DE42347C - Stellsteuerung für hydraulische Pressen zum Bewegen von Lasten nach bestimmten Gesetzen - Google Patents
Stellsteuerung für hydraulische Pressen zum Bewegen von Lasten nach bestimmten GesetzenInfo
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B66—HOISTING; LIFTING; HAULING
- B66B—ELEVATORS; ESCALATORS OR MOVING WALKWAYS
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
KLASSE 35: Hebezeuge.
Beim Heben oder Bewegen grofser Lasten mittelst mehrerer hydraulischer Pressen entstehen
bekanntlich dadurch Schwierigkeiten, dafs die weniger belasteten Pressen vorauseilen
und dann ein Festklemmen oder selbst die Zerstörung der Vorrichtungen herbeiführen
können.
Man hat nun unter anderem vorgeschlagen, die infolge ungleichmäfsiger Hebung oder Bewegung
der Last eintretende Schiefstellung derselben zur selbstthätigen Steuerung der Absperrung
zu benutzen, indessen kann bei einem derartigen Verfahren schon leicht ein Schaden
entstanden sein, bevor die Sicherheitsvorrichtung in Thätigkeit kommt.
Nach vorliegender Erfindung wird an Stelle der durch ungleichmäfsige Hebung oder Bewegung
entstandenen Schiefstellung jene Her bung oder Bewegung selbst unmittelbar benutzt,
um die Absperrung zu steuern.
Es kann hierbei entweder eine Parallelhebung oder -Bewegung vorgesehen sein, oder
es kann der zu bewegende oder zu hebende Körper nach irgend einem bestimmten Gesetz
zu bewegen oder zu heben sein.
Das zur Hebung und Bewegung des Körpers zur Anwendung kommende Verfahren besteht
nun darin, dafs jede zur Hebung oder Bewegung einer gemeinschaftlichen Last dienende
Presse sich selbstthätig absperrt, sobald der von ihr beeinflufste Punkt um eine gewisse
Gröfse gehoben oder fortbewegt ist.
Trifft man nun Vorsorge, dafs diese selbstthätige
Absperrung bei sä'mmtlichen Pressen eintritt, sobald die betreffenden Punkte um
eine bestimmte Gröfse gehoben oder bewegt sind, so folgt, dafs im schlimmsten Falle-eine
oder mehrere Pressen nur um diese Gröfse zurückbleiben, die übrigen Pressen indessen
einholen können, wenn bis zum Zulassen von Druckflüssigkeit für die nächste Hubgröfse genügend
Zeit gelassen wird.
Man hat daher aufserdem nur die bei jeder Thätigkeit eintretende Hebung oder Bewegung
entsprechend klein zu wählen, um mit Sicherheit die Last nach einem bestimmten Gesetz
zu heben oder zu bewegen.
Wird diese schrittweise Bewegung für jede Presse gleich grofs gewählt, so folgt, dafs die
Last auch stets parallel bewegt oder gehoben wird. Ist diese Bewegung indessen nach einem
bestimmten Gesetz verschieden, so wird eine Bewegung der Last in vorgeschriebenem Sinne
erfolgen. Dieselbe Vorrichtung kann ferner auch dazu benutzt werden, um in ähnlicher
Weise eine Last zu senken oder unter Einwirkung der Schwerkraft . oder einer anderen
Kraft (Wasserdruck) sich bewegen zu lassen.
Beim Betrieb einer derartigen Vorrichtung ist alsdann nur dafür Sorge zu tragen, dafs die
selbstthätig abgesperrten Steuerungen sämmtlicher Pressen zeitweise zu gleicher Zeit oder
doch kurz hinter einander durch eine Vorrichtung oder von Hand geöffnet werden.
Ein derartiges Verfahren der regelmäfsig unterbrochenen Hebung oder Bewegung von
Lasten gewährt demnach auch den Vortheil,
dafs man es ganz in der Hand hat, die Last um eine bestimmte Gröfse zu heben oder zu
bewegen.
Das Verfahren selbst gestattet mannigfache Abänderungen in den zur Ausübung desselben
dienenden Vorrichtungen.
