DE3710692C2 - - Google Patents
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- B65H54/00—Winding, coiling, or depositing filamentary material
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Führen und Tren
nen eines Fadens beim Spulenwechsel an einer Spinn-Spul
maschine, bei der der ununterbrochen angelieferte Faden
mittels eines sich in einem Spulbereich bewegenden
Changierfadenführers zu einer Spule aufgewickelt und nach
dem Auswechseln einer vollen Spule gegen eine leere Hülse
in einer Klemm- und Schneidzone seitlich neben der Hülse
festgeklemmt und abgeschnitten wird. Die Erfindung be
trifft ferner eine Vorrichtung zum Durchführen des Ver
fahrens.
Um den Spulenwechsel ohne Unterbrechung des Spinnvor
ganges durchführen zu können, ist bereits bekannt,
die Arbeitsgeschwindigkeit der Spinnmaschine herab
zusetzen, den Changierfadenführer in seiner linken End
stellung stillzusetzen und eine in einen Hülsenträger
eingelegte leere Hülse, die zuvor durch Verschwenken
des Hülsenträgers in unmittelbare Nähe der vollen Spule
gebracht wurde, nach dem Auswurf der vollen Spule aus
dem Spulenträger an die Wickelwelle anzudrücken (DE-OS
25 03 545). Der Faden wird dann durch ein Fadenablenk
blech neben die linke Stirnseite der Hülse gedrückt,
wo er in den Wirkbereich eines Messers kommt und beim
Schließen des Spulenträgers zwischen dem Hülsenteller
und der Hülse festgeklemmt wird. Durch die Drehbewegung
der Hülse wird schließlich das die Hülse mit der freige
setzten vollen Spule verbindende Fadenstück am Messer
abgerissen.
Nachteilig bei diesem Verfahren ist, daß es für hohe
Spulgeschwindigkeiten nicht geeignet und auch nur dann
anwendbar ist, wenn alle Spulen der Maschine gleichzeitig
gewechselt werden.
Nach einem anderen bekannten Vorschlag wird der von der
Vorrichtung kontinuierlich weitergelieferte Faden vor
dem Spulenwechsel oberhalb der Abzugswalzen durchgetrennt
und in eine Schwenkdüse eingeführt, durch deren Verschwen
kung der Faden nach dem Austausch der vollen Spule gegen
eine leere Hülse und bei noch nicht vollständig geschlos
senem Spulenhalter in den Spalt zwischen der Hülse und
dem Zentrierkopf des Spulenhalters gelangt (DE-OS
23 13 609). Dort oder auch innerhalb des Zentrierkopfes
selbst wird der Faden beim Schließen des Spulenhalters
festgeklemmt und durch eine an der Mündung der Schwenk
düse befestigte Schere abgetrennt. Zum Bilden einer Faden
reserve auf der Hülse wird der Faden durch einen Leit
draht aus dem Bereich des Changierfadenführers fernge
halten. Nach Fertigstellung der Fadenreserve neben der
eigentlichen Spulenwicklung wird der Faden vom Leitdraht
heruntergedrückt, so daß er vom Changierfadenführer er
faßt und dem Spulenaufbau entsprechend verlegt werden
kann.
Es ist ferner bekannt, nach einem bei stillgesetzter
Spulenantriebswalze durchgeführten Spulenwechsel den in
die Absaugung laufenden Faden mittels eines zusätzlichen
Fadenführers in die Klemmposition zwischen Hülse und
Zentrierkopf zu bringen und danach zum Aufwickeln der
Fadenreserve bis vor den dafür vorgesehenen Hülsenab
schnitt weiterzuführen (DE-OS 24 45 182). Um den kon
tinuierlich zugeführten Faden zu Beginn des Spulenwechsel
vorganges schneller und sicherer zu erfassen und von der
Spule abzutrennen, wird der Zeitpunkt ermittelt, in dem
sich der Changierfadenführer in seiner Endlage auf der
Seite der Fadenreservebildung befindet, und der Changier
fadenführer gegebenenfalls in dieser Endlage arretiert.
Hierzu soll der Changierfadenführer
auf der Führungsstange veschieblich gelagert sein.
