DE37092C - Hydraulischer Schiffskrahn mit drehbarem und gleichzeitig wippendem Auslader - Google Patents

Description

KAISERLICHES f

PATENTAMT.

Die Erfindung betrifft die Construction von hydraulischen Schiffskrahnen, wie sie sich zur Anbringung auf Schiffen eignen.

Der Krahnarm besteht zum Theil aus einem hydraulischen Prefscy linder, dessen Kolbenstange mit einer oder mehreren Krahnrollen ausgestattet ist, während eine oder mehrere andere Rollen aufserhalb des Bodens oder des inneren Cylinderrandes angeordnet sind. Die Krahnkette läuft über die Rollen und wird nach Mafsgabe der Bewegung des' Prefskolbens nachgelassen oder angezogen. Der Krahnarm ist durch das gegabelte andere Ende mit einem Block derart verbunden, dafs er um eine vcrticalc oder nahezu vcriicalc Achse auf einem Träger gedreht werden kann, der an dem Schiffsmast befestigt ist.

Das Wasser oder die zur Speisung des Prefscylinders dienende Flüssigkeit wird durch ein Rohr zugeführt, das in Stopfbüchsen läuft und die Bewegungen des Krahnarmes gestattet.

Der Krahnarm erhält durch eine schraubenförmige Welle eine schwingende Bewegung, indem diese Welle in einem mit entsprechendem Muttergewinde versehenen Block läuft. Die Wellen oder der genannte Block sind mir .der Prefskolbenstange eines hydraulischen Cylinders verbunden, der an dem Mast befestigt ist, und diese Kolbenstange wird durch eine geeignete Führung an der Drehung verhindert.

Das äufsere Ende des Krahnarmes kann durch Stangen mit dem Mast verbunden werden; vorzuziehen ist jedoch, den Krahnarm durch eine Kette zu halten, welche um eine Rolle, deren Kloben an dem Mast befestigt ist und zugleich um eine andere Rolle führt, welche an dem oberen Ende der Stange eines hydraulischen, an dem Mast angebrachten Cylinders befestigt ist, um von hier wieder nach oben an einen festen Punkt zu führen.

Diese Anordnung gestattet die Bewegung des Krahnarmes durch hydraulische Kraft. Der letztgenannte hydraulische Prefscylinder kann derselbe sein, der zum Ausschwingen des Krahnarmes dient, wenn die Arbeit, welche der Krahn leisten soll, das gleichzeitige Ausschwingen und Herablassen oder Einziehen des

Krahnarmes gestaltet.
Auf den beiliegenden

Zeichnungen

ist die

Construction des Schiffskrahnes dargestellt.

Fig. ι ist eine Vorderansicht des an dem Schiffsmast angebrachten Apparates bei fortgelassenem Krahnarm,

Fig. 2 eine Seitenansicht von Fig. 1 nach dem unteren Theil des Krahnarmes,

Fig. 3 eine Ansicht des iiufseren Endes des Krahnarmes,

Fig. 4 eine Seitenansicht des gegen Fig. 2 in einzelnen Theilen modificirten Krahnes,

Fig. 5 eine Oberansicht des unteren Theiles des Krahnarmes,

Fig. 6 die Seitenansicht eines Theiles eines Dampfschiffes, das mit diesem hydraulischen Krahn ausgerüstet ist;

Fig. 7 und 8 sind theil weise Schnitte, den Block 19 und die zugehörigen Theile, sowie das Führungsrohr 23 veranschaulichend;

Fig. 9 ist ein Schnitt durch den Block 28, übereinstimmend mit Fig. 2, und zeigt die innere spiralförmige Ausbildung 27¹ und 36¹, in welcher die schraubenartig geformten Stangen 27 und 36 ruhen,

Fig. ip ein theilweiser Schnitt durch den hydraulischen Cylinder 33 der Fig. 2,

Fig. 11 ein Schnitt durch das Ventilgehäuse 34 und das Ventil, ■'

Fig. 12 ein Verticalschnht und

Fig. 13 ein Querschnitt der modificirten Anordnung Fig. 4 und 5, welche die innere Schraube 27 ¹ und den Kanal veranschaulichen, mittelst dessen das Wasser zu und von dem Cylinder 11 des Krahnarmes geleitet wird.

