DE3713085A1 - Verfahren zur gewinnung von schwefel aus pyrithaltigen erzen - Google Patents

Verfahren zur gewinnung von schwefel aus pyrithaltigen erzen

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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Gewinnung von elementarem Schwefel aus Eisensulfid enthaltenden Erzen, insbesondere aus Pyrit und Pyrrhotin. Das erfindungsgemäße Verfahren umfaßt eine Reihe von chemischen Arbeitsgängen, um den Schwefel aus den Sulfiden freizusetzen. Diese Erze können im allgemeinen andere Erze bzw. Mineralien enthalten, insbesondere Verbindungen von Cu, Zn, Pb, Au, Ag, As und dergl. Das erfindungsgemäße Verfahren ist darauf abgestellt, neben dem Schwefel gleichzeitig auch diese wertvollen Elemente zu gewinnen.
Die Extraktion von Schwefel in elementarem Zustand aus Sulfiderzen und insbesondere aus Pyriten ist bekannt und ist in den letzten drei Jahrzehnten Gegenstand zahlreicher Veröffentlichungen gewesen. Dieser Stand der Technik geht insbesondere aus der US-PS 28 98 197 hervor, in der die oxidierende Laugung von Pyrrhotinsulfiden und die anschließende Gewinnung von freigesetztem Schwefel sowie von Nichteisenmetallen beschrieben ist. Dieses bekannte Verfahren läßt sowohl in wirtschaftlicher Hinsicht als auch im Hinblick auf die praktische Durchführung zu wünschen übrig. Da die oxidierende Laugung zur Bildung einer festen, fein verteilten, den Schwefel enthaltenden Phase in Suspension in einer flüssigen Phase, die die Nichteisenmetalle in Lösung enthält, führt, ist es schwierig, diese Metalle vom fein verteilten Feststoff abzutrennen, da die Filtration dieses Feststoffs zu Problemen führt.
Aufgabe der Erfindung ist es, die Gewinnung von Schwefel und anderen wertvollen Elementen unter oxidierender Laugung zu verbessern und ein Verfahren bereitzustellen, das die Gewinnung dieser Bestandteile in einfacherer Weise und mit höheren Ausbeuten gestattet.
Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich insbesondere zur Gewinnung von Schwefel aus arsenhaltigen Erzen und ferner dazu, die Gewinnung der Metalle Kupfer und Zink wirtschaftlicher zu gestalten. Überdies ist der gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren erhaltene Schwefel von ausgezeichneter Qualität.
Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich auf verschiedene Erze anwenden, die hauptsächlich Schwefelsulfide vom Pyrit- Typ FeS₂ oder/und Pyrrhotin-Typ FeS enthalten, wobei diese Erze, wie vorstehend angegeben, unterschiedliche andere Mineralien enthalten können. Im allgemeinen enthält das Erz 30 bis 47 Prozent Fe, 30 bis 53 Prozent S und es kann unterschiedliche Mengen an anderen Elementen aufweisen.
Wenn das Mineral Pyrit FeS₂ enthält, umfaßt das Verfahren zunächst eine Calcinierung des zerkleinerten Erzes in einer im allgemeinen nicht-oxidierenden Atmosphäre und die Gewinnung des durch diese Erhitzung verflüchtigten Schwefels. Dieser Vorgang beruht auf der Zersetzung des vorhandenen Pyrits gemäß der Reaktion:
Fe₂ → FeS + 1/2 S₂ ↗.
Dieses Verfahren eignet sich nicht für den Fall, daß das Erz vollständig aus Pyrrhotin besteht und praktisch kein FeS₂ enthält.
Für Erze, die Carbonate oder Oxide, die durch Schwefeldampf reduziert werden können, enthalten, führt die Calcinierung zu einem bestimmten Anteil an SO₂, das zur Bildung von Schwefelsäure verwendet wird. Diese Schwefelsäure wird dann in einer oder mehreren anschließenden Verfahrensstufen eingesetzt. Wenn das Erz keine durch Schwefeldampf reduzierbaren Verbindungen enthält und somit in der Theorie bei der Calcinierung nicht zur Bildung von SO₂ führt, läßt sich dennoch die gewünschte Menge an SO₂ bilden, indem man die Calcinierung in Gegenwart einer kontrollierten Sauerstoffmenge durchführt. Die Reaktion
FeS₂ + O₂ → FeS + SO₂
ist exotherm, was es zusätzlich erlaubt, die Wärmebilanz der Erzcalcinierung deutlich zu verbessern. Das bei der Calcinierung erhaltene Pulver, das nur mehr Pyrrhotin (FeS) als Eisensulfid und ggf. Oxide enthält, wird in saurem Wasser suspendiert und unter Druck mit Sauerstoff oder Luft in einem Autoklaven erwärmt, bis es nicht mehr zur Bildung von elementarem Schwefel kommt. Die bei dieser Laugung ablaufende Hauptreaktion läßt sich schematisch folgendermaßen wiedergeben:
FeS + 1/2 H₂O + 3/4 O₂ → S + FeOOH (Goethit)
Die Nichteisenmetalle, insbesondere Cu und Zn, gehen in die wäßrige Lösung über, während die Edelmetalle Au und Ag in der festen Phase verbleiben.
