DE3731529A1 - Ballschlaggeraet, insbesondere tennis- oder squashschlaeger - Google Patents
Ballschlaggeraet, insbesondere tennis- oder squashschlaegerInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Ballschlaggerät, insbesondere
einen Tennis- oder Squashschläger, bestehend aus einem
Schaft mit Griff und einem am Schaft befestigten Kopf,
dessen Rahmen eine Schlagfläche, insbesondere Bespannung,
begrenzt, wobei letztere durch sich etwa parallel zur Schaft
längsachse quer dazu erstreckende Längs- und Quersaiten
aus Kunststoff, Darm oder dergleichen gebildet ist.
Derartige Ballschlaggeräte sind allgemein bekannt und
bedürfen daher keiner näheren Beschreibung.
Ein nach wie vor bestehendes Problem ist die wirkungsvolle
Unterdrückung von Schwingungen, d. h. Vibrationsdämpfung
zur Schonung des Benutzers, nämlich Tennis- oder Squash
spielers, wobei man sich diesbezüglich mit mehr oder weniger
aufwendigen zusätzlichen Hilfsmitteln, wie die Integration
von gesonderten shock-Absorbern im Kopfrahmen oder Schaft,
behilft. Auch ist es bekannt, die von der Bespannung her
rührenden Schwingungen unmittelbar an dieser zu dämpfen
durch an der Bespannung angebrachten Schwingungsdämpfern.
In allen Fällen handelt es sich jedoch um zusätzliche
konstruktive Maßnahmen, die einen entsprechenden Aufwand
erfordern und darüber hinaus nur bedingt wirksam sind.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde,
ein Ballschlaggerät der eingangs genannten Art zu schaffen,
welches aufgrund ihrer Grundkonstruktion, d. h. ohne
zusätzliche Maßnahmen, vibrationsgedämpft ist und sich
darüber hinaus durch einen konstruktionsbedingt vergrößerten
sweet spot auszeichnet, der vor allem für sogenannte slice
und top spin-Schläge vorteilhaft ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß in denkbar einfacher
Weise durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruches
1 gelöst.
Die Bedeutung der Erfindung liegt in der Erkenntnis, daß
ein Tennisschläger mit einer Stimmgabel zu vergleichen ist,
und zwar bei herkömmlichen Tennisschlägern mit einer
symmetrisch ausgebildeten Stimmgabel, deren Zinken gleicher
maßen schwingen. Diese Schwingungen werden in vollem Umfang
über den Schaft auf den Arm des Tennis- oder Squashspielers
übertragen. Der erfindungsgemäß ausgebildete Tennis- oder
Squashschläger ist mit einer Stimmgabel vergleichbar, deren
Zinken unterschiedlich schwingen, so daß insgesamt eine
gedämpfte Schwingung entsteht mit der Folge, daß zusätzliche
Maßnahmen zur Vibrationsdämpfung nicht mehr erforderlich sind.
Es ist augenscheinlich, daß die erfindungsgemäße Konstruktion
bei der Herstellung keinen Mehraufwand auslöst, also in der
Tat denkbar einfach und dennoch wirkungsvoll ist.
Darüber hinaus hat die erfindungsgemäße Konstruktion den
großen Vorteil, daß der sogenannte Sweetspot im Bereich der
längsten Längssaite zusätzlich verlängert und entsprechend
vergrößert wird, so daß sich die Spielqualität des Schlägers
entsprechend erhöht. Dies gilt vor allem für sogenannte
slice- und topspin-Schläge. Der Ball trifft bei diesen
Schlagvarianten etwa im Bereich der längsten Längssaite,
d. h. im Bereich der maximalen Elastizität der Bespannung
auf, um dann auf der Bespannung abzurollen und diese im
Bereich einer kürzeren Längssaite wieder zu verlassen, wo
auf den Ball ein erhöhter Druck ausgeübt wird.
Vorzugsweise entspricht die seitliche Versetzung der längsten
Längssaite mindestens etwa dem Abstand zwischen zwei benach
barten Längssaiten im Zentrum der Bespannung. Versuche haben
gezeigt, daß die seitliche Versetzung vorteilhafterweise
dem zwei- bis dreifachen Abstand zwischen zwei benachbarten
Längssaiten im Zentrum der Bespannung entspricht.
