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Druckmittelbetätigte Vorrichtung zur winkeligen Verstellung zweier
gelenkig miteinander verbundener Teile, z. B. zweier Platten eines Schiffslukendeckels
Druckmittelbetätigte Vorrichtungen zur winkeliger. Verstellung der Platten eines
Schiffslukendeckeh wurden bisher gewöhnlich so ausgeführt, daß die Druckzylinder
im rechten Winkel zur Scharnierachse liegen. Es ergibt sich hierbei eine einfache
übertragung der Bewegung vom Druckzylinder auf die Platten, jedoch können diese
mehr oder weniger frei liegenden Vorrichtungen leicht beschädigt werden und nicht
dem tatsächlichen, über den Verstellweg ungleichen Leistungsbedarf angepaßt werden.
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Es ist daher auch schon bekannt, den Druckzylinder parallel zur Gelenkachse
der beiden miteinander gelenkig verbundenen Platten od. dgl. anzuordnen und ihn
mit einem Schraubgetriebe zu vereinigen, durch das die Längsbewegung des Kolbens
des Druckzylinders in die erforderliche Drehbewegung zum Verschwenken der Platten
usw. umgesetzt wird. Bei einem Vorschlag dieser Art besteht der Arbeitszylinder
aus zwei Teilen, die dadurch gegeneinander verdrehb.ar sind, daß in deren Innengewinde
ein druckmittelbetätigter, axial verschiebbarer Kolben mit seinen äußeren Gewindegängen
eingreift.
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Bekannt ist ferner eine Vorrichtung, bei der eine frei liegende Schraubenspindel
vorhanden ist. Dies ist unerwünscht, weil dabei leicht Fremdkörper in die Schraubengänge
gelangen können.
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In beiden Fällen findet in den Gewindegängen eine gleitende Reibung
statt, und die Steigung der Gewindegänge ist über den Verstellweg nicht veränderbar.
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Diese Mängel zu beheben ist Aufgabe der Erfindung, Zu diesem Zweck
besteht bei einer druckmittelbetätigten Vorrichtung zur winkeligen Verstellung zweier
gelenkig miteinander verbundener Teile, z. B. zweier Platten eines Schiffslukendeckels,
wobei ein parallel der Gelenka.clise angebrachter Druckzylinder mit einem Schraubgetriebe
vereinigt ist, durch das die Längsbewegung des Kolbens des Druckzylinders in eine
Drehbewegung umgesetzt wird, die Erfindung darin, daß die Kolbenstange mit einem
Laufrad versehen ist, das aus wenigstens zwei auf der gleichen Achse sitzenden,
voneinander unabhängig drehbaren Scheiben besteht, deren je eine mit je einer an
je einer Platte starr befestigten Führung zusammenarbeitet, von denen die eine als
schraubeniinietr= förmige Bahn aus dem Mantel eines hohlen, zu der Gelenkachse konzentrisch
angeordneten Halbzylinders herausgeschnitten ist.
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Diese Ausbildung der Vorrichtung hat neben baulicher Einfachheit den
Vorteil, daß beim Arbeiten praktisch nur rollende Reibung vorliegt. Ferner kann
der Angriffsradius der Kraft größer gehalten werden als bei den bekannten Vorrichtungen,
und die Steigung der Führungen kann über den Verstellweg veränderlich sein. Die
Zeichnung veranschaulicht ein Ausführungsbeispiel der Erfindung. Es zeigt Fig. 1
eine Aufsicht auf einen aus zwei Platten bestehenden Schiffslukendeckel in geschlossener
Stellung, Fig. 2 einen Querschnitt nach der Linie II-II der Fig. 1, Fig. 3 einen
Schnitt entsprechend Fig. 2 durch den geöffneten Deckel in größerem Maßstab, Fig.
4 einen Querschnitt durch einen Teil des Antriebs, Fig. 5 eine Draufsicht zu Fig.
4, Fig. 6 einen Schnitt nach der Linie IV-IV der Fig. 5. Der dargestellte Schiffslukendeckel
besteht nach Fig. 1 aus zwei durch Gelenke 2 miteinander verbundenen Platten3 und
4. Die Plattei ist durch Gelenkes am Schiffsdeck 1 befestigt, während die andere
Platte 4 an ihrem freien Längsrad in der bekannten Weise auf Rädern 6 läuft, die
auf einer Bahn 7 rollen, so daß die beiden Platten in eine senkrechte Lage geklappt
werden können (vgl. Fig. 3). Die Bahn 7 hat am Ende eine schräge Rampe 8, auf der
die Räder 6 beim Öffnen auflaufen. Beim Schließen der Luke rollen die Räder 6 durch
Schwerkraft zurück, so daß der Antrieb nur für das Öffnen des Lukendeckels erforderlich
ist und beim Schließen allenfalls eine Bremswirkung ausgeübt wird.
