DE3707581A1 - Giessverfahren und -vorrichtung - Google Patents
Giessverfahren und -vorrichtungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur
Herstellung von Gußteilen. Sie bezieht sich insbesondere auf ein
Gießverfahren, bei dem ein einschmelzbares Gußmodell benutzt
wird, und auf eine Vorrichtung, die zu dessen Ausführung dient.
Es sind eine Vielzahl von Gießverfahren der Art bekannt, auf die
sich die Erfindung bezieht. Einige der bekannten Verfahren werden
beschrieben, obgleich sie nicht in den beigefügten Zeichnungen
dargestellt sind.
Gemäß einem ersten Verfahren wird ein einschmelzbares Gußmodell,
das aus einem Polystyrolschaum oder dergleichen gebildet ist, in
ein Füllmaterial, beispielsweise Gießsand, in einem metallischen
Formkasten eingebettet. Ein Angußkanal besitzt ein unteres Ende,
das mit dem Gußmodell verbunden ist, und ein oberes Ende, das mit
einem Einguß versehen ist. Der Formkasten besitzt eine Seiten
wand, die mit einer Vielzahl von Entlüftungslöchern versehen ist,
welche so klein sind, daß sie nur den Durchtritt von Gas ermög
lichen, während im wesentlichen kein Füllmaterial hindurchtreten
kann. Das geschmolzene Metall, das durch den Einguß und den
Angußkanal zugeführt wird, erhitzt das Gußmodell und schmilzt es
weg. Das Wegschmelzen des Gußmodells bildet einen Hohlraum, in
dem das geschmolzene Metall geformt wird. Das von dem geschmol
zenen Gußmodell aufsteigende Gas strömt durch die Zwischenräume
der Teilchen des Füllmaterials und verläßt den Formkasten durch
die Entlüftungslöcher.
Gemäß einem zweiten Verfahren wird ein solcher Formkasten, der
bei dem ersten Verfahren verwendet wird, in einem äußeren Gehäuse
angeordnet, welches größer als der Formkasten ist. Das Gehäuse
besitzt ein oberes Ende, das mit dem oberen Ende des Formkastens
gasdicht verbunden ist, und bildet eine Gaskammer, die den
Formkasten umgibt. Eine Saugpumpe ist mit der Gaskammer verbun
den. Das aus dem geschmolzenen Gußmodell aufsteigende und den
Formkasten verlassende Gas, wie zuvor im Zusammenhang mit dem
ersten Verfahren angegeben, tritt in die Gaskammer ein und wird
dann von der Pumpe abgezogen.
Ein drittes Verfahren benutzt einen Formkasten ohne irgendein
Entlüftungsloch und mit einer gasdichten rohrförmigen Ent
lüftungseinrichtung, die in dem Füllmaterial eingebettet ist und
eine Seitenwand aufweist, welche mit einer Vielzahl von Entlüf
tungslöchern versehen ist. Die Entlüftungseinrichtung besitzt ein
oberes Ende, das mit einer Saugpumpe verbunden ist. Das Gas, das
von dem Gußmodell aufsteigt, welches durch das geschmolzene
Metall weggeschmolzen ist, strömt durch die Zwischenräume der
Teilchen des Füllmaterials, tritt in die Entlüftungseinrichtung
durch deren Entlüftungslöcher ein und wird von der Pumpe abgezo
gen.
Alle vorbeschriebenen Verfahren besitzen zahlreiche Nachteile.
Die Nachteile des ersten Verfahrens beruhen auf der Tatsache, daß
keine bestimmte Einrichtung zum Entfernen des Gases verwendet
wird, sondern man das Gas nur ausströmen läßt. Das Gas kann nur
langsam entfernt werden. Demgemäß wird sein Druck wahrscheinlich
das geschmolzene Metall veranlassen, durch den Angußkanal
zurückzuströmen und zu einer fehlerhaften ungeeigneten Formung
führen. Der Druck des Gases wird wahrscheinlich auch die Wand des
Hohlraums brechen oder deformieren und macht es deshalb schwie
rig, irgendein fehlerfreies Erzeugnis herzustellen. Ferner
verschmutzt das den Formkasten verlassende Gas dessen Umgebung.
