DE3727202A1 - Verfahren zum herstellen von abdichtenden schlitzwaenden - Google Patents
Verfahren zum herstellen von abdichtenden schlitzwaendenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Herstel
len von abdichtenden Schlitzwänden, bei dem nach Ausheben
eines Bodenschlitzes und Einbringen einer langsam erhär
tenden Stützsuspension vor deren Erhärten längsgeschlitz
te, voneinander beabstandete Hohlkörper in den Boden
schlitz abgesenkt werden, wonach abschnittsweise die
Dichtfolie in den Bodenschlitz eingezogen wird, die mit
ihren lotrechten Folienrändern in den geschlitzten Hohl
körpern abwärtsbewegt wird, woraufhin die Folienränder
benachbarter Folienabschnitte gegeneinander abgedichtet
werden.
Derartige abdichtende Schlitzwände werden zum Abdichten
von Deponien oder ähnlichem verwendet. Insbesondere bei
der Umschließung von Deponien muß die Sperrwirkung her
kömmlicher Schlitzwände durch den Einbau zusätzlicher,
flächiger Dichtelemente, zumeist Kunststoffolien, verbes
sert werden. Der Einbau dieser zusätzlichen Folien ist
wegen der abschnittsweisen Wandherstellung nur in be
grenzten Bahnabschnitten möglich. Die einzelnen Folien
bahnabschnitte müssen an ihren Rändern dicht und dauer
haft miteinander verbunden werden, damit die Sperrwirkung
der Folie an deren Rändern nicht unterlaufen wird.
Ein Verfahren der eingangs genannten Art ist aus der
DE-OS 34 28 297 bekannt. Zur Führung der Folienränder
werden dort Abschalrohre verwendet, die zugleich den aus
gehobenen Bodenschlitz abdichten. Das bekannte Abschal
rohr besteht aus zwei Halbschalen, zwischen denen im ge
öffneten Zustand die Folienränder eingefädelt werden.
Nachdem jeweils zwei Folienränder, einander überlappend,
in das Abschalrohr eingefädelt sind, werden die beiden
Halbschalen des Abschalrohres gegeneinander abgedichtet,
wonach der Hohlraum in dem Abschalrohr leergepumpt wird.
Die Folienränder werden gesäubert und dann miteinander
verschweißt. Das Abschalrohr wird dann aus dem Boden
schlitz herausgezogen, wonach der verbleibende Hohlraum
in dem Bodenschlitz verfüllt wird.
Dieses Verfahren ist aufwendig und erfordert konstruktiv
aufwendige Abschalrohre. Darüber hinaus muß beim Verfül
len des nach dem Herausziehen des Abschalrohres verblei
benden Hohlraumes darauf geachtet werden, daß die Wand
masse möglichst gleichmäßig zu beiden Seiten der aneinan
der geschweißten Folienränder eingebracht wird, da ande
renfalls die Schweißnaht an den Folienrändern belastet
wird. Die Anwendung des Verfahrens bleibt darüber hinaus
auf Dichtwände mit einer gewissen Mindestdicke be
schränkt, da in dem Abschalrohr noch das Schweißgerät
auf- und abbewegt werden können muß.
Aus der DE-OS 34 30 789 ist auch ein Verfahren bekannt,
bei dem Verbindungselemente vor dem Absenken der Folien
abschnitte an deren Rändern befestigt werden. Die Verbin
dungselemente bestehen jeweils aus Schlitzrohren, die an
den Folienrändern angebracht sind und den Schlitz an der
dem Folienrand abgewandten Seite aufweisen. Jeder Folien
abschnitt weist an einem Folienrand ein Schlitzrohr auf,
dessen Innendurchmesser größer ist als der Außendurch
messer des an dem anderen Folienrand angebrachten
Schlitzrohres. Beim Absenken wird dann jeweils das große
Schlitzrohr über das kleine Schlitzrohr des benachbarten
Folienabschnittes gestülpt, bzw. das kleine Schlitzrohr
in das große Schlitzrohr des benachbarten Folienabschnit
tes eingesetzt. Obwohl bei diesem Verfahren bereits auf
die aufwendigen Abschalrohre verzichtet werden kann, ist
es nunmehr nicht mehr möglich, die Folie von einer Rolle
abzuziehen. Die Folienabschnitte werden durch die, wenn
überhaupt, nur wenig flexiblen Rohre wie ein Segel aufge
spannt. Bedenkt man, daß die abdichtenden Schlitzwände
bis zu Tiefen von über 30 m gebaut werden, so ergeben
sich durch die aufgespannte Folie beim Einführen dersel
ben in den Bodenschlitz außerordentlich große Windan
griffsflächen, die bereits bei geringen Windgeschwindig
keiten ein Arbeiten unmöglich machen.