Dieselben werden in erster Linie von der Art der zur Anwendung kommenden Absperrvorrichtung
abhängig sein, ferner davon, ob diese Vorrichtungen an dem bewegten oder festen Theil der Pressen angebracht sind. Soll
das Oeffnen jener Absperrung durch die Maschine erfolgen, so können die hierzu dienenden
Hülfsmittel gleichfalls mannigfacher Art sein, wie sich ohne weiteres aus der Erwägung
ergiebt, dais zur Lösung jener Aufgabe es nur nöthig ist, an verschiedenen Punkten
gleichzeitig oder doch kurz hinter einander dieselben Bewegungen auszuführen.
Fig. ι und 2 der Zeichnung veranschaulicht eine zur Hebung eines Daches u. s. w. geeignete
Presse in Seitenansicht und Waägeschnitt.
An dem beweglichen Prefscylinder D ist der Drehschieber E, Fig. 3 und 4, angeordnet,
dessen ..Arm F an seinem Ende festgestellt werden
kann, so dafs bei einer bestimmten Bewegung des Cylinders D, ζ. B. um 10 mm
der Drehschieber E den Zutritt der Druckflüssigkeit
nach dem Prefscylinder selbsttätig absperrt. Zu diesem Zwecke umfafst das gabelförmige Ende des Armes F eine mit Bunden
versehene Mutter M, deren Spindel G mit dem Arm H des auf Platte A ruhenden festen
Plungerkolbens B verbunden ist. Hat die Presse sich also selbsttätig abgesperrt, so kann
man durch Drehung der Mutter M den. Arm F und damit den Drehschieber E so weit im
Sinne des Pfeiles, Fig. 4, drehen, dafs der Kanal α desselben, Fig. 4, mit dem nach dem
Prefscylinder D führenden Rohr d die Verbindung gestattet und die Druckflüssigkeit also
aus dem Druckrohr c durch den Drehschieber nach dem Rohr d gelangen kann. Hebt sich
nun der Cylinder, so schliefst auch der Kanal a nach Beendigung einer gewissen Hebung den
Zutritt der Flüssigkeit zum Rohr d und die Presse kommt zum Stillstand, bis die Mutter M
von neuem gedreht wird. Es hat somit jede Drehung der Mutter M eine Hebung um ein
gewisses Mafs zur Folge. Die Drehung der Mutter M kann mittelst einer Seilrolle K erfolgen,
Fig. ι und 2, um welche ein Seil S geschlungen ist,- das über Führungsrollen J
und L derart geleitet wird, Fig. 1, dafs sämmtliche
Seilrollen K der zur Hebung der Last dienenden Pressen von einem gemeinschaftlichen
Seil aus bedient werden können. Durch Anziehen dieses Seiles kann demnach die regelmäfsig
unterbrochene Hebung oder Bewegung der Last erzielt werden. Der Vorgang ist hier
der Deutlichkeit halber so dargestellt, dafs man sich eine plötzliche Verstellung aller
Steuerungen um ein kleines Stück vorstellt, der dann eine entsprechende Bewegung der
Prefskolben folgt. Es ist aber klar, dafs bei allmäliger Verstellung der Steuerungen die unterbrochene
Bewegung aus unendlich kleinen plötzlichen Bewegungen sich zusammensetzt und so in eine gleichmäfsige übergeht.
Die beschriebene Einrichtung läfst sich gleichzeitig
zum Senken der Last verwenden, wenn man an dem Gehäuse des Drehschiebers eine ins Freie, führende Oeffnung g und am Drehschieber
selbst einen Kanal b anbringt. Wird dann die Mutter M so gedreht, dafs der Arm F
sich im Sinne des Pfeiles Fig. 1, also in entgegengesetztem Sinne des Pfeiles Fig. 4 bewegt, so wird
schliefslich der Kanal b Verbindung zwischen dem Rohr d und der Oeffnung g schaffen, so
dafs die Druckflüssigkeit aus dem Prefscylinder ins Freie gelangen kann. Durch die infolge
dessen entstehende Senkung des Prefscylinders wird der Arm F, sofern die Mutter M nicht
weiter gedreht wird, sich wieder waagrecht stellen und der Drehschieber das Rohr d wieder
absperren, so dafs der Prefscylinder zum Stillstand gelangt.
Die Stiftschräube f sichert den Drehschieber gegen - Längsverschiebungen, indem sie in eine
Nuth h desselben fafst, Fig. 3 und 4.
Durch Ziehen von S in dem einen Sinne kann somit ein regelmäfsig unterbrochenes
Heben und im entgegengesetzten Sinne ein eben solches Senken herbeigeführt werden.