Das zweite Verfahren ist unwirtschaftlich. Es benötigt eine
Saugpumpe mit einer großen Kapazität. Ferner benötigt es einen
Teil zur Verbindung der Pumpe und der Gaskammer. Dieses Verfahren
ist schwierig auszuführen, wenn eine Vielzahl von Formkästen in
einer kreisförmigen Gruppierung derart angeordnet sind, daß sie
in einer horizontalen Ebene zur Aufnahme einer geschmolzenen
Charge bei einer Station und zur Abgabe eines gegossenen Erzeug
nisses bei einer anderen Station drehbar sind. Es ist umständlich
und aufwendig, die Pumpe von der Gaskammer eines Formkastens zu
lösen und sie mit der Gaskammer eines anderen Formkastens zu
verbinden.
Das dritte Verfahren benötigt ebenfalls eine Saugpumpe mit einer
großen Kapazität und einen Teil für dessen Verbindung mit der
Entlüftungseinrichtung. Es ist schwierig durchzuführen, wenn eine
Vielzahl von Formkästen verwendet werden, wie oben im Zusammen
hang mit dem zweiten Verfahren angegeben ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Gießverfahren und
eine Gießvorrichtung verfügbar zu machen, bei dem bzw. der die
vorgenannten Nachteile des Standes der Technik beseitigt sind.
Insbesondere soll ein Gießverfahren, das keine Pumpe zum Entfer
nen von Gas benötigt, und eine Vorrichtung geschaffen werden,
welche nützlich zu dessen Ausführung ist.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch das im Anspruch 1
gekennzeichnete Verfahren sowie durch die im Anspruch 3 gekenn
zeichnete Vorrichtung gelöst. Bevorzugte Merkmale, die das
Verfahren bzw. die Vorrichtung vorteilhaft weiterbilden, sind den
jeweils nachgeordneten Patentansprüchen zu entnehmen.
In vorteilhafter Weise schafft die Erfindung demgemäß ein
Gießverfahren, bei dem ein Formkasten mit einem hitzebeständigen
Füllmaterial derart gefüllt wird, daß es ein Gußmodell, das aus
einem beim Erhitzen einschmelzenden und verbrennbares Gas
erzeugendem Material geformt ist, einen sich von einem Einguß zu
dem Gußmodell erstreckenden Angußkanal und eine hohle Entlüftungs
einrichtung überdeckt, welche ein oberes offenes, oberhalb des
Füllmaterials angeordnetes Ende und eine mit Entlüfungslöchern
versehene Seitenwand besitzt; bei dem ein geschmolzenes Metall
durch den Einguß und den Angußkanal derart gegossen wird, daß es
das Gußmodell wegzuschmelzen, zersetzen und die verbrennbaren
Gase in die Entlüftungseinrichtung durch deren Entlüftungslöcher
auszutreiben vermag; und bei dem das Gas im Bereich des oberen
Endes der Entlüftungseinrichtung abgefackelt wird.
Vorteilhaft wird diese Aufgabe weiterhin durch eine Vorrichtung
gelöst, bestehend aus einem Formkasten, der mit einem hitzebe
ständigen Füllmaterial gefüllt ist; einem Gußmodell, das aus
einem bei Erhitzung wegschmelzenden und verbrennbares Gas erzeu
genden Material gebildet ist; einem Angußkanal, der sich von
einem Einguß zu dem Gußmodell erstreckt; einer hohlen Entlüf
tungseinrichtung mit einem oberen offenen, oberhalb des Füll
materials angeordneten Ende und mit einer mit einer Vielzahl von
Entlüftungslöchern versehenen Seitenwand, wobei das Gußmodell,
der Angußkanal und die Entlüftungseinrichtung in dem Füllmaterial
eingebettet sind; und aus einer Einrichtung, die nahe dem oberen
Ende der Entlüftungseinrichtung für das Zünden des verbrennbaren
Gases vorgesehen ist, welches von dem Gußmodell erzeugt wird,
wenn dieses durch ein geschmolzenen Metall eingeschmolzen wird.