Die DE-OS 34 44 690 beschreibt zwar ein Verfahren, bei
dem die bereits mit den Dichtelementen versehenen Folien
abschnitte über einen Umlenkkörper geführt in den Boden
schlitz eingebracht werden. Dieses Verfahren ist aber
ebenfalls deshalb aufwendig, da der Umlenkkörper so groß
bemessen sein muß, daß sein Umlenkradius mindestens so
groß ist wie der kleinste Biegeradius der Dichtelemente.
Die mit den Dichtelementen versehenen Folienabschnitte
liegen, da sie nicht auf Rollen aufgewickelt werden kön
nen, bevor sie auf den Umlenkkörper geführt werden, im
Freien auf der Baustelle und können wesentlich leichter
beschädigt werden, als wenn die Folie vor dem Einziehen
in den Bodenschlitz auf einer Rolle aufgewickelt ist.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Ver
fahren der eingangs genannten Art auf kostengünstige Wei
se zu vereinfachen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
die Hohlkörper als Dichtungselemente verwendet werden,
indem nach dem Einziehen eines Folienabschnittes die in
dem geschlitzten Hohlkörper eingedrungene Suspension
durch eine, in den Hohlkörper eingebrachte, die betref
fenden Folienränder umgebende Dichtungsmasse verdrängt
wird, und der Hohlkörper in dem Bodenschlitz belassen
wird.
Dieses Verfahren ist einfach, kostengünstig und erfordert
keine aufwendigen Hilfsmittel. Die Folie kann von einer
Rolle abgezogen und, mit ihren Rändern in den Schlitzen
der Hohlkörper geführt, in den Bodenschlitz eingezogen
werden. Das Abdichten der Folienränder benachbarter Fo
lienabschnitte geschieht einfach durch Einpumpen von
Dichtungsmasse in den Hohlkörper. Dadurch wird die in den
Hohlkörper eingedrungene Suspension verdrängt und eine
wirksame Abdichtung zwischen dem Hohlkörper und dem zuge
ordneten Folienrand erzielt. Hierdurch ergibt sich eine
geschlossene Dichtwand, die durchgängig abgedichtet ist.
Dies alles wird erreicht, ohne daß auf aufwendige Weise
die Folienränder gesäubert und verschweißt werden müssen.
Auch die Hohlkörper können, da sie keine Dichtungen auf
weisen müssen, sehr viel einfacher ausgebildet sein.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens
wird hierzu ein Dichtungselement verwendet mit zwei, sich
über die Tiefe des Bodenschlitzes erstreckenden, jeweils
einseitig geschlitzten und gegeneinander abgedichteten
Hohlräumen. Das hat den Vorteil, daß kontinuierlich gear
beitet werden kann und dennoch der bereits eingesetzte
Folienabschnitt sofort in dem Dichtungselement abgedich
tet werden kann, während der benachbarte Hohlraum zum
Einsetzen des weiteren Folienabschnittes offen bleibt.
Auf besonders einfache Weise läßt sich gewährleisten, daß
die Dichtungselemente jeweils parallel zueinander ausge
richtet sind, indem sie vor dem Einziehen eines Folienab
schnittes mit ihrem oberen, der Erdoberfläche zugewandten
Ende pendelnd aufgehängt werden. Aufgrund ihres Eigenge
wichtes richten sich die Dichtungselemente daher stets
parallel zueinander aus, so daß lediglich an der Boden
oberkante der Abstand zwischen den Dichtungselementen
entsprechend der Breite eines Folienabschnittes abgemes
sen werden braucht. Ein kompliziertes Aufstellen der
Dichtungselemente erübrigt sich daher.
Zweckmäßigerweise wird beim Einphasenverfahren, bei dem
die Bodenschlitze sofort mit einer langsam aushärtenden
Suspension befüllt werden, zu Beginn der Herstellung der
abdichtenden Schlitzwand der Hohlraum des ersten Dich
tungselementes, der dem ersten Folienrand abgewandt ange
ordnet ist, gegen Eindringen der Suspension geschützt.