Nachstehend wird ein Ausführungsbeispiel eines erfindungs
gemäß ausgebildeten Tennisschlägers anhand der beigefügten
Zeichnung näher erläutert. Es zeigen
Fig. 1 einen erfindungsgemäß ausgebildeten Tennis
schläger in Draufsicht; und
Fig. 2 der auf einen Ball ausgeübte Druck vom
Auftreffpunkt A bis zum Punkt, an dem der
Ball die Bespannung wieder verläßt, und zwar
im Vergleich zwischen einem herkömmlichen
Tennisschläger und dem erfindungsgemäß
ausgebildeten Tennisschläger.
Der in Fig. 1 in Draufsicht dargestellte Tennisschläger 10
besteht aus einem Schaft 12 mit Griff 11 und einem am
Schaft 12 befestigten Kopf, dessen Rahmen 16 eine Schlag
fläche, nämlich Bespannung 15, begrenzt, wobei letztere
durch sich etwa parallel zur Schaftlängsachse 19 und quer
dazu erstreckende Längssaiten 22 sowie Quersaiten 23 aus
Kunststoff, Darm oder dergleichen gebildet ist. Der Übergang
zwischen Kopfrahmen 16 und Schaft 12 wird durch ein soge
nanntes offenes Herz 13 gebildet. Insofern entspricht der
dargestellte Tennisschläger herkömmlichen Tennisschlägern,
deren Rahmen aus Metall, Holz und/oder Kunststoff hergestellt
sind.
Zur Vibrationsdämpfung ist der Kopfrahmen 16 relativ zur
Schaftlängsachse 19 asymmetrisch ausgebildet. Konkret umfaßt
er zwei Rahmenäste 27, 28 unterschiedlicher Länge derart,
daß die längste Längssaite 20 seitlich versetzt zur Schaft
längsachse 19 angeordnet ist. Die seitliche Versetzung der
längsten Längsachse 20 entspricht bei dem dargestellten
Ausführungsbeispiel etwa dem 2,5-fachen Abstand zwischen
zwei benachbarten Längssaiten 22 im Zentrumsbereich der
Bespannung 15.
Die beiden Rahmenäste 27, 28 können zusätzlich unterschiedlich
hart bzw. elastisch ausgebildet sein. Grundsätzlich ist es
zur Vibrationsdämpfung auch denkbar, bei herkömmlicher
symmetrischer Ausbildung des Kopfrahmens 16 die beiden
Rahmenäste 27, 28 unterschiedlich hart auszubilden. Dann
erhält man jedoch nicht die bereits oben erwähnte Vergrößerung
bzw. Verlängerung des sweet spots, die in Fig. 1 im Vergleich
zu dem herkömmlichen sweet spot 17 mit der Bezugsziffer 18
gekennzeichnet ist.
Selbstverständlich ist der Kopfrahmen 16 bei dem dargestellten
Ausführungsbeispiel in herkömmlicher Weise einstückig ausge
bildet und mit dem Schaft 12 verbunden. Die unterschiedliche
Länge der beiden Rahmenäste 27, 28 wird bei dem dargestellten
Ausführungsbeispiel dadurch erhalten, daß der Herzsteg 14
nicht quer zur Schaftlängsachse verlaufend, sondern sich
schräg dazu erstreckend ausgebildet bzw. angeordnet ist.
Derselbe Effekt wäre dadurch erreichbar, daß man unter
Beibehaltung der üblichen Anordnung des Herzstegs 14 den
linken oder rechten Rahmenast 27 bzw. 28 nahe der Schaft
längsachse 19 aus- oder einbuchtet und dementsprechend
verlängert bzw. verkürzt.
Zur reinen Vibrationsdämpfung ist es grundsätzlich auch
denkbar, den einen der beiden Rahmenäste etwa auf halber
Höhe des Kopfrahmens 16 ein- oder auszubuchten unter
entsprechender Verkürzung oder Verlängerung desselben.
Die Querabmessung des sweet spots wird dann in ähnlicher
Weise verändert, wodurch entsprechende Effekte beim Spielen
des Schlägers erzielt werden können.