In vorteilhafter Weise schafft demgemäß die Erfindung ein
Gießverfahren, das kein Teil zur Verbindung einer Saugpumpe mit
einer Entlüftungseinrichtung oder einer Gaskammer benötigt, und
eine Vorrichtung, die nützlich zu dessen Ausführung ist. Das
erfindungsgemäße Gießverfahren kann wirksam das Gas entfernen,
das von einem Gußmodell aufsteigt, welches eingeschmolzen worden
ist, und kann wirksam das Rückströmen des geschmolzenen Metalls
und die Beschädigung oder Deformierung der Wand eines Formhohl
raums durch das geschmolzene Metall verhindern, um dadurch ein
fehlerfreies Erzeugnis herzustellen, und die Erfindung schafft
vorteilhaft eine Vorrichtung, die nützlich für die Ausführung
dieses Verfahrens ist.
Günstig ist ferner, daß bei der Erfindung die Verschmutzung einer
Arbeitsumgebung durch das Gas vermieden wird, welches von einem
Gußmodell aufsteigt, welches eingeschmolzen worden ist.
Die Erfindung schafft ferner vorteilhaft ein Gießverfahren,
welches die kontinuierliche Herstellung einer Vielzahl von
Gußerzeugnissen ermöglicht sowie eine zu dessen Ausführung
nützliche Vorrichtung.
Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben
sich aus dem anschließenden Beschreibungsteil, in dem Aus
führungsbeispiele der Erfindung unter Bezugnahme auf die
Zeichnungen näher erläutert werden. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische vertikale Schnittansicht einer
Vorrichtung gemäß einer Ausbildungsform dieser Erfin
dung, wobei einer der Schritte dargestellt ist, die ein
Verfahren gemäß einer Ausgestaltung dieser Erfindung
bilden;
Fig. 2 eine Ansicht ähnlich Fig. 1, die jedoch einen anderen
Schritt des Verfahrens darstellt;
Fig. 3 eine vergrößerte perspektivische Teilansicht einer
Entlüftungseinrichtung;
Fig. 4 eine Draufsicht auf die Entlüftungseinrichtung; und
Fig. 5 eine schematische perspektivische Ansicht, die eine
weitere Ausbildungsform der Erfindung darstellt.
In Fig. 1 weist eine Gießvorrichtung gemäß einer Ausgestaltung
der Erfindung einen Formkasten 1 in Form einer Kiste auf, der aus
Eisen oder einem anderem Metall hergestellt ist. Der Formkasten 1
ist mit einem hitzebeständigen Teilchenfüllmaterial 2, wie
beispielsweise Sand oder Keramik, Stahl oder feuerfesten Teilchen
gefüllt. Ein Gußmodell 3 kann beispielsweise aus einem Poly
styrolschaum gebildet sein. Ein Angußkanal 5 ist in dem
Füllmaterial 2 eingebettet und besitzt ein oberes Ende, das mit
einem Einguß 4 versehen ist, und ein unteres Ende, das mit dem
Gußmodell 3 verbunden ist. Ein Einguß 4 kann beispielsweise ein
geformtes Keramikerzeugnis oder ein maskengeformtes Erzeugnis
sein. Der Angußkanal 5 kann aus demselben Material gebildet sein,
aus dem das Gußmodell geformt ist, so daß er wegschmelzen kann,
wenn er erhitzt wird. Der Angußkanal 5 kann einen einstückigen
Teil des Gußmodells 3 bilden oder kann alternativ aus einem
separaten Teil bestehen, das mitteils eines Klebers oder in
sonstiger Weise an dem Gußmodell angeschlossen ist. Eine auf
rechtstehende hohle Entlüftungseinrichtung 8 ist in dem Füll
material 2 eingebettet und besitzt eine Seitenwand 5, welche mit
einer Vielzahl von Entlüftungslöchern 7 versehen ist.