Auch diese Vorschläge zur Handhabung des Fadens sind für
hohe Maschinengeschwindigkeiten nicht geeignet, bei denen
insbesondere auch die Gefahr besteht, daß der Faden vom
Changierfadenführer nicht erfaßt wird. Diese Gefahr wird
auch dann nicht völlig beseitigt, wenn der Changierfaden
führer bei der Fadenübernahme arretiert ist.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die Nachteile
der bekannten Vorschläge zu vermeiden und ein Verfahren
zum Führen und Trennen eines Fadens und eine Vorrichtung
dafür zu schaffen, die es ermöglichen, den Spulenwechsel
auch bei hohen Spulgeschwindigkeiten störungsfrei durch
zuführen.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
der Changierfadenführer den Faden aus dem Spulbereich
bis in die Klemm- und Schneidzone und danach wieder zu
rück in den Spulbereich führt.
Um Fadenabschläge von der Spule zu verhindern, wird der
Faden bei seiner Überführung in die Klemm- und Schneid
zone senkrecht zu Spulenachse ausgelenkt. Zweckmäßig
bringt der Changierfadenführer den Faden in der Klemm-
und Schneidzone vor die Mündung eines Saugrohres, durch
das hindurch der von der Spinnvorrichtung kontinuierlich
weitergelieferte Faden abgesaugt werden kann.
Das Aufwickeln einer Fadenreserve ohne zusätzliche Hilfs
mittel wird dadurch ermöglicht, daß der Changierfadenfüh
rer zum Bilden einer Fadenreservewicklung neben dem Spul
bereich hin- und herbewegt wird. Vorzugsweise wird der
Faden nach dem Auswechseln der Spule gegen eine leere
Hülse zuerst geschnitten und dann geklemmt, wobei die
Klemmung zweckmäßig so lange aufrechterhalten wird, bis
die Fadenreserve aufgewickelt ist.
Die Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens ist da
durch gekennzeichnet, daß der Changierfadenführer ver
schiebbar auf der Fadenführerstange befestigt ist und ihm
Mittel zugeordnet sind, die ihn mit dem in ihm geführten
Faden auf der Fadenführerstange aus dem Spulbereich zur
Schneid- und Klemmvorrichtung und wieder zurück in den
Spulbereich verschieben. Eine besonders leichte und schnelle
Abkopplung und Verschiebung des Changierfadenführers wird
dadurch ermöglicht, daß der Changierfadenführer durch einen
auf der Fadenführerstange angeordneten Permanentmagneten in
der Spulstellung gehalten ist. Die Rückstellung des Changier
fadenführers zum Bilden der Fadenreserve auf der Hülse er
folgt auf einfache Weise durch eine Druckfeder.
In einer zweckmäßigen Weiterbildung der Vorrichtung ist
das Verschiebemittel auf einer Gewindespindel angeordnet.
Deren Umdrehung in der einen oder anderen Richtung wird
durch einen umsteuerbaren Motor sichergestellt. Die Schneid-
und Klemmvorrichtung ist in einer raumsparenden Anordnung
einem Spulteller zugeordnet und bildet mit diesem eine Bauein
heit. Die Schneid- und Klemmvorrichtung wird dadurch weiter
optimiert, daß sie einen Bolzen enthält, der in einer durch
eine Ringnut angeschnittenen Bohrung quer zur Fadenlaufrich
tung verschiebbar und mit eine Nut begrenzenden
Schneidkante und Klemmkante versehen ist, die in Fadenlauf
richtung hintereinander angeordnet sind und mit einer durch
den Anschnitt der Bohrung gebildeten Kante als Gegenelement
zusammenwirken. Dadurch wird ein rascher und definierter
Schnitt sowie ein sicheres Festklemmen des Fadens erreicht.