Diese Einrichtung läfst sich nun in verschiedener Weise abändern.
So ist beispielsweise in Fig. 5 der Arm F1
als Zahnbogen ausgebildet, der mit der Schraubenspindel G1 in Eingriff steht.
In Fig. 6 ist die Spindel G1 am beweglichen
Cylinder D verschiebbar gelagert, während die Mutter M1 fest mit dem unbeweglichen Plunger
B durch die Grundplatte A verbunden ist. Die Leitungsrollen JL sind hier an dem Cylinder
D gelagert.
In Fig. 7 ist die Mutter.M1 mit der Schnurscheibe
K verbunden und drehbar auf der Grundplatte A gelagert. In diesem' Falle ist
die Spindel G1 gegen Drehung zu sichern.
An Stelle der Schraubenspindel G bezw. G1
kann auch eine Zahnstange G" treten, wie Fig. 8 zeigt, wobei die Verbindung mit der
Steuerung durch einen Zahnbogen F1 oder auch mittelst eines einfachen Hebels, dessen
Gabel zwischen zwei Bunden der Stange geführt wird, Fig. 1 oder 6, erfolgen kann. Die
Verschiebung der Zahnstange kann ' mittelst eines Stirnrades M", das mit Rolle K ver-
bunden ist, oder mittelst eines anderen Zahnrades erfolgen.
In dieser Fig. 8 ist an Stelle des Drehschiebers ein gewöhnlicher Muschelschieber E' oder
Kolbenschieber vorausgesetzt. Derselbe kann auch, wie Fig. 9 zeigt, mit der Zahnstange G"
verbunden werden. Die Getriebe M" sind hier auf einer an der zu hebenden Last P
(Brücke oder dergleichen) gelagerten Antriebswelle S' befestigt.
In Fig. 10 ist im Grundrifs die Anordnung zweier Pressen zum Drehen einer Last P veranschaulicht.
Die Spindeln G1 der Steuerung werden durch drehbar am Kolben gelagerte
Muttern M' (nach Fig. 7) verschoben, und stehen gleichfalls unmittelbar mit der Steuerung
in Verbindung, die hier als Ventil E" ausgebildet ist, wie solches in Fig. 13 in gröfserem
Malsstabe veranschaulicht ist. Der hohle, mit dem Entlastungskolben /' verbundene Ventilkörper
m, der sich kolbenartig im Ventilgehäuse verschieben kann, bildet den Sitz für
ein kleineres Ventil n, dessen Stange durch einen Entlastungskolben / mit der Schraubenspindel
G' verbunden ist. Das Ventil tn wird stets durch den Wasserdruck geschlossen gehalten.
Wird daher die Spindel G1 im Sinne des Pfeiles Fig. 13 verschoben, so öffnet sich
das Ventil η und das Druckwasser gelangt aus der Zuleitung c durch Rohrstutzen d nach
dem Prefscylinder, wobei der Entlastungskolben I" in Thä'tigkeit kommt. Bewegt sich
infolge dessen der Prefscylinder und mit ihm das Gehäuse E" auch im Sinne des Pfeiles,
während G' in Ruhe bleibt, so schliefst sich das Ventil η und die Presse gelangt zum Stillstand.
Umgekehrt kann durch Bewegung der Spindel G' in entgegengesetzter Richtung mittelst
des Ventiles η auch das Ventil m geöffnet werden, so dafs dann das Wasser aus dem
Prefscylinder durch Stutzen g entweichen kann. Eine Abänderung dieses Ventiles zeigt
Fig. 14. Hier ist die Spindel G' mit dem im Gehäuse E"' verschiebbaren rohrförmigen
Ventilsitz u verbunden. Das Absperrventil r mit Entlastungskolben ist hier mit einem zweiten
Ventil t verbunden, dessen Sitz von dem erwähnten Rohr u gebildet wird.
Wird die Spindel G' im Sinne des Pfeiles bewegt, so wird durch Vermittelung des Rohres
u das Ventil r geöffnet, so dafs Druckwasser von c nach d strömen kann. Bei umgekehrter
Bewegung von G' entfernt sich u von t und es strömt das Wasser bei geschlossenem
Ventil r von d durch u nach g aus.
Fig. 11 endlich zeigt die Anordnung zweier Pressen zur Verschiebung einer Last P.