Die Entlüfungseinrichtung 8 kann aus irgendeiner Art von
verschiedenartigen Materialien gebildet sein, welche eine
Vielfalt an Öffnungen, beispielsweise ein Drahtnetz, gestanztes
Metall oder Stahlwolle besitzen. Sie kann beispielsweise einen
Spiralrohrfilter (Fig. 3 und 4) aufweisen, an den ein Rohr
(Fig. 1), welches denselben Durchmesser mit dem Spiralrohr
besitzt, angeschweißt ist. Das Spiralrohr kann beispielsweise aus
Stahl bestehen. Die Entlüftungsöffnungen 7 werden von einer
einzigen Spiralöffnung gebildet. Das Spiralrohr kann einem hohen
Außendruck standhalten. Der Spiralrohrfilter enthält eine
Vielzahl von sich in vertikaler Richtung erstreckenden Verstär
kungselementen 9, die an seiner inneren Oberfläche angebracht
sind. Die Entlüftungsöffnung 7 besitzt eine Breite, die allmäh
lich von der inneren Oberfläche des Spiralrohrs zu dessen äußerer
Oberfläche abnimmt, wie in Fig. 3 gezeigt ist, so daß sie nicht
leicht mit dem Füllmaterial 2 verstopft werden kann. Die Entlüf
tungsöffnung 7 ist demzufolge leicht zu reinigen.
Die Entlüfungseinrichtung 8 besitzt ein unteres Ende, das mittels
Bolzen 12 P an einem Grundteil 11 befestigt ist, welches auf der
inneren Bodenoberfläche 10 des Formkastens 1 vorgesehen ist.
Alternativ kann eine Schwalbenschwanzverbindung zur Befestigung
des unteren Endes der Entlüftungseinrichtung 8 an dem Bodenteil
verwendet werden, obgleich dies nicht gezeigt ist. Es ist auch
nützlich, eine Schwalbenschwanzverbindung oder irgendeine andere
Art von Führungsleiste derart zu verwenden, daß die Entlüfungs
einrichtung 8 horizontal in eine Stellung bewegbar ist, welche zu
den Abmessungen des Gußmodells 3 paßt. Die Entlüftungseinrichtung
8 besitzt ein oberes Ende, das oberhalb der Oberfläche des
Füllmaterials 2 angeordnet ist.
Die Vorrichtung enthält ferner eine Einrichtung 13, welche nahe
dem oberen Ende der Entlüftungseinrichtung 8 vorgesehen ist, um
das diese verlassende Gas zu zünden. Irgendeine andere Art von
Vorrichtung kann verwendet werden, sofern brennbares Gas
zu zünden vermag, welches von dem Gußmodell 3 erzeugt wird. Die
Zündeinrichtung 13 kann beispielsweise einen Brenner umfassen,
der mit Stadt- oder Propangas betrieben wird. Die Zündeinrichtung
13 unterhält eine Zündflamme 14. Eine Ausgußrinne 15 dient zum
Gießen eines geschmolzenen Metalls 16 aus einem Schmelzofen in
den Einguß 4, so daß ein Produkt 16 P gegebenenfalls geformt
werden kann, wie in Fig. 2 gezeigt.
Für den Gießvorgang wird der Formkasten 1, in den die Entlüf
tungseinrichtung 8 montiert worden ist, teilweise mit dem
Füllmaterial 2, wie beispielsweise Formsand, gefüllt, und das
Gießmodell 3 wird auf das Füllmaterial 2 neben die Entlüftungs
einrichtung 8 angeordnet. Wenn der Angußkanal 5 aus einem vom
Gußmodell 3 separaten Teil besteht, wird sein unteres Ende mit
dem Gußmodell 3 verbunden. Dann wird Füllmaterial 2 hinzugefügt,
bis es das gesamte Gußmodell 3, einen Teil des Eingusses 4 und den
größeren Teil der Entlüftungseinrichtung 8 bedeckt, wie in Fig.