Die in Fig. 1 dargestellte Ausführungsform zeichnet sich
jedoch dadurch aus, daß die Grundform des Tennisschlägers
im Vergleich zu herkömmlichen Tennisschlägern im wesentlichen
unverändert bleibt. Die einzige Veränderung ist die Schräg
lage des Herzsteges 14 relativ zur Schaftachse 19 unter
entsprechender seitlicher Versetzung der längsten Längssaite
20 relativ zur geometrischen Schaftlängsachse 19. Dem
entsprechend wird der sweet spot im Bereich der längsten
Längsachse 20 nach unten verlängert (Bereich 18). Dort
liegt im Idealfall beim slice oder top spin der Auftreffpunkt
A des Tennisballs 21, der dann im weiteren Verlauf beim
slice in Richtung des Pfeiles 24, d. h. etwa parall zu
den Quersaiten 23, über die Bespannung abrollt, um sie bei B
wieder zu verlassen. Der Ball 21 trifft also im Bereich der
maximalen Elastizität auf die Bespannung auf. Er wird dort
von der Bespannung regelrecht eingebettet und erhält den
notwendigen Drall. Beim Abrollen des Balls 21 in Richtung
des Pfeiles 24 wird der Druck p auf dem Ball stetig ver
größert entsprechend Kurve 25 in Fig. 2. Die Druckzunahme
ist bedingt durch die Richtung des Pfeiles 24 kürzer
werdenden Längssaiten 22.
Bei herkömmlichen Tennisschlägern liegen die längsten Längs
saiten im Bereich der geometrischen Schaftlängsachse 19,
also zentral mit der Folge, daß beim Abrollen des Balls 21
von A zu B ein Druckverlauf entsprechend Kurve 26 in Fig. 2
entsteht. Dementsprechend zeigt Fig. 2 die zusätzliche
Vorteilhaftigkeit des in Fig. 1 dargestellten Tennisschlägers
hinsichtlich der Schlagvarianten slice und top spin.
Der dargestellte Tennisschläger ist also hinsichtlich seiner
Eigenschwingungen regelrecht "verstimmt", wodurch eine
hohe Vibrationsdämpfung erhalten wird. Die Schwingung des
linken Kopfrahmenastes 28, der auch den Herzsteg 14 umfaßt,
überlagert die Schwingung des in Fig. 1 rechten Kopfrahmen
astes 27 so, daß auf den Schaft 12 nur noch eine stark
gedämpfte Gesamtschwingung entsteht, wobei bei entsprechender
Dimensionierung der beiden Rahmenäste 28 einerseits und 27
andererseits die Gesamtschwingung nahezu vollständig gedämpft
werden kann.
Die unterschiedliche Länge beider Kopfrahmenäste 27, 28
wird bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel also dadurch
erreicht, daß der in Fig. 1 linke Kopfrahmenast 28 zusätzlich
den Herzsteg 14 umfaßt. Der linke Rahmenast 28 ist unter
Einschluß des Herzsteges 14 bis zum Anschluß an den rechten
Rahmenast 27 verlängert. Dementsprechend wird auch die Längs-
Symmetrieachse der Bespannung 15 relativ zur geometrischen
Schaftlängsachse 19 in Fig. 1 nach rechts versetzt. Sie liegt
etwa im Bereich der längsten Längssaite 20.
Sämtliche in den Unterlagen offenbarten Merkmale werden
als erfindungswesentlich beansprucht, soweit sie einzeln
oder in Kombination gegenüber dem Stand der Technik neu
sind.
Claims (2)
1. Ballschlaggerät, insbesondere Tennis- oder Squash
schläger (10), bestehend aus einem Schaft (12) mit Griff
(11) und einem am Schaft (12) befestigten Kopf, dessen
Rahmen (16) eine Schlagfläche, insbesondere Bespannung
(15) begrenzt, wobei letztere durch sich etwa parallel
zur Schaftlängsachse (19) und quer dazu erstreckende
Längs(22)- und Quer(23)-Saiten aus Kunststoff, Darm
oder dergleichen, gebildet ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Kopfrahmen (16) relativ zur Schaftlängsachse (19)
zwei Rahmenäste (27, 28) unterschiedlicher Länge und/oder
unterschiedlicher Härte bzw. Elastizität umfaßt, ersteres derart,
daß die längste Längssaite (20) seitlich versetzt zur
Schaftlängsachse (19) angeordnet ist.
2. Ballschlaggerät nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die seitliche Versetzung der längsten Längssaite (20)
mindestens etwa dem Abstand zwischen zwei benachbarten
Längssaiten (22) im Mittenbereich der Bespannung (15) ent
spricht.
Priority Applications (5)
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