DE3344646A1 - Verfahren zum bilden einer fadenreservewicklung - Google Patents
Verfahren zum bilden einer fadenreservewicklungInfo
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Description
P + Gm 83/693
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bilden einer Fadenreservewicklung auf einer Spulenhülse an einer
Spinnvorrichtung, bei welcher der mittels eines eine Druckwalze enthaltenden Abzugswalzenpaares kontinuierlich aus der
Spinnvorrichtung abgezogene Faden vor Beginn der Fadenreservewicklung in eine Fadensaugeinrichtung gefördert und danach
in eine Fadenübergabestellung gebracht wird, in welcher er die Drehebene einer mit der Spulenhülse umlaufenden Fadenfangvorrichtung
kreuzt, von letzterer erfaßt und danach abgeschnitten wird.
Bei der Herstellung von Spulen ist es allgemein üblich, vor Beginn des Spulenaufbaus zunächst am einen Ende der
Spulenhülse eine Fadenreserve aufzuwicklen, um später die
Fadenenden einzelner voller Spulen miteinander verbinden und so das Garn ohne Unterbrechung von einer Vielzahl von
Spulen abziehen zu können. Dabei muß die Fadenreserve so fest auf die Spulenhülse aufgewickelt werden, daß sie sich
bei der Handhabung der Spule nicht auflöst bzw. von der Hülse abrutscht und dadurch zu einem Störfaktor wird.
BAD ORIGINAL
■k-
Die Erfüllung der Forderung nach einer festen Bewicklung
der Spulenhülse mit einer Fadenreserve stößt bei einfer Spinnvorrichtung,
beispielsweise einer Offenend-Spinnvorrichtung, bei der der Faden kontinuierlich abgezogen und der Aufwickelvorrichtung
zugeführt wird, jedoch auf Schwierigkeiten. Diese ergeben sich daraus, daß der Faden während der Bildung der
Fadenreservewicklung nicht changiert wird und daher die Aufwickelgeschwindigkeit geringer ist als die Geschwindigkeit
des von der Spinnvorrichtung nachgelieferten Fadens. Eine für eine feste Aufwicklung der Fadenreserve erforderliche Fadenspannung
zwischen der Spulenhülse und dem den Fadenabzug aus der Spinnvorrichtung vornehmenden Abzugswalzenpaar ist damit
nicht vorhanden.
Eine Lösung dieses Problems bei einer Offenend-Spinnspulvorrichtung
ist in der EP-OS 0 069 205 aufgezeigt, von der die Erfindung ausgeht. Nach diesem bekannten Vorschlag wird
die während der Bildung der Fadenreservewicklung auftretende überschüssige Länge des nachgelieferten Fadens in einem
pneumatischen Fadenspeicher zwischengespeichert und mit Beginn des Spulenaufbaus bei der normalen Spulenbewicklung
mit Changierung des Fadens über die Hülsenlänge wieder aufgebraucht. Neben dem zusätzlichen Aufwand durch einen pneumatischen
Fadenspeicher und erhöhten Luftverbrauch befriedigt dieses Verfahren jedoch auch hinsichtlich der Straffheit der
Fadenreservewicklung nicht.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren zu schaffen," das die Nachteile des bekannten Vorschlages vermeidet
und auf einfache Weise die Bildung einer genügend festen Fadenreservewicklung bei einer Spinnvorrichtung ermöglicht
.
Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruchs erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
unmittelbar nach dem Erfassen des Fadens die Spinnspannung zum Aufwinden der Fadenreservewindungen zur Wirkung gebracht
wird und nach dem Aufbringen der Fadenreservewicklung das Aufwinden des Fadens mit der normalen Aufwindespannung erfolgt.
Dadurch wird erreicht, daß der Faden während der Bildung der Fadenreservewicklung mit einer für eine straffe Wicklung
ausreichenden Fadenspannung durch die Spulenhülse abgezogen wird.
Vorzugsweise wird die Spinnspannung während der Dauer der Fadenreservewicklung dadurch zur Wirkung gebracht, daß die
Druckwalze des Abzugswalzenpaares abgehoben wird und nach dem Aufbringen der Fadenreservewicklung auf die Spulenhülse die
Druckwalze wieder ihrer Antriebswalze zugestellt wird. Wenn die Druckwalze während des Bildens der Fadenreservewicklung
intermittierend abgehoben wird, kann die Fadenspannung und damit die Straffheit der Reservewicklung beeinflußt
werden. In weiterer Ausbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird vorgesehen, daß ein Abschnitt des abgeschnittenen
Fadens mit Spinnspannung von den Reservewindungen überwunden wird.
Die Erfindung wird nachstehend anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt
Figur 1 die für die Erläuterung wesentlichen Teile einer Offenend-Spinnvorrichtung mit zugehöriger Aufwickelvorrichtung
in perspektivischer Darstellung;
BAD ORIGINAL
G-
Figur 2 einen Abschnitt einer Spulenhülse mit überwundener Fadenreserve.