1 gezeigt. Das Füllmaterial 2 wird mittels einer nicht darge
stellten Einrichtung gerüttelt. Dann wird die Zündeinrichtung 13
entzündet, um die Zündflamme 14 zu liefern, und das geschmolzene
Metall 16 wird in den Einguß 4 eingegossen. Das geschmolzene
Metall, das das Gußmodell 3 durch den Angußkanal 5 erreicht,
erhitzt dieses und löst es in Gas auf. Das geschmolzene Metall
füllt den Hohlraum, der durch die Auflösung des Gußmodells 3
gebildet worden ist und wird darin in einer besonderen Gestaltung
geformt. Das Gas strömt durch die Zwischenräume der Teilchen des
Füllmaterials 2 und tritt in den Spiralrohrfilter, der die
Entlüftungseinrichtung 8 bildet, durch dessen Entlüftungs
öffnungen 7 ein. Das Gas steigt durch die Entlüfungseinrichtung 8
und wird von der Zündflamme 14 beim Verlassen des oberen Endes
der Entlüftungseinrichtung 8 gezündet. Wenn das Gas verbrannt
wird, weist die Entlüftungseinrichtung 8 eine niedrigere Gas
dichte in ihrem unteren Abschnitt auf, und das Ansaugen von Gas
in die Entlüftungseinrichtunng 8 und dessen Aufwärtsströmung
werden durch die Kaminwirkung unterstützt. Es ist möglich, jedes
Produkt im wesentlichen innerhalb derselben Zeitdauer herzu
stellen, wenn alle Produkte dieselbe Größe und Form besitzen.
Fig. 5 zeigt in Form eines Beispiels ein kontinuierliches
Herstellungssystem, welches eine Vielzahl von Vorrichtungen gemäß
einer Ausgestaltung der Erfindung aufweist. Jede Vorrichtung ist
wie zuvor beschrieben aufgebaut und enthält einen Formkasten 1.
Die Formkästen 1 sind in einer quadratischen Gruppierung angeord
net und berühren einander. Die Formkästen 1 werden von einer
Vielzahl von Walzen 17 gehalten, welche in einer quadratischen
Gruppierung angeordnet sind und drehbar auf einem quadratischen
Walzenträger 18 gelagert sind. Die Walzen 17 enthalten 2 Gruppen
von Walzen, welche an jede der vier Ecken der quadratischen
Gruppierung angeordnet sind und unter einem rechten Winkel
zueinander liegen, obgleich sie nicht detailliert dargestellt
sind. Die beiden Gruppen von Walzen 17 sind alternativ vertikal
bewegbar, damit jeder Formkasten 1 seine Bewegungsrichtung an
jeder Ecke der quadratischen Gruppierung zu ändern vermag,
beispielsweise von der durch einen Pfeil X angedeuteten Richtung,
in die Richtung, die durch einen Pfeil Y angedeutet ist. Die
Ausgußrinne 15 eines Schmelzofens und die Zündeinrichtung 13 sind
beispielsweise entsprechend zum Gießen des geschmolzenen Metalls
16 in den Formkasten unmittelbar vor dem Formkasten 1, der an der
Ecke zwischen der X- und der Y-Achse der quadratischen Gruppie
rung angeordnet ist, und zum Verbrennen des diesen verlassenden
Gases vorgesehen. Es sind vier Druckmittelzylinder 19, 19 a, 19 b,
und 19 c jeweils neben den vier Ecken der quadratischen Gruppie
rung vorgesehen. Sie können beispielsweise aus hydraulischen
Zylindern bestehen. Jeder Zylinder enthält eine Kolbenstange, wie
beispielsweise bei 20 dargestellt.
