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Belastungsspule für ein'Doppelsprechsystem. Die Erfindung bezieht
sich auf die Belastung von Doppelleitungen, wie sie in Fernsprechanlagen verwendet
werden, bei welchen zwei aus je einem Drähtepaar bestehende Stammleitungen zusammen
eine Doppelsprechleitung bilden. Es sind Anordnungen für Belastungsspulen bekannt
geworden, bei «-elchen die Spulenkerne aus zwei Teilen bestehen, die eine an sich
geschlossene Figur, z. B. einen Ring, bilden und im wesentlichen parallel zueinander
liegen.
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Gemäß der Erfindung wird eine Anordnung derart getroffen, daß zwischen
diesen beiden Teilen vier svtnmetrische Zwischenglieder liegen, auf welchen die
an die Stammleitungen angeschlossenen Wicklungen symmetrisch angebracht sind. Da
bei einer solchen -Anordnung der von den einen Stammleitungen erzeugte Kraftlinienfluß
die Wicklungen der anderen Stammleitungen nicht beeinflußt, ist ein Übersprechen
ausgeschlossen.
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Nachstehend ist die Erfindung an einem Ausführungsbeispiel beschrieben.
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Abb. r der beiliegenden Zeichnung ist eine schematische Darstellung
der Erfindung in der Anwendung zur Belastung einer Doppelfernsprechleitung.
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Abb. 2 und 3 zeigen die Bahnen es Kraftlinienflusses, der sich aus
dem Strom in den Seitenleitungen und der Doppelsprechleitung ergibt.
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Die Bezugszeichen A, B, C und 1) bezeichnen die Leitungsdrähte
von zwei Fernsprechstammleitungen, in welchen der betreffende Sprechstrom in Reihenschaltung
durch jedes der beiden Leiterpaare A, B bzw. C, 1) fließt, wie dies in Ahb.
r und 2 durch Pfeile angedeutet ist. Mit Hilfe geeigneter Mittel werelen gleichzeitig
diese beiden Stammleitungen zusammen auch als eine Doppelsprechleitung benutzt,
wobei bekanntlich der Sprechstrom die beiden Paare parallel geschalteter Drähte
:1, B und C, P hintereinander durchfließt. In Iie Doppelleitung ist eine
Induktionsvorrichtung E eingeschaltet, welche alle drei Leitungen beeinflussen kann,
um eine Belastung darin zu erzeugen. Diese zusammengesetzte Belastungsvorrichtung
oder Spule besitzt einen Kern, der End- oder Kopfstücke ro und r r aus magnetischem
Material hat. Die dargestellten Teile haben die Gestalt eines Ringes, obgleich sie
jede beliebige geschlossene Form haben können, und die 'Mittelöffnungen können wegfallen.
Diese Ringe sind gleichachsig und parallel zueinander angeordnet. Die' Kopfstücke
werden durch Zwischenstücke verbunden. Es sind vier solcher Zwischenstücke 12, 13,
rd, 15 dargestellt, j e eines für jeden Draht fier Doppelleitung. Sie sind symmetrisch
um 9o° zueinander versetzt und zu den Ringen rechtwinklig angeordnet.
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Jeder dieser Kernteile trägt eine Drahtwicklung, welche an eine der
Drähte der Doppelleitung angeschlossen ist. Für die Drähte A, B der einen
Seitenleitung sind die Wicklungen La und Lv auf die einander gegeniiberstehenden
Zwischenstücke r2 und 13
gewickelt, während die Kernteile 14 und 15 die Wicklungen
L a und Ld für die Drähte C, D der anderen Seitenleitung tragen. jedes
Paar von Wicklungen La, Lv und La, Ld sind so verbunden, daß ihre
Induktanzen sich gegenseitig für den Strom der Seitenleitungen
summieren
und deshalb für Doppelsprech-1_eitungsstrom aufheben. Die Wicklungen von verschiedenen
Seitenleitungen sind so verbunden, daß ihre Induktanzen sich, gegenseitig für die
Doppelsprechleitungen summieren. In Belastungsspulen, wie sie jetzt gewöhnlich hergestellt
werden, sind die Wicklungen irgendeiner Seitenleitung so. eng induktiv miteinander
verkuppelt, daß sie praktisch ihre Induktanzen gegenseitig in der Leitung, an welche
sie einander entgegenwirkend angeschlossen sind, ausgleichen. Das ist aber die Doppelsprechleitung.