Zweckmäßig sind die Schneidkante und die Klemmkante nachein
ander dem Gegenelement zustellbar. Das Absaugen des Fadens
ermöglicht ein in der radialen Ebene der Ringnut schwenkbar
gelagertes Saugrohr, das auch den Faden in die Schneid-
und Klemmvorrichtung einlegt. Eine in den der Schneid- und
Klemmeinrichtung benachbarten Endbereich der Spule schwenkbar
gelagerte Fadenumlenkgabel verhindert, daß beim Herausschie
ben des Changierfadenführers mit dem Faden aus dem Spulbe
reich Fadenwicklungen von der Spule abfallen.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend anhand
der Zeichnungen beschrieben. Es zeigt
Fig. 1 eine Spulstelle in der erfindungsgemäßen Ausbildung,
von vorne gesehen;
Fig. 2 die Spulstelle aus Fig. 1 in Seitenansicht;
Fig. 3 eine mit einem Spulenteller eine Baueinheit bilden
de Schneid- und Klemmvorrichtung, von vorn gesehen
und teilweise im Schnitt;
Fig. 4 das Bauteil mit der Schneid- und Klemmvorrichtung aus
Fig. 3 in Seitenansicht;
Fig. 5 die Schneid- und Klemmvorrichtung aus Fig. 3 um 90°
gedreht, im Schnitt.
Fig. 1 zeigt die für die Erläuterung der Erfindung wesent
lichen Teile einer Spulstelle an einer Spinn-Spulmaschine,
beispielsweise einer Offenend-Spinnmaschine.
Der von der Spinnvorrichtung kontinuierlich angelieferte
Faden wird mittels eines Changierfadenführers 1 auf einer
Spulenhülse 2 in Kreuzwicklung zu einer Spule 21 abgewic
kelt. Die Spulenhülse 2 ist beidseitig in einem Spulenhalter
(nicht gezeigt) gehalten, an dessen Haltearmen Spulenteller
22 drehbar gelagert sind, die jeweils mit einer Zentrier
schulter in die Hülsenenden eingreifen. Die Spulenhülse 2
bzw. Spule 21 wird von einer Treibtrommel 3 angetrieben,
gegen die sie gedrückt wird.
Der Changierfadenführer 1 ist auf einer Fadenführerstan
ge 11 angeordnet, die in bekannter und daher nicht darge
stellter Weise parallel zur Hülsenachse hin- und herbewegt
wird, wie durch den Doppelpfeil angedeutet. Der Changier
fadenführer 1 ist auf der Fadenführerstange 11 verschieb
bar gelagert, jedoch während der Spulenbildung durch einen
auf der Fadenführerstange 11 befestigten Permanentmagneten 12
in seiner Lage fixiert. In der fixierten Lage bewegt sich
der Changierfadenführer 1 in einem Spulbereich, der durch die
Breite der Spule 21 definiert ist.
Dem Changierfadenführer 1 ist ein Verschiebemittel 4 zuge
ordnet, das auf einer Gewindespindel 41 gelagert ist. Die
Gewindespindel 41 ist von einem umsteuerbaren Motor 42 an
treibbar. Mittels des Verschiebemittels 4 kann der Changier
fadenführer 1, wie noch näher beschrieben wird, auf der
Fadenführerstange 11 in Richtung zu einem Hülsenende und
über dieses hinaus in eine Endstellung 1′ verschoben wer
den. Dabei wird ein Kippen des Changierfadenführers 1 um
die Achse der Fadenführerstange 11 durch eine Führungsstan
ge 13 verhindert, auf der der Changierfadenführer 1 gleitet.
Die Endstellung 1′ wird durch einen ortsfesten Anschlag
43 und eine Druckfeder 44 begrenzt, die auf der Führungs
stange 13 gehalten und am Anschlag 43 befestigt ist.
In der Endstellung 1′ befindet sich der Changierfadenfüh
rer 1 in einem Bereich, in dem der von der Spinnvorrichtung
kontinuierlich weitergelieferte Faden beim Spulenwechsel
geklemmt und abgeschnitten wird. Die hierfür benötigte Klemm-
und Schneidvorrichtung 5 bildet in dem gezeigten und bevor
zugten Ausführungsbeispiel mit dem Spulenteller 22 eine
Baueinheit 6 und enthält einen Bolzen 51, der mit geringem
Spiel in einer Bohrung 7 gelagert ist, die durch eine in der
Baueinheit 6 vorgesehene Ringnut 61 angescnitten ist
(Fig. 3). Der Bolzen 51 ist mit einer Nut 52 versehen, die in
bezug auf die Ringnut 61 in der Baueinheit 6 geneigt angeord
net ist, und in der Bohrung quer zur Fadenlaufrichtung ver
schiebbar.
