DE19914839B4 - Verfahren zum Erstellen einer reaktiven Schmalwand - Google Patents

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Abstract

Verfahren zum Erstellen einer ausreichend tiefen reaktiven Schmalwand in Sedimenten in der Umgebung eines Kontaminationsherdes, mit den Schritten
a) Eintreiben einer rechteckigen, mindenstens 150 mm tiefen als Hohlkörper mit Boden ausgebildeten Bohle in die Sedimente im Weg des abströmenden Grundwassers bis auf die gewünschte Absenktiefe,
b) Einfüllen von granulatartigem Material, das im Grundwasser enthaltene Schadstoffe adsorbiert, absorbiert, abbaut oder umwandelt, in den Hohlkörper der Bohle, vor, während und/oder nach dem Erreichen der Absenktiefe,
c) Fördern von überschüssigem Wasser,
d) Öffnen des Bodens der Bohle,
e) Ziehen der Bohle, wobei das im Hohlkörper befindliche granulatartige Material drucklos oder unter Druck in den freigegebenen Hohlraum im Sediment eingebracht wird,
f) Wiederholen der Schritte a) bis e), bis die gewünschte Wandlänge erreicht ist.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Erstellen einer ausreichend tiefen reaktiven Schmalwand in Sedimenten in der Umgebung eines Kontaminationsherdes, mit dessen Hilfe breite Reaktionszonen in den Sedimenten ausgebildet, rückgeholt und regeneriert werden können.
  • Unter Kontaminationsherd versteht man insbesondere Sedimente, die eingebundene Schadstoffe aufweisen, welche vom Grundwasser ausgetragen werden.
  • Aus der DE 42 21 198 C2 ist ein Verfahren bekannt, das es erlaubt, wasserlösliche sorbierbare Schadstoffe aus dem abströmenden Grundwasser in den Sedimenten der Umgebung eines Kontaminationsherdes auf sehr einfache Weise zu entfernen, ohne den Grundwasserhaushalt zu stören. Dabei werden unter Verwendung von Stahlprofilen in Form von T-Profilen oder Spundbohlen, die von übertage her in den Boden eingetrieben werden, und unter gleichzeitigem Einpressen von Sorptionsmittel mit Hilfe von Rohren in den frei werdenden Schlitz wieder gezogen werden, reaktive Schmalwände im Weg des abströmenden Grundwassers erstellt. Die Sorptionsmaterialien halten die Schadstoffe bis zur Sättigung fest.
  • Es hat sich gezeigt, daß der mit üblichen T-Profilen durch Erdverdrängung erzeugte Schlitz nicht breit genug ist, um eine genügend lange Verweilzeit der Schadstoffe des Grundwassers in der Reaktionszone zu erlauben. Die im Grundwasser befindlichen Schadstoffe benötigen mit den eingesetzten Materialien eine materialspezifische Kontaktzeit, um die gewünschte Reaktion in der Reaktionszone zu erreichen.
  • Auch kann der Fall auftreten, daß die Ladungskapazität der eingesetzten Materialien erreicht ist, so daß die Restschadstoffkonzentration im Abstrom der reaktiven Schmalwand überschritten wird. Damit stellt sich die Notwendigkeit, die reaktive Schmalwand dem Untergrund wieder zu entnehmen und gegebenenfalls neues Material einzusetzen.
  • Schließlich hat sich herausgestellt, daß Granulate mit der bisher bekannten Technik gar nicht als Sorptionsmittel verarbeitet werden können.
  • Aus der US 2 576 507 ist eine als Hohlkörper ausgebildete Bohle bekannt, die in den Boden eingetrieben werden kann, um einen zu befüllenden Hohlraum zu bilden. Die Befüllung geschieht dabei, indem rieselfähiges Material, beispielsweise Sand oder Kies oder eine Betonmischung in die Bohle eingefüllt wird. Ein am Fuß befindlicher Klappmechanismus wird beim Zurückziehen der Bohle geöffnet, so daß das Material ausrieseln kann. Bevorzugt wird mit dieser Bohle eine Säule aus Beton erstellt.