Nach der Erfindung sind jedoch die Wicklungen dadurch nur lose gekuppelt, daß sie
auf getrennten Teilen 12, 13, 14, 15 des Kernes liegen und die Quadranten der Ringe
bilden Zweige des Kernes, durch welche der Doppelsprechkraftlinienfluß in die Wicklungen
der anderen Seitenleitung abgeleitet wird. Infolgedessen sind sowohl die Doppelsprechleitung
wie auch die Seitenleitungen belastet. Dies ist deutlich aus den Abb. 2 und 3, welche
-den Kraftl.inienfluß zeigen, ersichtlich. Die erstere Abbildung zeigt, daß der
sich für eine augenblickliche Größe des- Stromes in der Seitenleitung i, B ergebende
Kraftlinienfluß durch den Kernteil 12 in den Ring i l fließt, wo er sich teilt und
seinen Weg zum Teil 13 nimmt, durch den hindurch er den Ring io erreicht, w o er
sich wieder teilt, um zum Teil 12 znz- ', rückzufließen. Eine ähnliche Verteilung
besteht für die Seitenleitungen C, D mit Bezug auf das andere Paar von Kernteilen
14 und 15. Die Strömung von keiner der beiden Seitenleitungen wird die Wicklungen
der anderen Seitenleitung beeinflussen, so daß kein Übersprechen entsteht: Für Doppelsprechleitungsstrom
beeinflußt (vgl. A@bb.3) der durch jedes Leitungspia;ar erzeugte Kraftlinienfluß
die Wicklungen des anderen Paares, ohne die angeschlossenen Wicklungen des gleichen
Paares zu beeinflussen, wobei er sich in Ringquadranten teilt. Erfahrungsgemäß kann
eine sehr kleine Windungszuhl zur Erzieleng der gewünschten Induktanzwirkung verwendet
werden. Neben diesem Vorteil erleichtert die Anordnung der Wicklungen auf geraden
Teilen des Kernes die Herstellung j der Vorrichtung. Diese Anordnung ergab ein Verhältnis
zwischen der Induktanz der Doppelsprechleitung und, der der Stammleitung von annähernd
0,5.
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Die gegenseitigen Induktanzen, welche das elektromagnetische Gleichgewicht
zwischen den Leitungen beeinflussen, sind diejenigen zwischen den Drahtwicklungen
verschiedener j Seitenleitungen. Damit die betreffenden Leitungen sich gegenseitig
das Gleichgewicht halten und in dieser Hinsicht nicht störend wirken, ist es notwendig,
daß zwischen den drei Leitungen keine sich ergebende gegenseitige Induktanz besteht,
dajs heißt, daß die vier gegenseitigen Induktanzen zwischen den vier Leitungswicklungen
sich gegenseitig neutralisieren. Damit die wirksame gegenseitige Induktanz zwischen
den Leitungen Null beträgt, müssen zwei der vier gegenseitigen Induktanzen den anderen
beiden das Gleichgewicht halten. In der beschriebenen Anordnung ist die sich ergebende
Anordnung der Wicklungen der einen Seitenleitung symmetrisch zu den Wicklungen der
anderen Seitenleitung. Hierbei sind die Kraftflüsse so gerichtet, daß stets zwei
Kraftflüsse den anderen beiden entgegengesetzt wirken, entweder für den gleichzeitigen
Sprechbetrieb in beiden Seitenleitungen (die Anordnung für Null-IJbersprechstörung
von Seite zu Seite) oder für den gleichzeitigen Betrieb in der einen Seitenleitung
und dem Doppelstromkreis (Anordnung für, Null-Übersprechstörung von' Doppelsprechleitung
zur Seitenleitung). Beide sind also theoretisch im Gleichgewicht mit Bezug auf gegenseitige
Induktanz. Bei symmetrischer Konstruktion werden sie auch elektrostatisch im Gleichgewicht
sein, .sowie mit Bezug auf effektiven Widerstand und auf Selbstinduktanz. Infolgedessen
wird theoretisch keine übersprechstörüng zwischen den verschiedenen Leitungen der
Belastungseinrichtung stattfinden.