Die Erfindung ist nicht auf Offenend-Spinnvorrichtungen beschränkt, sondern auch bei anderen Spinnvorrichtungen,
aus denen der Faden durch ein Abzugswalzenpaar abgezogen wird, mit Vorteil anwendbar, unabhängig von der Art der
Fadenvorlage und der Reservebildung.
Die erfindungsgemäß zum Aufwinden der Fadenreservewindungen
benutzte Spinnspannung kann auf verschiedene Weise zur Wirkung gebracht werden, beispielsweise dadurch, daß der Faden
nach seinem Erfassen durch die Fadenfangvorrichtung aus der Klemmlinie des Abzugswalzenpaares ausgeworfen wird. Bevorzugt
wird jedoch der Faden der Spinnspannung dadurch unterworfen, daß die Druckwalze des Abzugswalzenpaares abgehoben wird.
Die nachstehende Beschreibung beschränkt sich auf das Auslegen des Fadens vor der Spulstelle und das Bilden der Fadenreservewicklung.
Die diesen Maßnahmen vorausgehenden Verfahrensschritte, wie Anspinnen des von der Spule rückgelieferten
Fadens, Abführen des Ansetzers und Wechseln der Spule gegen eine leere Hülse, sind beispielsweise in der EP-OS 0 069 205
beschrieben, so daß es sich erübrigt, hier nochmals darauf einzugehen.
In Figur 1 ist mit 1 das Fadenabzugsrohr einer Offenend-Spinnvorrichtung
bezeichnet, durch das hindurch der gesponnene Faden F kontinuierlich abgezogen wird. Der Fadenabzug erfolgt
durch ein Abzugswalzenpaar, das aus einer Antriebswalze 2 und einer Druckwalze 20 besteht.
-Τ-
Von der Aufwickelvorrichtung ist lediglich eine Spulenhülse 3 mit einem Spulenteller 4 und ihre Antriebswalze 30
gezeigt; die Spulenhülse 3 ist jedoch in bekannter Weise zwischen zwei Spulenarmen drehbar gehalten, die sie gegen die
Antriebswalze 30 drücken. Jeder der beiden Spulenarme besitzt zur Aufnahme und Zentrierung der Spulenhülse 3 einen mit der
Spulenhülse 3 umlaufenden Spulenteller, von denen der gezeigte Spulenteller 4 mehrere auf seinem Umfang angeordnete und
als Fadenfangvorrichtung dienende Schlitze 40 aufweist. Die Schlitze 40 bilden an ihrem Eintritt mit der Umfangstangente
des Spulentellers 4 einen spitzen Winkel
Die Handhabung und Führung des Fadens F vor und bei seiner Überführung zur Spulenhülse 3 entspricht den in der EP-OS
0 069 205 beschriebenen Vorgängen. Der dort in Figur 2 gezeigte Fadenführer 5 entspricht der Fadenführungsgabel 5 in Figur
1, die vor der Spulenhülse 3 angeordnet ist. Ein Unterschied besteht lediglich darin, daß die Fadenführungsgabel 5 nicht
verschiebbar ist. Ferner entspricht der Mündung 40 der Fadenabsaugvorrichtung
4 in der EP-OS 0 069 205 das mit einer nicht gezeigten Unterdruckquelle verbundene Fadenabsaugrohr
6, das in Nähe seiner Mündung eine Fadenabschneidvorrichtung
60 aufweist. Diese Schneidvorrichtung kann innerhalb des Rohres oder, wie in der EP-OS 0 069 205 gezeigt, auch außerhalb
des Rohres angeordnet sein. Da die Fadenführungsgabel 5 ortsfest angeordnet ist, übernimmt ein Fadenauslenker 8
mittels einer Schwenkbewegung die Führung des Fadens zwecks Bildung der Reservewindungen. Ferner ist nahe der Außenseite
des Spulentellers 4 ein schwenkbarer Fadenheber 7 vorgesehen. Diese Vorrichtungsteile sind auf einem verfahrbaren Wartungswagen angeordnet und werden entsprechend vor der Aufwickel-
- 33U646
δ-
vorrichtung in Position gebracht, um das Auswechseln einer vollen Spule gegen eine Leerhülse durchzuführen und den aus
der Spinnvorrichtung austretenden Faden auf diese Leerhülse zu überführen.