In der Ausgangsstellung des Bolzens 51 liegen die Nut 52
und die Ringnut 61 in der gleichen Rotationsebene. Der Bol
zen 51 ragt in radialer Richtung mit seiner Nut 52 über
den Grund der Ringnut 61 hinaus, so daß der zulaufende Fa
den in der Nut 52 plaziert werden kann. Die Nut 52 wird durch
eine Schneidkante 53 und eine Klemmkante 54 begrenzt, die in
Fadenlaufrichtung hintereinander angeordnet sind. Der Bolzen
51 ist aus seiner in Fig. 3 gezeigten Ausgangsstellung quer
zur Ringnut 61 und der Fadenlaufrichtung in Richtung zur
Spule 21 soweit verschiebbar, daß die Schneidkante 53 und die
Klemmkante 54 der Nut 52 in Funktionskontakt mit der als
Gegenelement wirkenden, freiliegenden Kante 71 der Bohrung 7
kommen.
Die Verschiebung des Bolzens 51 wird durch eine Druckstan
ge 62 bewirkt, deren keilförmig ausgebildetes Ende an einem
an der Stirnseite des Bauteiles 6 herausragenden Fortsatz
55 des Bolzens 51 angreift. Eine Abflachung 56 am Fortsatz
55 sichert den Bolzen 51 gegen Verdrehung (Fig. 4). Die
Druckstange 62 ist an einem Ende eines zweiarmigen Hebels 63
angeordnet, der mittels eines doppeltwirkenden Hubmagneten
64 um eine Achse 65 schwenkbar ist. Das andere freie Ende des
Hebels 63 trägt eine Rolle 66. Die Rückstellung des Bolzens
52 in die Ausgangsstellung erfolgt durch eine Druckfeder 72.
In der Klemm- und Schneidzone des Fadens sind ferner eine
Fadenumlenkgabel 8 und ein Saugrohr 9 angeordnet (Fig.
1 und 2). Die Fadenumlenkgabel 8 ist um eine in Nähe der
Stirnseite der Spule 21 und senkrecht zur Hülsenachse lie
gende Schwenkachse aus einer Ruhestellung unterhalb des
auf die Spule 21 auflaufenden Fadens in den Fadenlaufweg
schwenkbar. Das Saugrohr 9 ist um eine parallel zur Hülsen
achse angeordnete Achse 91 aus einer im wesentlichen hori
zontalen Fadenaufnahmestellung 9′ unterhalb der Ringnut 61
nach aufwärts in eine Stellung hinterhalb der Ringnut 61
schwenkbar.
Die Arbeitsweise der Vorrichtung ist folgende:
Im laufenden Betrieb ist der Changierfadenführer 1 an den
Permanentmagneten 12 angekoppelt und wird durch die Faden
führerstange 11 im Spulenbildungsbereich hin- und herbe
bewegt. Nach Fertigstellung der Spule 21 wird diese soweit
angehoben, daß sie den Kontakt mit der Treibtrommel 3 ver
liert, und der umsteuerbare Motor 42 aktiviert, der die
Gewindespindel 41 in Drehung setzt. Dadurch wird das durch
eine Auflaufschräge 45 (Fig. 2) in die Stellung 4′ verschwenk
te Verschiebemittel 4 in Richtung des Pfeiles P zum orts
festen Anschlag 43 bewegt, wobei es den Changierfadenführer 1
vom Permanentmagneten 12 abdrückt und ihn mit dem im Faden
führer verbleibenden Faden auf der Fadenführerstange 11 über
das Hülsenende hinaus in die Stellung 1′ in der Fadenklemm-
und -schneidzone verschiebt. In dieser Stellung 1′ drückt der
Changierfadenführer 1 die Feder 44 zusammen. Die Schwenkung
des Verschiebemittels 4 in die Stellung 4′ erfolgt selbstver
ständlich dann, wenn sich der Changierfadenführer 1 in bezug
auf die Verschieberichtung P vor dem Verschiebemittel 4
befindet. Um Fadenabschläge von der Spule 21 beim Verschieben
des Changierfadenführers 1 über das Spulenende hinaus zu
verhindern, wird vor oder gleichzeitig mit Beginn der Ver
schiebung die Fadenführergabel 8 in den Fadenweg geschwenkt.