Beim Betrieb wird der Formkasten 1, der an der Ecke zwischen der
X- und der Y-Achse angekommen ist, von dem Zylinder 19 geschoben
und in die Richtung des Pfeils X um die Entfernung bewegt, die
gleich der Länge bzw. der Breite des Formkastens 1 ist. Das
geschmolzene Metall 16 wird aus der Angußrinne 15 durch den
Einguß 4 in den Formkasten 1 gegossen. Das das obere Ende der
Entlüftungseinrichtung 8 verlassende Gas wird von der Zündflamme
14 gezündet. Wenn eine vorbestimmte Menge geschmolzenen Materials
16 in den Formkasten 1 gegossen worden ist, wird er wiederum von
dem Zylinder 19 in Richtung des Pfeils Y um dieselbe Entfernung
bewegt. Alle Formkästen 1 werden intermittierend längs in der
quadratischen Gruppierung mittels der Zylinder bewegt, wie zuvor
beschrieben, und verschiedenartige Tätigkeiten, einschließlich
das Entfernen des geformten Produktes, das Einsetzen eines neuen
Gußmodells 3 und eines neuen Angußkanals 5 und das Zuführen des
Füllmaterials werden wiederholt nacheinander an den jeweiligen
nicht dargestellten Stationen durchgeführt, so daß die Formkästen
1 für das kontinuierliche Herstellen der geformten Erzeugnisse
verwendet werden können. Die anderen Zylinder 19 a - 19 c sind
jeweils zur Änderung der Richtung der Formkastenbeförderung von
der Y-Achse zu der Xa-Achse, von der Xa-Achse zu der Ya-Achse und
von der Ya-Achse zu der X-Achse vorgesehen, wie sich aus Fig. 5
ergibt.
Die Erfindung besitzt zahlreiche Vorzüge, welche nachfolgend
beispielhaft aufgeführt werden können, obgleich sie bereits aus
der vorhergehenden Beschreibung ersichtlich sind. Das Verfahren
und die Vorrichtung der Erfindung sind wirtschaftlich. Es wird
keine Pumpe zum Abziehen von Gas aus dem Formkasten benötigt, da
die Zündeinrichtung zum Verbrennen des Gases vorgesehen ist,
welches das obere Ende der Entlüftungseinrichtung verläßt, welche
in das Füllmaterial neben dem Gußmodell eingebettet ist. Da keine
Pumpe nötig ist, ist natürlich auch kein Bauteil erforderlich, um
diese an dem Formkasten anzuschließen und/oder zu befestigen. Das
Gas, welches von dem Gußmodell bei dessen Zusammenschmelzen
erzeugt wird, kann wirksam durch die Kaminwirkung insoweit
entfernt werden, als es an dem oberen Ende der Entlüftungs
einrichtung abgefackelt bzw. verbrannt wird. Gemäß der Erfindung
tritt kein Rückströmen des geschmolzenen Metalls auf, das aus
einem uneffizienten Entfernen von Gas resultiert, noch existiert
irgendeine Beschädigung oder Deformation der Wand des Formhohl
raums. Es ist stets möglich, fehlerfreie Produkte herzustellen.
Die Verbrennung des Gases am Auslaß der Entlüfungseinrichtung
schützt die Arbeitsumgebung vor Verschmutzung. Ferner können das
Verfahren und die Vorrichtung gemäß der Erfindung leicht für das
kontinuierliche Herstellen von Erzeugnissen angewendet werden, da
eine Vielzahl von Formkästen in einer Gruppierung angeordnet
werden kann, in der sie alle leicht nacheinander bewegbar sind.
Claims (8)
1. Gießverfahren, gekennzeichnet durch:
Füllen eines Formkastens mit einem hitzebeständigen Füll material, um in diesem ein solches Gußmodell, das bei Erhitzung zusammenschmilzt und brennbares Gas erzeugt, einen Angußkanal, der mit dem Gußmodell verbunden und mit einem Einguß versehen ist, und eine hohle Entlüftungseinrichtung einzubetten, welche ein offenes oberes Ende und eine Seitenwand besitzt, welche mit wenigstens einer Entlüftungs- Öffnung versehen ist;
Eingießen eines geschmolzenen Metalls in den Einguß derart, daß das geschmolzene Metall, das das Gußmodell durch den Angußkanal erreicht, das Gußmodell zu erhitzen vermag und es zum Einschmelzen und Gaserzeugen bringt, einen von dem Einschmelzen des Gußmodells gebildeten Hohlraum einzunehmen vermag und das Gas durch das Füllmaterial und die Entlüf tungsöffnung in die Entlüftungseinrichtung auszutreiben vermag; und
Verbrennen des Gases an dem oberen Ende der Entlüftungs einrichtung.