  • Es ist außerdem aus der DE 37 26 472 ein Verfahren bekannt, das das Absenken von Gründungselementen in den Untergrund ohne Störung des umgebenden Bodens ermöglicht. Dazu wird ein zumindest im Fußbereich kreisförmig ausgebildetes Gründungselement gegebenenfalls unter Anwendung von vertikalem Druck und von Schwenkbewegungen um seine Längsachse in den Untergrund eingebracht. Im Inneren des hohlen Gründungselementes sind Vorrichtungen zum Herausspülen und Abführen von Boden an die Oberfläche angebracht, mit dem Ziel, das Innere des Gründungselementes statisch zu entlasten und die Gründungslasten ausschließlich über die äußere Mantelreibung und gegebenenfalls über den Fuß des Gründungselementes abzutragen.
  • Es ist die Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zum Erstellen einer ausreichend tiefen reaktiven Schmalwand zur Verfügung zu stellen, in der granulatartige reaktive Materialien aufgenommen werden können.
  • Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren nach Anspruch 1 gelöst, wobei das Rückholen und Regenerieren einer nach Anspruch 1 erstellten Schmalwand gemäß Anspruch 2 bzw. Anspruch 3 erfolgt.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren zur Erstellen einer ausreichend tiefen reaktiven Schmalwand in Sedimenten in der Umgebung eines Kontaminationsherdes weist folgende Schritte auf:
    • a) Eintreiben einer im Querschnitt rechteckigen, mindestens 150 mm tiefen als Hohlkörper mit Boden ausgebildeten Bohle in die Sedimente im Weg des abströmenden Grundwassers bis auf die gewünschte Absenktiefe,
    • b) Einfüllen von granulatartigem Material, das im Grundwasser enthaltene Schadstoffe adsorbiert, absorbiert, abbaut oder umwandelt, in den Hohlkörper der Bohle, vor, während und/oder nach dem Erreichen der Absenktiefe,
    • c) Fördern von überschüssigem Wasser,
    • d) Öffnen des Bodens der Bohle,
    • e) Ziehen der Bohle, wobei das im Hohlkörper befindliche granulatartige Material drucklos oder unter Druck in den freigegebenen Hohlraum im Sediment eingebracht wird,
    • f) Wiederholen der Schritte a) bis e), bis die gewünschte Wandlänge erreicht ist.
  • Durch die Ausbildung der Bohle als Hohlkörper kann die Tiefe der Bohle, die letztlich die Tiefe der Schmalwand bestimmt, im Rahmen der bodenmechanischen Möglichkeiten und der für die Schadstoffbindung bzw. den Schadstoffabbau notwendigen Kontaktzeit frei gewält werden. Die Ausbildung der Bohle als Hohlkörper erleichert zudem die bautechnische Handhabung gegenüber massiven T-Profilen oder Spundbohlen erheblich.
  • Weiter erfindungsgemäß weist ein Verfahren zum Rückholen einer gemäß dem Verfahren nach Anspruch 1 erstellten realtiven Schmalwand folgende Schritte auf
    • a) Eintreiben einer im Querschnitt rechteckigen, als Hohlkörper ausgebildeten Bohle, die am Fuß offen ist, in die reaktive Schmalwand, deren Abmessungen so gewählt werden, daß sie die entsprechenden Abmessungen der Schmalwand überschneiden,
    • b) Herausfördern des die Schmalwand bildenden Materials im Inneren der Bohle durch Aufspülen und Absaugen,
    • c) Wiederholen der Schritte a) und b), bis der gewünschte Abschnitt der Schmalwand entfernt ist.
  • Grundsätzlich kann dabei eine Bohle mit denselben Abmessungen wie beim Verfahren zum Erstellen der reaktiven Schmalwand eingesetzt werden. Für viele Anwendungsfälle kann es ausreichend sein, 90 bis 95 % des Materials der reaktiven Schmalwand wieder zu entfernen.
  • Es ist eine bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung, die Abmessungen der Bohle so zu wählen, daß die entsprechenden Abmessungen der Schmalwand, die zurückgeholt werden soll, überschnitten werden.
  • Das Herausfördern des die Schmalwand bildenden Materials kann durch Aufspülen und Absaugen erfolgen. Es liegen auch fertige Systeme aus der Erdölförderung vor, die vorteilhaft bei der Erfindung eingesetzt werden können.
  • Durch die kombinierte Verwendung der Bohle zum Einbringen und zum Rückholen der eingebrachten Materialien können zudem beide Vorgänge mit einem Arbeitsgerät durchgeführt werden, was die Bewirtschaftung einer reaktiven Schmalwand erheblich erleichtert.