Dadurch kann verhindert werden, daß die Suspension in dem
betreffenden Hohlraum aushärtet, bevor der zugehörige Fo
lienrand eingefädelt ist. Auch bei längeren Baupausen,
beispielsweise über ein Wochenende, kann der Hohlraum, in
den die Dichtungsfolie erst noch eingeführt werden muß,
gegen Eindringen der Suspension geschützt werden.
Die Erfindung bezieht sich auch auf ein Dichtungselement
zum Durchführen des oben beschriebenen Verfahrens. Dieses
Dichtungselement zeichnet sich aus durch einen langge
streckten Hohlkörper, der durch einen Mittelsteg in zwei
langgestreckte Hohlräume unterteilt ist, und der an sei
nen, dem Mittelsteg gegenüberliegenden Wänden langge
streckte Einfädelungsschlitze für die Folienränder auf
weist. Dieses Dichtungselement ist einfach herzustellen
und ermöglicht die einfache Durchführung des oben be
schriebenen Verfahrens, insbesondere dadurch, daß die
Dichtungsmasse jeweils nur in einen der Hohlräume einge
füllt wird, so daß der bereits eingezogene Folienab
schnitt abgedichtet werden kann, bevor der benachbarte
Folienabschnitt in den Bodenschlitz eingezogen ist.
Baulich einfach läßt sich der Hohlkörper aus zwei längs
miteinander verbundenen, längsgeschlitzten Rohren her
stellen.
Es lassen sich beliebige Wandformen herstellen, wenn die
durch die Längsschlitze und die Rohrachsen verlaufenden
Ebenen der beiden Rohre einen Winkel von bis zu 180° ein
schließen. Schließt der Winkel genau 180° ein, so lassen
sich gerade Wände herstellen. Ist der Winkel kleiner als
180°, so lassen sich, in der Draufsicht gesehen, gekrümm
te oder abgewinkelte abdichtende Schlitzwände herstellen.
Kostengünstig ist es, wenn die Rohre als Rundrohre ausge
bildet sind.
Es ist auch vorteilhaft, wenn an den Rändern der
Längsschlitze Dichtlippen angebracht sind, die die Rohre
gegenüber der in dem Bodenschlitz befindlichen
Bentonit-Zement-Suspension abdichten. Dann kann nämlich
nach dem Einsetzen der Dichtfolie der Hohlraum des
betreffenden Rohres leergepumpt und mit einem
Dichtmedium, das auch leichter ist als die
Bentonit-Zement-Suspension, verfüllt werden.
Die Erfindung bezieht sich auch auf eine Dichtfolie zum
Durchführen des oben beschriebenen Verfahrens. Diese
Dichtfolie zeichnet sich dadurch aus, daß an dem Ein
tauchrand der Folie eine, über beide Folienränder mit je
einem Angriffssteg für ein Einführwerkzeug hinausragende
Leiste befestigt ist. Diese Leiste verstärkt zum einen
den Eintauchrand des Folienabschnittes, was an sich be
reits bekannt ist. Zum anderen dienen die Angriffsstege
dazu, mit Einführwerkzeugen den Folienabschnitt in den
Bodenschlitz einzuziehen. Da bereits die Folienränder in
den Hohlräumen der Dichtungselemente liegen, liegen auch
die Angriffsstege im Inneren der Hohlräume. Die Einführ
werkzeuge werden daher durch die, in bevorzugter Weise
als Rohre ausgebildeten, Hohlräume der Dichtungselemente
geführt.
An den seitlich äußeren Enden der Angriffsstege sind vor
zugsweise ein Abrutschen der Einführwerkzeuge verhindern
de Anschläge angebracht. Die an der Einführleiste angrei
fenden Einführwerkzeuge werden daher zum einen durch die
Anschläge und zum anderen durch die Hohlräume der Dicht
elemente so geführt, daß keine weiteren, aufwendigen Füh
rungsvorrichtungen zum Einziehen der Folienabschnitte be
nötigt werden. Zur Sicherheit kann im Bereich der Folien
ränder an dem Angriffssteg eine Führungskonsole befestigt
sein, die größer ist, als die Schlitzbreite des Längs
schlitzes des Dichtungselementes.