Der Auslader des Krahnes wird aus zwei Trägern aus I-förmigem Querschnitt gebildet, zwischen denen, nahe ihren unteren Enden, ein hydraulischer Prefscylinder 11 liegt, dessen Kolbenstange 12 durch eine Stopfbuchse in dem äufseren Cylinderende läuft. An dem Ende der Kolbenstange 12 ist ein Block 13 angebracht, der auf den Trägern 10 gleitet ■und zwischen deren Flantschen geführt wird. Dieser Block trägt nach dem Beispiel drei Rollen 14. Ein anderer Block 15, welcher das untere Ende des Cylinders bildet oder an demselben befestigt ist, trägt ebenfalls . drei Rollen 16, und die Krahnkette läuft über diese beiden Rollengruppen, und es ist das eine Ende der Kette fest, während das andere Ende über die Rolle 17 an dem vorderen Ende des Krahnarmes läuft und den Lasthaken trägt.

Der Krahnarm ist durch .die unteren Enden seiner Träger an Zapfen 18 drehbar befestigt, die in einem Block 19 sitzen, der in einem Lager 20 derart angeordnet ist, dafs er sich um eine Achse drehen kann, die mit dem Mast 21 parallel ist. Derselbe ist sanft geneigt und das Lager 20 ist in einer Console hergestellt, die einen Theil eines an dem Mast befestigten Gufsgehäuses 22 bildet.

Das Wasser .oder die zum Betrieb des Prefscylinders 11 dienende Flüssigkeit wird in'den' Block 19 durch ein Rohr 23 geleitet, welches durch eine Stopf büchse 24, Fig., 7 und 8, hindurchgeht, die in der Achse des Blockes liegt.

Das Rohr 23 führt bis zu der in dem Block befestigten Stopfbüchse 25, die Trf der Achse der Zapfen 18 liegt, auf denen der Krahnarm centrirt ist. In diese Stopfbuchse 25 tritt ein biegsames Rohr 26, welches mit dem Block 1 5 in Verbindung steht, der den Boden des Cylinders 11 des Krahnarmes bildet. Die Leitung des Wassers zu und von dem Cylinder des Krahnarmes wird auf diese Weise von der schwingenden und Auf- und Abwärtsbewegung des Krahnarmes völlig unabhängig gemacht.

Der Drehblock 19 trägt eine Schräubenstange 27, deren oberes Ende in ein Lager einer an dem Gufsstück 22 befestigten Console tritt, und diese Schraubenstange läuft in einem in dem Block 28 hergestellten Muttergewinde 27', Fig. 9, und der Block kann sich in einer Führung 29 auf dem Gufsstück 22 bewegen. An dem hohlen, mit Schraubengang versehenen Block 28 sind zwei Stangen 30 befestigt, deren obere Enden an ein Querstück 31 der Prefskolbenstange 32 des hydraulischen Cylinders 33 ■ angreifen.

Dieser Cylinder ist oben an dem Gufsstück 22 befestigt und mit einem Kolben 32¹, Fig. 10, ausgestattet, dessen Gesammtbodenfiäche dem unter Druck stehenden Wasser unterworfen ist, wenn das Ventil 34, Fig. 11, den Eintritt gestattet, während eine relativ kleine, ringförmige Flüche an der oberen Seite des Kolbens dem Wasserdruck ■ constant mittelst eines Rohres 54, das mit dem Zuströmungsrohr in Verbindung steht, unterworfen ist. Der Wasserdruck sucht "den Kolben nach unten zu treiben, wenn das Ventil 34 nach der Abflufsleitung geöffnet ist. Das Ventil wird durch eine modificirte Einrichtung einer bekannten Vorrichtung des Erfinders zum Anlassen von Maschinen bewegt, bei .welcher die Bewegung eines Hebels 35 beim Oeffnen des Ventils urhgekebrt oder bis auf einen bestimmten Betrag der Kolbenbewegung ausgeglichen wird, und zwar durch die Bewegung des Blockes 28, Fig. 9, der sich mit dem Kolben bewegt, vermittelst einer schraubenförmig gestalteten Stange 36, die mit der Ventilspindel verbunden ist. Letztere ist mit Schraubengewinde versehen, welches durch das Ventil oder durch eine die Bewegung des· VentilsveranlassendeSchraubenmutter5 5,Fig. 11, hindurchgeht, so dafs die durch das Führungsstück 28 veranlafste Drehung der Stange 36 das Ventil auf- und niederbewegt, und zwar in einer Richtung, die derjenigen entgegengesetzt ist, in welcher es direct durch den Hebel 35 bewegt worden war.