  • Es ist dazu nach der Erfindung ein Verfahren zum Regenerieren einer gemäß dem Verfahren nach Anspruch 1 erstellten reaktiven Schmalwand vorgesehen, das die Schritte aufweist:
    • a) Eintreiben einer im Querschnitt rechteckigen, als Hohlkörper ausgebildeten Bohle in die reaktive Schmalwand,
    • b) Herausfördern des die Schmalwand bildenden Material im Inneren der Bohle durch Aufspülen und Absaugen,
    • c) Einfüllen von Material, das im Grundwasser enthaltene Schadstoffe absorbiert, abbaut oder umwandelt, in den Hohlkörper der Bohle,
    • d) Fördern von überschüssigem Wasser,
    • e) Ziehen der Bohle, wobei das im Hohlkörper befindliche Material drucklos oder unter Druck in den freigegebenen Hohlraum im Sediment eingebracht wird,
    • f) Wiederholen der Schritte aq) bis e), bis der gewünschte Abschnitt der Wand neu erstellt ist.
  • Eine Bohle zur Verwendung in einem Verfahren zum Erstellen, Rückholen oder Regenerieren einer reaktiven Schmalwand ist dadurch gekennzeichnet, daß die Bohle als Hohlkörper ausgebildet ist. Die Bohle wird durch Zuführen mechanischer Energie in den Untergrund abgesenkt. In den Hohlkörper wird vor, während oder nach Erreichen der gewünschten Absenktiefe Material, das Schadstoffe aus dem Grundwasser absorbieren, adsorbieren, abbauen oder umwandeln kann, trocken oder über die Zugabe von Flüssigkeiten eingefüllt. Es wird dann beim Ziehen der Bohle durch deren untere Öffnung mittels angepaßter Fördertechnik oder allein durch Schwerkraft in das Sediment oder den Boden drucklos oder unter Druck eingebracht.
  • Die Bohle kann nach unten hin offen oder geschlossen sein. Bevorzugt weist sie einen losen Fuß auf, der beim Einrammen der Bohle den Boden verschließt und der beim Ziehen verlorengeht. Der Fuß, der flach, gerundet oder zugespitzt sein kann, je nachdem, wie es die Bodenverhältnisse erfordern, kann aber auch an einer Festhalteeinrichtung, beispielsweise einem Scharnier, angelenkt sein, so daß er nach Erreichen der gewünschten Absenktiefe öffnet und beim Ziehen der Hohle mitgenommen. wird.
  • Auch die Oberseite der Bohle kann offen oder verschlossen sein. Eine offene Oberseite ist allerdings nur dann zweckdienlich, wenn trockenes oder ansonsten rieselfähiges Reaktionsmaterial in den Untergrund verbracht werden soll und ein Eindringen von Eindringen während des Absenkens oder des Zieh- bzw. Verfüllvorganges nicht zu befürchten ist. In diesen Fällen wird die Handhabung der reaktiven Materialien durch Verwendung einer Bohle mit Hohlkörper deutlich erleichtert. In allen anderen Fällen ist das obere Ende der Bohle verschlossen. Am oberen Ende der Bohle befindet sich die Zuführung für die Reaktionsmaterialien und die Ableitung für überschüssige Flüssigkeiten, sofern mit Material- und/oder Flüssigkeitsgemischen gearbeitet wird. Dazu kann im Hohlkörper der Bohle ein gegebenenfalls verfiltertes Rohr und/oder Schlauchsystem zum Abführen überschüssigen überschüssigen und/oder Materials der reaktiven Schmalwand vorgesehen sein. Auch kann an der Oberseite der Bohle mindestens ein in den Hohlkörper ragender Einfüllstutzen vorgesehen sein. Diese Anschlußstücke werden über Schläuche oder Rohre mit der Fördereinrichtung für die reaktiven Materialien verbunden. Im Fall, daß die Bohle mehrere Kammern aufweist oder doppelwendig ausgebildet ist, wie weiter unter ausgeführt wird, können mehrere Anschlußstücke für die Zufuhr der reaktiven Materialien oder die Abfuhr überschüssiger Flüssigkeiten oder Stoffe am oberen Ende der Bohle vorhanden sein. Somit ist eine deutlich flexiblere Reaktion auf die sehr unterschiedlichen bodenmechanischen und hydrogeologischen Verhältnisse unterschiedlicher Standorte möglich.