Die Spindeln G'" werden hier durch hyperbolische Räder K'" von einer gemeinschaftlichen
Welle S' gedreht, Und sind, wie Fig. 12
zeigt, mit Rechts- und Linksgewinde versehen. Das eine Gewinde findet in dem fest mit dem
Plunger B verbundenen Auge H seine Mutter, während die zweite Mutter M in gleicher
Weise, wie mit Bezug auf Fig. 1 beschrieben, von der Gabel des Hebels F umfafst wird.
Es kann die Bethätigung sämmtlicher Pressen von. mehreren Punkten oder von einem
gemeinschaftlichen Punkte aus erfolgen, auch können sämmtliche Pressen von einer einzigen
Stelle oder von mehreren Stellen mit Druckflüssigkeit gespeist werden, wobei es keineswegs
erforderlich ist, dafs die Spannungen dieser Flüssigkeiten dieselben sind.
So kann man z. B. die an je einer Uferseite stehenden Pressen durch -eine besondere
Leitung und unter Anwendung eines besonderen Accumulators speisen.
Wie bereits angedeutet, ist es bei Parallelhebung oder Bewegung der Last erforderlich,"
dafs alle Pressen gleichmäfsig arbeiten. Soll eine Last ungleichmäfsig bewegt werden, so
müssen die beweglichen Theile der Pressen während der gleichen Zeit verschiedene Wege,
zurücklegen; dies kann einfach dadurch erreicht werden, dafs man z. B. auf die Spindeln
G oder G' der betreffenden Pressen gröfsere oder kleinere Rollen K. steckt oder
in anderer Weise die entsprechende Bewegung dieser Theile hervorbringt.
Claims (2)
- Paten T-Ansprüche:i. An mehreren gleichzeitig gesteuerten hydraulischen Pressen zum Bewegen einer gemeinschaftlichen Last die Anordnung der Steuerung für den Ein- und Auslafs der Druckflüssigkeit jeder Presse in solcher Weise, dafs die durch die Druckflüssigkeit oder das Gewicht der Last veranlafste Bewegung des Kolbens gegen den Cylinder bereits bei ihrem Beginne auf die Steuerung selbsttätig einwirken, das Absperren des Ein- oder Austrittes der Druckflüssigkeit veranlassen und somit die soeben erst eingeleitete Kolbenbewegung wieder aufheben kann, wobei solche Kolbenbewegung mit der gleichen Hemmungswirkung durch die Steuerung sofort aufs Neue eingeleitet wird, zum Zwecke, dieses Heben oder Bewegen ruckweise mit selbstthätig hervorgerufenen Hubpausen oder continuirlich der Bethätigung des Steuerorgans entsprechend zu bewirken und dadurch ein bei ununterbrochener Kolbenbewegung je nach der besonderen Belastung der einzelnen Kolben ■ sonst leicht eintretendes Schiefklemmen der einzelnen Prefskolben zu vermeiden.
- 2.. Bei der durch Anspruch 1. gekennzeichneten Steuerungsanordnung eine Stellhemmung für die Kolbenbewegung, bestehend:a) aus einem Drehschieber, dessen Dreharm F behufs Oeffnens des Drehschiebers von einer Steuerwelle aus und behufs Schliefsens des Drehschiebers durch die relative Kolbenbewegung entsprechend gedreht wird, oderb) aus einem Gleitschieber oder Ventil, der bezw. das unmittelbar oder durch einen Hebel behufs Oeffnens von der Steuerwelle aus mittelst Schraubenoder Zahnstangengetriebes und behufs Schliefsens durch die Kolbenbewegung entsprechend verschoben wird.Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE42347C true DE42347C (de) |
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Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DENDAT42347D Expired - Lifetime DE42347C (de) | Stellsteuerung für hydraulische Pressen zum Bewegen von Lasten nach bestimmten Gesetzen |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE42347C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE742777C (de) * | 1939-12-06 | 1943-12-10 | Maschf Augsburg Nuernberg Ag | Bettung fuer grosse liegende mehrzylindrige Kolbenmaschinen |
-
0
- DE DENDAT42347D patent/DE42347C/de not_active Expired - Lifetime
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE742777C (de) * | 1939-12-06 | 1943-12-10 | Maschf Augsburg Nuernberg Ag | Bettung fuer grosse liegende mehrzylindrige Kolbenmaschinen |
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