Der Faden legt sich in die Gabel 8 und ist so gegen ein
Abrutschen von der Spule 21 gesichert.
In der Endstellung 1′ befindet sich der Changierfadenführer
1 mit dem Faden dicht vor der Mündung des Saugrohres 9,
das in die Stellung 9′ geschwenkt wurde. Der von der Spinn
vorrichtung beim stillstehender Spule 21 kontinuierlich weiter
gelieferte Faden wird in Form einer Schlaufe in das Saug
rohr 9 eingesaugt und durch eine nicht gezeigte Schneid
vorrichtung, die zweckmäßig im Saugrohr 9 angeordnet ist,
von der Spule 21 abgetrennt. Die Spule 21 wird nun gegen
eine leere Spulenhülse ausgewechselt und diese an der Treib
trommel 3 zur Anlage gebracht.
Nach dem Aufsetzen der Spulenhülse auf die Treibtrommel 3
wird das Saugrohr 9 mit dem ständig abgesaugten Faden wieder
aus der Ansaugstellung 9′ in die Ausgangsstellung zurück
geschwenkt (Fig. 2). Durch diese Schwenkbewegung gelangt
der Faden im Abschnitt zwischen dem Changierfadenführer
1 und der Mündung des Saugrohres 9 in die Ringnut 61 der
mit der Spulenhülse umlaufenden Baueinheit 6 und schließ
lich in die Nut 52 der Bolzens 51 der Klemm- und Schneid
vorrichtung 5. Sobald der Faden in der Nut 52 liegt, wird
der Bolzen 51 mittels der Druckstange 62 in der Bohrung
7 verschoben und der Faden durch die gegen den Rand 71 der
Bohrung stoßende Schneidkante 53 abgeschnitten und durch
die Klemmkante 54 festgeklemmt. Um die Verschiebung des
Bolzens 51 genau zu dem Zeitpunkt zu bewirken, an dem sich
der Faden in der Nut 52 befindet, wird die Stellung der
Schneid- und Klemmeinrichtung 5 durch einen Initiator (nicht
gezeigt) abgefragt und die Betätigung der Druckstange 62
nach einer von der Umfangsgeschwindigkeit des Bauteiles
6 abhängigen Zeit durch einen Zeitschalter (nicht gezeigt)
ausgelöst. Der Bolzen 51 wird durch eine Sperre in Form eines
durch eine Feder 57 belasteten Schiebers 58 an der Rückbewe
gung in die Ruhestellung gehindert, so daß der Faden geklemmt
bleibt (Fig. 5). Die Feder 57 drückt den Schieber 58 radial
nach außen, wobei er in eine Nut 59 im Fortsatz 55 des Bol
zens 51 einrastet und aus dem Bauteil 6 herausragt.
Gleichzeitig mit dem Festklemmen des Fadens wird der die
Gewindespindel 41 antreibende Motor 42 umgesteuert, so daß
sich das Verschiebemittel 4 entgegen der Richtung des Pfei
les P zurückbewegt. Dabei drückt die Druckfeder 44 den Chan
gierfadenführer 1 ebenfalls in diese Richtung, der damit
den Faden in den Spulbereich, zunächst jedoch in die radiale
Ebene der Fadenreservebildung auf der Spulenhülse 2 zurück
führt. Die Fadenreserve wird zweckmäßig in der Weise ge
bildet, daß ein Längsstück des geklemmt gehaltenen Fadens
außerhalb des Spulbereiches von der Reservewicklung über
wunden wird. Hierzu wird der die Gewindespindel 41 antrei
bende Motor 42 entsprechend umgesteuert.
Nach Fertigstellung der Reservewicklung schwenkt der Hub
magnet 64 den Hebel 63 um die Achse 65 in die in Fig. 4
gezeigte Lage, in der die Rolle 66 den Schieber 58 wieder
entgegen der Kraft der Feder 57 in seine Ruhestellung zurück
drückt. Die Klemmung des Fadens im Bauteil 6 ist damit auf
gehoben und die Fadenführergabel 8 wird in ihre Ruhestellung
zurückgeschwenkt. Ebenso wird das Verschiebemittel 4 vom
Changierfadenführer 1 weg in die Ruhestellung geschwenkt. Die
Verschwenkung erfolgt zweckmäßig, wenn sich der auf der
Fadenführerstange 11 befestigte Permanentmagnet 12 dem Chan
gierfadenführer 1 nähert. Der Changierfadenführer koppelt,
unterstützt durch die Rückstellkraft der Druckfeder 44, am
Permanentmagneten 12 an und die Spulenbildung beginnt.