  • Das Innere der Bohle kann aus einer oder mehreren Kammern besteheen, in denen Rohr- und/oder Schlauchleitungen geführt sind. Als Alternative kann die Bohle doppelwandig ausgebildet sein, wobei bei einer bevorzugten Ausführungsform zumindest die Innenwand mindestens abschnittsweise verfiltert ist. Hier wird der Zwischenraum zwischen Außenwand und Innenwand beim Zuführen und Ableiten von Flüssigkeiten oder Stoffen eingesetzt. Die mehrkammerige Ausgestaltung dient auch dazu, den Hohlkörper zu versteifen. Dieses ist bei größerer Breite der Bohle und bei großen Arbeitstiefen notwendig. Es können dann auch granulatartige reaktive Materialien zur besseren Fließfähigkeit in kleineren Einheiten gefördert werden. Damit wird ein Verdichten und ein Aneinanderhaften einzelner Granulatkörper vermieden. Die Aufteilung einer breiten Bohle in mehrere Kammern verbessert damit zum einen die statischen Eigenschaften sehr langer und sehr breiter Bohlen und ermöglicht so auch bei großen Arbeitstiefen eine sehr wirtschaftliche Arbeitsweise. Zum anderen verbessert es die Handhabbarkeit der raktiven Materialien durch Aufteilung in kleinere Einheiten. Auch dies ist bei graßen Bohlenlängen, also großen Arbeitstiefen und Bohlenbreiten, also hohem Arbeitsfortschritt pro Zeiteinheit, von besonderem Vorteil.
  • Die Außenwand der Bohle kann je nach Anwendungsfall glatt, rauh oder mit Ausbuchtungen oder Anbauten ausgestattet sein So kann die Außenwand Riffelungen oder Zähne aufweisen Dadurch. kann das Absenken der Bohle in Spezialfällen deutlich erleichtert werden. Bei bestimmten Untergrundverhältnissen wird durch diese Ausbildung der Bohle eine Verdichtung des an die eingebrachte Bohle angrenzenden Sediments verhindert oder gemindert.
  • Weiter bevorzugt ist im Hohlkörper der Bohle eine Bohr- und/oder Spüllvorrichtung anzuordnen. Diese sollten bis an die Basis der Bohle zu führen sein, um nicht rammfähige geologische Schichten, Festgestein oder dicht gelagertes Sediment zu lösen und durch das innere der Bohle an die Erdoberfläche abzuführen. Dieses trägt der Tatsache Rechnung, daß Lockersedimente durch nicht rammfähige, dicht gelagerte Sedimente oder Festgesteine unterlagert sein können. Diese geologischen Schichten können Klüfte aufweisen, in denen sich schastoffbelastetes Wasser bewegt. Es können Fälle eintreten, daß das reaktive Material in diese Schichten eingebracht werden muß, um eine weitere Ausbreitung von Schadstoffen in den Klüften zu unterbinden. Diese Anwendung der Bohle kann auch erfolgen, wenn eine nicht rammfähige Schicht durchstoßen werden soll, um eine darunterliegende lockere Schicht mit reaktiven Materialien beaufschlagen zu können.
  • Bei der Gestaltung der im Querschnitt quadratischen oder rechteckigen Bohle wird man sich nach den örtlichen Gegebenheiten richten. Länge, Breite und Tiefe der Bohle werden entsprechend der Untergrundverhältnisse frei gewählt und angepaßt. Das Bohlenmaterial ist in der Regel Stahl, wobei für Spezialaufgaben auch andere Materialien eingesetzt werden werden Es ist auch möglich, daß sich die Querschnittsform der Bohle über ihre Länge ändert, so daß diese beispielsweise konisch ausgebildet ist. Für die Erstellung einer permeablen Schmalwand müssen die eingesetzten reaktiven Stoffe und Materialien je nach Anweadungsfall trocken, angefeuchtet oder gemeinsam mit Flüssigkeiten sowie oft in granulatartiger Form in den Untergrund eingebracht werden. Um dies zu bewerkstelligen, ist ein Hohlkörper nötig, der genügend Innenvolumen aufweist, um beim Ziehen der Bohle ein genügend großes Stoffvolumen in den Untergrund einzubringen.