Nachdem die volle Spule entfernt und eine Leerhülse zum Bewickeln eingelegt worden ist, läuft der von den Abzugswalzen
2, 20 kontinuierlich aus dem Fadenabzugsrohr 1 abgezogene Faden F zunächst in das Fadenabsaugrohr 6, wobei er auf
seinem mit gestrichelter Linie gekennzeichneten Weg dorthin in der Fadenführungsgabel 5 geführt ist. Die Fadenführungsgabel
5 befindet sich zu diesem Zeitpunkt in derselben radialen Ebene, in der die Fadenreservewicklung auf den vorgesehenen
Teil der Spulenhülse 3 gewickelt werden soll. Anschliessend wird der Fadenheber 7 hochgeschwenkt, so daß der
in das Fadenabsaugrohr 6 abgeführte Faden in den Wirkungsbereich der nahe der Ansaugöffnung des Fadenabsaugrohres 6
befindlichen Fadenabschneidvorrichtung 60 gelangt, und gleichzeitig der Fadenauslenker 8 in Richtung zur Spulenhülse 3 und
über deren der Reservewicklung vorbehaltenen Abschnitt hinaus verschwenkt. Der zwischen dem Fadenheber 7 und dem Fadenauslenker
8 liegende Fadenabschnitt befindet sich damit in einer Stellung, in der er die Drehebene der Fadenfangschlitze 40
auf dem Umfang des mit der Spulenhülse 3 mitumlaufenden Spulenteller 3 kreuzt und dabei von einem dieser Schlitze
eingefangen wird. Unmittelbar danach wird der Faden im Fadenabsaugrohr 6 von der Fadenabschneidvorrichtung 60 durchtrennt
und das abgetrennte Fadenende abgesaugt, während das sich zum Spulenteller 4 erstreckende Fadenstück von diesem mitgenommen
wird.
Sobald der Faden von einem der Fadenfangschlitze 40 erfaßt und damit auf der Hülse 3 festgelegt ist, wird die Druck-
.9-
walze 20 des Abzugswalzenpaares von der Antriebswalze 2 abgehoben (Abstand a). Das Abzugswalzenpaar ist damit außer
Funktion gesetzt und die volle Spinnspannung wirkt auf den Faden, während die umlaufende Spulenhülse 3 selbst den Fadenabzug
aus der Spinnvorrichtung übernimmt. Die Spinnspannung, der der Faden beim Abzug durch die Spulenhülse 3 unterworfen
ist, bewirkt bei der nun folgenden Bildung der Fadenreservewicklung deren feste Aufwicklung auf der Spulenhülse. Der
Fadenabzug durch die Spulenhülse erfolgt während der Dauer des Aufwickeins der Fadenreserve, die vorzugsweise in der
Weise auf die Spulenhülse gebracht wird, daß ein Abschnitt des abgeschnittenen Fadens von der Reservewicklung überwunden
wird (Figur 2). Dieses Überwinden erfolgt, nachdem der Fadenauslenker 8 kurz nach Beginn der Mitnahme des Fadens durch
die Spulenhülse durch Wegschwenken in Richtung zum Spulenteller 4 den Faden freigegeben und die in der radialen Ebene
der Fadenreservewicklung angeordnete Fadenführungsgabel 5 die Fadenführung übernommen hat.
Das Einwirken der Spinnspannung wird sofort nach dem Aufbringen
der Fadenreservewindungen beendet, zweckmäßig kurz bevor der von der Fadenführungsgabel 5 freigegebene Faden vom
Changierfadenführer (nicht gezeigt) der Aufwickelvorrichtung
erfaßt wird und die Fadenchangierung für den Spulenaufbau einsetzt. Hierzu wird die Druckwalze 20 des Abzugswalzenpaares
wieder in Anlage an die Antriebswalze 2 gebracht, so daß der Abzug des Fadens aus der Spinnvorrichtung durch das
Abzugswalzenpaar erfolgt. Der vom Changierfadenführer erfaßte Faden wird nun mit normaler Aufwindespannung auf die Spulenhülse
aufgewunden.
Die Betätigung der Druckwalze 20 kann grundsätzlich manuell erfolgen. Bei einer vorgesehenen automatischen Wartungsvor-
BAD ORiGINAL
- 40-
richtung wirkt ein entsprechender Steuermechanismus auf den Hebel 9. Dadurch kann die Druckwalze 20 auch intermittierend
abgehoben werden, wobei durch die Häufigkeit der Betätigung des Hebels 9 während der Bildung der Reservewindungen die
Fadenspannung beeinflußt werden kann und damit auch die Straffheit der Reservewicklung.
Claims (3)
1. Verfahren zum Bilden einer Fadenreservewicklung auf einer Spulenhülse an einer Spinnvorrichtung, bei welcher der
Faden mittels eines eine Druckwalze enthaltenden Abzugswalzenpaares kontinuierlich aus der Spinnvorrichtung
abgezogen und zur Bildung einer Fadenreservewicklung erfaßt und auf die Spulenhülse aufgewunden wird, dadurch gekennzeichnet, daß unmittelbar
nach dem Erfassen des Fadens die Spinnspannung zum Aufwinden der Fadenreservewindungen zur Wirkung gebracht wird
und nach dem Aufbringen der Fadenreservewicklung das Aufwinden des Fadens mit der normalen Aufwindespannung
erfolgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß die Druckwalze des Abzugswalzenpaares
abgehoben wird und nach dem Aufbringen der Fadenreservewicklung die Druckwalze wieder ihrer Antriebswalze
zugestellt wird.
BAD ORIGINAL.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet , daß die Druckwalze während des Bildens
der Fadenreservewicklung intermittierend abgehoben wird.
A. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet , daß ein Abschnitt des
abgeschnittenen Fadens mit Spinnspannung von den Reservewindungen überwunden wird.
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