Die
Antriebsvorrichtung hat einen Druckzylinder 10 mit Kolbenstange 9 und Zuleitung
il für das Druckmittel. Dieser Zylinder liegt mit seiner Längsachse parallel zu
der Achse der Gelenke 2 und ist längsverschieblich an der Platte 4 gelagert. Sowohl
der Druckzylinder 10 als auch der Kolben 9 sind mit je einem Laufrad 12 versehen.
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In den Fig. 4 bis 6 ist die Antriebsvorrichtung mit ihren Einzelheiten
dargestellt. Aus Fig. 4 ist zunächst ersichtlich, daß die Platte 4 des Lukendeckels
aus dem Blech 15 und Verstärkungsrippen usw. auf der Unterseite besteht. Über die
oberste Rippe 16 geht das Blech 15 etwas hinaus, so daß die an dieser Platte 4 befindlichen
Teile der Antriebsvorrichtung, nämlich der Zylinder 10 mit dem Kolben 9 und den
Laufrädern 12, abgedeckt liegen. In gleicher Weise hat die Platte 3 ebenfalls ein
Blech 17 mit Rippen usw., von denen die oberste Rippe mit 18 bezeichnet ist.
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Die Laufräder 12 bestehen aus je drei Scheiben 19, 20. 21, die voneinander
unabhängig drehbar auf der gleichen Achse 22 sitzen. Die mittlere Scheibe 20 hat
eine Umfangsrille und arbeitet mit einer sch.raubenlinienförrnigen, an der Rippe
18 befestigten Bahn 14 zusammen. Die Scheiben 19 und 21 sind am Umfang eben ausgeführt
und wirken mit einer auf der Rippe 16 befestigten Führung 23 zusammen. Der Durchmesser
der Scheiben 19 und 21 ist kleiner als der der Scheibe 20. Daher hat die Führung
23 einen zwischen den Laufbahnen für die Scheiben 19 und 21 liegenden Einschnitt
für die Scheibe 20.
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Die schraubenlinienförmige Führung 14 ist aus dem Mantel eines hohlen,
zu der Achse der Gelenke 2 konzentrisch angeordneten Halbzylinders 13 herausgeschnitten.
Der Boden 24 des Halbzylinders und eine Ouerwand 25 desselben dienen zur Lagerung
des Zapfens des Gelenks 2 und bilden somit einen Teil des Gelenks. Aus Fig. 4 sind
auch die beiden Gelenkarme 26 und 27 der Platte 4 ersichtlich, die auf der Rippe
16 befestigt sind.
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Fig. 5 läßt erkennen, daß die Führungen 14 und 23 einen Winkel miteinander
bilden und ein Auseinanderdrücken stattfindet, wenn das Laufrad 12 in Fig. 5 nach
links verschoben wird. Da die beiden Platten 3 und 4 durch die Gelenke 2 miteinander
verbunden sind, entsteht beim Verschieben des Laufrades, 12 ein Zusammenklappen
der Platten, wobei die Gelenkachse 2 zwischen den beiden Platten 3, 4 sich seitwärts
nach oben bewegt und die Räder 6 der Platte 4 auf der Bahn 7 abrollen. Da beim Vorschieben
des Laufrades 12 die mittlere Scheibe auf der Führung 14 und die beiden äußeren
Scheiben auf der Führung 23 abrollen, dreht sich die mittlere Scheibe im umgekehrten
Sinne als die äußeren Scheiben, so daß die Scheiben unabhängig voneinander drehbar
sein müssen.
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Die Steigung der schraubenlinienförmigen Bahn. und der Durchmesser
des Halbzylinders können der Größe und dem Gewicht der Platten angepaßt werden.
Durch Vergrößerung des Durchmessers des Halbzylinders wird der Angriffsradius der
Kraft des Druckzylinders erhöht, so daß die Kraft besser zur Wirkung kommen kann.
Es ist auch möglich, die Steigung entlang der Bahn zu verändern, so daß je nach
der Stellung der 5 Platten die angreifende Kraft größer oder kleiner gehalten werden
kann. Die Führung 23 kann auch konisch verlaufen. Bei der beschriebenen beweglichen
Anordnung des Zylinders werden auch die Reaktionskräfte ausgenutzt, da zwei Vorrichtungen
mit einem io Druckzylinder bedient werden.