Insbesondere für das Erstellen von abdichtenden Schlitz
wänden im Zweiphasensystem, wenn also als Stützflüssig
keit eine nicht abbindende, thixotrope Flüssigkeit ver
wendet wird, die nach Einziehen der Folienabschnitte
durch eine aushärtende Betonmasse ersetzt wird, ist es
günstig, wenn an den Folienrändern Führungsnoppen befe
stigt sind, die größer als die Schlitzbreite der Längs
schlitze der Dichtungselemente sind. Da beim Zweiphasen
system nicht immer gewährleistet werden kann, daß auf
beiden Seiten der Folien die Wandmasse genau gleich ver
teilt ist, läßt sich nicht vermeiden, daß die Folie ge
ringfügig ausbaucht. Selbst dann halten aber die Füh
rungsnoppen die Folienränder in den Dichtungselementen,
in denen sie nachher mit Dichtungsmasse umgeben werden.
Die Erfindung richtet sich auch auf ein Einführwerkzeug
zum Durchführen des oben beschriebenen Verfahrens. Dieses
Einführwerkzeug zeichnet sich durch eine Stange mit einem
gabelförmigen, unteren Ende zum Umschließen jeweils eines
Angriffssteges aus, wobei der Außendurchmesser der Stange
kleiner ist, als der Innendurchmesser der Hohlräume der
Dichtungselemente. Hierdurch wird das Einführwerkzeug
vollständig von den Dichtungselementen geführt. Die Stan
ge, die beliebig verlängerbar sein kann, braucht ledig
lich von oben in die Hohlräume der Dichtungselemente ein
geschoben zu werden, ohne daß auf die Einhaltung einer
bestimmten Orientierung geachtet werden muß.
Schließlich bezieht sich die Erfindung auf eine abdich
tende Schlitzwand, die aus einem mit einer Wandmasse ge
füllten Bodenschlitz besteht, in den vor dem Erhärten der
Wandmasse Folienabschnitte eingezogen sind, die an ihren
Rändern gegeneinander abgedichtet sind und die sich durch
als längsgeschlitzte Hohlkörper ausgebildete Dichtelemen
te auszeichnet, in die die Folienränder durch die Längs
schlitze hineinragen und deren Hohlräume mit einer Dich
tungsmasse gefüllt sind. Eine solche abgedichtete
Schlitzwand, die sich durch das oben beschriebene Verfah
ren herstellen läßt, hat den Vorteil, daß sämtliche Fo
lienabschnitte dicht miteinander verbunden sind, wobei
die Dichtwand selbst auf einfache Weise durch das oben
beschriebene Verfahren hergestellt werden kann.
Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel anhand einer
Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 in einer Querschnittsansicht eine erfindungsge
mäß abgedichtete Schlitzwand,
Fig. 2 die Dichtwand aus Fig. 1 in einem Längsschnitt
entlang der Linie II-II,
Fig. 3 eine Draufsicht auf die abgedichtete Schlitz
wand aus Fig. 1,
Fig. 4 das Detail IV aus Fig. 2,
Fig. 5 einen Schnitt durch das Detail aus Fig. 4 entlang
der Linie V-V, und
Fig. 6 eine Schnittansicht entlang der Linie VI-VI aus
Fig. 5.
Die Zeichnung zeigt eine erfindungsgemäße abdichtende
Schlitzwand 1 und die zugehörigen Hilfsmittel zur
Erstellung einer solchen Dichtwand.
Besonders gut ist in Fig. 1 zu erkennen, daß zur Herstel
lung der abgedichteten Schlitzwand 1 zunächst ein Boden
schlitz 2 in der entsprechenden Tiefe der Dichtwand 1
ausgehoben wird.
Der Bodenschlitz 2 wird sofort während des Aushebens mit
einer Stützflüssigkeit befüllt, die der Übersichtlichkeit
halber in der Zeichnung nicht dargestellt ist.
Bei dem im folgenden beschriebenen Einphasensystem be
steht die Stützflüssigkeit aus einer Bentonit-Zement-
Suspension, die sehr langsam, d.h. erst nach einigen Ta
gen abbindet und erhärtet.
Nachdem in dem Bodenschlitz 2 die Stützflüssigkeit einge
lassen wurde, werden als Dichtelemente 3 ausgebildete
Hohlkörper in den Bodenschlitz abgesenkt, wonach ab
schnittsweise die Dichtfolie 4 in den Bodenschlitz 2 ein
gezogen wird.
Zur Einbringung der Dichtfolie 4 in den Bodenschlitz 2
ist auf der Oberkante des Erdbodens 5 eine Abwickelvor
richtung 6 vorgesehen, die die auf einer Rolle 7 aufge
wickelte Dichtfolie 4 trägt.