  • Dieser Transport- und Verfüllvorgang wird durch einen aus einer oder mehreren Kammern bestehenden Hohlkörper in der Bohle deutlich vereinfacht. Ein Verstopfen von außen angebrachten Rohren oder Schläuchen an T-Profilen oder Spundbohlen wird dadurch vermieden Für granulatartige Materialen ist die Hohlform Voraussetzung für das Einbringen und Rückholen.
  • Bestimmte reaktive Materialien können nur mit einem Wasserüberschuß gefördert werden. Werden diese Materialien beispielsweise mittels Pumpen in die Bohle gefördert, kann dieses Wasser aufgrund des im Grundwasser herrschenden hydrostatischen Drucks und der gegebenenfalls zu geringen Wasserdurchlässigkeit des Sediments nicht in den Grundwasserleiter entlassen werden Das mit dem reaktiven Material zugeführte Wasser kann aber durch die für das Wasser gängigen Filter in den Schläuchen und Rohren (und auch an der Doppelwand) an die Oberfläche zurückgeführt werden. Durch diese Anordnung wird auch der Einsatz vorher angefeuchteter oder mit Wasserüberschuß zu fördernder Materialien überhaupt möglich. Für den Fall der Doppelwand übernehmen die zwischen Innenwand und Außenwand entstehenden Zwischenräume die Funktion der Schläuche oder Rohre.
  • Diese Innenkonfiguration der Bohle wird auch genutzt, um beim Überschneiden verbrauchter Materialien das Herausspülen zu gewährleisten.
  • Im Inneren der Bohle können Abstreifungsvorrichtungen zum Verbessern des Transportes der Materialien eingesetzt sein. Die Bohle kann mit Drucksensoren, Inklinometern, Füllstandsanzeigern und anderen Meßvorrichtungen ausgestattet sein, die es dem Bedienpersonal erlauben, das lotrechte Absenken und das exakte Verfüllen der reaktiven Materialien zu gewährleisten und zu überwachen.
  • Im folgenden soll die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert werden. Es zeigt
  • 1 eine Längsschnittansicht einer Bohle gemäß der vorliegenden Erfindung;
  • 2 eine Seitenansicht der Bohle;
  • 3 eine Draufsicht auf die Bohle und
  • 4 eine Schnittansicht einer Bohle mit einer alternativen Ausgestaltung der Innenkonfiguration.
  • Es sein nun angenommen, daß auf einem Grundstück ein Kontaminationsherd festgestellt wird. Im Grundwasserstrom, der vom Schadensherd wegströmt, werden verschiedene Schwermetalle und polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe als unerwünschte Schadstoffe festgestellt. Die Schadstofffahne ist 50 m breit, der betroffene Tiefenabschnitt im Grundwasserstrom reicht von 10 bis 20 m Tiefe. Im Abstrom des Schadensherdes wird nun der Bereich festgelegt, in dem die reaktive Schmalwand errichtet werden soll. Entlang der festgelegten Schmalwandtrasse wird nun eine erfindungsgemäße Bohle mit einem Rüttelbär in den sandigkiesigen Untergrund abgesenkt.
  • Eine solche Bohle ist in den 1 bis 3 dargestellt. Bei diesem Anwendungsbeispiel kann sie eine Breite von 400 bis 1000 mm und eine Tiefe von 150 bis 250 mm aufweisen. Nach Erreichen der gewünschten Absenktiefe von 20 m wird die Hohle mit reaktivem Material, beispielsweise Aktivkohle, aus einem Vorratsbehälter und mittels einer Pumpe über den Einfüllstutzen gefüllt. Beim Ziehen der Bohle fließt das im Hohlkörper befindliche Material unter Druck in den durch die Bohle freigegebenen Schlitz im Erdreich Wie aus 1 ersichtlich, ist die Bohle des Ausführungsbeispiels in zwei durch eine Trennwand 6 getrennte Kammern 2, 4 aufgeteilt, wobei eine Kammer 4 das Rohr- und Schlauchsystem 10 aufnimmt, in die andere Kammer 2 über den Einfüllstutzen 8 das reaktive Material eingefüllt wird. Das Rohr- bzw. Schlauchende 112 mündet in der Nähe des Bodens der Bohle und ist verfiltert. Das Ziehen erfolgt über einen Zeitraum von etwa 3 bis 4 Minuten. Überschüssiges Wasser wird durch die verfilterten Rohre 14 in der Kammer 4 des Hohlkörpers der Hohle an die Erdoberfläche gefördert, aufbereitet und wieder genutzt. Der Befüllvorgang wird bis auf eine Tiefe von 10 m aufrechterhalten, so daß der gesamte von Schadstoffen betroffene Grundwasserabschnitt mit reaktivem Material beaufschlagt ist. Entsprechend der gewünschten Länge der reaktiven Schmalwand werden so viele Bohlenstiche nebeneinander angesetzt, daß die gewünschte Länge von 50 m entsteht. Im Bedarfsfall wird das Material nach einer gewissen Anzahl von Jahren mit der gleichen Bohle überschnitten, das Material wird während des Überschneidens gefördert, anschließend regeneriert oder entsorgt.