Claims (16)
1. Verfahren zum Führen und Trennen eines Fadens beim
Spulenwechsel an einer Spinn-Spulmaschine, bei der
der ununterbrochen angelieferte Faden mittels eines
sich in einem Spulbereich bewegenden Changierfaden
führers zu einer Spule aufgewickelt und nach dem
Auswechseln einer vollen Spule gegen eine leere Hülse
in einer Klemm- und Schneidzone seitlich neben der
Hülse festgeklemmt und abgeschnitten wird, da
durch gekennzeichnet, daß der
Changierfadenführer den Faden aus dem Spulbereich
bis in die Klemm- und Schneidzone und danach wieder
zurück in den Spulbereich führt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Faden bei seiner
Überführung in die Klemm- und Schneidzone senkrecht
zur Spulenachse ausgelenkt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß der Changier
fadenführer den Faden in der Klemm- und Schneidzone
vor die Mündung eines Saugrohres bringt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, da
durch gekennzeichnet, daß der
Changierfadenführer zum Bilden einer Fadenreserve
wicklung neben dem Spulbereich hin- und herbewegt
wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, da
durch gekennzeichnet, daß der
Faden nach dem Auswechseln der Spule gegen eine leere
Hülse zuerst geschnitten und unmittelbar darauf ge
klemmt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Faden geklemmt
bleibt, bis die Fadenreserve aufgewickelt ist.
7. Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens nach einem
der Ansprüche 1 bis 6, mit einem auf einer hin- und
herbewegbaren Fadenführerstange angeordneten Changier
fadenführer und einer neben einem Hülsenende ange
ordneten Schneid- und Klemmvorrichtung für den zur
Spule laufenden Faden, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Changierfadenführer (1)
verschiebbar auf der Fadenführerstange (11) befestigt
ist und ihm Mittel (4) zugeordnet sind, die ihm mit dem
in ihm geführten Faden auf der Fadenführerstange (11)
aus dem Spulbereich zur Schneid- und Klemmvorrichtung
(5) und wieder zurück in den Spulbereich verschieben.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Changierfaden
führer (1) durch einen auf der Fadenführerstange
(11) angeordneten Permanentmagneten (12) in der Spul
stellung gehalten ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch
gekennzeichnet, daß die Rückstellung
des Changierfadenführers (1) zum Bilden der Faden
reserve auf der Hülse (2) durch eine Federkraft er
folgt.
10. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Verschiebemittel
(4) auf einer Gewindespindel (41) angeordnet ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Gewindespindel
(41) durch einen umsteuerbaren Motor (42) angetrieben
ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Schneid- und Klemmvorrichtung (5) einem Spulen
teller (22) zugeordnet ist und mit diesem eine Bau
einheit (6) bildet.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Schneid- und
Klemmvorrichtung (5) einen Bolzen (51) enthält, der
in einer durch eine Ringnut (61) angeschnittenen
Bohrung (7) quer zur Fadenlaufrichtung verschiebbar
und mit einer eine Nut (52) begrenzenden Schneidkante
(53) und Klemmkante (54) versehen ist, die in Faden
laufrichtung hintereinander angeordnet sind und mit
einer durch den Anschnitt der Bohrung (7) gebildeten
Kante (71) als Gegenelement zusammenwirken.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Schneidkante
(53) und die Klemmkante (54) nacheinander dem Gegen
element zustellbar sind.
15. Vorrichtung nach Anspruch 13 oder 14, dadurch
gekennzeichnet, daß in der radialen
Ebene der Ringnut (61) ein Saugrohr (9) schwenkbar
gelagert ist, das den Faden in die Schneid- und Klemm
vorrichtung (5) einlegt.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 15,
dadurch gekennzeichnet, daß
im dem der Schneid- und Klemmvorrichtung (5) benach
barten Endbereich der Spule (21) eine Fadenumlenk
gabel (8) schwenkbar gelagert ist.
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