Da die Rolle 7 mit der Dichtfolie 4 seitlich von dem Bo
denschlitz 2 beabstandet ist, ist ein Umlenkkörper 8 vor
gesehen, der die Dichtfolie 4 mittig in den Bodenschlitz
2 einführt (vgl. Fig. 1).
Anstattdessen könnte die Rolle 7 auch unmittelbar ober
halb des Bodenschlitzes 2 angeordnet sein.
Wie besser aus den Fig. 2 und 3 erkennbar ist, wird die
Dichtfolie 4 mit ihren lotrechten Folienrändern 9 in den
voneinander beabstandeten Dichtelementen 3 abwärts be
wegt.
Zum besseren Verständnis wird im folgenden der Aufbau
eines solchen Dichtelementes 3 näher erläutert. In den
Fig. 4 und 5 ist ein als Hohlkörper ausgebildetes Dicht
element ausschnittsweise und vergrößert dargestellt.
Das Dichtelement weist zwei gegenüberliegende Längs
schlitze 10 und 11 auf, die einen Durchtritt der Folien
ränder 9 der Dichtfolie 4 gestatten. Die Dichtelemente
umfassen zwei langgestreckte Hohlräume, die bei dem hier
gezeigten Ausführungsbeispiel als Rohre, nämlich Rundroh
re 12 und 13 ausgebildet sind. Die Rohre sind bis auf die
Längsschlitze 10 und 11 geschlossen und daher gegeneinan
der abgedichtet. Die Verbindung zwischen den beiden Rund
rohren 12 und 13 wird über einen Verbindungssteg 14 her
gestellt. Die Rohre können aber auch unmittelbar aneinan
der geschweißt werden, oder auf andere Weise miteinander
verbunden sein.
Wie besonders gut aus Fig. 5 erkennbar ist, können an den
Rändern der Längsschlitze 10, 11 Dichtlippen 25 vorgese
hen sein, die den Längsschlitz 10 bzw. 11 gegen Eindrin
gen bzw. Austreten von Flüssigkeiten abdichten. Die
Dichtlippen können nach außen gebogen sein (durchgezogene
Linie), oder auch nach innen gebogen sein (gestrichelte
Linie), je nachdem ob die Rohre gegen Eintreten oder Aus
treten von Flüssigkeit abgedichtet werden sollen.
Sollte die Länge der Dichtelemente für die vorgesehene
Tiefe der abdichtenden Schlitzwand nicht ausreichend
sein, so können die Dichtelemente durch stirnseitiges An
setzen eines identischen Dichtelementes beliebig verlän
gert werden. Die Verbindung zweier Dichtelemente kann
durch Nieten, Verlaschen, durch Schweißen oder anderen
herkömmlichen Verbindungsarten erfolgen.
Bevor mit der Beschreibung des Verfahrens zum Herstellen
der abgedichteten Schlitzwand 1 fortgefahren wird, soll
zunächst die Ausbildung der Dichtfolie beschrieben wer
den.
Die Dichtfolie 4 wird als Bahnware auf der Rolle 7 aufge
wickelt angeliefert. An dem Eintauchende 15 der Dichtfo
lie 4, also dem Ende, das zu unterst in dem Bodenschlitz
2 eingeführt wird, ist eine, sich über die gesamte Breite
der Folie erstreckende Einführleiste 16 befestigt. Diese
Einführleiste 16, die beidseitig der Folie angebracht
sein kann, wird zweckmäßigerweise erst an der Baustelle
befestigt. Die Einführleiste 16 steht beiderseits der Fo
lie 4 über die Folienränder 9 hinaus und bildet dadurch
Angriffsstege 17 für ein Einführwerkzeug 18, das später
noch beschrieben wird.
An den äußeren Enden der Angriffsstege 17 sind, in Form
zweier nach oben ragender Bolzen 19, Anschläge angeord
net. Etwa auf Höhe des zugehörigen Folienrandes 9 ist da
rüber hinaus an der Einführleiste 16 eine Konsole 20 be
festigt, die größer ausgebildet ist, als die Schlitzbrei
te der Längsschlitze 10 bzw. 11 der Dichtelemente 3, so
daß ein Herausrutschen des Angriffssteges 17 aus dem je
weiligen Rundrohr 12 bzw. 13 verhindert werden kann.
Darüber hinaus sind bei dem hier gezeigten Ausführungs
beispiel entlang der Folienränder 9 Führungsnoppen 21
ausgebildet, die ebenfalls ein Herausrutschen der Folie
aus den Längsschlitzen 10 bzw. 11 der Dichtelemente 3
verhindern.