Wenn die Calcinierung des Erzes zur Bildung einer bestimmten Menge an SO₂, das in Schwefelsäure übergeführt wird, führt, kann das zur Laugung des calcinierten Erzes verwendete Wasser vorteilhafterweise aus einer Lösung bestehen, die in der gewünschten Konzentration mindestens einen Teil der auf diese Weise erhaltenen Schwefelsäure enthält.
Das bei der Laugung erhaltene Produkt besteht aus einer Trübe eines Feststoffs, der Schwefel und - sofern im Erz vorhanden, die Edelmetalle wie Au und Ag, sowie Arsen enthält, in einer wäßrigen Phase, die die Metalle wie Cu und Zn, enthält. Diese Trübe wird auf einen Druck gebracht, der im wesentlichen dem Atmosphärendruck entspricht, und anschließend einer Behandlung unterworfen, um den Schwefel und die darin enthaltenen Metalle abzutrennen.
Die Behandlung besteht darin, daß man die Trübe mit einem Lösungsmittel für Schwefel mit einer Dichte von mehr als 1 versetzt und anschließend das bei dieser Behandlung erhaltene Gemisch dekantiert, um die überstehende wäßrige Phase, die die Metalle Cu und Zn in Lösung enthält, von der Suspension des Feststoffs im Lösungsmittel, in dem der Schwefel gelöst ist, abzutrennen. In dieser Verfahrensstufe wird der Hauptzweck der Erfindung, d. h. die Extraktion von Schwefel, realisiert.
Die auf diese Weise erhaltene Suspension des Feststoffs im Lösungsmittel, in dem Schwefel gelöst ist, wird einem Dekantiervorgang oder/und einer Filtration unterworfen, um den Feststoff von dem Schwefel enthaltenden Lösungsmittel abzutrennen. Das Lösungsmittel, dessen Temperatur etwa 80 bis 100°C beträgt, wird ggf. einer Entarsenierungsbehandlung unterworfen und anschließend abgekühlt, um den Schwefel durch Kristallisation zu gewinnen. Wenn das Erz Arsen enthält, kann der bei der Calcinierung gebildete Schwefel dem mit Schwefel beladenen Lösungsmittel vor der Entarsenierungsbehandlung zugesetzt werden. Vorteilhafter ist es allerdings, den Schwefel in die der Laugung unterworfene Suspension zu geben, da eine derartige Vorgehensweise zu einer irreversiblen Fixierung des überwiegenden Teils des mit dem Schwefel mitgeführten Arsens am Goethit führt.
Als Lösungsmittel zur Behandlung der unmittelbar nach der Laugung erhaltenen Trübe eignen sich insbesondere halogenierte Kohlenwasserstoffe, wie Dichlorbenzol, Dichlormethan, Trichlormethan, Dichloräthylen, Trichloräthylen und ganz besonders Perchloräthylen. Sie ermöglichen es, den gesamten Schwefel in der Wärme aus dem feuchten Laugungsrückstand herauszulösen und anschließend die Gangart ohne Schwierigkeiten abzutrennen. Es wurde festgestellt, daß man erfindungsgemäß unter Verwendung von Lösungsmitteln mit einer Dichte von mehr als 1 überraschenderweise dazu kommt, daß die Eisenoxide, insbesondere der Goethit, Fe₂O₃ · H₂O, in suspendierter Form im Lösungsmittel erhalten werden und die wäßrige Phase leicht durch Dekantieren abgetrennt werden kann. Verwendet man dagegen ein Lösungsmittel mit einer Dichte von weniger als 1, so verbleibt der Goethit in Suspension in der wäßrigen Phase und erschwert die Filtration stark.