Der hydraulische Cylinder 33 bewirkt aufser dem Schwingen des Krahnarmes um eine senk-'rechte oder nahezu senkrechte Achse gleichzeitig auch ein Heben und Senken desselben. Zu diesem Zweck werden die an dem Querstück 31 befestigten Ketten 37 um die Rollen 38 und nach Rollen 39, Fig. 6, geführt, welche oben am Mast 21 befestigt sind. Von hier geht eine Kette 40 nach dem vorderen Ende des Krahnarmes.

Die Schraubenstange 27 und andere Theile sind so angeordnet, dafs, wenn der Krahnarm nach innen schwingt, das äufsere Ende desselben sich hebt, und diese Anordnung ist dann besonders bequem, wenn die Löschluke dem Mast nahe liegt, an dem der Krahn befestigt ist.

Bei der in Fig. 4 dargestellten Modification ist die mit Schraubengewinde versehene Stange 27 als Fortsetzung des Prefskolbens 32 des Cylinders 33 hergestellt, der an dem Mast 21 befestigt ist, während das Muttergewinde sich in einem Stück 49 befindet, an dessen Zapfen 18 der Krahnarm direct drehbar befestigt ist. Der

Kolben 32 wird durch seinen unrunden Querschnitt an der Drehung verhindert.

Das Stück 49, Fig. 12 und 13, ruht in einem Lager 50 am Mast 21, und sind zwischen dem Lager und der Mutter Antifrictionsrollen 51 eingelegt. Das Wasser oder die zum Betriebe des Cylinders 11 auf dem Krahnarm dienende Flüssigkeit wird durch ein Rohr 52 zugeführt, das an dem Drehblock 49 befestigt ist und dessen unteres Ende in eine Stopfbüchse 53 tritt, die in der Verlängerung der Achse der Schraube 27 liegt, Fig. 4. Ein Kanal in dem Block 49 verbindet das Rohr 52 mit einem Rohr, das durch einen Zapfen 18 nach aufsen führt und in ein Rohr 26 tritt, das mit dem hydraulischen Prefscylindcr n in Verbindung steht. ■

Claims (2)

1. . Patent-Ansprüche:

   ι . Ein hydraulischer Schiffskrahn, gekennzeichnet durch die Verbindungen der'beiden ■". folgenden Einrichtungen:

   a) die Anordnung des um horizontale v. Zapfen 18 drehbaren und wippenden Ausladers 10, welcher die zu bewegende Last trägt;

   b) die Anordnung eines am Schiffsmast befestigten Prefscylinders, dessen KoI-

   . . benstange mit ■ einer Schraube so in Verbindung steht, dafs beim Steigen : der' Kolbenstange die Drehung des

   Ausladers um eine dem Schiffsmast parallele, mit der Mittellinie der Kolbenstange zusammenfallende Achse und

   .:·' gleichzeitig das Anziehen von die

   ■'.■/■ Kolbenstange mit dem Ende des Ausladers verbindenden Ketten und dadurch das Wippen des Ausladers um die horizontalen Zapfen 18 erfolgt, wobei auch die Last in geringerem Mafse mitgehoben wird.
2. 2. An Schiffskrahnen der unter 1. gekennzeichneten Art die folgenden besonderen Einrichtungen:

   a) die Anordnung eines zweiten Prefs-... , cylinders 11 am < Auslader, dessen Kolbenstange das Auf- und Abwickeln einer zweiten über das Ausladercnde geführten Kette, der eigentlichen Krahn-

   ■ .; . kette, und somit Hebung und Senkung

   ; der Last bewirkt;

   b) behufs Zuführung des Prefswassers ..; zum Prefscylinder des. Ausladers die >: Anordnung der biegsamen Rohrleitung 23 und 26, Fig. 2, 7 und 8, ■

   ■.-- oder -der gelenkartigen 52 und 26, . Γ Fig. 4, 12 und 13;

   c) zur Ausführung der unter 1. an-· ■■··■' gegebenen Dreh- und Wippbewegung

   des Ausladers die Anordnung des in V ' dem festen Gerüste 22 drehbaren ,^: Blockes 19, Fig. 1 und 2, welcher

   die Schraube 27 trägt, deren Mutter ' , der Schütten 28 bildet, der sich in

   dem Rahmen 29 führt und seine Auf- und Abwärtsbewegung von der Kolbenstange des am Schiffsmast be- ^: ■ ·. festigten Prefscylinders erhält.

   Hierzu 3 Blatt .Zeichnungen.