Die Dichtfolie besteht bei dem hier beschriebenen Ausfüh
rungsbeispiel aus 2,5 mm starkem Polyethylen hoher Dichte
(HDPE). Die Einführleiste 16 kann aus Kunststoff oder Me
tall bestehen.
Das Einführwerkzeug 18 zum Einführen der Dichtfolie 4 in
den Bodenschlitz 2 besteht aus einer beliebig verlänger
baren Stange 22, an derem unteren Ende eine gabelförmige
Klaue 23 ausgebildet ist, die den Angriffssteg 17 der
Einführleiste 16 von oben umgreifen kann (vgl. Fig. 6).
Im folgenden wird die Beschreibung des Verfahrens zum
Herstellen der abdichtenden Schlitzwand 1 fortgesetzt.
Nachdem die Dichtfolie 4 von der Rolle 7 abgerollt ist,
und nachdem an dem vorderen Ende die Einführleiste 16 an
gebracht wurde, wird die Dichtfolie 4 in der Weise in den
Bodenschlitz 2 eingesetzt, daß die Folienränder 9 und da
rüber hinaus die Angriffsstege 17 durch die Längsschlitze
10 bzw. 11 hindurch in die Dichtelemente 3, genauer die
jeweiligen Rundrohre 12 bzw. 13 eingreifen. Sobald die
Folienränder 9 in den Dichtelementen 3 liegen, wird die
Dichtfolie 4 in den Bodenschlitz eingezogen, wobei sich
die Folienränder 9 in den Dichtelementen bewegen. Zum
Einziehen der Dichtfolie 4 werden die Einführwerkzeuge 18
mit den Klauen 23 auf die Angriffsstege 17 gesetzt und
nach unten gedrückt. Da die Stangen 22 der Einführwerk
zeuge 18 einen wesentlich geringeren Außendurchmesser
aufweisen als den Innendurchmesser der Rundrohre 12 bzw.
13, kann die sich in den Rundrohren 12 bzw. 13 befindende
Bentonit-Zement-Suspension an den Einführwerkzeugen 18
vorbeibewegen.
Die Stange 22 des Einführwerkzeuges 18 wird durch die In
nenwandung der Rundrohre 12 bzw. 13 geführt. Die Einführ
leiste 16 und auch die Folienränder 9 können wegen der
Konsole 20 bzw. der Führungsnoppen 21 aus den Längs
schlitzen 10 bzw. 11 nicht herausrutschen.
Wie in den Fig. 1 bis 3 schematisch angedeutet ist, sind
die Dichtungselemente 3 an ihrem oberen Ende um eine Ach
se 24 pendelnd aufgehängt. Die Achse 24 erstreckt sich
quer zur Längserstreckung des Bodenschlitzes 2. Durch
diese pendelnde Aufhängung der Dichtelemente 3 ist stets
gewährleistet, daß die Dichtelemente parallel zueinander
ausgerichtet sind, so daß sie an der Sohle des Boden
schlitzes den gleichen Abstand voneinander aufweisen, wie
an der Oberseite des Bodenschlitzes 2.
Sobald die Dichtfolie 4 vollständig in die Dichtelemente
3 eingeführt ist, kann sie am oberen Ende des Boden
schlitzes 2 abgeschnitten werden. An dem auf der Rolle 7
verbleibenden Rest der Dichtfolie 4 kann dann eine neue
Einführleiste 16 befestigt werden.
Die Einführwerkzeuge 18 können nun aus den Rundrohren 12
bzw. 13 herausgezogen werden. Nach Herausziehen der Ein
führwerkzeuge 18 werden die Rohre 12 und 13 mit einer
Dichtungsmasse verfüllt, die die Folienränder 9 umgibt
und gegenüber der Rohre abdichtet. Die Dichtmasse kann
auf Kunststoffbasis oder auf mineralischer Basis herge
stellt sein. Je nach verwendeter Stützsuspension ist es
auch möglich, die Suspension als Dichtmasse herzunehmen.
Im Falle nicht so gut abdichtender Stützsuspension, bei
spielsweise Bentonit-Zement-Suspension, wird diese, die
zuvor durch die Längsschlitze 10 bzw. 11 in das Innere
der Rundrohre 12 bzw. 13 eingedrungen ist, durch die ein
gefüllte Dichtmasse verdrängt. Am einfachsten geschieht
dies dadurch, daß die Dichtmasse durch eine Einbringlanze
zunächst im Bodenbereich der Rundrohre 12 bzw. 13 einge
bracht wird, wonach die Lanze unter weiterem Ausbringen
der Dichtmasse langsam nach oben gezogen wird.