Da das Erz wirtschaftlich interessante Anteile an den vorstehend genannten anderen Metallen aufweisen kann, ist es wichtig, die Gewinnung der letztgenannten Metalle unter möglichst wirtschaftlichen Bedingungen durchzuführen. Dabei wird die nach der zweiten Stufe, d. h. nach der oxidierenden Laugung, abgetrennte wäßrige Lösung zur Extraktion von Cu und Zn behandelt. Jedoch enthält die Lösung aufgrund dieser Laugung Fe+++-Ionen, die die Gewinnung von Nichteisenmetallen stören, unabhängig davon, welches Verfahren, z. B. Elektrolyse, Fällung mit einem Pulver eines elektropositiven Metalls oder mit einem Reagenz, wie H₂S, oder dergl., durchgeführt wird. Gemäß einem Merkmal der vorliegenden Erfindung reduziert man in der bei der oxidierenden Laugung erhaltenen Lösung das Fe(III) zu Fe(II), bevor man sie zur Extraktion von Nichteisenmetallen verschiedenen Behandlungen unterwirft. Diese Reduktion kann durch beliebige bekannte Maßnahmen durchgeführt werden, insbesondere durch Zugabe eines geeigneten, wirtschaftlichen Reduktionsmittels, wie SO₂, SH₂ oder einer organischen Substanz.
Eine insbesondere vom Kostenstandpunkt aus bevorzugte Ausführungsform besteht darin, als Reduktionsmittel Eisenmonosulfid, insbesondere FeS, zu verwenden. Diese Verbindung kann in Form von natürlichem Pyrrhotin, d. h. ein Erz, das praktisch frei von FeS₂ ist, eingesetzt werden. Diese Verbindung kann aber auch aus einem Teil des calcinierten Erzpulvers bestehen, das nur mehr Pyrrhotin enthält und bei der ersten, vorstehend erläuterten Verfahrensstufe erhalten worden ist. Ein charakteristisches Merkmal der Erfindung besteht somit in der Verwendung eines reinen Pyrrhotinerzes oder darin, einen Teil des calcinierten Pulvers in der ersten Verfahrensstufe zu entnehmen und mit der nach der oxidierenden Laugung, die die zweite Stufe des Verfahrens darstellt, erhaltenen filtrierten Lösung zu vermischen und zu erhitzen. Die Menge des dabei zu verwendenden calcinierten Pulvers wird aufgrund des Gehalts der bei der oxidierenden Laugung erhaltenen Lösung an Eisen(III)-verbindungen berechnet.
Je nach der Art der Nichteisenmetalle, die im Ausgangserz enthalten sein können, wird die reduzierte Lösung, wie vorstehend erwähnt, an sich bekannten Behandlungsschritten unterworfen, um die Extraktion durchzuführen.
Nachstehend sind bevorzugte Bedingungen für die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens zusammengestellt.
Beispiele für die Erzzusammensetzung
Fe35 - 47% S30 - 53 C0 - 3 Cu0,4 - 1 Zn0,5 - 3 PB0 - 0,6% As0,1 - 0,3% Ag10 - 50 ppm Au1 - 2 ppm
Korngrößenverteilung des behandelten Pulvers unter 3 mm und insbesondere von 20 bis 100 µm.
I. Vorherige Calcinierung
600 bis 900°C und insbesondere 750 bis 850°C; 15 bis 60 Minuten unter Gewinnung des freigesetzten Schwefels.
II. Entnahme eines Teils (I-C) des calcinierten Pulvers zur anschließenden Verwendung bei der Reduktion von Fe(III) in der aus der oxidierenden Laugung stammenden Lösung
5 bis 15% und im allgemeinen 8 bis 10% des Pulvers.
Anteil des Wassers für die Laugung: Das 1,2- bis 2fache des Gewichts des Pulvers.
Säuregehalt des Wassers, angegeben in Säureäquivalenten pro Liter: 0,7 bis 1,5 und insbesondere 0,9 bis 1,1 (ausgedrückt in H₂SO₄: 44 bis 54 g/Liter).
Erwärmungstemperatur im Autoklaven: 100 bis 120°C und insbesondere 105 bis 115°C.
Luftdruck: 5 bis 30 bar.
Dauer: 2 bis 6 Stunden.
Auf diese Weise erhält man eine Suspension (Trübe) IIA und eine Lösung IIB.
