseinheit nach zumindest einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Rollenträger (6) mit geringerem Abstand zur Scharnierachse (9) als die dem Vorschubzahnrad (16) gegenüberliegende Führungsrolle (7) eine zweite, ebenfalls in das Tragprofil (1) eingrei fende Führungsrolle (18) lagert und die Verbindungslinie zwischen dem Vorschubzahnrad (16) und der gegenüberlie genden Führungsrolle (7) im rechten Winkel zur Verbin dungslinie zwischen den Führungsrollen (7, 18) steht.

5. Antriebseinheit nach zumindest einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Zahnstange (17) ein elastischer Zahnriemen und das Vorschubzahnrad (16) eine in den Zahnriemen eingreifende Riemenscheibe ist.

6. Antriebseinheit nach zumindest einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Tragkörper (5) in Bewegungsrichtung der Antriebseinheit gesehen u-förmig ausgebildet und der Motorträger (10) mittels einer zwischen den Schenkeln des U's eingreifenden Hülse (19) auf der Scharnierachse (9) schwenkbar gelagert ist.

7. Antriebseinheit nach zumindest einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Motor (14) mit einem das Vorschubzahnrad (16) antreibenden Schne ckengetriebe (15) eine bauliche Einheit bildet.