  • 4 zeigt eine alternative Ausgestaltung einer Hohle mit Hohlkörper 26, die im Querschnitt zwar nicht rechteckig ist, wie erfindungsgemäß vorgesehen, sondern oval. Das Prinzip, sie doppelwandig mit Innenwand 22 und Außenwand 20 auszubilden, kann jedoch auch mit einer im Querschnitt rechteckigen Bohle verwirklicht werden Die Innenwand ist verfiltert. In dem zwischen Innenwand 22 und Außenwand 20 entstehenden Hohlraum 24 kann Material und Flüssigkeit gefördert werden.
  • Die in der vorstehenden Beschreibung, in der Zeichnung sowie in den Ansprüchen offenbarten Merkmale der Erfindung können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination für die Verwirklichung der Erfindung wesentlich sein.

Claims (3)

  1. Verfahren zum Erstellen einer ausreichend tiefen reaktiven Schmalwand in Sedimenten in der Umgebung eines Kontaminationsherdes, mit den Schritten a) Eintreiben einer rechteckigen, mindenstens 150 mm tiefen als Hohlkörper mit Boden ausgebildeten Bohle in die Sedimente im Weg des abströmenden Grundwassers bis auf die gewünschte Absenktiefe, b) Einfüllen von granulatartigem Material, das im Grundwasser enthaltene Schadstoffe adsorbiert, absorbiert, abbaut oder umwandelt, in den Hohlkörper der Bohle, vor, während und/oder nach dem Erreichen der Absenktiefe, c) Fördern von überschüssigem Wasser, d) Öffnen des Bodens der Bohle, e) Ziehen der Bohle, wobei das im Hohlkörper befindliche granulatartige Material drucklos oder unter Druck in den freigegebenen Hohlraum im Sediment eingebracht wird, f) Wiederholen der Schritte a) bis e), bis die gewünschte Wandlänge erreicht ist.
  2. Verfahren zum Rückholen einer gemäß dem Verfahren nach Anspruch 1 erstellten reaktiven Schmalwand aus granulatartigem Material, mit den Schritten a) Eintreiben einer im Querschnitt rechteckigen, als Hohlkörper ausgebildeten Bohle, die am Fuß offen ist, in die reaktive Schmalwand, deren Abmessungen so gewählt werden, dass sie die entsprechenden Abmessungen der Schmalwand überschneiden, b) Herausfördern des die Schmalwand bildenden Materials im Inneren der Bohle durch Aufspülen und Absaugen, c) Wiederholen der Schritte a) und b), bis der gewünschte Abschnitt der Schmalwand entfernt ist.
  3. Verfahren zum Regenerieren einer gemäß dem Verfahren nach Anspruch 1 erstellten reaktiven Schmalwand, mit den Schritten a) Eintreiben einer im Querschnitt rechteckigen, als Hohlkörper ausgebildeten Bohle in die reaktive Schmalwand b) Herausfördern des die Schmalwand bildenden Materials im Inneren der Bohle durch Aufspülen und Absaugen, c) Einfüllen von Material, das im Grundwasser enthaltene Schadstoffe absorbiert, abbaut oder umwandelt, in den Hohlkörper der Bohle, d) Fördern von überschüssigem Wasser, e) Ziehen der Bohle, wobei das im Hohlkörper befindliche Material drucklos oder unter Druck in den freigegebenen Hohlraum im Sediment eingebracht wird, f) Wiederholen der Schritte a) und e), bis der gewünschte Abschnitt der Wand neu erstellt ist.
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