III. Behandlung der Trübe IIA mit dem Lösungsmittel für Schwefel
Organisches Lösungsmittel, vorzugsweise aromatische oder aliphatische Lösungsmittel, insbesondere chlorierte aliphatische Kohlenwasserstoffe und ganz besonders Perchloräthylen, 1 bis 2 Liter Lösungsmittel pro kg des der Laugung gemäß II unterworfenen Pulvers. Temperatur so hoch wie möglich in Abstimmung mit dem Siedepunkt des Lösungsmittels. Dekantieren in der Wärme.
IV. Behandlung der organischen Lösung
Dekantieren oder/und Filtrieren zur Abtrennung des wertvollen Metalle enthaltenden Feststoffs vom mit Schwefel beladenen Lösungsmittel und anschließend Gewinnung des im Lösungsmittel enthaltenen Schwefels durch Kristallisation, ggf. nach Entarsenierungsbehandlung. Wiederverwendung des Lösungsmittels zur Behandlung von nach der Laugung erhaltener Trübe nach Abtrennung des kristallisierten Schwefels vom Lösungsmittel.
V. Reduktion des Fe(III) in der Lösung II-B
Versetzen der Lösung mit dem Teil I-C und 30- bis 90minütige Erwärmung auf 70 bis 90°C. Abtrennen des Feststoffs durch Dekantieren.
VI. Gewinnung von Kupfer
Die gemäß V reduzierte Lösung II-B wird einer an sich bekannten Behandlung zur Extraktion von Kupfer unterworfen. Besonders zweckmäßig ist es, diese Lösung mit Fe-Pulver in einer im wesentlichen stöchiometrischen Menge zu rühren und anschließend das gebildete Kupferpulver abzutrennen, wobei die Lösung VI-B verbleibt.
Extraktion von Zink
Nach Neutralisation oder Verdünnung der Lösung VI-B wird das Zink in Form des Sulfids durch Einleiten von H₂S in die Lösung ausgefällt. Das H₂S wird vorzugsweise durch Behandlung eines Teils des calcinierten Erzpulvers mit Schwefelsäure gewonnen, wobei die Schwefelsäure vorzugsweise aus dem während der Calcinierung des Erzes freigesetzten SO₂ gebildet wird.
Extraktion von Gold und Silber
Die feste Phase, die nach der Lösung des Schwefels mit dem organischen Lösungsmittel verbleibt, wird mit Kalkmilch und anschließend mit einer Alkalicyanidlösung, vorzugsweise mit 3 g NaCN/Liter, behandelt.
Die Entarsenierung des Schwefels der Lösung im organischen Lösungsmittel kann durchgeführt werden, indem man sich einer für diese Zwecke bekannten Technik bedient. Beispielsweise kann man die Lösung mit einem Produkt, wie festem Kalk, der das Arsen irreversibel fixiert, in Kontakt bringen oder die Lösung über ein Bett eines Adsorptionsmittels, wie Siliciumdioxid, Ton oder Aluminiumoxid leitet, wobei das Adsorptionsmittel beispielsweise durch Elution mit einer alkalischen Lösung regeneriert werden kann. Ferner kann man das Arsen aus der Lösung des Schwefels im organischen Lösungsmittel extrahieren, indem man die Lösung mit einer wäßrigen alkalischen Lösung wäscht, beispielsweise mit Kalkmilch oder einer verdünnten Natriumcarbonat- oder Ammoniaklösung. Nachstehend wird die Erfindung anhand von Beispielen näher erläutert.
Beispiel 1
Es wird pulverförmiges Pyriterz mit einer Korngröße von unter 80 µm und folgender Zusammensetzung:
Fe38,7% S45,1 Zn1,11 Cu0,58 500 ppm As
 12 ppm Ag
  1,9 ppm Au
behandelt. 1200 g dieses Pulvers werden unter Stickstoffatmosphäre 1/2 Stunde bei 800°C calciniert. Die während der Erhitzung freigesetzten Gase werden kondensiert. Auf diese Weise gewinnt man 239 g Schwefel mit einem Arsengehalt von 1300 ppm. Nach Abkühlung von 959 g des dieser thermischen Behandlung unterworfenen Pulvers entnimmt man davon 90 g, die für eine Reduktionsreaktion in einer späteren Verfahrensstufe bestimmt sind, während die restlichen 869 g Wasser und 70 g Schwefelsäure von 66° Baum, d. h. 96 Gewichtsprozent, vermischt werden.