Füllen eines Formkastens mit einem hitzebeständigen Füll material, um in diesem ein solches Gußmodell, das bei Erhitzung zusammenschmilzt und brennbares Gas erzeugt, einen Angußkanal, der mit dem Gußmodell verbunden und mit einem Einguß versehen ist, und eine hohle Entlüftungseinrichtung einzubetten, welche ein offenes oberes Ende und eine Seitenwand besitzt, welche mit wenigstens einer Entlüftungs- Öffnung versehen ist;
Eingießen eines geschmolzenen Metalls in den Einguß derart, daß das geschmolzene Metall, das das Gußmodell durch den Angußkanal erreicht, das Gußmodell zu erhitzen vermag und es zum Einschmelzen und Gaserzeugen bringt, einen von dem Einschmelzen des Gußmodells gebildeten Hohlraum einzunehmen vermag und das Gas durch das Füllmaterial und die Entlüf tungsöffnung in die Entlüftungseinrichtung auszutreiben vermag; und
Verbrennen des Gases an dem oberen Ende der Entlüftungs einrichtung.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Verbrennen von einer Zündeinrichtung eingeleitet
wird.
3. Gießvorrichtung, gekennzeichnet durch:
wenigstens einen Formkasten (1), der mit einem hitzebestän digen Füllmaterial gefüllt ist;
ein Gußmodell (3), das in dem Füllmaterial (2) eingebettet ist und aus einem Material geformt ist, welches beim Erhitzen einschmilzt und verbrennbares Gas erzeugt;
einen Angußkanal (5), der mit dem Gußmodell (3) verbunden ist und einen Einguß (4) aufweist;
eine vertikal angeordnete hohle Entlüftungseinrichtung (8), die in dem Füllmaterial (2) eingebettet ist und ein offenes oberes, oberhalb des Füllmaterials (2) angeordnetes Ende und eine Seitenwand (6) besitzt, welche mit wenigstens einer Entlüftungsöffnung (7) versehen ist; und
eine Einrichtung (13) für das Entzünden des Gases, welche nahe dem oberen Ende der Entlüftungseinrichtung (8) vorge sehen ist.
wenigstens einen Formkasten (1), der mit einem hitzebestän digen Füllmaterial gefüllt ist;
ein Gußmodell (3), das in dem Füllmaterial (2) eingebettet ist und aus einem Material geformt ist, welches beim Erhitzen einschmilzt und verbrennbares Gas erzeugt;
einen Angußkanal (5), der mit dem Gußmodell (3) verbunden ist und einen Einguß (4) aufweist;
eine vertikal angeordnete hohle Entlüftungseinrichtung (8), die in dem Füllmaterial (2) eingebettet ist und ein offenes oberes, oberhalb des Füllmaterials (2) angeordnetes Ende und eine Seitenwand (6) besitzt, welche mit wenigstens einer Entlüftungsöffnung (7) versehen ist; und
eine Einrichtung (13) für das Entzünden des Gases, welche nahe dem oberen Ende der Entlüftungseinrichtung (8) vorge sehen ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Entlüftungseinrichtung (8) einen Spiralrohrfilter
aufweist, der eine mit der Entlüftungsöffnung (7) versehene
Seitenwand und ein gewöhnliches Rohr besitzt, das mit dem
Filter verbunden ist, und der ein oberes Ende besitzt,
welches das obere Ende der Entlüftungseinrichtung (8)
bildet;
5. Vorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Vielzahl von Formkästen (1) in einer endlosen
Gruppierung einer nach dem anderen bewegbar angeordnet sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Formkästen (1) auf einem endlosen Bewegungssystem
(17, 18) gelagert sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß das System eine Vielzahl von Walzen (17) aufweist, die
in einer endlosen Gruppierung angeordnet sind und auf denen
die Formkästen (1) gehalten werden, und daß das System mit
einer Vielzahl von Druckmittelzylindern (19, 19 a, 19 b, 19 c)
versehen ist, von denen die Formkästen (1) einer nach dem
anderen längs der Gruppierung der Walzen (17) schiebbar
sind;
8. Vorrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Gruppierung quadratisch ist und daß jeder der
Zylinder (19, 19 a, 19 b, 19 c) nahe einer der vier Ecken der
quadratischen Gruppierung angeordnet ist.
Applications Claiming Priority (2)
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