Soll in das Innere der Rundrohre 12 bzw. 13 eine Dich
tungsmasse eingefüllt werden, die leichter ist als die
Bentonit-Zement-Suspension, so wird der Innenraum der
Rundrohre 12 bzw. 13, nachdem die Dichtfolie 4 eingezogen
ist, zunächst leergepumpt. Damit in den leergepumpten In
nenraum der Rundrohre 12 bzw. 13 von außen keine
Bentonit-Zement-Suspension eindringen kann, sind an den
Rändern der Längsschlitze 10 bzw. 11 die Dichtlippen 25
vorgesehen, deren Enden im wesentlichen radial nach außen
weisen und die Dichtfolie 4 zwischen sich einschließen
und abdichten. Nun kann in den Hohlraum der Rundrohre 12
bzw. 13 ein Dichtmedium eingebracht werden, das
spezifisch leichter ist, als die
Bentonit-Zement-Suspension. Will man verhindern, daß ein
spezifisch schwereres Dichtmedium durch die Längsschlitze
10 bzw. 11 nach außen in den Bodenschlitz 2 austritt,
werden die Dichtlippen 25 so angebracht, daß sie radial
ins Innere der Rundrohre 12 bzw. 13 weisen (vgl.
Darstellung der Dichtlippen 25 in gestrichelter Linie).
Auf die gleiche Weise, wie der erste Abschnitt der ab
dichtender Schlitzwand hergestellt ist, kann jeder weite
re Abschnitt hergestellt werden, in dem nach Absenken
eines weiteren Dichtelementes 3 erneut ein Folienab
schnitt 4 in den Bodenschlitz 2 eingezogen wird.
Wird eine längere Pause, beispielsweise über ein Wochen
ende, eingelegt, so kann das Rundrohr 13, in welches noch
kein Folienrand eingesetzt wurde, gegen Eindringen der
Bentonit-Zement-Suspension geschützt werden, indem bis
zum Abbinden der Suspension ein entsprechendes Innenrohr
eingesetzt wird. Sollte die Suspension rund um das Rohr
bereits ausgehärtet sein, so kann sie durch bekannte Me
thoden mittels eines Fräsers oder Spezialmeissels ent
fernt werden.
Soll die abdichtende Schlitzwand 1 um eine Ecke geführt
werden, so können die Rundrohre 12 und 13 eines Dicht
elementes 3 so angeordnet sein, daß die Ebenen durch die
Längsachsen der Rundrohre und der zugehörigen Längs
schlitze 10 bzw. 11 zueinander einen entsprechenden Win
kel einschließen.
Claims (15)
1. Verfahren zum Herstellen von abdichtenden Schlitzwän
den, bei dem nach Ausheben eines Bodenschlitzes und Ein
bringen einer langsam erhärtenden Stützsuspension, vor
deren Erhärten längsgeschlitzte, voneinander beabstandete
Hohlkörper in den Bodenschlitz abgesenkt werden, wonach
abschnittsweise eine Dichtfolie in den Bodenschlitz ein
gezogen wird, die mit ihren lotrechten Folienrändern in
den geschlitzten Hohlkörpern abwärts bewegt wird, worauf
hin die Folienränder benachbarter Folienabschnitte gegen
einander abgedichtet werden, dadurch gekennzeichnet, daß
die Hohlkörper (3) als Dichtelemente verwendet werden,
indem nach dem Einziehen eines Folienabschnittes (4) die
in den geschlitzten Hohlkörper (3) eingedrungene Suspen
sion durch eine, in den Hohlkörper (3) eingebrachte, die
betreffenden Folienränder (9) umgebende Dichtungsmasse
verdrängt wird und der Hohlkörper (3) in dem Bodenschlitz
(2) belassen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
ein Dichtelement (3) mit zwei, sich über die Tiefe des
Bodenschlitzes (2) erstreckenden, jeweils einseitig ge
schlitzten und gegeneinander abgedichteten Hohlräumen
verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß die Dichtungselemente (3) vor dem Einziehen
eines Folienabschnittes (4) mit ihrem oberen, der Erd
oberfläche zugewandten Ende pendelnd aufgehängt werden.
4. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß zu Beginn der Herstellung der
Bodenschlitz-Dichtwand (1) der Hohlraum des ersten Dich
tungselementes (3), der dem ersten Folienrand (9) abge
wandt angeordnet ist, gegen Eindringen der Suspension ge
schützt wird.
5. Dichtungselement zum Durchführen des Verfahrens nach
einem der Ansprüche 1 bis 4, gekennzeichnet durch einen
langgestreckten Hohlkörper (3), der durch einen Mittel
steg (14) in zwei langgestreckte Hohlräume (12, 13) un
terteilt ist und der an seinen, dem Mittelsteg (14) ge
genüberliegenden Wänden langgestreckte Einfädelungs
schlitze (10, 11) für die Folienränder (9) aufweist.
6. Dichtungselement nach Anspruch 5, dadurch gekennzeich
net, daß der Hohlkörper (3) aus zwei längs miteinander
verbundenen, längsgeschlitzten Rohren (12, 13) besteht.
7. Dichtungselement nach Anspruch 5 oder 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß die durch die Längsschlitze (10, 11)
und die Rohrachsen verlaufenden Ebenen der beiden Rohre
(12, 13) einen Winkel (α) von bis zu 180° einschließen.
8. Dichtungselement nach einem der Ansprüche 5 bis 7, da
durch gekennzeichnet, daß die Rohre (12, 13) als Rundroh
re ausgebildet sind.
9. Dichtungselement nach einem der Ansprüche 5 bis 8, da
durch gekennzeichnet, daß an den Rändern der Längsschlit
ze (10, 11) einander gegenüberliegende Dichtlippen (25)
angeordnet sind.
10. Dichtfolie zum Durchführen des Verfahrens nach einem
der Ansprüche 1 bis 4, gekennzeichnet durch eine am
Eintauchrand (15) der Folie (4) befestigte, über beide
Folienränder (9) mit je einem Angriffssteg (17) für ein
Einführwerkzeug (18) hinausragende Einführleiste (16).
11. Dichtfolie nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß an den seitlich äußeren Enden der Angriffsstege (17)
ein Abrutschen des Einführwerkzeuges (18) verhindernde
Anschläge (19) angebracht sind.
12. Dichtfolie nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekenn
zeichnet, daß im Bereich der Folienränder (9) an der
Führungsleiste (16) eine Führungskonsole (20) befestigt
ist, die größer ist als die Schlitzbreite des Längs
schlitzes (10 bzw. 11) des Dichtelementes (3).
13. Dichtfolie nach einem der Ansprüche 10 bis 11, da
durch gekennzeichnet, daß an den Folienrändern (9) Füh
rungsnoppen (21) befestigt sind, die größer sind als die
Schlitzbreite der Längsschlitze (10, 11) der Dichtungs
elemente (3).
14. Einführwerkzeug zum Durchführen des Verfahrens nach
einem der Ansprüche 1 bis 4, gekennzeichnet durch eine
Stange (22) mit einem gabelförmigen unteren Ende (23) zum
Umschließen jeweils eines Angriffssteges (17), wobei der
Außendurchmesser der Stange (22) kleiner ist als der In
nendurchmesser der Hohlräume (12, 13) der Dichtungsele
mente (3).
15. Abdichtende Schlitzwand, bestehend aus einem mit
einer Wandmasse gefüllten Bodenschlitz, in den vor dem
Erhärten der Wandmasse Folienabschnitte eingezogen sind,
die an ihren Rändern gegeneinander abgedichtet sind, ge
kennzeichnet durch als längsgeschlitzte Hohlkörper ausge
bildete Dichtelemente (3), in die die Folienränder (9)
durch die Längsschlitze (10, 11) hineinragen und deren
Hohlräume (12, 13) mit einer Dichtungsmasse gefüllt sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873727202 DE3727202A1 (de) | 1987-08-14 | 1987-08-14 | Verfahren zum herstellen von abdichtenden schlitzwaenden |
Applications Claiming Priority (1)
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Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE3727202A1 true DE3727202A1 (de) | 1989-03-02 |
DE3727202C2 DE3727202C2 (de) | 1990-06-28 |
Family
ID=6333812
Family Applications (1)
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- 1987-08-14 DE DE19873727202 patent/DE3727202A1/de active Granted
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CN117166508B (zh) * | 2023-11-01 | 2024-01-05 | 江苏省环境科学研究院 | 一种土工膜垂直下膜机及其垂直下膜方法 |
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