Diese Suspension wird in einen Autoklaven gegeben, der auf 110°C erwärmt und in den Luft mit einem Druck von 20 bar eingeleitet wird. Man läßt das Pulver mit der Schwefellösung unter Rühren 3 Stunden reagieren. Anschließend wird eine Druckentlastung durchgeführt, wodurch die Suspension auf eine Temperatur von etwa 90°C kommt. Sodann wird mit 2500 ml Perchloräthylen vermischt. Das erhaltene Gemisch wird dekantiert. Auf diese Weise erhält man die beiden folgenden Produkte:
A:Eine wäßrige Lösung, die die Metalle Cu und Zn enthält und deren Temperatur etwa 90°C beträgt und B:Eine Suspension eines die Edelmetalle enthaltenden Feststoffs im Lösungsmittel in dem der durch Laugung freigesetzte Schwefel und ein Teil des Arsens gelöst ist.
Behandlung der Lösung A
Da diese Lösung dreiwertiges Eisen enthält, das die anschließende Ausfällung von Kupfer und Zink stören würde, fügt man 90 g des vorher beiseite gestellten calcinierten Produkts zu und erwärmt unter Rühren 1 Stunde auf 80°C.
Nach dem Dekantieren ist die gewonnene Lösung frei von dreiwertigem Eisen und kann somit zur Abtrennung von Kupfer und Zink behandelt werden.
Nach Zugabe von 4,7 g Eisenpulver zu dieser Lösung erhält man 5,2 g Kupfer, was einer Ausbeute von 74,7 Prozent, bezogen auf das ursprüngliche Erz, bedeutet.
Die nach der Abtrennung von Kupfer verbleibende Lösung, deren pH-Wert in der Nähe von 2 liegt, wird mit H₂S behandelt, das durch Umsetzung eines Teils des calcinierten Produkts mit Schwefelsäure erhalten worden ist. Man gewinnt auf diese Weise 17 g ZnS, was einer Zinkausbeute von 85,6 Prozent, bezogen auf das Ausgangserz, entspricht.
Behandlung der Suspension B
Die Suspension wird zur Abtrennung des Feststoffs von der Lösung des Schwefels im Perchloräthylen filtriert. Die erhaltene Schwefellösung wird mit dem während der Calcinierung des Ausgangserzes bei 800°C freigesetzten Schwefel versetzt. Nach Auflösen des Schwefels enthält die erhaltene Lösung 550 ppm Arsen, bezogen auf Schwefel. Diese Lösung wird sodann mit 500 ml 0,1 n Soda versetzt und zur Entfernung des Arsens 1 Stunde gerührt. Die das Arsen enthaltende wäßrige Phase wird durch Dekantieren von der den Schwefel enthaltenden Perchloräthylenlösung abgetrennt. Nach Abkühlen der letztgenannten Lösung kristallisiert der Schwefel in arsenfreier Form aus. Die Sodalösung wird über ein Kalkbett gegeben, worin das Arsen fixiert wird. Man erhält Schwefel in einer Ausbeute von 92 Prozent, bezogen auf den Gesamtschwefelgehalt des Ausgangserzes.
Der nach der Filtration der Suspension B erhaltene Feststoff wird behandelt, um Gold und Silber zu gewinnen. Hierzu wird der Feststoff mit Kalkmilch und anschließend mit einer Natriumcyanidlösung mit einem Gehalt an 3 g/Liter NaCN behandelt. Dabei gehen 87 Prozent des vorhandenen Goldes und 35 Prozent des Silbers in Lösung. Bevor der feste Rest verworfen wird, wird er mit Wasserstoffperoxid behandelt, um die Cyanidionen zu zerstören.
Beispiel 2
Die in Beispiel 1 beschriebenen Arbeitsgänge werden auf ein Erz folgender Zusammensetzung angewandt:
Fe44% S34 C2,3 Cu0,62 Zn2,24 Pb0,48% As0,23% Ag34 ppm Au1,38 ppm
Die rechnerische Aufteilung der Eisenverbindungen ergibt folgendes:
FeS₂50,3% FeS15,4% FeCO₃22,2%
Bei der Calcinierung werden aufgrund der Anwesenheit von Carbonat 9 Prozent des ursprünglich vorhandenen Schwefels in SO₂ übergeführt. Dieses SO₂ wird zur Herstellung von Schwefelsäure verwendet. Der Großteil dieser Säure wird für die Laugungsstufe des calcinierten Erzes verwendet. Der Rest dient zur Bildung des für die Fällung von ZnS erforderlichen H₂S durch Umsetzung mit einem Teil des calcinierten Erzes.
Ferner wird der bei der Calcinierung freigesetzte Schwefel in die Suspension des calcinierten Erzes im Autoklaven gegeben und nicht der nach Filtration der Suspension B erhaltenen Schwefellösung zugesetzt. Man erhält eine Schwefellösung, die nur 30 ppm Arsen, bezogen auf den Schwefel, enthält.
In diesem Beispiel beträgt die Schwefelausbeute 82,4 Prozent, bezogen auf den Gesamtschwefel im Erz.

Claims (15)

1. Verfahren zur Gewinnung von elementarem Schwefel aus einem Eisensulfiderz, umfassend die saure, oxidierende Laugung von pulverisiertem Erz, um den Schwefel zu extrahieren, dadurch gekennzeichnet, daß man die unmittelbar nach der Laugung erhaltene Trübe in der Wärme mit einem organischen Lösungsmittel für Schwefel mit einer Dichte von mehr als 1 behandelt, um die Trübe in eine wäßrige Phase, die die Nichteisenmetalle, deren Sulfate wasserlöslich sind, in Lösung erhält, und in eine Suspension von Feststoffen der Trübe in einer organischen Phase, die aus einer Lösung von Schwefel im durch Dekantieren abgetrennten Lösungsmittel besteht, zu trennen, und den Schwefel nach Abkühlen der organischen Phase durch Kristallisation gewinnt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es sich beim Lösungsmittel für Schwefel um eine Verbindung mit einer elektronegativen Gruppe oder Atom, insbesondere um einen chlorierten Kohlenwasserstoff und vorzugsweise um Perchloräthylen, handelt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die dreiwertigen Eisenverbindungen, die in der wäßrigen Lösung unmittelbar nach der Laugung vorhanden sind, reduziert, bevor man diese Lösung der Extraktion der Nichteisenmetalle unterwirft.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man das Erzpulver vor der Laugung calciniert, um das möglicherweise enthaltene FeS₂ in Pyrrhotin zu überführen, und den verdampften Schwefel gewinnt.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß man bei der Erzcalcinierung SO₂ freisetzt, das in Schwefelsäure umgewandelt wird, von der man einen Teil in der Laugungsstufe verwendet.
6. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß man die Reduktion von dreiwertigem Eisen durch Erhitzen der unmittelbar nach der Laugung erhaltenen Lösung mit einem FeS enthaltenden Pulver, insbesondere mit Pyrrhotinpulver oder mit einem nach Anspruch 4 calcinierten Pulver, durchführt.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß man die reduzierte wäßrige Lösung mit Eisenpulver behandelt, um das Kupfer auszufällen.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß man die nach der Abtrennung von Kupfer erhaltene Lösung der Fällung von Zink in Form des Sulfids unterwirft.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß man die Fällung von ZnS mittels H₂S durchführt, das durch Behandlung eines Teils des gemäß Anspruch 4 erhaltenen calcinierten Erzpulvers oder eines Pyrrhotinerzes mit Schwefelsäure erhalten worden ist.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwefelsäure, die zur Herstellung des für die Fällung von ZnS erforderlichen H₂S verwendet wird, aus einem Teil der gemäß Anspruch 5 erhaltenen Schwefelsäure stammt.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Erz Arsen enthält und die organische Phase, die aus einer Lösung von Schwefel im organischen Lösungsmittel besteht, vor der Abtrennung des Schwefels durch Kristallisation einer Entarsenierungsbehandlung unterworfen wird.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß nach dem Calcinieren des Erzes gemäß Anspruch 4 der verdampfte Schwefel in der organischen Phase gelöst wird, bevor diese der Entarsenierungsbehandlung unterworfen wird.
13. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß nach dem Calcinieren des Erzes gemäß Anspruch 4 der während dieses Vorgangs verdampfte Schwefel dem der Laugung unterworfenen calcinierten Erz zugesetzt wird.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Entarsenierungsbehandlung aus einer Waschung der organischen Phase, die eine Lösung des Schwefels im organischen Lösungsmittel darstellt, besteht, wobei die Waschung mit einer wäßrigen alkalischen Lösung und insbesondere mit einer verdünnten wäßrigen alkalischen Lösung durchgeführt wird.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß der nach der Extraktion des Schwefels mit dem organischen Lösungsmittel verbleibende Feststoff Edelmetalle, insbesondere Gold und Silber, enthält und dieser Feststoff mit Kalkmilch und anschließend mit einer wäßrigen Alkalicyanidlösung behandelt wird, um diese Metalle zu extrahieren.
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